Darkthrone, Unholy Darkthrone

und dennoch denke ich intensiv drüber nach, ob es mit Umbenennungen nicht ehrlicher wäre, also nicht nur Darkthrone, beträfe auch viele andere, bei denen ich das begrüßen würde, oft gar fordere, nur bei DT immer ins Hinterstübchen gestellt habe. So unehrlich wäre es gar nicht. Warum nicht Neues wagen, die alte Fanbase die bisher dabei war, würde doch mitgehen. Ich auf jeden Fall. Verlustängste kann ich in dem Sinne zwar schon nachvollziehen, aber hey, es sollte doch auf das Endprodukt, also die Musik und ihr Wirken ankommen, und nicht ob man Kultmusiker xy verehrt. Interessanter Gedanke bei den Jungs in jedem Fall. Aber hier wäre es dann schon lange zu spät und nicht mehr allzu sinnig, sich umzubenennen.
 
Naja, weil sie das alles, was sie machen als Teil des Darkthrone-Frameworks sehen und ich stimme zu. In Wirklichkeit werden sie seit Jahren (Jahrzehnten?) immer primitiver, abe die Essenz bleibt meiner Meinung nach erhalten.
 
Wahrscheinlich ist es einfach so, dass für viele (mich großteils eingeschlossen) die 4 ersten Black Metal Alben der Band einfach der Erstkontakt waren und das Image geprägt haben. bei mir sogar so weit, dass ich noch mitbekommen habe dass sie eine Zeitlang ziemlich geächtet waren und die CD der TH mit dem unsäglichen Spruch verkauft wurde. Dann kam die Ravishing Grimness und die ersten Interviews, in denen Fenriz von Techno gesprochen hat. Etwas später dann das Rockhard Videointerview etc. Das musste ich damals erst mal ganz neu verknüpfen, weil es gar nicht zum Bild der Band passte, das ich mir zurecht gebastelt hatte.

Ich mutmaße mal, dass die Band sich damals auch nicht so ernst genommen hat wie viele das aufgrund des damaligen Images dachten. Das gilt ja z.B. für Immortal noch stärker. Auch Tizina hatte doch mal in dem DF Interview erzählt, wie es damals bei manchen Norwegern zu Hause zuging und sie das alles nicht so ernst genommen haben.

Ich kann schon verstehen, dass man sich "seine" Darkthrone anders wünscht, aber dass sie eben nicht den Erwartungen folgen und auch den Backlash der ganz truen Fraktion in Kauf nehmen macht sie für mich extrem sympathisch und authentisch. Und das läuft ja schon seit über 20 Jahren so.
 
Ich fühle mich insb. Fenriz sehr nahe, weil ich denke, dass er eine Kontinuität im Metal sieht, die ich auch so empfinde - im Grunde sind die interessantesten Bands meist die, die die unterschiedlichen Genres gleichzeitig als ineinander gewachsene Einheit empfinden. Oft ist dann die Geschichte von Black Sabbath bis dahin hör- und spürbar, manchmal auch von anderen Ursuppen ausgehend.
Darkthrone sind für mich so eine Band, die ihre Einflüsse, und damit die Metalgeschichte, ihre non-Metal-Einflüsse und ihre eigene Bandgeschichte immer wieder neu verarbeiten, hier und da die Himmelsrichtung wechselnd. Damit will vor allem sagen, dass ich das bei DT hören kann, dem folgen kann, und bei anderen Bands weniger. So wie ich A Blaze ... nicht als ursprungslos und unvermittelt in die Welt gekommen höre, sondern als Produkt einer Metalgeschichte, die von den jungen Darkthrone interpretiert wurde, so wirft jedes neue DT Album erneut ein Schlaglicht zurück, auf eine Geschichte, die mittlerweile auch Darkthrone selbst enthält. Dieses Auftürmen von Schichten über Schichten, das imponiert mir schon. Das ist meine persönliche Beziehung zur Band, dass ich darin auf jedem Release, wie bei einer Fibonacci-Spirale in der Natur, das wiederfinde, was ich als eine Art natürliche Ordnung einer bestimmten Musikgeschichte empfinde.
 
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Von Umbenennungen habe ich nie etwas gehalten, da ein Bandname ja gemeinhin keine Produktbezeichnung ist, die für einen gewissen Inhalt steht, sondern ein Künstlername eines Kollektivs, und im Idealfall etwas, womit die befassten Musiker ihre Gemeinsamkeit, gemeinsame Vision und vielleicht auch Kameradschaft oder Freundschaft verbinden. Das ändert sich ja nicht dadurch, dass man nach ein, zwei, oder drei Alben im selben Stil vielleicht gemeinsam Bock auf eine Veränderung des Sounds und künstlerischen Ansatzes hat. Finde das bei Schriftstellern manchmal dezent seltsam, wenn die sich je nach Genre unterschiedliche Pseudonyme zulegen, das Sachbuch unter ihrem Klarnamen veröffentlichen, Kinderbücher unter irgend einem drolligen Stabreim-Pseudonym wie Nelly Nessel und ihren Fantasyroman in Analogie zu den großen Meistern des Genres als F. J. N. Ellingsford, weil es unter drei Vornamen und anglophon klingenden Nachnamen ja nicht geht. Ich komme mit der Gleichung "Darkthrone = Ted und Gylve machen zusammen Musik" sehr gut klar und würde es nicht anders wollen.
 
Bei Darkthrone bedarf es keiner Umbenennung. Die gleichen Leute machen immer noch „extreme“ Musik, nur mittlerweile halt kacklangweilig. Bei Ulver, die ja ihren Stil komplett verändert haben, würde es beispielsweise mehr Sinn ergeben.
 
Bei Darkthrone bedarf es keiner Umbenennung. Die gleichen Leute machen immer noch „extreme“ Musik, nur mittlerweile halt kacklangweilig. Bei Ulver, die ja ihren Stil komplett verändert haben, würde es beispielsweise mehr Sinn ergeben.
Ich habe mich schon gewundert, das keiner die Wölfe in den Ring schmeisst, aber hier sind sie ja. Heile Welt. :D
 
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Zumindest Emperor haben sich mit Prometheus mehr als nur demontiert.
Darkthrone haben bei mir immer einen ewigen Stein im Brett, aber dieses Schmachtwerk... Hier bin ich voll bei dir. Emperor waren ab Album 1 sehr übertrieben, deswegen muss es auch immer übertrieben werden. Finde ja Anthems... schon anstrengend, obwohl es kein schlechtes Album ist.
 
Darkthrone haben bei mir immer einen ewigen Stein im Brett, aber dieses Schmachtwerk... Hier bin ich voll bei dir. Emperor waren ab Album 1 sehr übertrieben, deswegen muss es auch immer übertrieben werden. Finde ja Anthems... schon anstrengend, obwohl es kein schlechtes Album ist.
so gehts mir auch in etwa, deshalb hab ich auf die nie bock
 
Bin grade mal wieder dabei Helvete vom nrk zu schauen. Teds Zitat passt gerade so gut.

Hast du mal einen Link für mich?

Habe momentan wieder Bock auf allerlei Interviews und Dokus über die Band. Gar nicht unbedingt nur auf das musikalische Schaffen bezogen, ich würde mir sogar anschauen wie Fenriz seine Socken aufhängt oder mit dem Bus morgens zur Post tingelt. Habe ich bei keiner anderen Band. Aber es wird ja jetzt auch wieder kälter, da darf man das schon mal.
 
Mir ist keine bekannt, die nicht Mayhem-Burzum-Varglastig ist. Klar ist das das große Thema der Zeit, aber man würde meinen, irgendeiner würde den Fokus mal woanders hinrichten...
 
Zumindest hat helvete den Blick stark Richtung Snorre Ruch gelenkt. Den hatte ich immer nur mit der Beihilfe (die glaub ich völlig ausgeblendet wird) und den neueren Sachen aus den 2000ern in Verbindung gebracht. Das war mir schon eine sehr neue Perspektive
 
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Dafür war der Teil mit Pelles Bruder sehr gut und wertvoll. Sowas wird sonst immer leicht mal ausgeblendet. Und dass man Pytten und Grieghallen mal sah- ich hab mir da früher immer ein ganz dunkles Studio im Wald vorgestellt und Grieg nicht mit dem Komponisten in Verbindung gebracht sondern dachte dass das norwegisch für Krieg sei.

Und back on topic: dass A blaze... im Nationalmuseum hängt ist schon auch besonders.
 
und dennoch denke ich intensiv drüber nach, ob es mit Umbenennungen nicht ehrlicher wäre, also nicht nur Darkthrone, beträfe auch viele andere, bei denen ich das begrüßen würde, oft gar fordere, nur bei DT immer ins Hinterstübchen gestellt habe. So unehrlich wäre es gar nicht. Warum nicht Neues wagen, die alte Fanbase die bisher dabei war, würde doch mitgehen. Ich auf jeden Fall. Verlustängste kann ich in dem Sinne zwar schon nachvollziehen, aber hey, es sollte doch auf das Endprodukt, also die Musik und ihr Wirken ankommen, und nicht ob man Kultmusiker xy verehrt. Interessanter Gedanke bei den Jungs in jedem Fall. Aber hier wäre es dann schon lange zu spät und nicht mehr allzu sinnig, sich umzubenennen.
Da hätten sich Darkthrone seit Demozeiten bis jetzt ja schon mehrfach umbenennen müssen.
Sie haben sogar Alben, bei denen die A-Seite einen anderen Bandnamen als die B-Seite tragen könnte.

:D;)
 
Von Umbenennungen habe ich nie etwas gehalten, da ein Bandname ja gemeinhin keine Produktbezeichnung ist, die für einen gewissen Inhalt steht, sondern ein Künstlername eines Kollektivs, und im Idealfall etwas, womit die befassten Musiker ihre Gemeinsamkeit, gemeinsame Vision und vielleicht auch Kameradschaft oder Freundschaft verbinden. Das ändert sich ja nicht dadurch, dass man nach ein, zwei, oder drei Alben im selben Stil vielleicht gemeinsam Bock auf eine Veränderung des Sounds und künstlerischen Ansatzes hat. Finde das bei Schriftstellern manchmal dezent seltsam, wenn die sich je nach Genre unterschiedliche Pseudonyme zulegen, das Sachbuch unter ihrem Klarnamen veröffentlichen, Kinderbücher unter irgend einem drolligen Stabreim-Pseudonym wie Nelly Nessel und ihren Fantasyroman in Analogie zu den großen Meistern des Genres als F. J. N. Ellingsford, weil es unter drei Vornamen und anglophon klingenden Nachnamen ja nicht geht. Ich komme mit der Gleichung "Darkthrone = Ted und Gylve machen zusammen Musik" sehr gut klar und würde es nicht anders wollen.
:top:

Wobei ich es aber sehr geil fände, wenn Zephyrous irgendwann einmal wieder mit dabei wäre.
 
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