Barabas
Till Deaf Do Us Part
Die Inszenierung ist – wie bei Laibach – der Punkt. Bei Lindemann ist ein stückweit die Aufregung der Punkt, die Medien sind Teil des Kunstwerks. Ja es ist billig, aber billig ist eben auch das Feuilleton, das da jetzt wieder drüber schreibt. Im (schlechten) Band selbst sind die Vergewaltigungs- und Machtphantasien recht klar aus der Perspektive erschlaffter und gescheitertet Männlichkeit geschrieben. Könnte(!) man hier btw auch so lesen, weil Gift (und ich weiß was Rape-Drogen sind) lyrisch-historisch weibliche Waffen sind. Lindemanns Erzähler kann nicht mal körperlich überwinden.Die Inszenierung war ja von Anfang an ein integraler Bestandteil des Schaffens der Band. Genau wie die Provokation. Von daher lässt sich in diesem Fall Musik und Inszenierung nicht voneinander trennen, denke ich...!
Oder: mit großer Reichweite kommt große Verantwortung.
Man könnte sich halt auch dazu entscheiden über das Gedicht nicht zu berichten.