1. Bryan Bertino - The Dark And The Wicked
Ohne viel Drumherum: Einer der besten Horrorfilme die ich in den letzten Jahren gesehen habe.
Bertino hat schon vorher ganz passabel abgeliefert mit Filmen wie „The Strangers“ und der (fast besseren, aber nur noch von ihm geschriebenen) Fortsetzung, oder dem abgedrehten „Mockingbird“, aber er spazierte immer mehr im unterhaltsamen Videotheken Niveau herum. Anders jetzt, denn ich hätte niemals gedacht, dass wir von ihm einen dunklen, finsteren und einfach abgrundtief bösen Dämon von einem Film bekommen, in dem ein altes Farmer Ehepaar, mit einem todkranken Ehemann, zwar (nicht erwünschte) Hilfe und Besuch von den beiden erwachsenen Kindern bekommt, aber vor allen Dingen von einer uralten finsteren Macht heimgesucht wird, die völlig ohne Effekthascherei in Szene gesetzt wird. Der Film erinnert ehr an die Gangart von “The Witch” oder “Relic”, als an Jumpscare Popcorn Horror und ist daher wie gemacht für den dunklen Herbst. Zwar ziert das Plakat ein Satans Kreuz, ein Geistlicher taucht (vermeintlich) auf, unsere alternde Familienmutter singt ein religiöses Liedchen und die Kinder werden nicht müde zu erwähnen, dass ihre Familie nie gläubig war, aber das Böse in diesem Film wirkt so erbarmungslos, auslöschend und jenseits jeder Grenze des Beeinflussbaren, dass Religion und Glauben nie eine Option zu sein scheinen. Damit nimmt der Film einem, ohne es explizit zu erwähnen, jede Hoffnung weg. Gibt es da noch eine menschliche Komponente, die einen Ausweg bietet?
Nun, das fragt man sich und sei hier jetzt nicht näher thematisiert. Es soll ja schließlich jeder diesen Film schauen! Ja, wenn der langsam, schrullige Anfang auch dem Casual Seher einiges Abverlangt, auch er wird belohnt mit einem tollen Erlebnis. Die Geschwister werden toll gespielt und wir begeben uns mit ihnen in einen Kampf um ihre Familie und das trotzige bestreiten eines Alltags, der von Anfang an verloren wirkt.
Super geiler Film!