Eure Entwicklung über die Zeit?

Sethonan

Dawn Of The Deaf
Eine gerade essenzielle Frage für mich. Wenn es so einen Thread schon gibt, bitte mich scheltern und unnett werden. Danke.

Ich mach mal den Anfang:
Meine Zeit hat 2004 so richtig angefangen. Vorher hatte ich zwar Manowars "Dawn of Battle" bis zum mentalen Zusammenbruch gehört, aber so wirklich Zugang hatte ich da noch nicht. Als mir dann eine Freundin Pantera und Eisregen zeigte war ich dann tief drin. Arch Enemy, Amon Amarth, In Flames und Children of Bodom waren DIE Bands für mich. Ich wuchs in Nordenham an der Nordseeküste auf; übrigens Heimatstadt von Michael Ehré (Drummer von The Unity, Gamma Ray und co.) sowie Sven Lüdke (Gitarrist bei Mob Rules). Nordenham war für seine Einwohnerzahl von knapp 25.000 eine Hochburg des Nachwuchses der Metal Szene. Neugründungen von jungen Metalbands war damals quasi an der Tagesordnung.

Auch ich griff da das erste Mal zur Gitarre (nach 19 Jahren kann ich da auch stolz sagen, dass ich genauso gut bin, wie am ersten Tag). Wir gründeten eine (böse böse) Black Metal Band, die für ein Demotape bestand hatte. Dennoch war es die Zeit meines Lebens. Abends dann in die berüchtigtste Kneipe der Stadt: Das Eldo. Wir mussten uns nie verabreden. Jeder von uns konnte sicher sein, dass man freitags unbesorgt ins Eldo gehen kann und wahrscheinlich erst Sonntag morgen um 5 Uhr wieder Zuhause eintraf.

Jeden Sommer dazu das Fonsstock (Punk Festival) und andere Festivals. Es war perfekt.

2009 kam der große Bruch und ich kehrte der Szene den Rücken, um meine Ex irgendwie vergessen und verdrängen zu können. Haare ab, helle Klamotten und Pop-Radio an. 2011 dann die große Depression und "zurück" in die Szene. Das Problem: Alles hatte sich inzwischen verändert. Metalbands spielten inzwischen eher neumodernen Kram wie Metalcore; damals wie heute bei mir verhasst, wie sonst was. Auch Das Eldo war nicht mehr das Gleiche ("Hier war doch mal Mirror Mirror von Blind Guardian in der Jukebox!"). Das Klientel änderte sich und auch die Stadt entwickelte sich weiter... ne eigentlich zurück.

Die bekannten Eldo-Gesichter waren längst verschwunden, hatten sich die Haare geschnitten und haben sich zurückgezogen. Die Stadt starb langsam aber sich aus.

Ich zog ebenfalls zum Studieren nach Oldenburg und kam erst drei Jahre später relativ fest zurück. Die Erkenntnis, dass sich die Stadt immer weiter ins Negative gewandelt hatte ließ nicht lange auf sich warten. Auch meine Ex meldete sich und so zog ich 2016 nach Nürnberg.

Inzwischen haben wir geheiratet, haben Zwillinge und wohnen in Suhl im Thüringer Wald, der Heimatstadt meiner Frau. Nach langer Zeit läuft gerade im Hintergrund wieder Nile und ich versuche derzeit wieder Fuß in einer Welt des Metals zu fassen, die vielleicht gar nicht mehr existiert. Ich habe das Gefühl, dass es die alten Metalheads mit Shirts von Hammerfall, Manowar, Blind Guardian und Co. gar nicht mehr in der Öffentlichkeit gibt. Zumindest sehe ich keine mehr. Bin gespannt, ob das Riedfest in Rohr dieses Jahr stattfindet und ob ich dann wieder welche finde.

Wie geht es euch?
 
Nach langer Zeit läuft gerade im Hintergrund wieder Nile und ich versuche derzeit wieder Fuß in einer Welt des Metals zu fassen, die vielleicht gar nicht mehr existiert. Ich habe das Gefühl, dass es die alten Metalheads mit Shirts von Hammerfall, Manowar, Blind Guardian und Co. gar nicht mehr in der Öffentlichkeit gibt. Zumindest sehe ich keine mehr. Bin gespannt, ob das Riedfest in Rohr dieses Jahr stattfindet und ob ich dann wieder welche finde.

Ich hab mir jetzt mal den Absatz herausgepickt.

Wenn ich sehe, wieviele Konzerte und Festivals im Jahr stattfinden (die letzten zwei Jahre mal ausgenommen), dann habe ich nicht den Eindruck, dass die Welt des Metals nicht mehr existiert. Nun gut, ich weiß jetzt nicht, wie es in Thüringen genau aussieht, aber hier im Ruhrgebiet gibt es immer noch eine florierende Metal-Welt. Abgesehen davon gibt es immer noch sehr viele neue Alben, EPs etc, ob nun von alten oder neuen Bands. Ich sehe jetzt auch nicht jeden Tag Leute mit Metal-Shirts, aber das habe ich z.B. in den 1980ern auch nicht. Wobei ich glaube, dass heutzutage sogar mehr Menschen Metal-Shirts tragen, da der Heavy Metal in Teilen dem sog. Untergrund entwachsen ist. Das ist aber natürlich reine Spekulation.

Grundsätzlich verändert sich nun mal alles - man selbst und die Welt um einen herum. Ist natürlich ne Binsenweisheit, aber so ist es eben.
 
Mitte der 90er angefangen mit Manowar, Maiden, Priest, Black Sabbath. Seitdem geht es musikalisch weitgehend geradeaus. Mit der Zeit Stück für Stück den Underground erkundet und ein paar Blicke in die extremeren Metal Richtungen geworfen. Alle paar Jahre mal Interesse an irgendeinem Nicht-Metal-Genre, das dann für ein paar Monate unters Mikroskop kommt, aber im Zentrum steht seit 25 Jahren eigentlich immer der Heavy Metal. Zum letzten mal beim Frisör war ich 1996 und ich hatte noch nie ne Phase, in der ich keinen Bock mehr auf meine Metal Shirts gehabt hätte. Ich bin irgendwann von Lederhosen auf Stretchjeans umgestiegen, von Boots auf Turnschuhe. Ansonsten gibt es, was den Style angeht, wohl auch keine allzu großen Veränderungen bei mir. Ziemlich langweilige Geschichte für den Zuhörer. x)
 

Ich weiß das ist witzig gemeint, aber das verändern von Zitaten finde ich irreführend und eigentlich auch schon bisserl dreist.
 
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