The Committee (aktuell: "Memorandum Occultus")
- Ersteller Felix Unfreundlich
- Erstellt am
Somberlain
Till Deaf Do Us Part
Die Kommentare sind klasse. Fans und Anhänger einer Black-Metal-Band beschweren sich über die Neue Weltherrschaft der Satanisten.
Ich dachte das sei der verfickte Punkt des Ganzen.
Naja, dann brauche ich halt ein neues Album des Jahres.
Ich dachte das sei der verfickte Punkt des Ganzen.
Naja, dann brauche ich halt ein neues Album des Jahres.
Hansenfaxe
Till Deaf Do Us Part
Schade, wenn die tatsächlich derartige Querdenk-Schwurbler sind, kommt der Patch nicht auf meine Kutte und das dann leider starke Album ganz hinten ins Regal
Hugin
Till Deaf Do Us Part
Mich irritiert ganz ehrlich und auch ziemlich massiv, wie wenig es heutzutage braucht, dass Musiker, Bekannte, Menschen abgestempelt und abgehakt werden, weil sie irgendwo, irgendwann mal eine vielleicht ziemlich dumme politische Meinung geäußert haben. Kaum ein Tag, an dem man nicht bei Facebook von irgendjemandem, an dessen Wesen die Welt genesen möchte, lesen muss, dass er demnächst jeden "entfreundet", der Trump wählt, der Trump nicht wählt, der diese oder jene Corona-Maßnahme gut oder doof findet usw... Überhaupt "entfreunden"? Ernsthaft? Holy shite... da war's dann nicht weit her, mit der Freundschaft, oder? Ich hoffe ja immer noch, dass jener Tag, an dem ich damit anfange, Menschen, Bands, Künstler etc... wegen ihrer politischen Positionen abzulehnen, auch jener Tag sein möge, an dem ich in die Ewigkeit abberufen werde, denn dann habe ich definitiv damit angefangen, mich selbst und meine eigenen Hirnfürze viel zu wichtig zu nehmen.
Tolpan
Till Deaf Do Us Part
D
deleted_5835
Guest
DANKE!
Somberlain
Till Deaf Do Us Part
Ich kann dich verstehen, aber das hier ist ein wenig mehr subtil. Hier hat keine Privatperson, welche zufälligerweise in einer Band spielt, eine persönliche Meinung mal schnell in den Sozialen Medien gepostet. Das ging über den offiziellen Account der Band und man hat die Aussage noch mit einem Song der Band (einer meiner Lieblingssongs) unterstrichen. Den Song verbindet man nun mit der Einstellung der Band und ist von daher für mich nicht mehr genießbar.
exumer
Till Deaf Do Us Part
Naja, das was auf der Facebook Seite steht ist schon ein anderes Kaliber, wie einfach nur Trump zu wählen oder angemessen formulierte und durchdachte Kritik an den Corona Maßnahmen zu üben. Mein Kommentar hier war auch eher ein spontaner Schnellschuss, auf der Facebook Seite hab ich dann einen differenzierteren und auch null anklagenden Beitrag geschrieben. Mir wird es jetzt darauf ankommen, falls, wie darauf reagiert wird. Ich hatte die Jungs nämlich bislang aus Interviews auch etwas vernünftiger in Erinnerung, aber mal schauen, was wird.
Lugburz161
Deaf Dealer
Eine Freundschaft, die auch von beiden als eine solche betrachtet wird, ist wohl kaum mit einem x-beliebigen Künstler vergleichbar, der über den offiziellen Bandkanal eine Weltanschauung vertritt, der man zu keiner Zeit beipflichtet. Was jetzt zudem schlimmer sein soll, sich von einer Person/Gruppe abzugrenzen bzw. diese abzulehnen, weil man deren Werte keineswegs vertritt, oder alles zu tolerieren, mit der Begründung dass man sich selbst nicht so wichtig nimmt, sei mal dahingestellt.
Zuletzt bearbeitet:
D
deleted_5835
Guest
Meine Werte sind relativ unabhängig von den Schallplatten, die ich auflege...
Ich scheine wohl ein ziemlich amoralischer Blödmann zu sein. Ist mir auch ganz recht so.
Ich scheine wohl ein ziemlich amoralischer Blödmann zu sein. Ist mir auch ganz recht so.
D
deleted_5835
Guest
Somberlain
Till Deaf Do Us Part
Ach komm. Als ich 16 war, habe ich mal aufgehört eine Band zu hören, weil der Gitarrist einer Band Becks Bier als bestes Bier Deutschlands bezeichnet hatte.
Ich würds wieder tun.
Hugin
Till Deaf Do Us Part
Mir geht es gar nicht um die Aussage an sich, und auch nicht darum, ob jemand der Aussage widerspricht, mir geht es um die Reflexhaftigkeit in welcher politisch besetzte Themen allenthalben Abgrenzungs- und Ausgrenzungsreaktionen auslösen, nicht nur ad rem, nicht nur im Widerspruch in der Sache, sondern ad hominem, dass man den Menschen, die Band, das Werk wegen der politischen Komponente ablehnt. Für mich sind das alles tief tragische Symptome einer sich Tag für Tag zunehmend zerrüttenden und in Schützengräben verschanzenden Gesellschaft. Für mich ist es ein viel gravierenderes Debakel des gesellschaftlichen Diskurses, dass Meinungen Ablehnungen des Menschen auslösen, als dass es zunehmend ziemlich dumme Meinungen gibt. Etwas ähnliches hab ich im Politik-Thread anlässlich des Artikels von ex-Verfassungsrichter Herrn Papier zur Frage von Corona-Maßnahmen und Verfassungsrecht geschrieben.
Vor allem gestehe ich es indes einem Künstler zu, seine Gefühle, seine Gedanken, seine Spekulationen etwas drastischer zu formulieren, als man das in einer politischen oder wissenschaftlichen Debatte tun würde. Gerne auch polemisch, überzeichnet, zur Groteske entstellt. Das ist doch das Wesen von Kunst. Ein Wesen von Kunst. Dass THE COMMITTEE immer eine Band war, deren Texte beißenden und bissigen Sarkasmus nutzten, könnte aufgefallen sein. Dass die Band dabei aber in der Regel eine hintergründig verbindende Botschaft hatte, ebenso. Es war früher mal ein schrulliger Standard des US-Metal, dass sich die dortigen Ufologen Verschwörungstheorien um die Ohren gehauen haben. Wer das heute tut, ist im Handumdrehen ein Public Enemy und eine Gefahr, wovon man sich aktiv abgrenzen muss.
Tut mir leid, das übersteigt einfach meine Vorstellungen davon, wie man mit anderen und ihrem Sosein umgeht. Das hat auch nichts mit "alles tolerieren" zu tun, sondern damit, dass man akzeptiert und annimmt, dass auch mehr oder minder schwerwiegend fehlende Menschen am Ende gute Menschen sein können. Man kann einen Menschen wertschätzen und mögen, auch wenn er ein Verbrechen begangen hat. Ein Fehlen in einem Lebensbereich, gleich wie schwer dieses Fehlen sein mag, sollte doch niemals zum Ablehnen der Person insgesamt führen. Wollte man verklärt sein, ließe sich dies einfach mit Nächstenliebe erklären, und der Grundannehme in dubio pro reo davon auszugehen, dass jeder Mensch für seine Fehler kritisiert und für seine guten Seiten gelobt werden sollte. Den Fokus nur auf das eine oder das andere zu lenken, ist eine Strategie die mir nicht eingehen mag. Niemals.
Vor allem gestehe ich es indes einem Künstler zu, seine Gefühle, seine Gedanken, seine Spekulationen etwas drastischer zu formulieren, als man das in einer politischen oder wissenschaftlichen Debatte tun würde. Gerne auch polemisch, überzeichnet, zur Groteske entstellt. Das ist doch das Wesen von Kunst. Ein Wesen von Kunst. Dass THE COMMITTEE immer eine Band war, deren Texte beißenden und bissigen Sarkasmus nutzten, könnte aufgefallen sein. Dass die Band dabei aber in der Regel eine hintergründig verbindende Botschaft hatte, ebenso. Es war früher mal ein schrulliger Standard des US-Metal, dass sich die dortigen Ufologen Verschwörungstheorien um die Ohren gehauen haben. Wer das heute tut, ist im Handumdrehen ein Public Enemy und eine Gefahr, wovon man sich aktiv abgrenzen muss.
Tut mir leid, das übersteigt einfach meine Vorstellungen davon, wie man mit anderen und ihrem Sosein umgeht. Das hat auch nichts mit "alles tolerieren" zu tun, sondern damit, dass man akzeptiert und annimmt, dass auch mehr oder minder schwerwiegend fehlende Menschen am Ende gute Menschen sein können. Man kann einen Menschen wertschätzen und mögen, auch wenn er ein Verbrechen begangen hat. Ein Fehlen in einem Lebensbereich, gleich wie schwer dieses Fehlen sein mag, sollte doch niemals zum Ablehnen der Person insgesamt führen. Wollte man verklärt sein, ließe sich dies einfach mit Nächstenliebe erklären, und der Grundannehme in dubio pro reo davon auszugehen, dass jeder Mensch für seine Fehler kritisiert und für seine guten Seiten gelobt werden sollte. Den Fokus nur auf das eine oder das andere zu lenken, ist eine Strategie die mir nicht eingehen mag. Niemals.
Prog on!
Till Deaf Do Us Part
Stammt ein Teil der Truppe nicht aus Belgien? Unter einem Stein welchen Ausmaßes muss man eigentlich leben, um nicht mitzubekommen, was im eigenen Land gerade abgeht bzw. im Frühjahr dieses Jahres abgegangen ist? Aber da man ja offensichtlich bei der Spanischen Grippe live dabei war, kann man das sicher besser beurteilen...
D
deleted_5835
Guest
Die Aussage an sich ist mir völlig wurst, ich teile sie auch inhaltlich nicht.
Was mich vielmehr stört, ist unabhängig vom Thema die zeigefingererhobene Zurechtweisung, um deutlich zu machen, welche Meinung noch vertretbar ist und welche nicht. Wie war das mit diesem Dingens, wie hieß das? Ach ja, Meinungsfreihheit. Soll wohl auch bedeuten, dass man das Recht hat, Blödsinn von sich zu geben, hat mal jemand gesagt. Toleranz soll in dem Zusammenhang auch eine Rolle spielen, ich weiß ja nicht.
Wer wegen den Äußerungen irgendwelcher Musikanten deren Oeuvre in den Schrank ganz hinten stellen will, soll's halt machen. Ich mach's dann, wenn mir dir Mucke auf den Zeiger geht. Vorher eher nicht.
Was mich vielmehr stört, ist unabhängig vom Thema die zeigefingererhobene Zurechtweisung, um deutlich zu machen, welche Meinung noch vertretbar ist und welche nicht. Wie war das mit diesem Dingens, wie hieß das? Ach ja, Meinungsfreihheit. Soll wohl auch bedeuten, dass man das Recht hat, Blödsinn von sich zu geben, hat mal jemand gesagt. Toleranz soll in dem Zusammenhang auch eine Rolle spielen, ich weiß ja nicht.
Wer wegen den Äußerungen irgendwelcher Musikanten deren Oeuvre in den Schrank ganz hinten stellen will, soll's halt machen. Ich mach's dann, wenn mir dir Mucke auf den Zeiger geht. Vorher eher nicht.
Lugburz161
Deaf Dealer
Auch wenn du an einigen Stellen mit Sicherheit einen wahren Kern triffst, würde ich hier doch stark widersprechen. Bestimmte Wertvorstellungen und die damit einhergehenden Charakterzüge und Verhaltensweisen einer Person können die (subjektiv wahrgenommenen) positiven Seiten überstrahlen, sodass die Wertschätzung letztlich (vollends) verschwinden kann. Auch wenn das selbstverständlich nichts mehr mit The Committee und dem oben stehenden Beitrag zutun hat.
Hansenfaxe
Till Deaf Do Us Part
Danke für die Ausführungen @Hugin. Da gehe ich grundsätzlich mit. Nur ist es sehr wohl, wie schon so oft im Forum getan, diskutabel inwieweit jeder einzelne das Werk vom Künstler als Mensch trennen kann.
Bin gespannt, wie das mit the commitee weitergeht, fand sie im letzten Heftinterview sympathisch und nahbar.
Bin gespannt, wie das mit the commitee weitergeht, fand sie im letzten Heftinterview sympathisch und nahbar.
The Corrosion
Till Deaf Do Us Part
Alles darf man sagen. Nur muss man dann auch den Gegenwind aushalten.
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