Im inzwischen deutlich aufwändiger arrangierten, sehr geilen Außenbereich des 7er Clubs versammelten sich an einem Dienstag Abend sage und schreibe knapp 200 Leute mit sehr vielen Pro-Pain-Shirts. Offensichtlich zahlt sich das jahrelange, intensive Touren für die Band in ihrer Spätphase aus.
Der 7er hat sich inzwischen zum besten Club im Rhein-Main-Neckar-Gebiet gemausert. Der Sound war an diesem Abend insbesondere für ein Open-Air-Konzert schlicht hervorragend und druckvoll. Die "Überzeltung" des vorderen Bereichs macht sich positiv bemerkbar. Die Abendkasse lag bei 30 Euro, so sind die Zeiten. Wenn dann noch 20 Euro für Fahrt und 10 Euro für 2 Getränke hinzukommen, wirds dann insgesamt happig.
Ich kam zu Extinction AD pünklich an. Der Sound klang überraschend metallisch, es wurde ordentlich geshreddert, war nicht schlecht. Das klassische Hardcore-Gehabe der nachfolgenden Generationen, welches den Spirit von Fugazi, Minor Threat, Spermbirds etc. eigentlich pervertiert, ging natürlich gar nicht. Es wurde breitbeinig gehüpft, wie ein Gockel und es gab ganz viel Maskulinität. Oder was man darunter verstehen möchte. So wie halt in den Nullern bei Terror und Konsorten.....na ja.
Pro-Pain erneuerten dann den Ruf eine exzellente Live-Band zu sein. Inzwischen wurde die Setlist hin zu deutlich metallischeren Hardcore-Stücken modifi- und der Groove-Anteil massiv reduziert. Die Power, die von der Bühne kam, lag im obersten Wahrnehmungsbereich, unterstützt durch den glasharten Sound. Gary und seine Konsorten gaben wie immer alles. Bei Pro-Pain weiß man im positiven, wie im negativen Sinne, was man bekommt. Den musikalischen Innovationspreis gibt es nicht mehr, aber für diese Art von Musik machen sie es hervorragend! Das Publikum ließ sich entsprechend mitreißen und was bei mir inzwischen selten vorkommt, das Konzert empfand ich zu keiner Sekunde langweilig, im Gegenteil! Es war ca. das 15te mal Pro-Pain für mich, hoffentlich nächstes Jahr wieder.