German Death Metal

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Das erste Album hatte ich mal, die beiden Split hab ich immer noch. Die zweite Scheibe war dann doch sehr melodisch, ne?
 
Ich muss ja gestehen, dass ich im Moment fast nur Nocturnus A.D. höre :D. Doch damit diese klasse Scheibe nicht ganz untergeht, hier ein kleines Review zur neuen Sinners Bleed:

Lange lange haben wir auf dieses Album warten müssen. So lange, dass die Band nach dem German-Death-Metal-Meilenstein "From Womb To Tomb" komplett von meinem Radar verschwunden ist. Und jetzt tauchen sie nach zig Jahren einfach so wieder auf der Bildfläche auf, und schließen mit ihrer absolut hochklassigen neuen Scheibe "Absolution" nahtlos an den grandiosen Erstling an.

Doch leider sind die Bedingungen auch in 2019 nicht wirklich rosig, um im größeren Stil auf sich aufmerksam zu machen:

- Zum einen liegt das Release Datum im gleichen Zeitraum wie die Neuerscheinungen ebenfalls seit längerer Zeit (was Studio Veröffentlichungen angeht) inaktiver, aber international viel bekannterer Bands wie z.B. Possessed oder Nocturnus (A.D.), deren aktuelle Alben (berechtigterweise) seit geraumer Zeit die Player der geneigten Fans blockieren.

- Zum anderen, und das ist wahrscheinlich der kritischere Punkt, ist der von Ihnen virtuos zelebrierte, relativ technisch-saubere Death Metal Stil aktuell nicht gerade "Flavour of the Month" in einer Zeit, in der Kapuzenträger-Rumpelpumpel-Höhlengesang-Sound (womöglich gar mit "Classic-Rock-Einflüssen", HARHARHARHAR) von einem verblendeten, pseudo-elitären Teil der Community als das Nonplusultra des "innovativen" Death Metal hochstilisiert, und die traditionelle Spielart als "Kumpel-DM" diskreditiert wird.

Wer sich hiervon nicht abhalten lässt, sollte unbedingt mal ein Ohr riskieren! Denn es wird hier brutaler, technischer, instrumental absolut kompetent und auf internationalem Niveau agierender Death Metal dargeboten, der exakt die Lücke zwischen den zeitweilig etwas monotonen DEADBORN und den eher kopflastigen OBSCURA füllt, aber eine eigene (streckenweise thrashige) Note niemals vermissen lässt.
 
Ich muss ja gestehen, dass ich im Moment fast nur Nocturnus A.D. höre :D. Doch damit diese klasse Scheibe nicht ganz untergeht, hier ein kleines Review zur neuen Sinners Bleed:

Lange lange haben wir auf dieses Album warten müssen. So lange, dass die Band nach dem German-Death-Metal-Meilenstein "From Womb To Tomb" komplett von meinem Radar verschwunden ist. Und jetzt tauchen sie nach zig Jahren einfach so wieder auf der Bildfläche auf, und schließen mit ihrer absolut hochklassigen neuen Scheibe "Absolution" nahtlos an den grandiosen Erstling an.

Doch leider sind die Bedingungen auch in 2019 nicht wirklich rosig, um im größeren Stil auf sich aufmerksam zu machen:

- Zum einen liegt das Release Datum im gleichen Zeitraum wie die Neuerscheinungen ebenfalls seit längerer Zeit (was Studio Veröffentlichungen angeht) inaktiver, aber international viel bekannterer Bands wie z.B. Possessed oder Nocturnus (A.D.), deren aktuelle Alben (berechtigterweise) seit geraumer Zeit die Player der geneigten Fans blockieren.

- Zum anderen, und das ist wahrscheinlich der kritischere Punkt, ist der von Ihnen virtuos zelebrierte, relativ technisch-saubere Death Metal Stil aktuell nicht gerade "Flavour of the Month" in einer Zeit, in der Kapuzenträger-Rumpelpumpel-Höhlengesang-Sound (womöglich gar mit "Classic-Rock-Einflüssen", HARHARHARHAR) von einem verblendeten, pseudo-elitären Teil der Community als das Nonplusultra des "innovativen" Death Metal hochstilisiert, und die traditionelle Spielart als "Kumpel-DM" diskreditiert wird.

Wer sich hiervon nicht abhalten lässt, sollte unbedingt mal ein Ohr riskieren! Denn es wird hier brutaler, technischer, instrumental absolut kompetent und auf internationalem Niveau agierender Death Metal dargeboten, der exakt die Lücke zwischen den zeitweilig etwas monotonen DEADBORN und den eher kopflastigen OBSCURA füllt, aber eine eigene (streckenweise thrashige) Note niemals vermissen lässt.
Da muss ich doch mal reinlauschen, klingt sehr nach meiner Baustelle. Und das eine neue Nocturnus (A. D.) erschienen ist, ist mal komplett unter meinem Radar vorbeigerauscht:acute:
 
Zum anderen, und das ist wahrscheinlich der kritischere Punkt, ist der von Ihnen virtuos zelebrierte, relativ technisch-saubere Death Metal Stil aktuell nicht gerade "Flavour of the Month" in einer Zeit, in der Kapuzenträger-Rumpelpumpel-Höhlengesang-Sound (womöglich gar mit "Classic-Rock-Einflüssen", HARHARHARHAR) von einem verblendeten, pseudo-elitären Teil der Community als das Nonplusultra des "innovativen" Death Metal hochstilisiert, und die traditionelle Spielart als "Kumpel-DM" diskreditiert wird.

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Ich finde Dein wiederholtes Gelaber dieser Art ja in höchstem Maße pseudo-elitär und pseudo-avantgarde. Schade, dass Du mit den immer gleichen Sprüchen auch dieses Mal einfach mal den guten Zweck entwürdigst. Sinners Bleed haben sicher jede Promo verdient, aber so ein dummes Geschwätz macht's dann einfach wieder kaputt.
 
muss @Lobi zustimmen. Ich hatte vor mir die mal anzuhören, der Post hats mir aber für den Moment vergurkt.
Ich verstehe auch nicht ganz, was an Kumpel Death Metal auf einmal eine Herabwürdigung sein soll...
 
@Lobi und Riesenkalmar, ihr habt recht, ich bin mit meinem Posting ziemlich übers Ziel hinausgeschossen, und nüchtern betrachtet (sic!) ist es auch nicht besonders lustig, sondern eine ziemlich stumpfe Provokation (auf die ihr allerdings auch recht zielsicher angesprungen seid :D).

Genauso albern wäre es aber , dem Sinners Bleed Album deshalb kein Gehör zu schenken. Vorausgesetzt, man kann mit dem dargebotenen Death Metal Stil etwas anfangen. Wie gesagt, bewegen sich Sinners Bleed in meinen Ohren ungefähr in der Schnittmenge zwischen Deadborn und Obscura, aber auch die letzten (durchweg guten bis sehr guten) Alben von Sinister kann man als Vergleich heranziehen (was die eher thrashige und knüppelige Komponente angeht).

Und damit wären wir bei dem Punkt, den ich eigentlich ausdrücken wollte:
Genauso wie z.B. Sinister und Deadborn werden Sinners Bleed wahrscheinlich mit ihrem neuen Release ziemlich in der Flut der Veröffentlichungen untergehen, obwohl sie nach 16 (!) Jahren ein Album rausgehauen haben, was international in dem Genre absolut konkurrenzfähig ist. Auch, weil diese Spielart des DM momentan nicht wirklich "hip" (im Sinne von verkaufsträchtig) ist. Und ja, mir geht die zunehmende Einordnung der Bands in "Kumpel-Death-Metal" (= "joa, ganz nett zum Bier trinken, aber musikalisch/inhaltlich nicht wirklich ernstzunehmen") und , ja was eigentlich???, zunehmend auf den Zeiger. Ich empfinde diese Denke als arrogant und anmaßend. Man könnte ja auch einfach mal etwas unvoreingenommener an die Sache herangehen. Das fängt schon dabei an, ein Album nicht direkt abzuschreiben, nur weil einem die Produktion nicht zusagt. Ich finde z.B. die neue Possessed und die Nocturnus A.D. beide schweinegeil, obwohl sie produktionstechnisch meilenweit auseinanderliegen. Trotzdem sind beides absolut authentische Death-Metal-Alben.
 
Danke mal für deine Erklärung.

In meiner Wahrnehmung schaut das eher so aus, dass der von dir als "hip" bezeichnete Stil in Wahrheit drei Leute interessiert, die sich aber anscheinend zufällig alle hier im Forum tummeln und deswegen wohl aussehen wie Legion. In der österreichischen Szene zumindest kann ich nicht wahrnehmen, dass kapuzentragender, Lofi produzierter, Höhlenmenschensound sonderlich Anklang fände. Da hört man brav Stangenware und findet geil, was schon 1998 fad war. Und ja, vermutlich hätten Sinners Bleed mit der von dir beschriebenen Mischung gute Chancen Gehör zu finden. Das meine ich in keinster Weise abwertend. Auch wenn ich gestehen muss, dass mir bei der Erwähnung von Obscura schon das Geimpfte aufgeht, weil derlei Spiel das meine nicht ist. Da hast du mich eher mit alten Sinister.

Kumpel Death Metal empfinde ich in keinster Weise nicht ernst zu nehmen. Eher sehe ich ihn wie einen alten Freund, der immer für einen da ist, wenn man ihn braucht. Auch wenn man mal eben vier Monate mit der Ische aus dem Kapuzenlager um die Häuser gezogen ist. Obituary zB wäre da für mich so eine Band. Denn warum Bands hören, und sei es nur zum Biertrinken mit Freunden, die man nicht ernst nimmt. Das ist doch verschwendete Zeit.

Den Punkt mit der Produktion verstehe ich nicht. Das ist für mich neben dem Songwriting einer der wichtigsten Punkte.
Wenn der Sound vermurkst ist, kann das Album noch so gut sein, ein Dauerbrenner wird es nicht. Und ich spreche hier von wirklich veramschtem Sound und nicht davon das Band X eine andere Produktion hat als Band Y. Authentisch und zu Band passend , sollte er trotzdem sein.
 
*Es folgt ein subjektiver, rosabrillenverstrahlter Höreindruck*

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SINNERS BLEED --- Absolution (2019, War Anthem Records)

Habt ihr diese Bands, die euch ganz tief berühren, die scheinbar mit eurer DNA verwoben sind, die Saiten in euch anschlagen ?
SINNERS BLEED sind eine davon für mich. Keine Band habe ich häufiger live gesehen. Lange schon nicht mehr hatte ich bei der Ankündigung einer neuen Platte (nach 16 fucking Jahren) solch Herzklopfen.
Dann war sie da, 4 Tage vor Erscheinungsdatum. Aufgerissen, Booklet geblättert und .... bei Seite gelegt. Ich wollte den Moment für die Platte haben. Und irgendwie hatte ich auch Angst.
Wobei der Vorabtrack "Gleaming Black" bereits duzende Male lief und mir jedes Mal wieder Gänsehaut rennen lässt. Denn alles war da ... wie früher. Brachial, bockschwer, schnell, der besinnende Moment, das Solo, Flitzefinger und diese gurgelnd gutturalen Growls.

SINNERS BLEED sind zurück. Sie holen uns dort ab, wo sie verschwunden sind. In einer Zeit, als gut produzierter Death Metal mit extrem hohen Spielniveau seine Hochzeit hatte. Als Watchtower auf Cannibal Corpse traf und Bands wie Necrophagist, Golem, Origin, Suffocation ihre Blüte erlebten.
'Absolution' ist eine gradlinige Weiterführung von 'From Womb To Tomb'. Etwas erwachsener vielleicht. Bei allem anfänglichen Chaos vergessen SINNERS BLEED jedoch nie den Song. Und sie lassen immer den Raum für filigrane Melodien. Technisch in ihrer eigenen Klasse. Bereichert um einen wahrlichen Basskünstler.
Die Stimmung von 'Absolution' ist schon fast bedrohlich - wie ein Sommergewitter. Zieht bleischwer ("Gleaming Black", "Absolution") an den Nerven, rast über einen hinweg (irgendwo immer, ausser in 'Absolution'), lockert sich wieder auf (Solis v.a. "The Second Being" - von Peter Geltat, "Obedience"). Ein paar Samples ("Intro", "Jesus Delusion Army") sind eingestreut, überschaubar und wenig störend, eher stimmungsbildend.

Für mich haben es SINNERS BLEED wieder geschafft. Hochqualitativer TechDeath mit thrash-Anleihe. Verspielt und kompromisslos vorgetragen. Eigenständig. Geiler Sound, sauber, dick, raumgreifend, differenziert ohne totkomprimiert zu sein. Einigen hier sicher zu modern (getriggerte Bassdrum). Ich mag das genau so.

Danke Jungs, ich liebe euch !
 
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