Der Dialektthread

Grade erst entdeckt,
ein Thread für Dialekt.

Reimst sich ja sogar :)

Da muss ich ein paar sprachliche Perlen
meiner Heimat ,dem Badnerland , genauergesagt Lahr,
zum Besten geben .
Wegen der geographischen Nähe gibts neben
Badisch-Alemannisch auch Ähnlichkeiten
zum Schwäbischen,Schwizzerdütsch und Französisch :

abort
trottwa
kinderschääs
zischdig
waggis
desletzscht
rumbibble
grumbiiresupp
knäggis

fäddi pfludd
uff ebbs luschdere
dreiviertl achdi am obend
e seif im gsicht
numme nit huudle
e mungiger kaib
e krumma pfurz im arsch
da hämme het da pfipfis

hitt wirri noch zum bibbili
 
Spannender Fred, aber leider haben sich meine Umzüge nicht positiv auf meine Au(=Schmerz)ssprache ausgewirkt. Ich musste die ersten 20 Jahre in Südschwaben verbringen, leicht polemisch im Land zwischen Christen, Grünen und sonstigem rechten Zeugs. Unsympathische Gegend mit einem hardcore Dialekt, der so gar nichts mit dem Fernseh-Schwäbisch à la Bienzle zu tun hat. Ich wohne da schon seit 26 Jahren nicht mehr und Stationen in Freiburg (das ist Baden!!!), Köln, Saarbrücken, Zürich und Frankfurt haben da nichts dran geändert. Es geht nicht weg, man/Frau hört es nach einem Satz bei mir. Insofern, ich sag immer, ich komm in den Himmel, die Hölle auf Erden hab ich ja schon in diesem Leben lang durchhalten müssen.

PS: Ein Szenemädchen in Köln hat mir nach dem ersten gemeinsamen Abend ein Buch "Sprachübungen - Hochdeutsch für Schwaben" zukommen lassen und sich nie mehr gemeldet. Ne Bitch, aber ich kann sie verstehen.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Spannender Fred, aber leider haben sich meine Umzüge nicht positiv auf meine Au(=Schmerz)ssprache ausgewirkt. Ich musste die ersten 20 Jahre in Südschwaben verbringen, leicht polemisch im Land zwischen Christen, Grünen und sonstigem rechtem Zeugs. Unsympathische Gegend mit einem hardcore Dialekt, der so gar nichts mit dem Fernseh-Schwäbisch à la Bienzle zu tun hat. Ich wohne da schon seit 26 Jahren nicht mehr und Stationen in Freiburg (das ist Baden!!!), Köln, Saarbrücken, Zürich und Frankfurt haben da nichts dran geändert. Es geht nicht weg, man/Frau hört es nach einem Satz bei mir. Insofern, ich sag immer, ich komm in den Himmel, die Hölle auf Erden hab ich ja schon in diesem Leben lang durchhalten müssen.

PS: Ein Szenmädchen in Köln hat mir nach dem ersten gemeinsamen Abend ein Buch "Sprachübungen - Hochdeutsch für Schwaben" zukommen lassen und sich nie mehr gemeldet. Ne Bitch, aber ich kann sie verstehen.
Südschwaben....am See?
Richtig gschwätzt wird blos auf dr alb!!
 
Furchtbarer Sportplatz und traditionell miese Tretertruppe, musst ich direkt mal mit dem Sankra ins Krankenhaus. Ständig leichter Schneeregen von der Seite, man fühlte sich immer rundum geborgen. Und jetzt?
 
Furchtbarer Sportplatz und traditionell miese Tretertruppe, musst ich direkt mal mit dem Sankra ins Krankenhaus. Ständig leichter Schneeregen von der Seite, man fühlte sich immer rundum geborgen. Und jetzt?
Haha....weit weg. Bitterfeld...auch irgendwie nicht schön.

Habe meist in Richtung Reutlingen in den Kreisligen gespielt. Aber recht haste...die waren auch bei Testspielen nicht angenehm zu spielen.
Die mägerkinger waren da angenehmer...auch in der dritten Halbzeit
 
Das hat Qualität, vo drrr Alb nach Bitterfeld, karg. Ich fands in Mägerkingen noch schlimmer, die haben noch heftiger geholzt auf dem Sportplatz, der auf 900 m oder so lag. Stimmt, daneben gabs immer gleich nen Grillplatz mit lecker Bier, aber kalt wiad Sau wars ällaweil.
 
Bidderfeld, wo doar Dreck vom Himmel fällt, liechen bleebt und sich abends vorm Kaufland de Birne zuschüddet... Das Dreckskaff hat auch ein paar eigene Dialekte in der Umgebung. Bitterfelderisch, Pouchsch und in Raguhn wird Grammatik vergewaltigt, bis die Ohren bluten. Nur Wolfen ist die vergessene Hochburg von Kunst und Kultur!
Ich schließe mich xTOOLx an und schmier mir ne Bemme.
 
Also ich finde Dialekte an und für sich gut und wichtig, speziell mit Hinblick auf kulturelle Eigenheiten etc. Ich kann verstehen wenn einem so ein sprachliches Erbe (das sich ja auch nicht von heute auf morgen entwickelt hat) wichtig ist, auch wenns mir rein gar nicht so geht. Ich selbst habe mehr eine Art Akzent als "echten" Dialekt. Ich sage dann halt z.B statt:

"Das geht so nicht" lieber "Des geht so net".
Der von dir zitierte Satz würde bei mir lauten: "Des gååt so idt."; etwas südwestlich im Altkreis Bad Saulgau, würde daraus "Des gååt so id'tá.", in Bodenseegauen und im Oberallgäu dann wiederum eher "Des gååt so nit."; weitere Variante: "Des gååt so eddá." - Die von dir genannte Variante hört man bei uns natürlich auch, von Leuten die sich irgendwann mal ein wenig arg an die Schriftsprache anpassen wollten oder mussten. Kann mir auch herausrutschen, wenn ich voher mit "Ausländern" gesprochen habe und noch nicht ganz im Heimatmodus zurück bin. Aber es ist mir dann wenigstens peinlich... wenn ich es merke.
;)

Was interessant ist: Das "nicht" hat im alemannischen Dialektkontinuum eine gigantische Varianz (net, nüt, idt, iddá, id'tá, eddá), während das "geht" sehr konstant ist und eigentlich fast immer und fast überall den langen Schwa-Laut aufweist und "gååt" gesprochen wird.

Wie auch immer, ich finde aber man sollte zumindest in der Lage sein sich so zu artikulieren, dass man bei Landsleuten noch verstanden wird.
Das setze ich als selbstverständlich voraus. Mein Credo ist: "So dialektal wie irgend möglich, so schriftsprachlich wie unbedingt nötig.". Mann muss halt merken, mit wem man es zu tun hat, und dem Gegenüber natürlich so weit entgegen kommen, dass es dich versteht. Mit einem Bayern, Franken oder Alemannen, kann ich in aller Regel so schwätzen, wie mir die Gosch gewachsen ist; mit Pfälzern klappt's oft auch, da ist ein Grundverständnis fast immer da, lediglich bei einzelnen Lokalvokabeln gibt's vielleicht mal 'ne Nachfrage, die es ja dann auch geben darf. Man kann nicht von jedem erwarten, dass er weiß, was "Breschdlengsgsälz" ist.

Richtig und dauerhaft hochdeutsch reden ist natürlich keine Option, das klingt in meinen Ohren auf Dauer auch relativ affig und eingebildet.
Wenn jemand von klein auf nichts anderes gelernt hat, dann passt das für mich schon. Wenn es allerdings jemand tut, der im Dialekt groß geworden ist, weil er meint, dass er das aus beruflichen, gesellschaftlichen, sonstigen Gründen tun muss, dann empfinde ich es auch so. Wobei ich tatsächlich bisher niemanden erlebt habe der in meinen Ohren im Privatleben wirklich nach der Schrift gesprochen hätte; ich hab fast immer und bei jedem noch zumindest dezente dialektale, soziolektale, lokale Einschläge wahrgenommen. Eine bemüht "reine" Schriftsprache empfinde ich oft auch als affektiert und - würde sie tatsächlich existieren - im Zweifel auch als seelenlos. Da sie mir selbst bei meinen Bekannten aus dem Bereich Hannover/Braunschweig/München etc... noch nicht untergekommen ist, bin ich insoweit beruhigt. Trotzdem ist das existierende Maß an Mobilität natürlich der Vielfalt der Dialekte nicht förderlich, weshalb ich seit jeher ein großer Freund einer freiwilligen Selbstbindung an die Scholle bin, für die ich auch gerne und oft werbe.
 
Der von dir zitierte Satz würde bei mir lauten: "Des gååt so idt."; etwas südwestlich im Altkreis Bad Saulgau, würde daraus "Des gååt so id'tá.", in Bodenseegauen und im Oberallgäu dann wiederum eher "Des gååt so nit."; weitere Variante: "Des gååt so eddá." - Die von dir genannte Variante hört man bei uns natürlich auch, von Leuten die sich irgendwann mal ein wenig arg an die Schriftsprache anpassen wollten oder mussten. Kann mir auch herausrutschen, wenn ich voher mit "Ausländern" gesprochen habe und noch nicht ganz im Heimatmodus zurück bin. Aber es ist mir dann wenigstens peinlich... wenn ich es merke.
;)

Was interessant ist: Das "nicht" hat im alemannischen Dialektkontinuum eine gigantische Varianz (net, nüt, idt, iddá, id'tá, eddá), während das "geht" sehr konstant ist und eigentlich fast immer und fast überall den langen Schwa-Laut aufweist und "gååt" gesprochen wird.


Das setze ich als selbstverständlich voraus. Mein Credo ist: "So dialektal wie irgend möglich, so schriftsprachlich wie unbedingt nötig.". Mann muss halt merken, mit wem man es zu tun hat, und dem Gegenüber natürlich so weit entgegen kommen, dass es dich versteht. Mit einem Bayern, Franken oder Alemannen, kann ich in aller Regel so schwätzen, wie mir die Gosch gewachsen ist; mit Pfälzern klappt's oft auch, da ist ein Grundverständnis fast immer da, lediglich bei einzelnen Lokalvokabeln gibt's vielleicht mal 'ne Nachfrage, die es ja dann auch geben darf. Man kann nicht von jedem erwarten, dass er weiß, was "Breschdlengsgsälz" ist.


Wenn jemand von klein auf nichts anderes gelernt hat, dann passt das für mich schon. Wenn es allerdings jemand tut, der im Dialekt groß geworden ist, weil er meint, dass er das aus beruflichen, gesellschaftlichen, sonstigen Gründen tun muss, dann empfinde ich es auch so. Wobei ich tatsächlich bisher niemanden erlebt habe der in meinen Ohren im Privatleben wirklich nach der Schrift gesprochen hätte; ich hab fast immer und bei jedem noch zumindest dezente dialektale, soziolektale, lokale Einschläge wahrgenommen. Eine bemüht "reine" Schriftsprache empfinde ich oft auch als affektiert und - würde sie tatsächlich existieren - im Zweifel auch als seelenlos. Da sie mir selbst bei meinen Bekannten aus dem Bereich Hannover/Braunschweig/München etc... noch nicht untergekommen ist, bin ich insoweit beruhigt. Trotzdem ist das existierende Maß an Mobilität natürlich der Vielfalt der Dialekte nicht förderlich, weshalb ich seit jeher ein großer Freund einer freiwilligen Selbstbindung an die Scholle bin, für die ich auch gerne und oft werbe.

Ich hab mir das nicht antrainiert , bei mir wurde einfach nie wirklich starker Dialekt gesprochen :D
Wobei ich halt wie gesagt mit Dialekten eh nicht viel anfangen kann.
 
Ich hab mir das nicht antrainiert , bei mir wurde einfach nie wirklich starker Dialekt gesprochen :D
Jo, dieses. Da gibts anscheinend auch ein Nord-Sued-Gefaelle.
Bei mir hat sich mittlerweile durch bunt aus Nordsachsen, Nordthueringen, MD-Umland und Pommern/Schlesien zusammengewuerfelter engster Verwandschaft zusammen mit mehrheitlich norddeutschen und westfaelischen Kommilitonen ein undefinierbarer Mischmasch zusammengestellt, der innerhalb eines Satzes gut mal zwischen norddeutscher, leicht saechselnder und machteborjscher Einfaerbung hin- und herschwanken kann. Da die Phrasierungen sich zuweilen widersprechen, ist das ein nicht immer leichtes Unterfangen. Meist kommt's dann dazu, dass ich mich auf kurz oder lang der Sprechweise der gerade mehrheitlich anwesenden Gespraechspartner oder Gegend anpasse :D Das ist zwar m.E. nicht so im Sinne des Erfinders, aber was will man machen. So schoen ich auch die abgeranztesten Boerde- und Burgenlandkreis-Slangs finde, so wenig bin ich leider dazu in der Lage, die selbst formvollendet anzuwenden, ohne wie ein schlechter Comedian zu klingen :D
 
Zuletzt bearbeitet:
Jo, dieses. Da gibts anscheinend auch ein Nord-Sued-Gefaelle.
Bei mir hat sich mittlerweile durch bunt aus Nordsachsen, Nordthueringen, MD-Umland und Pommern/Schlesien zusammengewuerfelter engster Verwandschaft zusammen mit mehrheitlich norddeutschen und westfaelischen Kommilitonen ein undefinierbarer Mischmasch zusammengestellt, der innerhalb eines Satzes gut mal zwischen norddeutscher, leicht saechselnder und machteborjscher Einfaerbung hin- und herschwanken kann. Da die Phrasierungen sich zuweilen widersprechen, ist das ein nicht immer leichtes Unterfangen. Meist kommt's dann dazu, dass ich mich auf kurz oder lang der Sprechweise der gerade mehrheitlich anwesenden Gespraechspartner oder Gegend anpasse :D Was zwar irgendwie unschoen ist, aber was will man machen. So schoen ich auch die abgeranztesten Boerde- und Burgenlandkreis-Slangs finde, so wenig bin ich leider dazu in der Lage, die selbst formvollendet anzuwenden, ohne wie ein schlechter Comedian zu klingen :D
... aber am 04.11. beginnt ja deine plattdüütsche Karriere! Alles wird gut! :D
 
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