Liebes Team der Initiative Das Schweigen durchbrechen, wir haben uns euer Schreiben zu Herzen genommen. Wir sehen uns selbst als einen weltoffenen und auf Akzeptanz basierenden Club, der sich nicht nur der Musik, sondern auch dem interkulturellen Austausch, einem friedlichen, freundlichen und toleranten Miteinander und der grenzenübergreifenden Kommunikation verpflichtet sieht. Ihr spracht davon, dass auf eine Haltung auch Handlung folgen müsse: nach Rücksprache mit dem örtlichen Veranstalter ( Kill-Em-All Concerts; es handelt sich hierbei tatsächlich um eine Einmietung) geben wir hiermit bekannt, dass der Auftritt der Band Acsension NICHT stattfinden wird. Der Auftritt von Necros Christos ist hiervon nicht betroffen. Mit besten Grüßen Der Hirsch Das Schweigen durchbrechen Gestern um 13:00 · Sehr geehrtes Concertbüro Franken, liebes Team des Der Hirsch, vor wenigen Tagen sind wir auf ein Konzert aufmerksam geworden, welches am 10.02. im Hirsch stattfinden soll. Als Support wird dort unter anderem Ascension auf der Bühne zu sehen sein. Einen Auftritt dieser Band empfinden wir als höchst problematisch, da es sich um eine Band handelt, die man zurecht als Grauzonenband bezeichnen kann. Unter Grauzonenbands verstehen wir Musiker*innen, die zwar nicht offen mit extrem rechten Texten oder positiver ästhetischer Bezugnahme auf den Nationalsozialismus bzw. andere Faschismen auffallen, aber organisatorisch (enge) Verbindungen zur rechten Musikszene aufweisen und damit ein kulturelles Vorfeld der rechten Musikszene bilden. Durch das gemeinsame Auftreten sowohl mit dem “Mainstream” einer jeweiligen Subkultur und als auch offenen Rassist*innen, Antisemit*innen und sonstigen Menschenfeinden ziehen genau diese Menschenfeinde eine Legitimation aus der Situation. Die Grauzone muss endlich als ein zentraler Teil eines Kulturkampfes von rechts betrachtet werden, dem es darum geht, die Grenzen des Sag- und Machbaren zu verschieben und nicht nur als dessen wahrnehmbare Ausläufer. Wer eine Null-Toleranzpolitik gegenüber menschenfeindlicher Ideologie ernst meint, die*der darf nicht erst an dem Punkt beginnen, wo offen zu Ausgrenzung, Gewalt oder Mord aufgerufen wird, sondern an dem Punkt, an dem solche Ideologien normalisiert werden sollen. In einer solchen Position sehen wir Ascension. Ascension direkt tritt in keinen politischen Kontexten auf und ihre Texte haben keine rechten Bezüge. Allerdings veröffentlicht die Band beim Label W.T.C. Production. W. T. C. steht für World Terror Committee und wird von Sven Zimper betrieben. Zimper war unter anderem Musiker bei der NSBM (kurz für: National Socialist Black Metal) Band Absurd. Bei Absurd handelt es sich um eine der relevantesten NSBM Bands im deutschsprachigen Raum. Derzeit ist er als Sänger der NSBM-Band Grand Belial’s Key für Auftritte in Europa tätig. Darüber hinaus veröffentlicht und vertreibt W. T. C. die Platten und den Merchandise diverser NSBM Bands und bildet damit eine nicht zu unterschätzende Organisations- und Vertriebsstruktur für NSBM in Deutschland. Auch als Veranstalter diverser rechter Metalkonzerte ist das Label bisher aufgefallen. Vertiefende Informationen zum Label finden sich in den beigefügten Links. Uns ist bewusst, dass es sich bei dem Konzert nicht um eine Veranstaltung handelt, die direkt vom Hirsch bzw. dem Konzertbüro Franken organisiert wurde, sondern von einem Veranstalter, der “nur” eure Räume nutzt. Auch ist uns bewusst, dass der Hirsch bzw. das Konzertbüro Franken immer wieder Stellung gegen rechte Ideologien bezogen hat und wissen, dass es sich bei solch einer Haltung schon lange nicht mehr um eine Selbstverständlichkeit handelt. Haltung alleine reicht aber nicht, wenn man dem aktuellen Rechtsruck in Europa etwas entgegensetzen möchte. Aus der Haltung müssen auch Konsequenzen und konkrete Handlungen erfolgen. In diesem Sinne hoffen wir auf euch. Mit antifaschistischen Grüßen, antifaschistische initiative das schweigen durchbrechen Links:
https://dontcallitmusic.noblogs.org...lack-metal-der-teufel-tragt-flecktarn-teil-1/ https://www.antifainfoblatt.de/artikel/die-ns-black-metal-szene-westsachsen