Allgemeiner Bücher-Thread

41uqKfC8gXL._SX312_BO1,204,203,200_.jpg

Bisher philosophische terra incognita, mal sehen, ob sich das ändern wird....
 
Nick Cave - Und die Eselin sah den Engel

Jetzt scheint der auch noch richtig gute Bücher. Frechheit. Sei Menschen empfohlen, die das Sumpf-Hillbilly-Setting aus True Detective S01 mögen und auf den Krimi verzichten können. Die kettenrauchenden Alkoholiker sind hier auch nicht durchtrainiert, k1 Swagger, nirgends. :(
 
Nick Cave - Und die Eselin sah den Engel

Jetzt scheint der auch noch richtig gute Bücher. Frechheit. Sei Menschen empfohlen, die das Sumpf-Hillbilly-Setting aus True Detective S01 mögen und auf den Krimi verzichten können. Die kettenrauchenden Alkoholiker sind hier auch nicht durchtrainiert, k1 Swagger, nirgends. :(

...wobei das ja nun schon 'ne Weile her ist :D
Mir gefiel's auch gut, aber ich hab' das Gefühl dass viele mit dem verschrobenen Schreibstil, dem Dreck und der Finsternis darin nicht zurecht kamen.
Es gibt dazu ja auch ein begleitendes Album, wobei ich das auch eher so mittelmäßig fand.
 
Welches isn das? Das mit dem Stil wundert mich schon, ich hab dazu die ganze Zeit seine Stimme und Musik im Kopf . Passt doch voll.
 
Das ist kein Nick Cave and the Bad Seeds-Album, sondern Ausschnitte aus einer Lesung, und dazu gibt's Musik von Ed Clayton-Jones und Mick Harvey.

R-235548-1171446331.jpeg.jpg


So schaut die aus. Sind aber eben auch viel weniger "Songs", sondern eher projektartige Begleitmusik. Also schon in Ordnung und zum ab und an mal hören und in die Stimmung fallen lassen nicht übel, aber ehrlicherweise find' ich's schon eines der uninteressanteren musikalischen Werke von Nick bzw. seinen Begleitern.
 
Bin gerade mit meiner ersten Urlaubslektüre durch: Other Minds von Peter Godfrey-Smith
9780008226275.jpg


Kein biologisches Thema, sondern ein philosophisches (genauer: Philosophie des Geistes). Godfrey-Smith betont aufgrund der entwicklungsgeschtlichen Ferne zwischen Menschen und Kopffüßern: "(...) cephalopods are an independent experiment in the evolution of large brains and complex behaviours."

Der Autor versteht sich hervorragend auf Leser innenlenkung, schreibt sehr ökonomisch und klar strukturiert. Nahezu jeder Absatz bildet ein eigenes Hilfsargument für den darauf folgenden.

Gerade die erste Hälfte fand ich unheimlich stark: Hier wird die Evolution einzelner biologischer Vorbedingungen für Subjektivität und Bewusstsein rekonstruiert. Im zweiten Zeil sind die Belege leider recht dünn und vielfach anekdotenhaft. Das analytische Grundgerüst bleibt aber spannend und so kommen zumindest interessante Hypothesen heraus.

Alle mir bekannten Rezensionen (zum Beispiel hier im Guardian) sind durchweg positiv.
 
ich möchte euch dringend A. Brandhorsts "Die Tiefe der Zeit" ans Herz legen:

So sieht's aus:

38849800.jpg

Eigentlich schreibt Meister Brandhorst Space Operas mit deutlich verspielt-mythologischen Anteil, der einem den Lesegenuss deutlich vermiesen kann.

Dieses Mal ist es eine reine Military SF, bei der die ach so strahlenden Helden exakt da sind, wo man sie nicht vermutet. Habe momentan ca. 50 % gelesen, und finde die Story ganz großartig. Die Charakterzeichnungen sind vielschichtig, die Story straight erzählt und ohne logische Lücken.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich bin zwar kein großer Freund von Graphic Novels; dieser hier hat mir allerdings ausgesprochen gut gefallen
Logicomix_cover.jpg

Der umfangreichste Strang der Erzählung betrifft die intellektuelle und persönliche Biographie von Bertrand Russel und bindet sie in die politischen Kontexte ein. Stark wird die Geschichte aber erst durch die darüberliegende Ebene der Autor innen, deren Auseinandersetzungen sowohl untereinander als auch mit der zu erzählenden Geschichte ebenfalls wiedergegeben werden. Getoppt wird das ganze durch einen Besuch der klassischen Orestie im Theater. Dort finden u.a. Logik und Politik zueinander.
 
@Der Zerquetscher : falls du die Musse hast, Joyce noch eine Chance zu geben, kann ich dir den "Vorgänger" zu Ulysses, also A Portrait of the Artist as a Young Man nur ans Herz legen. Hat zwar auch noch viele dieser historisch-literarischen Querverweise drin, besitzt aber im Kern eine weitaus ergreifendere und wunderbar filigran erzählte Geschichte über Stephen Dedalus, der auch in Ulysses seinen Auftritt hatte. Ansonsten wäre Dubliners noch eine wunderbare Kollektion an ganz tollen Kurzgeschichten von Joyce.

Hier zurzeit (und sicher noch eine Weile):

51UlnXEMvSL._SX324_BO1,204,203,200_.jpg


Nádas Buch der Erinnerung war ja schon ein gewaltiger, fordernder Brocken - jedoch auch von schier unzähmbarer Schönheit - doch das hier setzt dem Ganzen die Krone auf. Über 1700 Seiten wird (soweit das nach 300 Seiten beurteilbar ist) eine Chronik von zwei Familien über drei Generationen gesponnen, von einer alten ungarischen Familiendynastie bis hin zu einer deutschen Familie mit Kriegsvergangenheit, deren jüngster Sprössling zugleich in einen zweifelhaften Mord verstrickt wird. Unbestreitbar grossartig geschrieben - wie fast alles von Nádas - aber auch enorm fordernd.
 
Zurück
Oben Unten