Ván Records

Sorry wenn diese Frage hier schon im Thread gestellt wurde aber ich hab bis jetzt nix dazu gefunden...
Die neue Bezwering CD kann man ja bei Van bestellen aber ab wann kann man denn ca. mit dem Vinyl rechnen?
 
Hallo zusammen,
da ich hier mit Nachrichten, über private und nicht private Kanäle, bombardiert werde, noch einige Zeilen von mir.
Roman und seine Familie sind enge Freunde von mir und ich hatte sie mehrfach bei uns zu Besuch haben dürfen und hoffentlich auch wieder als Gäste begrüßen können.
Wir haben sehr viel Zeit miteinander verbracht, zu zweit, in Gruppe oder mit der Familie. Wir haben viele Gespräche und Diskussionen geführt. Es ist natürlich, dass wir viele Themen betreffend nicht einer Meinung sind, aber wir respektieren und wertschätzen uns dennoch sehr. Ich persönlich kann mit Begriffen wie Patriotismus, Nationalismus oder "traditionellen Werten", etc. genau NICHTS anfangen und habe daraus auch nie einen Hehl gemacht. Bis zu einem sehr schwer zu definierenden Maß kann ich aber abweichende Meinungen und Ansichten akzeptieren und dennoch eine Freundschaft pflegen, insbesondere vor dem Hintergrund persönlicher und ausführlicher Gespräche (Fehleinschätzungen inklusive).
Das mag "professionell" gesehen vielleicht dumm sein, aber damit lebe ich seit Anbeginn des Labels und natürlich auch meiner Aktivitäten in einer Subkultur, die ich eher als anarchistisch, zukunftsorientiert und progressiv sehe und sehen möchte.

Betonen möchte ich auch noch, dass wir auch innerhalb des Teams bei Ván (ich, Krugi, Arne, Nico, Fabienne, Sara, Luca & Fin) und darüber hinaus in keiner Weise gleichgeschaltet denken und jeder eine eigene Meinung hat und ich auch für viele Entscheidungen (zurecht) kritisiert werde.
Wenn es Euch also auf der Seele brennt oder schlicht interessiert, dann nehmt bitte mit den Individuen hier Kontakt auf. Am besten natürlich in Person bei einem Konzert oder bei anderer Gelegenheit. Wir sind alle sehr greifbar und viel unterwegs und verstecken uns nicht.
Keiner von uns kann für den anderen sprechen und hinzukommt, dass sich Meinungen auch ändern, da wir trotz fortgeschrittenen Alters immer weiterlernen wollen und uns über jeden konstruktiven Austausch freuen, der uns bestätigt oder eben auch nicht. Ich fürchte mich nicht davor meine Meinung zu ändern oder Fehleinschätzungen zu korrigieren. Ich bin dankbar dafür, wenn man mit mir das Gespräch sucht, Hintergründe austauscht oder sich auch streitet.

Sven Dinninghoff
sven@van-gbr.de
-WA, FB, Instagram, Tinder oder Forumsnachrichten, etc. werden leider vorher von Dritten abgefangen und erreichen mich nicht.

Eine so unaufgeregte Herangehensweise an die Problematik finde ich im wörtlichen Sinne vorbildlich. Ich mag die Idee, auf "Andersdenkende" zuzugehen und sich wechselseitig zu erklären, warum genau man bestimmte Überzeugungen und Werte vertritt. Aber wenn ich morgens im Café arbeite und wieder die AfD-Opas am Nebentisch ihre ausländerfeindlichen und homophoben Parolen propagieren höre, dann platzt mir schlicht die Hutschnur. Statt ein ehrliches Gespräch zu suchen komme ich später nach Hause und erzähle meiner Freundin wutentbrannt, was die wieder für einen Stuss von sich gegeben haben.

Um es ein bisschen auf die aktuelle Debatte zu lenken, worauf es natürlich ankommt sind die Gründe und die tatsächliche Ausformung (gerade auch praktisch). Ich konnte nie etwas mit Nationalismus anfangen, mir persönlich fällt es aber auch schwer mich mit einer Nation zu identifizieren. Etwas überspitzt formuliert, wenn Westdeutschland von heut an zu Frankreich gehören würde, dann würde mich der Zugehörigkeitsaspekt daran ehrlich gesagt kaum jucken.

Wenn Nationalismus aber bedeutet, dass man ein starkes Interesse an der Geschichte der eigenen Nation hat, vielleicht auch hervorheben möchte, was erreicht wurde – dann kann ich das nachvollziehen. Das ist wahrscheinlich eine Form von Nationalismus, die Bands wie Winterfylleth oder Atlantean Kodex betreiben, und das erscheint mir völlig in Ordnung. Gerade in der Geschichte kann man aber natürlich Gründe finden, seine nationale Identität gegenüber anderen Nationen zu betonen, und das ist ein Aspekt über den man wahrscheinlich keine allgemeingültigen ethischen Aussagen machen kann. Wie die Situation in der Ukraine gerade zeigt sind hier vernünftige und begründete Meinungsverschiedenheiten möglich und unvermeidlich. Wer hier eine völlig eindeutige Meinung hat, der blendet wahrscheinlich die Komplexität der Situation aus.

Bei den "traditionellen Werten" wäre ich aber weniger bereit, auf andere zuzugehen. Aber natürlich muss man hier auch erstmal aushandeln, an was die andere Person dabei denkt.
 
Irgendjemand hat mal behauptet, die hätten alle restlichen Shirts mit dem Motiv verbrannt o.Ä., um damit zu zeigen, dass das falsch war. Das übliche Spiel der Reinwaschung eben. Normalerweise passiert das, wenn Bands bei einem renommierten Label landen und vernünftig durch Europa touren wollen, aber das kann bei Drudkh gar nicht zutreffen, weil die nicht touren und Saenko das sowieso am Arsch vorbeigeht, also sind das wohl eher Reinwaschungsversuche irgendwelcher Hörer, die sich's irgendwie schönreden wollen, dass man Drudkh ja doch hören kann, weil das alles ja gar nicht so schlimm sein kann. Bei Winterfylleth, Moonsorrow und Co. würde ich mich auch nicht zu weit aus dem Fenster lehnen wollen, da trifft sehr wahrscheinlich ersteres zu.
 
Ich denke, dass das, was es zu bedenken gilt gut zugänglich ist und dass es jedem dieMöglichkeit gibt zu entscheiden, Drudkh zu hören oder eben nicht zu hören.
Es sollte aber nicht erwartet werden, dass alle die gleiche Entscheidung treffen (müssen).

Zudem muss ich, der ich mit Nationalismus nichts anfangen kann, feststellen, dass die Ukrainer, die ich dieses Jahr kennengelernt habe, da zum Großteil ganz anders
eingestellt sind. Gleichwohl macht die Bandera-Rezeption deutlich, dass auch innerhalb der Ukraine diese Figur sehr ambivalent wahrgenommen wird. Es ist
wohl das, was die Grauzone ausmacht und das kann natürlich beklagt werden, es kann aber auch einfach akzeptiert werden, dass diese Band Kanten hat, die man
(nicht) hinnehmen muss.
 
Um Nationalismus geht es (für mich) nicht. Aber ja, die Grenzen zieht am Ende jedes Label und jede Einzelperson selbst. Nur so zu tun als wäre hier nichts, oder als könnte Fascho-Fanboytum okay sein, wenn sie aus jungen Nationalstaaten kommt - das ist mir zu blöd (bei Melnyk auch).
 
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