Hm....ich denke, viele Bands sind heute eher Projekte eines oder mehrerer Visionäre: Pain of Salvation oder Opeth leben im Prinzip von dem, was Daniel Gildenlöw bzw. Mikael Akerfeldt vorgeben. Bei Rage hat Peavy am Ende "seine" Marschrichtung durchgesetzt und Smolski musste (oder wollte) gehen - um mal bei 3 Beispielen zu bleiben.
Das Songwriting einer Band wie Dream Theater scheint sich an Parametern zu orientieren, die primär von Jordan Rudess und John Petrucci vorgegeben werden, der Querkopf Portnoy fehlt da einfach. Ähnlich ist das bei Maiden: auch, wenn von Smith, Dickinson oder vereinzelt sogar Murray mal was kommt, dann muss das ins "Maiden-Korsett" passen und von Mr. Harris abgesegnet sein.
"Übermusiker" wie Lemmy oder Dio sind tatsächlich in der kommenden Generation nicht in Sicht, da hast Du schon Recht.
Wenn ich so über die Thematik "Restband" oder Veränderungen im Line-Up nachdenke, dann fallen mir so aus der 2, 3 Reihe doch 2 Beispiele ein, in denen ein einzelner Musiker schon massiv seinen Stempel in den Sound der Band gedrückt hat:
Ten: Vinnie Burns hat mit seinem metallisch-scharfen Gitarrenspiel schon ein sehr prägendes Element in die eher klassisch-hardrockige Ausrichtug von Glenn Hughes' Hauptband eingebracht. Ten brauchten eine gewisse Zeit, um wieder wirklich relevant zu werden (für mich), aber trotz der letzten beiden, sehr guten, Alben, vermisse ich diesen schneidenden Metal-Sound von Burns nach wie vor im Gesamtbild.
Riot: Haben sich ja konsequenterweise ein "V" hinter den Bandnamen gesetzt. Das fehlende, erdige Spiel von Mark Reale (R.I.P.) ist eine Lücke im Bandsound, die nicht wirklich zu schließen ist, obgleich der Rest der Musik schon durchaus die Riot-Fahne mit Kompetenz weiter trägt.