Gute Aufnahmen/Produktionen im Metal vs ordentliches HiFi

spookz

Deaf Dealer
Ich wollte mal ein paar Meinungen hören zum Thema gute Produktionen auf Tonträgern im Metal im allgemeinen hören. Ich habe mich nie mit HiFi auseinander gesetzt, da mir das Thema nie wirklich relevant schien. Und überhaupt war das früher immer ein Thema für irgendwelche Kellerkinder. Es ging mir wie wahrscheinlich 95% der Leute, man nimmt den Sound halt so hin wie er ist. Also 100% kommt die Musik über Emotionen und Feeling. Habe früher in meinem Kinderzimmer diese Kompaktanlagen gehabt wo ein Lautsprecher den Geist aufgegeben hat. Großtartig hinterfragt habe ich das nicht, da das Geld woanders eh besser angelegt war :D Also habe ich ziemlich lange Musik Mono gehört. Und das obwohl ich immer sehr viel Musik gehört habe - verrückt :)

Ich habe mich seit 2 Jahren mit dem Thema HiFi für zu Hause auseinandergesetzt. Man hat natürlich auch ein paar mehr Taler auf dem Konto wie damals im Kinderzimmer. Und da fragt man sich schon, da geht doch noch was mehr als zu den kleinen Regalboxen für 200€ oder? Also holt man sich nach und nach etwas ins Haus was einem gefällt und gut klingt. Jetzt komme ich aber zum eigentlichen Thema. Die Produktionen von Metal und ins besondere härtere Platten, fallen doch sehr im allgemeinen in der Qualität ab. Versteht mich nicht falsch, ich bin nicht ins Audiophile Lager gewechselt. Mir geht es natürlich immer noch um die Atmosphäre und Emotionen die die Songs tragen - egal welche Qualität die Produktion hat oder gerade deswegen! Es gibt natürlich Faktoren die das Endprodukt beinflussen und derer sind vielfältig: gewolltes Stilmittel, begrenzte Produktion/Studio, mangelnde Erfahrung, festhalten an dem Erbe/Sound was andere Bands vorgelegt habe etc.

Da kommt man unweigerlich auf das Thema Produktionen von Platten. Man kann die besten Komponenten zu Hause stehen haben, wenn die Aufnahme es nicht hergibt, klingt es halt bescheiden. Wobei es natürlich auf die Erwartungshaltung ankommt oder die Vorlieben. Ich höre im Metal 50% BM, 30% DM und 20% anderen Metal. Ich merke bei mir, dass die Anlage bestügt mit guten Röhren in der Vorstufe und einem gut abgestimmter Endtstufe im Moment zwar einen runden Sound der auch kräftig auftragen kann, einem doch ganz deutlich zeigt, was gute Aufnahmen sind und was nicht. Als ich hier die Brothers in Arms mit dem neuen Setup aufgelegt habe und den Song "Ride Across the River" auflege habe und die Gitarre hier durch den Raum gefühlvoll schwebte, kam mir einfach mal die Pippi in den Augen, so schön war Sound. Ja, in dem Song ist natürlich nicht so viel los wie auf einem geballer Track mit double Bass. Aber an dem Track stimmt einfach alles.

Man sollte kein Name Droping betreiben, weil hier wahrscheinlich ein paar Bands mitlesen könnten. Ich möchte niemanden unrecht tun, denn es gibt unzählige Faktoren die nicht in der Hand der Bands liegen oder am Zuhörer und seinem Equipment/Meinung liegen, warum eine Platte als Endprodukt nicht gut klingt. Dennoch habe ich hier viele Platten, auch von Bands die wahrscheinlich das Geld und die Erfahrung hätten sich besser abmischen zu lassen. Da frage ich mich, sind die Bands im Studio mit den Studioboxen und wenn sie nach Hause fahren im Auto mit dem Mix dann so zu frieden? Die Kompression spielt da natürlich viel rein. Kaum noch jemand gibt viel Geld für HiFi aus. Wahrscheinlich wird 90% übers Handy oder Kopfhörer unterwegs gehört. Im Metal sind die Zahlen wohl anders gelagert. Aber wer gibt im Metal mehr als 10-20k für eine Anlage aus?

Entschuldigung - Ich merke das Thema ist komplexer als gedacht :D

Vielleicht könnt ihr mir ein paar richtig gut klingende Metal Alben nennen, die ich mir mal anhören kann. Mein Referenz-Tipp wären die letzten paar Summoning Alben, denn die klingen fantastisch.
 
Ähnliches habe ich mich auch schon seit vielen Jahren gefragt. Wie kann es sein, dass selbst "Die Ärzte" spätestens seit 1985 besser klingen als der Großteil der Metal-Produktionen? Ich nehme an, dass da viele Faktoren eine Rolle spielen: Sounddichte, Geschwindigkeit der Musik, Budget, Produzent, Bandvorstellungen, etc. Viel hängt auch vom Wiedergabe-Medium ab, selbst bei (guten) Kopfhörern. Irgendwann habe ich beschlossen, vorrangig die Emotionen arbeiten zu lassen und nicht unbedingt auf den letzten Hi-Hat-Ton zu achten - selbst wenn ich mich freue, wenn's mit dem guten, ausdifferenzierten Sound mal klappt ;) Am Ende zeigt sich aber oft, dass die Emotionen bei gutem Sound auch besser sind, so dass sich die Spitze schon schnell herauskristallisiert.
 
Im Prog-Metal gibt es ein paar extrem gut produzierte, abgemischte und gemasterte Alben, Dream Theater ist da eine gute Adresse, vor allem Metropolis Pt. 2: Scenes From A Memory ist da ganz weit vorne, eine weitere Referenz wäre die aktuelle Tool, Fear Inoculum oder auch Subsurface von Threshold.

Wenn es härter sein soll, fallen mir zuerst die von Rick Rubin produzierten Slayer-Alben ein, produktionstechnisch finde ich da die South Of Heaven ganz weit vorne.

Aber an Brothers In Arms kann nichts und niemand in der populären Musik rankommen, rein klanglich betrachtet.
 
Sehr interessantes Thema. Ganz spontan fällt mir der Remix von Patrick Engel zu Ashburys "Endless Skies" ein. Ich höre das ganze auf einem Dual HS148 von 1972 mit den dazugehörigen Boxen und das klingt superb. Das Vinyl gibt es bei High Roller. Viele der modernen Mainstream-Metal-Produktionen sind für mich unhörbar. Plastik wohin man schaut.
 
Markus Stock bezeichnete die Antithesis von Secrets of the Moon als eine gelungene Produktion und hochwertige Aufnahme.
Der Sound des Albums schiesst mir in den Kopf, sobald ich über druckvolle, ausgewogene, Emotion erregende, high Quality Aufnahmen im Genre nachdenke.
 
Sehr interessantes Thema. Ganz spontan fällt mir der Remix von Patrick Engel zu Ashburys "Endless Skies" ein. Ich höre das ganze auf einem Dual HS148 von 1972 mit den dazugehörigen Boxen und das klingt superb. Das Vinyl gibt es bei High Roller. Viele der modernen Mainstream-Metal-Produktionen sind für mich unhörbar. Plastik wohin man schaut.
Der Engel-Remix von Endless Skies ist wirklich sehr sehr geil.
 
Da frage ich mich, sind die Bands im Studio mit den Studioboxen und wenn sie nach Hause fahren im Auto mit dem Mix dann so zu frieden?
Selbst wenn, dann ist das auf der Rückfahrt erstmal "nur" der Rohmix. Wir fanden die Rohmixe auf der Rückfahrt immer super, auch weil wir unsere Kunstwerke zum ersten mal in ordentlicher Qualität gehört haben. Das hat aber noch nicht viel zu sagen, weil an diesem Mix noch gebastelt wird bis man das Endprodukt in der Hand hält, Mixing&Mastering ...

Vielleicht könnt ihr mir ein paar richtig gut klingende Metal Alben nennen, die ich mir mal anhören kann.
Metal ist ja nun vielfältig :). Alben von Supergroups, das stell' ich jetzt mal so in den Raum- ohne mich audiophil zu nennen.
Scorpions, Metallica, Carcass, Bloodbath, In Fames, Arch Enemy...
 
Man kann die besten Komponenten zu Hause stehen haben, wenn die Aufnahme es nicht hergibt, klingt es halt bescheiden.
Das ist klar, je high-endiger die Anlage ist, desto gnadenloser werden Schwächen in der Produktion aufgedeckt.
Grade im BM darf man nicht vergessen, dass viele Alben absichtlich mit einer Lo-Fi Produktion versehen wurden, siehe Nattens Madrigal von Ulver z.B.
Gegen High-End Studiobudget Produktionen ala Brothers in Arms, oder bewusst audiophile Produktionen wie Neil Young werden Underground Metal Produktionen sowieso nie rankommen.
 
Ganz klar die

a blaze in the northern sky von Darkthrone :D


Sonst sind die Behemoth und Emperor Alben mMn ordentlich produziert
 
Am Ende ist es fast immer eine Frage des Budgets (wobei es auch große Produktionen mit echt schlimmen Sound gibt). Mehr Geld = besseres Studio, mehr Zeit, bessere/erfahrene Techniker und Produzenten. Ausnahmen bestätigen die Regel.

Dennoch ist natürlich vieles auch reine Geschmacksache - zum Beispiel ob der Sound eher glasklar oder eher warm produziert wurde. Ob die Bassdrum eher bollert oder klickt.

Auch die Erfahrung einer Band hängt mit dem Sound zusammen. Nicht jeder Gitarrensound, der für sich allein gestellt toll klingt, eignet sich für das Bandgefüge. Das muss man aber erstmal erkennen.
 
Am Ende ist es fast immer eine Frage des Budgets (wobei es auch große Produktionen mit echt schlimmen Sound gibt). Mehr Geld = besseres Studio, mehr Zeit, bessere/erfahrene Techniker und Produzenten. Ausnahmen bestätigen die Regel.

Dennoch ist natürlich vieles auch reine Geschmacksache - zum Beispiel ob der Sound eher glasklar oder eher warm produziert wurde. Ob die Bassdrum eher bollert oder klickt.

Auch die Erfahrung einer Band hängt mit dem Sound zusammen. Nicht jeder Gitarrensound, der für sich allein gestellt toll klingt, eignet sich für das Bandgefüge. Das muss man aber erstmal erkennen.
Das ist eine der vielen Fragen die ich mir stelle. Selbst bei wirklich großen Bands, wo vielleicht nicht mal aus der Band selbst der Impuls kommt eine große Bühne und einen differenzierten Klang darzustellen, kommt doch meist vom Produzenten oder woher auch immer, das Bestreben einen super Klang auf den Tonträger bannen zu wollen. Wieso gelingt das nicht immer? Ja, beim Metal ist das wegen der Dichte des Klangteppichs schwieriger als bei Jazz Kombos. Aber hier gibts es ja massive Unterschiede und das lässt sich ja auch hier nicht nur am Geld für die Produktion festmachen. Vielleicht sollte ich mir mal die Guns 'n Roses - Chinese Democracy kaufen die muss ja dann FANTASTISCH klingen! ;D (Obwohl ich das Album für gar nicht so schlecht halt, wie es verrissen wurde, auch wenn die Umstände immer noch lächerlich sind - BLASPHEMIE!).

Ich frage mich auch, was für einen Extrem Metal Hörer im Moment "Hi-End Hifi" bedeutet. Was für Boxen/Amps Kombis haben die Leute so zu hause stehen, die wirklich "ambitioniert" Musik hören?

Obwohl die Meisten Fans jeden Titel Ihrer Lieblings Bands runter beten können. Geben doch die Meisten nicht viel auf den eigentlich Sound in Ihren 4 Wänden, oder liege ich da falsch? Ich betrachte die "Szene" seit gut 25 Jahren eigentlich nur von außen. Das Forum hier ist eigentlich meine Einzige Verbindung zu 'News' und Fans. Auch wenn ich einige Leute aus der Szene kenne und auch öfters auf Konzerten bin, fehlt mir die Tiefe um so etwas beurteilen zu können. Wie würdet ihr beurteilen, was ein ambitionierter Hörer in eurem Freundeskreis an HiFi ausgibt? Und in was?

Ich habe meine Hifi-Kette wegen meinen sehr detailiert auflösenden Hochbandtönern/Standlautsprechern (Elac 247.4) eine Röhren Vorstufe(MP 701 MK2 - mit besseren verbauten Röhren/Kondensatoren hier lassen sich viele Modifikationen wählen. Meine Endstufe FM300A ist dann wieder eine Kondensator Endstufe mit Power, die aber den Runden Röhrenklang auf die Bahn bringt. Ist wahrscheinlich nicht der feuchte Traum eines BM/DM Hörers. Aber für das Geld was ich da jetzt investiert habe mit Plattenspieler(Rega P2/Blue Ortofon) und 6€ CD Players (der super klingt! :D) - das kann sich echt hören lassen. Ich bin am überlegen mir Hornlautsprecher selber zu bauen, da gibt es im Moment ein Projekt der M1 von Snakeoil Audio(Youtube) der im deutschen HiFi sehr großen Anklang findet. Selbstbau in dem Bereich ist wahrscheinlich das Zauberwort für erschwingliches HiFi. Der Lautsprecher ist eine Anlehnung an einen JBL Hornlautsprecher und wäre damit wieder ein echtes Argument, wenn es um Geballer geht. Je nach Ausführung von 1500~€/Paar würde man einen vergleichbaren Lautsprecher im bereich von 10.000€ bekommen. Was dann natürlich wieder bedeuten würde, dass man die Komponeten, die man daran anschliesst anpassen müsste um das Potenzial auszuschöpfen.

Wie sind eure Erfahrungen mit Lautsprechern im "Extrem" Metal? Und betreibt jemand seine Anlage mit Röhren? Ich muss sagen, dass ich Röhre im Moment echt schön finde, weil es die harten Spitzen rausnimmt(geschuldet durch die Boxen) und die Gitarren echt "singen" lässt. Natürlich kann man von so schmalen Lautsprechersäulen wie die Elac 247.4 keinen fetten Bass erwarten. Dafür passt es gerade so in den Raum und sieht sehr schick aus. Da lassen sich leider keine Sonus Faber unterbringen. Aber die Verstärker Kombi macht einen sehr genauen Bass, ich weiß nur nicht, wie es mit Horn Lautsprechern wäre, wenn sich hier richtig schön anballern lassen würde.
 
Das ist eine der vielen Fragen die ich mir stelle. Selbst bei wirklich großen Bands, wo vielleicht nicht mal aus der Band selbst der Impuls kommt eine große Bühne und einen differenzierten Klang darzustellen, kommt doch meist vom Produzenten oder woher auch immer, das Bestreben einen super Klang auf den Tonträger bannen zu wollen. Wieso gelingt das nicht immer? Ja, beim Metal ist das wegen der Dichte des Klangteppichs schwieriger als bei Jazz Kombos. Aber hier gibts es ja massive Unterschiede und das lässt sich ja auch hier nicht nur am Geld für die Produktion festmachen. Vielleicht sollte ich mir mal die Guns 'n Roses - Chinese Democracy kaufen die muss ja dann FANTASTISCH klingen! ;D (Obwohl ich das Album für gar nicht so schlecht halt, wie es verrissen wurde, auch wenn die Umstände immer noch lächerlich sind - BLASPHEMIE!).

Ich frage mich auch, was für einen Extrem Metal Hörer im Moment "Hi-End Hifi" bedeutet. Was für Boxen/Amps Kombis haben die Leute so zu hause stehen, die wirklich "ambitioniert" Musik hören?

Obwohl die Meisten Fans jeden Titel Ihrer Lieblings Bands runter beten können. Geben doch die Meisten nicht viel auf den eigentlich Sound in Ihren 4 Wänden, oder liege ich da falsch? Ich betrachte die "Szene" seit gut 25 Jahren eigentlich nur von außen. Das Forum hier ist eigentlich meine Einzige Verbindung zu 'News' und Fans. Auch wenn ich einige Leute aus der Szene kenne und auch öfters auf Konzerten bin, fehlt mir die Tiefe um so etwas beurteilen zu können. Wie würdet ihr beurteilen, was ein ambitionierter Hörer in eurem Freundeskreis an HiFi ausgibt? Und in was?

Ich habe meine Hifi-Kette wegen meinen sehr detailiert auflösenden Hochbandtönern/Standlautsprechern (Elac 247.4) eine Röhren Vorstufe(MP 701 MK2 - mit besseren verbauten Röhren/Kondensatoren hier lassen sich viele Modifikationen wählen. Meine Endstufe FM300A ist dann wieder eine Kondensator Endstufe mit Power, die aber den Runden Röhrenklang auf die Bahn bringt. Ist wahrscheinlich nicht der feuchte Traum eines BM/DM Hörers. Aber für das Geld was ich da jetzt investiert habe mit Plattenspieler(Rega P2/Blue Ortofon) und 6€ CD Players (der super klingt! :D) - das kann sich echt hören lassen. Ich bin am überlegen mir Hornlautsprecher selber zu bauen, da gibt es im Moment ein Projekt der M1 von Snakeoil Audio(Youtube) der im deutschen HiFi sehr großen Anklang findet. Selbstbau in dem Bereich ist wahrscheinlich das Zauberwort für erschwingliches HiFi. Der Lautsprecher ist eine Anlehnung an einen JBL Hornlautsprecher und wäre damit wieder ein echtes Argument, wenn es um Geballer geht. Je nach Ausführung von 1500~€/Paar würde man einen vergleichbaren Lautsprecher im bereich von 10.000€ bekommen. Was dann natürlich wieder bedeuten würde, dass man die Komponeten, die man daran anschliesst anpassen müsste um das Potenzial auszuschöpfen.

Wie sind eure Erfahrungen mit Lautsprechern im "Extrem" Metal? Und betreibt jemand seine Anlage mit Röhren? Ich muss sagen, dass ich Röhre im Moment echt schön finde, weil es die harten Spitzen rausnimmt(geschuldet durch die Boxen) und die Gitarren echt "singen" lässt. Natürlich kann man von so schmalen Lautsprechersäulen wie die Elac 247.4 keinen fetten Bass erwarten. Dafür passt es gerade so in den Raum und sieht sehr schick aus. Da lassen sich leider keine Sonus Faber unterbringen. Aber die Verstärker Kombi macht einen sehr genauen Bass, ich weiß nur nicht, wie es mit Horn Lautsprechern wäre, wenn sich hier richtig schön anballern lassen würde.

Also ich würde an deiner Stelle vor dem Kauf teurer Boxen zunächst den Tonabnehmer wechseln, um merkbar voranzukommen.

Beim Blue ist deutlich Luft nach oben. Eine sinnvolle Steigerung wäre das 2M Black.
 
Das ist eine der vielen Fragen die ich mir stelle. Selbst bei wirklich großen Bands, wo vielleicht nicht mal aus der Band selbst der Impuls kommt eine große Bühne und einen differenzierten Klang darzustellen, kommt doch meist vom Produzenten oder woher auch immer, das Bestreben einen super Klang auf den Tonträger bannen zu wollen. Wieso gelingt das nicht immer? Ja, beim Metal ist das wegen der Dichte des Klangteppichs schwieriger als bei Jazz Kombos. Aber hier gibts es ja massive Unterschiede und das lässt sich ja auch hier nicht nur am Geld für die Produktion festmachen. Vielleicht sollte ich mir mal die Guns 'n Roses - Chinese Democracy kaufen die muss ja dann FANTASTISCH klingen! ;D (Obwohl ich das Album für gar nicht so schlecht halt, wie es verrissen wurde, auch wenn die Umstände immer noch lächerlich sind - BLASPHEMIE!).

Ich frage mich auch, was für einen Extrem Metal Hörer im Moment "Hi-End Hifi" bedeutet. Was für Boxen/Amps Kombis haben die Leute so zu hause stehen, die wirklich "ambitioniert" Musik hören?

Obwohl die Meisten Fans jeden Titel Ihrer Lieblings Bands runter beten können. Geben doch die Meisten nicht viel auf den eigentlich Sound in Ihren 4 Wänden, oder liege ich da falsch? Ich betrachte die "Szene" seit gut 25 Jahren eigentlich nur von außen. Das Forum hier ist eigentlich meine Einzige Verbindung zu 'News' und Fans. Auch wenn ich einige Leute aus der Szene kenne und auch öfters auf Konzerten bin, fehlt mir die Tiefe um so etwas beurteilen zu können. Wie würdet ihr beurteilen, was ein ambitionierter Hörer in eurem Freundeskreis an HiFi ausgibt? Und in was?

Ich habe meine Hifi-Kette wegen meinen sehr detailiert auflösenden Hochbandtönern/Standlautsprechern (Elac 247.4) eine Röhren Vorstufe(MP 701 MK2 - mit besseren verbauten Röhren/Kondensatoren hier lassen sich viele Modifikationen wählen. Meine Endstufe FM300A ist dann wieder eine Kondensator Endstufe mit Power, die aber den Runden Röhrenklang auf die Bahn bringt. Ist wahrscheinlich nicht der feuchte Traum eines BM/DM Hörers. Aber für das Geld was ich da jetzt investiert habe mit Plattenspieler(Rega P2/Blue Ortofon) und 6€ CD Players (der super klingt! :D) - das kann sich echt hören lassen. Ich bin am überlegen mir Hornlautsprecher selber zu bauen, da gibt es im Moment ein Projekt der M1 von Snakeoil Audio(Youtube) der im deutschen HiFi sehr großen Anklang findet. Selbstbau in dem Bereich ist wahrscheinlich das Zauberwort für erschwingliches HiFi. Der Lautsprecher ist eine Anlehnung an einen JBL Hornlautsprecher und wäre damit wieder ein echtes Argument, wenn es um Geballer geht. Je nach Ausführung von 1500~€/Paar würde man einen vergleichbaren Lautsprecher im bereich von 10.000€ bekommen. Was dann natürlich wieder bedeuten würde, dass man die Komponeten, die man daran anschliesst anpassen müsste um das Potenzial auszuschöpfen.

Wie sind eure Erfahrungen mit Lautsprechern im "Extrem" Metal? Und betreibt jemand seine Anlage mit Röhren? Ich muss sagen, dass ich Röhre im Moment echt schön finde, weil es die harten Spitzen rausnimmt(geschuldet durch die Boxen) und die Gitarren echt "singen" lässt. Natürlich kann man von so schmalen Lautsprechersäulen wie die Elac 247.4 keinen fetten Bass erwarten. Dafür passt es gerade so in den Raum und sieht sehr schick aus. Da lassen sich leider keine Sonus Faber unterbringen. Aber die Verstärker Kombi macht einen sehr genauen Bass, ich weiß nur nicht, wie es mit Horn Lautsprechern wäre, wenn sich hier richtig schön anballern lassen würde.
Deine Fragen wären glaub ich besser in diesem Thread aufgehoben

Thema 'Eure Anlage - wo spielt die Musik?' https://forum.deaf-forever.de/index.php?threads/eure-anlage-wo-spielt-die-musik.108/
 
Man muss vielleicht Sound und Stereophonie unterscheiden.

Mir kam es schon immer auf "Sound" an, aber ob dabei eine "Bühne" entsteht, war höchstens in den 70ern wichtig, als viel in dieser Richtung geworben/experimentiert/aufgenommen wurde.
Ich selbst hatte zwar ab Anfang 80 Hifi-Komponenten, aber es kam mir mehr auf den Bumms an.
Mit "Loudness" & Co. noch mehr. Und heute haben Viele so EINE aktive Bummsbox, zum Rumtragen. Hauptsache laut.
Klar wird sich auch heute mancher über eine gute Abmischung und vor allem Dynamik freuen, aber die Stereophonie ist ziemlich egal und findet bei vielen Aufnahmen kaum noch statt.
Wichtig ist seit vielen Jahren, dass ein Song überall einigermaßen gut = druckvoll, bassig klingt - Auto, Kopfhörer, Handy,... - auch ohne 15 er Speaker.

1983 war ich mal im Studio für ein Demo.
Am Abend waren wir schier begeistert, was aus unseren Songs geworden ist und aus der Studio-Anlage dröhnte.
Wir kloppten uns darum, wer das Tape auf der Heimfahrt in seinem Auto als erster hören darf.
Ich bekams erst am nächsten Tag und war enttäuscht.
Da war überhaupt kein Bumms, nur plopp und klirr.
Das hat sich bis heute nicht geändert, aber heute merke ich wenigstens, dass das Stereo war...

Seit ich nun im Musikkeller endlich optimieren will, mich ins Stereo-Dreieck vor die besseren Boxen hocke, stelle ich nicht nur immer mal wieder Überraschendes fest (das früher teilweise eben auch nicht zu hören war), sondern stehe auch immer länger vor meinem kleinen CD-Regal und suche - lange. Weil ich nun lieber wieder "Stereo" höre, als einfach nur eine gute Platte.
Und da hole ich immer öfters ollen 70 er Kram heraus, der eben in Punkto Dynamik, Bühne und Stereo einfach meist viel mehr bietet.
Blicke ich auf das Display geht´s auf allen Bändern ständig schön hoch und runter. Immer mal Null oder auch 100. Lege ich eine aktuelle Scheibe auf, stehen alle Balken fast permanent weit oben...

Gestern bin ich schon erschrocken, als das ewig nicht mehr gehörte "Shout it out loud" ständig die Seite wechselte.
So sehr manch geiler Riff heute aus den Boxen knallt, wenn aber "Stranglehold" meinen Keller zum Klangsaal macht, höre ich viel lieber hin.

Der Anlagenkram wird aber in einem anderen Thread behandelt...

Nebenbei gibt es noch ein Gerücht/Phänomen, dass sich seit Jahrzehnten, mit Ausnahmen, hält:
echte Musiker haben meist einfaches Gerödel zuHause, gerne sehr alt, gestoppelt und günstig.
Die Leute mit den High-End-Anlagen für zigtausend Euro sind eher auf der passiven Seite, ohne selbst je Musik gemacht zu haben...
 
Zuletzt bearbeitet:
Also ich würde an deiner Stelle vor dem Kauf teurer Boxen zunächst den Tonabnehmer wechseln, um merkbar voranzukommen.

Beim Blue ist deutlich Luft nach oben. Eine sinnvolle Steigerung wäre das 2M Black.
Das ist natürlich richtig. Ich würde auch bevor ich auf einen besseren Tonabenehmer wechsel, direkt auch auf einen besseren Plattenspieler wechseln. Im Moment bin ich mit dem Setup zu frieden und möchte den Zustand auch erstmal "genießen" um die Endlos Spirale nicht weiter anzutreiben :D Man hat ja schnell eine Tendenz zu technisch zu werden und da gebe ich das Geld dann doch lieber für Musik aus. Bin hier über YT über eine schöne Aufnahme gestoßen das ganze Album klingt toll: John Martyn - Solid Air https://youtu.be/PCCWqYfZVi0?si=SPKsxIyRzuaDiroa - natürlich aus den 70ern ;)

Bevor ich hier weiter den Thread fülle, schaue ich mir den anderen verlinkten Thread genauer an, der ist an mir vorbeigegangen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Vielleicht könnt ihr mir ein paar richtig gut klingende Metal Alben nennen, die ich mir mal anhören kann. Mein Referenz-Tipp wären die letzten paar Summoning Alben, denn die klingen fantastisch.

Ich habe ja bisher noch gar keine so richtig audiophile Platte im Metal gehört, also eine, die mit den großen Referenzaufnahmen wie von Pink Floyd, Roger Waters, Dire Straits mithalten können. Aber die haben wohl auch klangtechnisch ein anderes Ziel.

Gute bis sehr gute Aufnahmen gibt es aber eine ganze Reihe, die dann eben auch den Zweck der fetten Schallfront erfüllen :).

Eine richtig tolle Aufnahme mit einer schönen Bühne, klar platzierten Instrumenten und einem druckvollen Schlagzeug haben die Underground-Doomer "Troll" mit "Legend Master" hingelegt. Da hört man auch, dass es vor allem die Beherrschung des Handwerks ist und nicht unbedingt eine Frage des Budgets.
Richtig klasse sind die "Imperial"-Versionen (Remaster) der Manowar-Klassiker "Into Glory Ride" und "Hail to England".
Sehr spannend fand ich Mix und Master von Kreators "Hate über Alles" - die ist sehr kompakt und geht voll auf die 12.

Das ist jetzt wahllos rausgepickt. Wenn mir mal eine auch klangliche Perle über den Weg läuft, ergänze ich das nochmal hier.
 
Im Metal sind die Zahlen wohl anders gelagert. Aber wer gibt im Metal mehr als 10-20k für eine Anlage aus?

Ich stehe ja auf guten Sound und genieße audiophile Aufnahmen sehr. Ich denke aber auch, dass man bereits mit einem Budget von 1.000€ sich eine Anlage hinstellen kann, die sehr High-Endig klingt. Von da aus nach oben werden die Sprünge immer kleiner und wir sprechen dann über persönliche Sounding-Vorlieben, Markenaffinitäten, Material- und Optikthemen etc. Aber in meinem Umfeld sehe ich auch, dass kaum Leute Interesse daran haben, sich so mit dem Thema auseinanderzusetzen oder Zeit in ein Hifi Setup zu investieren :).
 
Ich frage mich auch, was für einen Extrem Metal Hörer im Moment "Hi-End Hifi" bedeutet. Was für Boxen/Amps Kombis haben die Leute so zu hause stehen, die wirklich "ambitioniert" Musik hören?

Ich habe einen TEAC AX-501 Verstärker (Class-D mit 120 Watt, nur analoge Eingänge). Zuspieler sind ein Vintage Wega Dreher aus den 70ern (gefertigt von Sony in Japan) mit einem DL-103 MC Tonabnehmer. Als Phono-Preamp habe ich einen Lehmann Audio Black Cube im Einsatz. Digitale Schnittstelle bildet ein Fiio BTA 30 Pro (Bluetooth und optisch). Dann habe ich noch ein Vintage Tapedeck von Sony im Einsatz.

Als Lautsprecher spielt bei mir ein Selbstbauset von Blue Panet Acustic auf (Exclusive 3/8), ein 3-Wege-Abhörmonitor mit Koaxial-Hoch-Mitteltöner und einem 8 Zoll Tieftöner in Bassreflex-Abstimmung.
 
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