Non-Metal-Jahresrückblick 2018

Wäre so ne kleine Liste an Non-Metal-Lieblingssongs, die einem da in der Liste abgehen, teils, weil vom Interpreten was Anderes drin ist, teils, weil man das komplette Album nicht gern genug mochte, um es hier ausführlich zu erwähnen, hier auch gern gesehen, oder wäre das ein zu dreister Versuch, die persönliche Note in der Playlist zu intensivieren? :D
Immer her damit. :)
 
Hop Along - Bark Your Head Off, Dog

Hop Along sind so etwas wie der gute Freund von nebenan. Begleiten einen schon länger als man denkt und man entdeckt immer neue und tiefgehendere Facetten und man schätzt eben jenen Freund immer mehr. Und mit ihrem vierten Album schafft das Quartett aus Philadelphia ihr bisher locker bestes und berührendstes Werk. Man wendet sich konsequenter ruhigeren Pop Momenten zu und lässt den Emokrach der Vorgänger mehr und mehr hinter sich. Und über allem die schöne Stimme von Sängerin Frances. Lasst euch einfach von Songs wie "How Simple" oder "Somewhere A Judge" schmeicheln.

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mewithoutYou - [untitled]

Noch so eine Band die gefühlt schon immer da ist. Und einen immer noch wieder überraschen kann. Album Nr. 7 der Post-Hardcore/Indie Band aus Philadelphia schafft dabei den schmalen Grat zwischen Selbstzitat und konsequenter Erfüllung und Verbesserung der eigenen Vision. Wunderbare Melodien, wieder deutlich härtere Momente als auf den letzten Alben und wie immer schön geschriebene poetische Lyrics. Und mit "Julia (or, 'Holy To The Lord On The Bells Of Horses)" wohl einen der besten Songs des Jahres.

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Noch nicht erwähnt wurden die wunderbaren Beach House. Die haben dieses Jahr bereits ihr siebtes Album veröffentlicht, welches doch tatsächlich auf den Namen 7 hört.
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https://beachhouse.bandcamp.com/album/7

Von dem Duo erwartet man natürlich Dream Pop. Den gibt es auch, aber 7 ist etwas dunkler, eindringlicher, vielleicht auch melancholischer geworden als die Vorgänger. Bei Beach House sind solche Beschreibungen natürlich relativ und Leute, die nicht mit den ersten sechs Alben vertraut sind, werden ob meiner Beschreibung womöglich lachen. So what?!

Ebenfalls ohne Erwähnung sind die Kanadier Preoccupations geblieben. Die haben in 2018 mit New Material ihr drittes Album veröffentlicht. Allerdings: unter dem Namen Preoccupations ist es erst das zweite, zuvor waren sie als Viet Cong unterwegs, was bei ihren südlichen Nachbarn nicht so richtig gut ankam.
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https://preoccupations.bandcamp.com/album/new-material

Wie auch immer, Preoccupations spielen Post Punk und New Material ist wohl ihr bislang ausgereifteste Album, kalt, aber durchaus Song dienlich. Mag ich sehr gerne.
 
The Republic of Wolves - Shrine
Prinzipiell kein verkehrtes Gesamtbild, allerdings schon recht ausladend und mit einem recht hohen Maß an Pathos versehen. Mir gefallen die ruhigeren Stellen besser, also quasi die Indie-Seite des Albums, wenn's in Richtung Alternative/Post- geht, wird's mir zu viel.

Ebenfalls ohne Erwähnung sind die Kanadier Preoccupations geblieben. Die haben in 2018 mit New Material ihr drittes Album veröffentlicht. Allerdings: unter dem Namen Preoccupations ist es erst das zweite, zuvor waren sie als Viet Cong unterwegs, was bei ihren südlichen Nachbarn nicht so richtig gut ankam.
Viet Cong waren damals ja ziemlich heißer shit, ich wusste gar nicht, dass die sich umbenannt haben. Auf Spotify gilt beides als dieselbe Band.


Hä, ich check null, wie das, was ich bisher an Kritik über die neue Daughters gelesen und gehört zu haben glaube, mit der Mucke zusammengeht. Das ist doch voll das noisige Zeug, nix gefällig oder zahm, geschweige denn überambitioniert o.ä. Wütende Scheiße ist wieder in. Geijell!

Edit: "Daughter" selbst finde ich am dicksten.
 
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Back to the UK. Dort haben Parquet Courts mal eben das britischste Post Punk Album ever veröffentlicht. Treibende Rhythmen, enorm bissige Texte, großartige Hooks. Ein Hit Album wie es im großen Post Punk Buche steht. Highlights sind da schwer herauszupicken, aber Songs wie der In-die-Fresse Opener "Total Football" oder das verträumte "Mardi Gras Beads" verdeutlichen die musikalische Vielfalt des Albums.

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In der Tat ein tolles Album! Den Vorgänger Human Performance fand ich schon gut, aber Wide Awake ist eine klare Steigerung. Rundum gelungen.
Denzel Curry - TA13OO

Short and simple: Hip Hop Album des Jahres. Mit seiner zweiten LP schafft es der Rapper aus Florida ein karrieredefinierendes Album. Er zeigt dabei vor allem seine enorme Variabilität, angefangen von harten Brechern wie "SUMO / ZUMO", für welche die meisten Trap Rapper wohl töten würden, hin zu ungewohnt nachdenklichen Momenten wie "CLOUT COBAIN", welcher sich mit den Absurditäten der momentanen Entwicklung im Rap beschäftigt.
Habe bislang nur drei Hip Hop Alben aus 2018 gekauft, wenn ich mich nicht täusche. Denzel Curry gehört dazu. Die anderen beiden - sehr guten - Alben sind Evidence und Noname.

Hop Along - Bark Your Head Off, Dog

Hop Along sind so etwas wie der gute Freund von nebenan. Begleiten einen schon länger als man denkt und man entdeckt immer neue und tiefgehendere Facetten und man schätzt eben jenen Freund immer mehr. Und mit ihrem vierten Album schafft das Quartett aus Philadelphia ihr bisher locker bestes und berührendstes Werk. Man wendet sich konsequenter ruhigeren Pop Momenten zu und lässt den Emokrach der Vorgänger mehr und mehr hinter sich. Und über allem die schöne Stimme von Sängerin Frances. Lasst euch einfach von Songs wie "How Simple" oder "Somewhere A Judge" schmeicheln.

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mewithoutYou - [untitled]

Noch so eine Band die gefühlt schon immer da ist. Und einen immer noch wieder überraschen kann. Album Nr. 7 der Post-Hardcore/Indie Band aus Philadelphia schafft dabei den schmalen Grat zwischen Selbstzitat und konsequenter Erfüllung und Verbesserung der eigenen Vision. Wunderbare Melodien, wieder deutlich härtere Momente als auf den letzten Alben und wie immer schön geschriebene poetische Lyrics. Und mit "Julia (or, 'Holy To The Lord On The Bells Of Horses)" wohl einen der besten Songs des Jahres.

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In der Tat zwei tolle Alben. mewithoutYou ist eine DER Überraschungen für mich dieses Jahr. Kannte die zuvor nicht.
 

Schreib mal über Evidence, dann muss ich das nicht. Oder Jenny macht das. Oder Cypher. Wir müssen da noch jemanden davon überzeugen, dass es sich nicht nur um ein durchschnittliches Album handelt. :D

Die Curry finde ich mittlerweile auch richtig, richtig gut. Kam mir zuerst etwas zerfahren vor, weil "Imperial" irgendwie mehr auf den Punkt kam, der Eindruck hat sich aber mittlerweile verflüchtigt.
 
DIE musikalische Sensation dieses Jahr:

  1. John Coltrane - "Both Directions At Once" - Nicht nur ein Überbleibsel, sondern eine wirklich neue Sichtweise auf seine interessanteste Phase für die moderne Musik. Über dieses Album wurde dieses Jahr viel zu viel geschrieben und es werden noch ganze Bücher folgen. Doch ehrlich gesagt, es lag solange ungehört im Keller einer Plattenfirma, es sollte jetzt GEHÖRT werden.
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  2. Myrkur - Juniper EP - Ja, es geht weiter Richtung Zugänglichkeit, aber ich liebe sie immer noch. :D
  3. Gygax - 2nd Edition - Tja, man könnte meinen, es handle sich auch um ein verschollenes Album einer guten alten Rockband, die leider vor ihrem Durchbruch mit dieser Platte wie in "Jumanji" in ein Tabletop Spiel gesogen wurde.
  4. Deafheaven - Ordinary Corrupt Human Love - Das hab ich bewusst mal hier mit aufgenommen, obwohl es für meine Definition immer noch Metal ist. Aber sicher ist sicher :). Für mich eine erneute Steigerung. Ganz große Emotionalität und das am besten klingende Album dieses Jahr!
  5. The Night Flight Orchestra - Sometimes The World Ain't Enough - Lasst euch nicht täuschen. Das hier ist die wohl satanischte Band überhaupt!!! Ohne einen Deal mit dem Teufel zu haben, können einem doch nicht so viele AOR Hymnen einfallen!


Synthwave Alben:
  • Carpenter Brut - Lether Teeth
  • Dance With The Dead - Loved To Death
  • Daniel Davies - Event Score - Hab ich mir angehört, nachdem ich erfahren habe, dass er mit den Carpenters zusammen für den neuen Halloween Soundtrack verantwortlich ist. Er ein ruhiges Synthwave Album.
  • Isidor - Lord Of Synth
  • Stieglitz - For The Love Of The Living Dead


Electronic, Rock, Hardrock, Pop, Country, usw. und so fort...:
  • The Ratchets - First Light - Guter alter 60s Rock'n Roll! Die bisher beste Platte der Band.
  • Sarah Longfield - Disparity - Verträumt und wunderschön.
  • Squalus - Mass And Power Jeder, der mit sowas wie Mr. Bungle was anfangen kann, sollte sich das Ding mal geben.
  • Jean Michel Jarre - Equinoxe Infinity - Der Altmeister vollendet sein nächstes Herzensprojekt. Faszinierend wie jung dieser Mann im Herzen immer noch ist.
  • Sylvaine - Atoms Aligned, Coming Undone
  • All Them Witches - ATW - Bluesrock der niemandem wehtut, aber zum Pasta Kochen hab ich ihn oft reingeworfen!
  • Bullet - Dust To Gold - Tolles Album für den Sommer
  • Ghost - Prequelle - Ich halte es mehr denn je für möglich, dass Forge im Keller Benny Andersson als Songwriting Sklave hält.
  • Colter Wall - Songs Of The Plains - Ab jetzt kommen meine liebsten Country, Folk und Americana Tunes des Jahres. Angefangen mit der sonoren Stimme von Colter Wall.
  • Donovan Woods - Both Ways
  • Shooter Jennings - Shooter - Wo "Shooter" auftritt, brennt die Hütte!
  • John Prine - The Tree Of Forgiveness
  • Ashley McBryde - Girl Going Nowhere - Eine junge Frau mit indianischen Wurzeln singt den Blues des weißen Mannes und macht es zu ihrem eigenen! Geiles Album!
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  • Aaron Lee Tasjan - Karma For Cheap - Das wohl "coolste" Country Album dieses Jahr
  • Courntey Marie Amdrews - May Your Kindness Remains - Ok, ok, es ist stellenweise echt sehr rührseelig, aber es gibt Tage , da brauch ich diese Stimme sooo sehr!
Meine beiden Soundtrack / Scores des Jahres
  • Solo - A Star Wars Story - Score - Wann kommt das Vinyl Disney!?!?!?
  • Halloween - Score By Carpenter, Carpenter, Davies - Unheimlicher als der Film

Da ich ein Faible für Weihnachtsalben habe, als Bonus diese zwei Lieblinge:
  • Eric Clapton- Happy XMas - Dieser Mann ist über jeden Zweifel erhaben. Wer sich mal das herrlich kitschige "A Clapton Christmas Special" auf Youtube gibt, wird mich vielleicht verstehen wenn ich sage: Wäre dieser Mann doch mit seiner Gitarre Gast bei uns Zuhause an Weihnachten! So muss die Platte reichen.
  • Aloe Blacc - Christmas Funk - Zugegeben, es funkt ehr kitschig modern und nicht etwa verraucht düster wie bei Funkadelic. Aber zu Weihnachten nehm' ich auch lieber nen Eggnogg als LSD.
 
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Gefällt mir auch, allerdings ist progressiv-verspielter Verzweiflungscore Musik, die bei mir eher seltener läuft. Das gilt im Übrigen auch für die eigenlich sehr gute aktuelle Respire (Dank @Axe To Fall). Auf jeden Fall schön mit Liebe zum Detail und angenehm antiprollig gemacht. Ich kann jetzt keine Songs nennen, aber mir fiel an mehreren Stellen auf, dass andere Bands dort wahrscheinlich infernalische Blstbeats oder einen heftigen Breakdown einbauen würden, während es hier dann überraschenderweise introvertierter weiterging. Die haben's locker verdient, dass ich ihr Album gratis runterlade. :cool: Gibt's da Wüniel? Finde auch das Cover schön.
 
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The Joy Formidable - aaarth
Man möchte ja meinen, dass jetzt irgendwann echt mal Schluss ist in dem Genre, aber bei diesem Album von The Joy Formidable handelt es sich - auf den ersten und zweiten Hör - ganz tolle Musik. Anzusiedeln irgendwo zwischen Post Punk, Shoegaze und Indie, tolle Sängerin, sehr organisch produziert (zwar genretypisch reduziert, aber trotzdem voluminös und warm, teilweise sogar fast brachial - liest sich widersprüchlich, hört's halt an). Mein Highlight bisher ist "What For".

Videos:

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KIDS SEE GHOSTS - s/t
Hm, da war ich im ersten Durchlauf wohl doch zu voreingenommen oder unkonzentriert, das ist doch ein ziemlich interessantes Output. Ins Ohr springen dabei di abwechsungsreichen, aufwändig erscheinenden und vor allem ungewöhnlichen Beats. "Freeee" klingt ja fast schon wie ein Rocksong.
 
Man möchte ja meinen, dass jetzt irgendwann echt mal Schluss ist in dem Genre, aber das hier ist - auf den ersten Hör - ganz tolle Musik. Anzusiedeln irgendwo zwischen Post Punk, Shoegaze und Indie, tolle Sängerin, sehr organisch produziert (zwar genretypisch reduziert, aber trotzdem voluminös und warm, teilweise sogar fast brachial - liest sich widersprüchlich, hört's halt an). Mein Highlight bisher ist "What For".

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Es ist zum Verzweifeln! Das ist wirklich tolle Musik, von der ich noch nie Notiz genommen hatte. Und die haben schon mehrere Alben auf die Menschheit losgelassen? Also das aktuelle werde ich mir auf jeden Fall besorgen. Danke @wrm!
 
Gefällt mir auch, allerdings ist progressiv-verspielter Verzweiflungscore Musik, die bei mir eher seltener läuft. Das gilt im Übrigen auch für die eigenlich sehr gute aktuelle Respire (Dank @Axe To Fall). Auf jeden Fall schön mit Liebe zum Detail und angenehm antiprollig gemacht. Ich kann jetzt keine Songs nennen, aber mir fiel an mehreren Stellen auf, dass andere Bands dort wahrscheinlich infernalische Blstbeats oder einen heftigen Breakdown einbauen würden, während es hier dann überraschenderweise introvertierter weiterging. Die haben's locker verdient, dass ich ihr Album gratis runterlade. :cool: Gibt's da Wüniel? Finde auch das Cover schön.
Leider nur Tape bis jetzt!
 
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