RageXX
Till Deaf Do Us Part
Meine leicht verspätete Aschaffenburg-Nachlese möchte ich denn dann auch dem Forum nicht vorenthalten.
After Lapse und deren letztjähriges Debut waren mir dank Spotify bereits bekannt. Tatsächlich war die Band nicht wirklich schlecht abgemischt, so, wie es scheinbar in Essen der Fall gewesen ist. Man merkte den Spaniern durchaus an, dass da noch ein wenig was an Liveerfahrung fehlte, "hüftsteif" (wie es der Kollege @Dunkeltroll für Essen beschrieben hat) trifft es sicher nicht schlecht. Wie aber auch schon von @Viking angemerkt: das Potential der Band ist um Einiges größer, als der kurze Auftritt es vermuten lassen könnte. "Face the Storm" ist ein gutklassiges Debut für alle Freunde des eher melodischen Progressive-Metals an der Schnittkante zum AOR/Hardrock, ohne dabei aufgesetzt zu wirken.
Virtual Symmetry hatte ich überhaupt nicht auf der Rechnung im Vorfeld, in deren aktuelles Album konnte ich nur auf der Fahrt nach Aschaffenburg mal kurz reinhören, das unmittelbar mit einem 20minüter eröffnet. Live eine ganze Schüppe selbstbewusster als die Kollegen von After Lapse legten die Italiener einen amtlichen Gig hin und dürften nicht zuletzt aufgrund des äußerst charismatischen Auftretens ihres Frontmanns eine Menge Fans hinzugewonnen haben. Auffällig im Übrigen, dass der Sound im Vergleich zu After Lapse nun um Einiges voluminöser und transparenter wurde, was die teils recht dream-theater-lastige Musik von Virtual Symmetry zusätzlich in eine positives Licht gerückt hat. Sollte man beobachten, zumal die Band schon seit 2009 aktiv ist.
Es folgten Threshold. Ich habe im Gegensatz zu @Vauxdvihl nicht mehr auf dem Schirm, wie oft ich diese Band schon live gesehen habe, als Headliner, Opener oder auf Festivals, aber es ist stets ein Genuss. Was für Andere in Sachen Fanboytum Maiden oder Metallica sein mögen, das sind für mich Threshold: eine Band, die seit nunmehr über 30 Jahren Musikalität, Sympathie, Bodenständigkeit und Fannähe auf einen Nenner bringt, dazu eine völlig makellose Diskographie. Die musikalische Entwicklung stets stimmig in Nuancen, immer am Puls der Zeit - und doch unverkennbar in den Bandsound integriert, Songwriting wie von einem anderern Stern, in dem melodiöse Elemente trotz aller handwerklichen Fähigkeiten stets die Oberhand behalten. Eine Band, die es sich leisten kann, ja, leisten muss, ihr aktuelles Material zu spielen, denn jedes Album versteckt schon bei der Erstlauschung mindestens einen neuen Bandklassiker. Tatsächlich hatten wir es am Sonntag eher mit "Thrashold" zu tun, denn der Sound war regelrecht brachial, beinahe schon brutal, Richard Wests Keyboard ging nahezu ein wenig in diesem Klangmassaker unter. Hatte man sich an dieses Brett gewöhnt, dann hagelte es einfach nur Großartigkeiten: "Let it burn" und "Defence Condition" wirkten speziell in diesem Kontext noch einmal großartiger als ohnehin schon auf Platte, der Bandklassiker "Mission Profile" wirkte tiefergelegt und mit eine paar Improvisationen (!) versehen noch einmal attraktiver als ohnehin schon, "Complex" oder selbst das für meine Ohren zunächst unscheinbare "Silenced" erstrahlten im Live-Glanz. Eine Verschnaufpause gönnte man sich im Prinzip nur mit "The Shire Part 2", was auch hervorragend zum Set passte, vermisst habe ich persönlich dann vielleicht doch die beiden News "Run" und "Lost along the Way". Auf jeden weiteren Song nun im Detail einzugehen macht keinen Sinn, es war das ultimative Live-Brett, den Umstehenden nach zu urteilen und auch den bisherigen Reaktionen der hier postenden Besucher kann man nur sagen: so muss Konzert.
Ein Wort zu Glynn Morgan: im Vergleich zu den "Shires-"Konzerten eine sichtbare und vor allem spürbare Steigerung als Frontmann, gesanglich hat er auch noch eine Schippe drauf gepackt, am Auffälligsten sicher, dass er jetzt auch integrierter wirkte. Live verfügt er vielleicht weder über die Stimmgewalt, als auch die Entertainmentfähigkeiten seines Vorgängers, letztlich aber dürften sich eine Menge Bands freuen, so einen Frontmann zu haben, letztlich vergleichen wir absolute Weltklasse mit einem Champions-League Anwärter.
Fein auch, mal ein paar weitere Gesichter zu den geschriebenen Weisheiten dieses Forums kennen gelernt zu haben, somit noch einmal Cheers an @aks, @Heavyatall und @Viking - da wir nun wissen, wie wir aussehen, müssen wir beim nächsten Treffen nicht mehr über die Shirtwahl nachdenken. Im Falle einer Hochzeit von @Prog on! mit Joanne James indes biete ich mich als Trauzeuge an, muss allerdings darauf verweisen, dass Bigamie meines Wissens nach strafbar ist. Könnte aber Halbwissen sein...
Ansonsten: Da ich von Richard noch eines der wenigen Tourshirts in "L" in Empfang nehmen durfte erhielt ich von ihm überdies die frohe Botschaft, dass man im kommenden Jahr mit veränderter Setlist erneut in Germanien aufschlagen wird. Meine Nachfrage "Mit neuen Album?" nahm man mit einem lächelnden Kopfschütteln zu Kenntnis, wirkte aber durchaus erfreut über die Nachfrage nach dem nächsten Studiowerk....
Threshold? Besser geht einfach nicht...
After Lapse und deren letztjähriges Debut waren mir dank Spotify bereits bekannt. Tatsächlich war die Band nicht wirklich schlecht abgemischt, so, wie es scheinbar in Essen der Fall gewesen ist. Man merkte den Spaniern durchaus an, dass da noch ein wenig was an Liveerfahrung fehlte, "hüftsteif" (wie es der Kollege @Dunkeltroll für Essen beschrieben hat) trifft es sicher nicht schlecht. Wie aber auch schon von @Viking angemerkt: das Potential der Band ist um Einiges größer, als der kurze Auftritt es vermuten lassen könnte. "Face the Storm" ist ein gutklassiges Debut für alle Freunde des eher melodischen Progressive-Metals an der Schnittkante zum AOR/Hardrock, ohne dabei aufgesetzt zu wirken.
Virtual Symmetry hatte ich überhaupt nicht auf der Rechnung im Vorfeld, in deren aktuelles Album konnte ich nur auf der Fahrt nach Aschaffenburg mal kurz reinhören, das unmittelbar mit einem 20minüter eröffnet. Live eine ganze Schüppe selbstbewusster als die Kollegen von After Lapse legten die Italiener einen amtlichen Gig hin und dürften nicht zuletzt aufgrund des äußerst charismatischen Auftretens ihres Frontmanns eine Menge Fans hinzugewonnen haben. Auffällig im Übrigen, dass der Sound im Vergleich zu After Lapse nun um Einiges voluminöser und transparenter wurde, was die teils recht dream-theater-lastige Musik von Virtual Symmetry zusätzlich in eine positives Licht gerückt hat. Sollte man beobachten, zumal die Band schon seit 2009 aktiv ist.
Es folgten Threshold. Ich habe im Gegensatz zu @Vauxdvihl nicht mehr auf dem Schirm, wie oft ich diese Band schon live gesehen habe, als Headliner, Opener oder auf Festivals, aber es ist stets ein Genuss. Was für Andere in Sachen Fanboytum Maiden oder Metallica sein mögen, das sind für mich Threshold: eine Band, die seit nunmehr über 30 Jahren Musikalität, Sympathie, Bodenständigkeit und Fannähe auf einen Nenner bringt, dazu eine völlig makellose Diskographie. Die musikalische Entwicklung stets stimmig in Nuancen, immer am Puls der Zeit - und doch unverkennbar in den Bandsound integriert, Songwriting wie von einem anderern Stern, in dem melodiöse Elemente trotz aller handwerklichen Fähigkeiten stets die Oberhand behalten. Eine Band, die es sich leisten kann, ja, leisten muss, ihr aktuelles Material zu spielen, denn jedes Album versteckt schon bei der Erstlauschung mindestens einen neuen Bandklassiker. Tatsächlich hatten wir es am Sonntag eher mit "Thrashold" zu tun, denn der Sound war regelrecht brachial, beinahe schon brutal, Richard Wests Keyboard ging nahezu ein wenig in diesem Klangmassaker unter. Hatte man sich an dieses Brett gewöhnt, dann hagelte es einfach nur Großartigkeiten: "Let it burn" und "Defence Condition" wirkten speziell in diesem Kontext noch einmal großartiger als ohnehin schon auf Platte, der Bandklassiker "Mission Profile" wirkte tiefergelegt und mit eine paar Improvisationen (!) versehen noch einmal attraktiver als ohnehin schon, "Complex" oder selbst das für meine Ohren zunächst unscheinbare "Silenced" erstrahlten im Live-Glanz. Eine Verschnaufpause gönnte man sich im Prinzip nur mit "The Shire Part 2", was auch hervorragend zum Set passte, vermisst habe ich persönlich dann vielleicht doch die beiden News "Run" und "Lost along the Way". Auf jeden weiteren Song nun im Detail einzugehen macht keinen Sinn, es war das ultimative Live-Brett, den Umstehenden nach zu urteilen und auch den bisherigen Reaktionen der hier postenden Besucher kann man nur sagen: so muss Konzert.
Ein Wort zu Glynn Morgan: im Vergleich zu den "Shires-"Konzerten eine sichtbare und vor allem spürbare Steigerung als Frontmann, gesanglich hat er auch noch eine Schippe drauf gepackt, am Auffälligsten sicher, dass er jetzt auch integrierter wirkte. Live verfügt er vielleicht weder über die Stimmgewalt, als auch die Entertainmentfähigkeiten seines Vorgängers, letztlich aber dürften sich eine Menge Bands freuen, so einen Frontmann zu haben, letztlich vergleichen wir absolute Weltklasse mit einem Champions-League Anwärter.
Fein auch, mal ein paar weitere Gesichter zu den geschriebenen Weisheiten dieses Forums kennen gelernt zu haben, somit noch einmal Cheers an @aks, @Heavyatall und @Viking - da wir nun wissen, wie wir aussehen, müssen wir beim nächsten Treffen nicht mehr über die Shirtwahl nachdenken. Im Falle einer Hochzeit von @Prog on! mit Joanne James indes biete ich mich als Trauzeuge an, muss allerdings darauf verweisen, dass Bigamie meines Wissens nach strafbar ist. Könnte aber Halbwissen sein...
Ansonsten: Da ich von Richard noch eines der wenigen Tourshirts in "L" in Empfang nehmen durfte erhielt ich von ihm überdies die frohe Botschaft, dass man im kommenden Jahr mit veränderter Setlist erneut in Germanien aufschlagen wird. Meine Nachfrage "Mit neuen Album?" nahm man mit einem lächelnden Kopfschütteln zu Kenntnis, wirkte aber durchaus erfreut über die Nachfrage nach dem nächsten Studiowerk....
Threshold? Besser geht einfach nicht...