DEAF FOREVER - die einundzwanzigste Ausgabe

Gilt eigentlich die völlig überflüssigefällige New Yorker Masken-Reunion? Herr @Tokaro mit dem 30-seitigen Spezial vertreten? Alles das, was Jaedike im RH seinerzeit unter den simmons'schen Teppich kehrte?
 
Gilt eigentlich die völlig überflüssigefällige New Yorker Masken-Reunion? Herr @Tokaro mit dem 30-seitigen Spezial vertreten? Alles das, was Jaedike im RH seinerzeit unter den simmons'schen Teppich kehrte?
Ne, gilt nicht, die hat Gene-ius nachträglich für ungültig erklärt, da man Peter und Ace eigentlich nur für den Spielfilm brauchte. Das hat man denen aber schon vorher auf den Unplugged-Hockern gesagt, das haben die nur vergessen, weil... Alles weitere im 743. Sonderheft (12080 Seiten), demnächst nicht in unserem Fan-Shop.
 
Als ich vorne das Heftcover gesehen habe, habe ich in Gedanken laut geschrieen: Ja, die 90er waren verdammt Scheiße, dann habe ich den Thread weiter gelesen und es wurden so viele Sachen genannt, die ich einfach nicht unter Metal, wie ich ihn noch aus den 80ern kannte abgespeichert hatte, die aber trotzdem harte und saugeile Musik waren und immer noch sind. Also waren sie musikalisch doch nicht so Scheiße (evtl. sogar das Gegenteil) und persönlich sowieso nicht, weil meine Zwanziger und die Kombination jung und unbelastet hat das öfter mal fehlende Geld mehr als aufgewogen.

Mein persönlicher 90er Top-10 Listenwahn (nur die Sachen, die mir auch damals untergekommen sind, weil Death und Black fand ich damals keinen Zugang und bin immer noch am Nachholen):

1. Bad Religion - Generator
2. Type 0 Negative - Bloody Kisses
3. Rage Against The Machine - s/t
4. Helmet - Meantime
5. Tiamat - Wildhoney
6. Kyuss -Welcome to Sky Valley
7. Pearl Jam - Ten
8. Downset -s/t
9. Monster Magnet -Powertrip
10. Danzig - II Lucifuge
 
Also wenn ich mir meine 100 Lieblingsalben anschaue, stammen davon fast drei Viertel aus der ersten Hälfte der Neunziger, DER großen Zeit der unsterblichen Death- und Black-Metal-Meisterwerke. Abseits des traditionellen Metal und des Thrash Metal waren die Jahre 1990 bis 1995 in meinen Augen das mit ganz weitem Abstand Beste, was unserer Musik jemals passiert ist.

Hier meine besten 25 Scheiben der Neunziger:
01.) Paradise Lost - Icon (1993)
02.) Paradise Lost - Gothic (1991)
03.) Therion - Beyond Sanctorum (1992)
04.) Desultory - Bitterness (1994)
05.) Katatonia - Dance Of December Souls (1993)
06.) Impaled Nazarene - Ugra-Karma (1993)
07.) Samael - Worship Him (1991)
08.) Darkthrone - A Blaze In The Northern Sky (1992)
09.) Anathema - The Silent Enigma (1995)
10.) Paradise Lost - Draconian Times (1995)
11.) Therion - Symphony Masses: Ho Drakon Ho Megas (1993)
12.) Paradise Lost - Shades Of God (1992)
13.) Dimmu Borgir - For All Tid (1994)
14.) Burzum - Burzum (1992)
15.) My Dying Bride - Turn Loose The Swans (1993)
16.) Type O Negative - Slow, Deep And Hard (1991)
17.) In The Woods... - HeArt Of The Ages (1995)
18.) Samael - Blood Ritual (1992)
19.) Dissection - The Somberlain (1993)
20.) Carbonized - For The Security (1991)
21.) Pyogenesis - Ignis Creatio (1992)
22.) Ulver - Bergtatt (1995)
23.) Edge Of Sanity - Unorthodox (1992)
24.) Entombed - Left Hand Path (1990)
25.) Autopsy - Mental Funeral (1991)
 
Endlich mal wieder eine Ausgabe, auf die ich mich richtig freue! Und da werden nicht wenige kotzen, wenn Robb Flynn so eine zentrale Rolle spielt.
Da fühle ich mich direkt angesprochen. Tatsächlich habe ich gestern mehrfach gekotzt. Allerdings hatte ich da die Vorschau noch nicht gelesen, weil ich den ganzen Tag im Bett lag, wenn man von den wenigen Momenten am Klobecken absieht.

Die 90er, für mich war das das Jahrzehnt, wo ich die Welten des (Free) Jazz, der Neuen Musik und experimentellen Musik für mich entdeckt habe. Ich glaube so um 1993 rum hatte ich mich tatsächlich komplett vom Metal verabschiedet und es sollte bis 2007 dauern bis ich über Om und Earth wieder neuen Zugang in die alte Musik fand. Viele Alben meiner Jugend, ich hatte sie längst verkauft, hab ich mir dann reumütig wiederbeschaffen müssen. Ich glaube allerdings auch, dass mir durch die zwischenzeitlich Abwendung viel Leid erspart geblieben ist.
 
Savatage sind ja wohl komplett zu Recht nie riesengroß geworden. Eine Handvoll an netten bis sehr geilen Songs und der Rest dümpelt irgendwo unter dem sackschweren Mantel von Kleister, Kitsch und Mächtegern-Streetopera-Geflecht unter "ferner Liefen".
Genau wie Metal Church! Wer nur ein paar handvoll gute Songs auf mehr als einer handvoll Alben verteilt hats einfach nicht verdient, groß zu werden.
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Die Neunziger waren musikalisch natürlich nicht übel, es waren die idiotischen Menschen, die (traditionellen) Metal plötzlich als peinlich hingestellt haben. Gerade war die Kutte noch cool, plötzlich eine Jugendsünde und Flanellhemden viel toller. Sowas kann ich nicht ab. Und genau deshalb haben auch viele weitere Metalheads die Neunziger als schlimm empfunden. Man musste sich beinahe dafür entschuldigen, wenn man man selbst sein wollte.

In den Neunzigern wurden übrigens Sacred Steel gegründet, eine der besten und wichtigsten Bands in meiner musikalischen Welt. Das macht das ganze Jahrzehnt direkt doppelt so gut :cool:
 
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