Non-Metal random-Empfehlungsthread

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;)
gänzlich humorbefreite Existenz meinerseits, erwähnte ich irgendwo hier schon Mal.
 
Mh, ok. Dann sind die wahrscheinlich wirklich nix für dich, Langeweile muss man da schon geil finden.
 
Neues Radare-Album im Stream (Doom Jazz à la Bohren & Der Club Of Gore):
Einmal live gesehen und das war eine sehr runde Sache. Aber von Tonträger hatte ich dann nur relativ selten Lust, das zu hören...
Aber das aktuelle Album höre ich mir auf jeden Fall noch an.
<3
  1. Dale Cooper Quartet & the Dictaphones
Vor allem das 2013er-Album "Quatorze Pièces De Menace" fand ich sehr gelungen und zu dem Zeitpunkt hätte ich auch gesagt, dass ich das Quartett interessanter finde als Bohren.
"Astrild Astrild" von 2017 dagegen lief ziemlich spurlos an mir vorbei. Ich konnte nur wenig damit anfangen und war davon enttäuscht.
Was hältst du von dem letzten Album? Hast du da Zugang gefunden?
@Fraoch, Bersarin Quartett sagt dir doch bestimmt was, oder? Ist nicht ganz Dark Jazz (eher Ambient, Neo-Classical), dafür aber mit ähnlicher Stimmungslage. Die drei Alben sind eigentlich alle großartig. Und im November kommt Nachwuchs.
Huch, ich wollte gerade behaupten, dass man von denen lange nichts gehört hat und dabei ist mir aufgefallen, dass ich wohl schon verpasst habe, in ihr drittes Album von 2015 reinzuhören...
Das 2012er-Album "II" fand ich gut und ich habe sie in dem Zeitraum (Denovali-Phase bei mir) zwei-, dreimal live gesehen.
Auch hier werde ich das kommende Album antesten (und das dritte noch nachholen).
 
Tsss...
Ich habe Bohren als Gruftpunkmetal-Teenager ca. 95/96 in nem Punkladen in Mülheim an der Ruhr erstmals live gesehen. Kannte nichts von ihnen und war sofort verliebt.
Vor allem das 2013er-Album "Quatorze Pièces De Menace" fand ich sehr gelungen und zu dem Zeitpunkt hätte ich auch gesagt, dass ich das Quartett interessanter finde als Bohren.
Quatorze Pièces De Menace ... Warum kommen eigentlich so oft die Alben bei anderen so gut weg die mir zu positiv sind?
Astrild Astrild mochte ich auf Anhieb, den Brückenschlag zum Drone fand ich gänzlich nachvollziehbar und völlig konsequent. Die ohnehin zelebrierte Pastiche des Genres greift da ihren komplementären Kontrast auf und wächst in meinen Augen daran zu einer neuen Form. Es ist nicht nur Dekonstruktion sondern, im Sinne des Dekonstruktivismus zugleich die Modernisierung und Neuformulierung der Musik auf die sich hier bezogen wird. Wobei das Dark Jazz in meinen Augen und Ohren ohnehin bietet. Anders als die Destruktion und Dekonstruktion um des Abbruchs Willen (Neubauten, SPK, ab und an John Zorn) ist Dark Jazz eine Neuschaffung, ein Anfang und mit Astrild Astrild fügt Dale Cooper Quartett & The Dictaphones dem Genre einen weitere Facette hinzu. Astrild Astrild ist nicht die beste des französischen Trios (das sind nebeneinander stehend) die ersten beiden Alben. Astrild Astrild ergeht sich erneut in der surreal bedrohlichen Bricolage aus Badalmenti-Soundtrack, Lounge Jazz und drohend doomiger Dark-Ambient Atmosphäre. Es ist ein für Quereinflüsse ähnlich gelagerter Grundideen offen komponiertes Dark-Jazz-Album, dass eben zwischen Lounge, Drone, Soundtrack, homöopathischen Dosen Smooth und jeder Menge Dark Jazz alterniert ...
Soweit die pseudointellektuelle Gelaber-Auseinandersetzung mit dem Album und dem Genre.

Ganz profan und ohne analytisches Geseier verehre ich diese drückend zehrend-träge Stimmung die von der Musik ausgeht, diese zermürbend hasserfüllte Langeweile. Die Gemälde die dies Genre stetig aufs neue schafft, von weiß getünchten Gartenzäunen und Rosenbüschen hinter deren Fassade immerfort das Grauen der Wirklichkeit lauert. Abgetrennte Ohren, zerrütteten Ehen, mit psychologischer Brutalität der Welt entrissen Kinder, Misshandlung, Missbrauch, Mord ...
Dark Jazz, gut gemachter Dark Jazz zumindest und Astrild Astrild gehört für mich dazu, baut immerzu ein Gefühl von einer brüchigen Fassade der bitteren Scheinheiligkeit in repitetiver Trägheit von Besen, Bass und Sax auf. Er ist bitter, traurig, ermüdend und träge und nicht beschwingt zum Fuß wippen und mitschnipsen einladend. Dass ist es was ich Dolores und auch Quatorze Pièces De Menace vorwerfe; Sie sind mir zu zugänglich zu freundlich. Ich will keine positive Stimmung bei dieser Musik, ich will elende Zermürbung, quälende Zähigkeit, ewige Trauer, ich will David Lynch, Lars von Trier, Gaspar Noe, Refn, Lanthimos ... die tongewordene Hölle der entfremdete, kommunikationsgestörten und sozial vergifteten zwischenmenschlichen Realität.

Gar nicht wahr. :*
;-*
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hach, ihr Teufelskerle, dank euch habe ich die IDLES kennen- und liebengelernt. Der Postbote bringt mir heute das "Joy..."-Album, und auch die "Brutalism" wird demnächst eingesackt.
Ich glaube, ich brauch MEHR Musik in dieser Richtung und Machart. Wer sich bemüßigt fühlt, mir idle-eske Tipps zu geben, gerne per PN oder sonst hier. :)
 
Fennesz | Agora

Erwartungsgemäß passiert wie immer nicht allzu viel, insgesamt ergibt sich aber wieder ein schönes, warmes Klangbild. Und ich bekomme Lust, mir mal wieder "Bécs" und "Edition 1" mit King Midas Sound reinzufahren.

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https://fenneszreleases.bandcamp.com/album/agora

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Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Dark Wave-/Post Punk-Klassiker, die ich nicht kenne: Anne Clark. Anscheinend auch textlich interessant, muss ich mich mal etwas reinfriemeln. Sehr schöne und ausdrucksstarke Aussprache, könnte der stundenlang zuhören.

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Dark Wave-/Post Punk-Klassiker, die ich nicht kenne: Anne Clark. Anscheinend auch textlich interessant, muss ich mich mal etwas reinfriemeln. Sehr schöne und ausdrucksstarke Aussprache, könnte der stundenlang zuhören.

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Ganz tolle Person, schöne Musik auch jenseits der Klassiker, insb. das Frühwerk. Mit Our Darkness und Sleeper in Metropolis hat sie zwei solche absolute ewig funktionierende Szene-Klassiker im Repertoire und Live war sie immer wieder ein schönes Erlebnis, sehr schlicht und reduziert dafür aber ausdrucksstark. Auch die 90er-Remix-Geschichten aus der Phase ihrer Technokolaborationen sind mMn interessant.
 
Hach, ihr Teufelskerle, dank euch habe ich die IDLES kennen- und liebengelernt. Der Postbote bringt mir heute das "Joy..."-Album, und auch die "Brutalism" wird demnächst eingesackt.
Ich glaube, ich brauch MEHR Musik in dieser Richtung und Machart. Wer sich bemüßigt fühlt, mir idle-eske Tipps zu geben, gerne per PN oder sonst hier. :)
Ich hab hier schon mal die gleiche Frage gestellt, als ich Idles (<3) für mich entdeckt hab. Vielleicht sagen dir ein paar von den genannten Bands da zu.:)
Ich selbst würde dir vor allem Shame ans Herz legen, die find ich auch ganz toll:
Ich find's so schön zu sehen, wie nach und nach mehr Leute hier im Forum Idles verfallen. Sie sind halt einfach die Besten!
 
Ich hab hier schon mal die gleiche Frage gestellt, als ich Idles (<3) für mich entdeckt hab. Vielleicht sagen dir ein paar von den genannten Bands da zu.:)
Ich selbst würde dir vor allem Shame ans Herz legen, die find ich auch ganz toll:
Ich find's so schön zu sehen, wie nach und nach mehr Leute hier im Forum Idles verfallen. Sie sind halt einfach die Besten!
Vielen Dank, @The Nirvain! :) Guck ich mir nachher an.

Ja, die Idles sind einfach super - ich krieg momentan nicht genug von ihnen. Die "Joy..." läuft heute schon zum 3. Mal.
 
Tsss...
Ich habe Bohren als Gruftpunkmetal-Teenager ca. 95/96 in nem Punkladen in Mülheim an der Ruhr erstmals live gesehen. Kannte nichts von ihnen und war sofort verliebt.

Quatorze Pièces De Menace ... Warum kommen eigentlich so oft die Alben bei anderen so gut weg die mir zu positiv sind?
Astrild Astrild mochte ich auf Anhieb, den Brückenschlag zum Drone fand ich gänzlich nachvollziehbar und völlig konsequent. Die ohnehin zelebrierte Pastiche des Genres greift da ihren komplementären Kontrast auf und wächst in meinen Augen daran zu einer neuen Form. Es ist nicht nur Dekonstruktion sondern, im Sinne des Dekonstruktivismus zugleich die Modernisierung und Neuformulierung der Musik auf die sich hier bezogen wird. Wobei das Dark Jazz in meinen Augen und Ohren ohnehin bietet. Anders als die Destruktion und Dekonstruktion um des Abbruchs Willen (Neubauten, SPK, ab und an John Zorn) ist Dark Jazz eine Neuschaffung, ein Anfang und mit Astrild Astrild fügt Dale Cooper Quartett & The Dictaphones dem Genre einen weitere Facette hinzu. Astrild Astrild ist nicht die beste des französischen Trios (das sind nebeneinander stehend) die ersten beiden Alben. Astrild Astrild ergeht sich erneut in der surreal bedrohlichen Bricolage aus Badalmenti-Soundtrack, Lounge Jazz und drohend doomiger Dark-Ambient Atmosphäre. Es ist ein für Quereinflüsse ähnlich gelagerter Grundideen offen komponiertes Dark-Jazz-Album, dass eben zwischen Lounge, Drone, Soundtrack, homöopathischen Dosen Smooth und jeder Menge Dark Jazz alterniert ...
Soweit die pseudointellektuelle Gelaber-Auseinandersetzung mit dem Album und dem Genre.

Ganz profan und ohne analytisches Geseier verehre ich diese drückend zehrend-träge Stimmung die von der Musik ausgeht, diese zermürbend hasserfüllte Langeweile. Die Gemälde die dies Genre stetig aufs neue schafft, von weiß getünchten Gartenzäunen und Rosenbüschen hinter deren Fassade immerfort das Grauen der Wirklichkeit lauert. Abgetrennte Ohren, zerrütteten Ehen, mit psychologischer Brutalität der Welt entrissen Kinder, Misshandlung, Missbrauch, Mord ...
Dark Jazz, gut gemachter Dark Jazz zumindest und Astrild Astrild gehört für mich dazu, baut immerzu ein Gefühl von einer brüchigen Fassade der bitteren Scheinheiligkeit in repitetiver Trägheit von Besen, Bass und Sax auf. Er ist bitter, traurig, ermüdend und träge und nicht beschwingt zum Fuß wippen und mitschnipsen einladend. Dass ist es was ich Dolores und auch Quatorze Pièces De Menace vorwerfe; Sie sind mir zu zugänglich zu freundlich. Ich will keine positive Stimmung bei dieser Musik, ich will elende Zermürbung, quälende Zähigkeit, ewige Trauer, ich will David Lynch, Lars von Trier, Gaspar Noe, Refn, Lanthimos ... die tongewordene Hölle der entfremdete, kommunikationsgestörten und sozial vergifteten zwischenmenschlichen Realität.


;-*
Danke für deine ausführliche Antwort.
"Positiv und zugänglich" ist "Quatorze Pièces De Menace" aber höchstens vom Standpunkt eines verschrobenen (ich meine das positiv ;)) Musikfreaks und/oder in Relation zum restlichen Output betrachtet - fragte man einen Ottonormalmusikhörer, kämen diesem sicher ganz andere Beschreibungen in den Sinn.
Mit der Zugänglichkeit ist das so eine Sache. Schwere Zugänglichkeit muss ja nicht automatisch ein Qualitätsmerkmal sein. Zwar weiß ich aus eigener Erfahrung, dass zunächst schwierige Alben, die man sich erarbeiten muss, dann oft die nachhaltigsten sind, sofern es dann irgendwann "Klick" macht. Und umgekehrt bin ich auch immer misstrauisch, wenn mir ein Album auf Anhieb gefällt, weil ich dann denke, nach 5-10 mal hören ist da vielleicht die Luft raus. Aber es ist halt auch für den routinierten Musikhörer oft schwer zu entscheiden, ob es sich lohnt, einem Album noch mehr Zeit einzuräumen, wenn sich nach mehreren Durchläufen immer noch nichts tut. Bei "Quatorze Pièces..." fand ich gerade gut, dass dort für Dark-Jazz-Verhältnisse vergleichsweise viel passiert, wohingegen sich bei mir bei "Astrild Astrild" eher gepflegte Langeweile einstellte. Ich bin aber auch weit davon entfernt, ein Genre-Kenner zu sein, ist bei mir eher ein Nebenschauplatz. Gerade die Musik aus der atmosphärischen Ecke wie Ambient und auch Dark Jazz ist bei mir stark tagesformabhängig und ich kann unter Umständen ein und dasselbe Album völlig unterschiedlich wahrnehmen.

Immerhin könnten deine blumigen Ausführungen dafür sorgen, dass ich dem Album doch nochmal eine Chance gebe. Ich könnte auch mal wieder einen Lynch-Film anschauen, vielleicht hilft das beim Hören von "Astrild Astrild".
 
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