Spotify und andere Streamingservices - der Tod von Tonträgern?

Ich finde das auch zu kurz gedacht, nur den Streamingdiensten die Schuld zu geben, es sollte doch jedem klar sein, dass von 10€ im Monat niemals ein so großer Kuchen gebacken werden kann, dass alle davon mehr als nur ein paar Krümel abbekommen.
Naja, ich weiß nicht. "Früher", also im Tonträger-Zeitalter, hat man doch auch nicht jeden Monat für 20DM (ca. 10EUR ohne Inflationsbereinigung) ein Album gekauft - ich jedenfalls nicht, soviel Geld hatte ich da gar nicht. Aber da hat man das Geld eben gezielt einem Künstler samt seinem Umfeld (Label, Management, ...) zukommen lassen, während das Geld jetzt in einen großen Topf wandert.
 
Naja, ich weiß nicht. "Früher", also im Tonträger-Zeitalter, hat man doch auch nicht jeden Monat für 20DM (ca. 10EUR ohne Inflationsbereinigung) ein Album gekauft - ich jedenfalls nicht, soviel Geld hatte ich da gar nicht. Aber da hat man das Geld eben gezielt einem Künstler samt seinem Umfeld (Label, Management, ...) zukommen lassen, während das Geld jetzt in einen großen Topf wandert.

Es geht ja gar nicht darum, ob Du früher mehr oder weniger Geld als die 10€ ausgegeben hast, sondern dass in den letzten gut 20 Jahren eine massive Verschiebung stattgefunden hat, die sich noch weiter fortsetzen wird. Partizipieren wollen wie früher alle, nur dass statt den Händlern jetzt ein Dienstleister partizipiert, der aber, anders als die Händler früher, die Spielregeln bestimmt.

Hier mal die Entwicklung Stand 2019 als Graphik:

Mittlerweile wird der CD-Anteil noch deutlich weiter geschrumpft sein, dafür aber der rosafarbene Balken etwas dicker sein.

Gerade der musikalische Mittelstand, also der deutsche Durchschnittsmainstream, verliert im Vergleich am meisten, weil 1997 durch einen Wetten Dass-Auftritt generierte 100.000 CDs eben richtig Kohle gebracht haben (auch wenn davon 80.000 nur einmal gehört wurden), während 50.000 durch einen Sing meinen Song-Auftritt verursachte Spotify-Klicks ziemlich exakt für einen Apfel und ein Ei langen dürften.
 
Die angesprochene Spotify-Doku habe ich leider immer nur partiell schauen können, immer abends dabei eingeschlafen. Hole ich in Kürze nach. Ich denke aber, auch dort ging es schon um diesen Punkt (Zitat aus dem von @Dominik2 verlinkten FAZ-Bericht):

"Diese Probleme sind lange bekannt. Die Umstellung auf ein nutzerzentriertes Abrechnungssystem würde zumindest die Fehlanreize durch den starken Fokus auf die Anzahl der Streams abschwächen. Denn unter diesem würde Geld eines Nutzers nur noch auf die tatsächlich gehörten Songs verteilt."

So fern ich es momentan in Erinnerung habe fließt bei Spotify die Kohle eben nicht zwingend in die Taschen der gestreamten Künstler. Das ist natürlich eine Riesensauerei, die mir mangels Auseinandersetzung mit dem Verein bisher gar nicht bewusst war.

Wenn die CD komplett verschwinden wird (sehr bedauerlich), dann werde ich ganz sicher nicht mehr anfangen, mir eine LP-Sammlung anzuschaffen: a) preisliche Gründe b) müsste fast wieder bei 0 beginnen. Bleibt die Hoffnung, dass der Silberling - ähnlich wie die MC derzeit (wenn auch unsinnigerweise aus meiner Sicht) - irgendwann eine Renaissance erleben wird - kommt ja alles zurück, aktuell auch Hosen mit Schlag und Bund über dem Bauchnabel...warum also nicht auch die CD?
 
Also alternativ zu Tidal oder Napster wechseln. Die schütten das drei- bzw. Napster sogar 5-fache aus wie Spotify.

https://www.qxm.de/musik/3175/vergleich-was-zahlen-streaming-dienste-an-kuenstler

Bin vor 2 Jahren von Spotify nach Tidal umgezogen und bereue es nicht. Lossless CD Qualität und keine Einbußen was Bands/Alben Auswahl betrifft.

Was ich aber sagen muss. Der "Diese Band klingt wie..." Algorythmus von Spotify ist besser als der von Tidal, da auch wirklich unbekannte (Underground)Bands gefunden werden. Tidal kratzt hier gefühlt nur an der Oberfläche und findet allseits bekannte (Mainstream-Metal)Bands.
 
Also alternativ zu Tidal oder Napster wechseln. Die schütten das drei- bzw. Napster sogar 5-fache aus wie Spotify.

https://www.qxm.de/musik/3175/vergleich-was-zahlen-streaming-dienste-an-kuenstler

Bin vor 2 Jahren von Spotify nach Tidal umgezogen und bereue es nicht. Lossless CD Qualität und keine Einbußen was Bands/Alben Auswahl betrifft.

Was ich aber sagen muss. Der "Diese Band klingt wie..." Algorythmus von Spotify ist besser als der von Tidal, da auch wirklich unbekannte (Underground)Bands gefunden werden. Tidal kratzt hier gefühlt nur an der Oberfläche und findet allseits bekannte (Mainstream-Metal)Bands.
Interessanter Tipp. Danke!
 
Ich werde mein Spotify Account im August löschen. Die BR Dokumentation hat dazu geführt das ich das Geschäftsgebaren von Spotify ablehne.
Aktuell teste ich Tidal und Deezer. Bei der Übertragung meiner Spotify Playlisten nach Deezer habe ich gesehen das dort weniger zur Verfügung steht. Es ist auch bei Tidal so.
Das Anlegen von Playlisten ist unter Spotify am besten gelöst im Vergleich zu Tidal und Deezer.
Was pro Deezer und Tidal spricht, das sie das doppelte zahlen als Spotify.
Die Nutzung von einem Streaming Dienst macht für mich nur Sinn, wenn ich meinen Bekanntenkreis Musik vorstellen möchte ohne das die sich ein Abonnement besorgen müssen.
Kann auch gut sein, das ich bald gar keinen mehr nutze.
 
Zum Vorstellen der Musik an Freunde kannst du ja weiterhin Spotify (kostenlos) weiter nutzen oder noch einfacher Bandcamp oder Youtube nutzen. Oder was genau meinst du?

Jede App hat Vor- und Nachteile. Ich selbst finde Angebot und Usability bei Spotify ebenfalls super aber mein Wechselkriterium war damals die Lossless Quality. Ich habe sogar alles händisch übertragen, war ne scheiß Arbeit.
Jetzt bin ich sehr zufrieden mit Tidal auch wenn mich jeder doof anguckt wenn ich den Namen erwähne, weil den Service keiner kennt.

Whats App habe ich seiterzeit auch von meinem Handy gekillt und bin rein auf Signal umgestiegen. Alle Kontakte, bis auf einer, haben Signal (als Zweitapp) installiert.
 
Zum Vorstellen der Musik an Freunde kannst du ja weiterhin Spotify (kostenlos) weiter nutzen oder noch einfacher Bandcamp oder Youtube nutzen. Oder was genau meinst du?

Jede App hat Vor- und Nachteile. Ich selbst finde Angebot und Usability bei Spotify ebenfalls super aber mein Wechselkriterium war damals die Lossless Quality. Ich habe sogar alles händisch übertragen, war ne scheiß Arbeit.
Jetzt bin ich sehr zufrieden mit Tidal auch wenn mich jeder doof anguckt wenn ich den Namen erwähne, weil den Service keiner kennt.

Whats App habe ich seiterzeit auch von meinem Handy gekillt und bin rein auf Signal umgestiegen. Alle Kontakte, bis auf einer, haben Signal (als Zweitapp) installiert.
Haha hier auch kein Whatsapp, und DAFÜR werde ich immer wieder doof angeguckt :)
 
Zum Vorstellen der Musik an Freunde kannst du ja weiterhin Spotify (kostenlos) weiter nutzen oder noch einfacher Bandcamp oder Youtube nutzen. Oder was genau meinst du?

Jede App hat Vor- und Nachteile. Ich selbst finde Angebot und Usability bei Spotify ebenfalls super aber mein Wechselkriterium war damals die Lossless Quality. Ich habe sogar alles händisch übertragen, war ne scheiß Arbeit.
Jetzt bin ich sehr zufrieden mit Tidal auch wenn mich jeder doof anguckt wenn ich den Namen erwähne, weil den Service keiner kennt.

Whats App habe ich seiterzeit auch von meinem Handy gekillt und bin rein auf Signal umgestiegen. Alle Kontakte, bis auf einer, haben Signal (als Zweitapp) installiert.
Vorbildlich mit der Signal App. Bravo!
 
Zum Vorstellen der Musik an Freunde kannst du ja weiterhin Spotify (kostenlos) weiter nutzen oder noch einfacher Bandcamp oder Youtube nutzen. Oder was genau meinst du?

Jede App hat Vor- und Nachteile. Ich selbst finde Angebot und Usability bei Spotify ebenfalls super aber mein Wechselkriterium war damals die Lossless Quality. Ich habe sogar alles händisch übertragen, war ne scheiß Arbeit.
Jetzt bin ich sehr zufrieden mit Tidal auch wenn mich jeder doof anguckt wenn ich den Namen erwähne, weil den Service keiner kennt.

Whats App habe ich seiterzeit auch von meinem Handy gekillt und bin rein auf Signal umgestiegen. Alle Kontakte, bis auf einer, haben Signal (als Zweitapp) installiert.
Bei Bandcamp kannst Du nur das komplette Album weiterempfehlen. Aber keine Playlisten erstellen und diese teilen. Bandcamp ist ja auch kein Streamingdienst.
YouTube zahlt ja am wenigsten an die Rechteinhaber. Daher habe ich da noch größere Bauchschmerzen als bei Spotify.
Mir geht es hauptsächlich um das erstellen von Playlisten und das teilen dieser Listen. Dabei ist es auch wichtig das es rechtlich sauber ist und die Künstler ordentlich bezahlt werden.
 
Bei Bandcamp kannst Du nur das komplette Album weiterempfehlen. Aber keine Playlisten erstellen und diese teilen. Bandcamp ist ja auch kein Streamingdienst.
YouTube zahlt ja am wenigsten an die Rechteinhaber. Daher habe ich da noch größere Bauchschmerzen als bei Spotify.
Mir geht es hauptsächlich um das erstellen von Playlisten und das teilen dieser Listen. Dabei ist es auch wichtig das es rechtlich sauber ist und die Künstler ordentlich bezahlt werden.

Verstehe, Playlisten teilen ist dann natürlich nicht möglich. Bin eher von Bands oder Songs/Alben ausgegangen.
 
Bei Bandcamp kannst Du nur das komplette Album weiterempfehlen. Aber keine Playlisten erstellen und diese teilen. Bandcamp ist ja auch kein Streamingdienst.
Ich streame über die Bandcamp-App Musik. Wieso ist das kein Streamingdienst?

Und Playlisten kann man mittlerweile erstellen, allerdings nicht teilen. Und halt nur mit Sachen, die man gekauft hat.
 
Ich streame über die Bandcamp-App Musik. Wieso ist das kein Streamingdienst?
Das fragen sicher auch einige. Aber Bandcamp versteht sich hauptsächlich als Verkaufsplattform. Man kann nur maximal dreimal ein Album anhören und dann erst wieder wenn man es gekauft hat. Selber noch gar nicht ausprobiert, sondern irgendwo gelesen.
Damit drücken sie sich vor den Abgaben an die Rechteinhaber. Da die Rechteinhaber ja durch den Kauf des Songs oder Album bezahlt wurden. Daher wird es sehr wahrscheinlich die Option zum sharen einer Playlist nicht geben.
 
Ich kann mich immer nur wiederholen, die Hälfte meiner Tonträger hätte ich wahrscheinlich ohne Spotify nie gekauft. Blindkäufe gibt es bei mir nicht. Von mir haben durch Spotify etliche Künstler bzw. Bands profitiert, hätte ich nicht vorher mal reingehört, würden deren Alben und sogar Folgewerke niemals in meinem Regal stehen. Diese Vorteile ziehen natürlich nur so lange wie man auch tatsächlich noch zusätzlich Tonträger kauft, ist klar. Von daher sehe ich das entspannt, daheim läuft die Platte, unterwegs der Stream.
 
Das fragen sicher auch einige. Aber Bandcamp versteht sich hauptsächlich als Verkaufsplattform. Man kann nur maximal dreimal ein Album anhören und dann erst wieder wenn man es gekauft hat. Selber noch gar nicht ausprobiert, sondern irgendwo gelesen.
Damit drücken sie sich vor den Abgaben an die Rechteinhaber. Da die Rechteinhaber ja durch den Kauf des Songs oder Album bezahlt wurden. Daher wird es sehr wahrscheinlich die Option zum sharen einer Playlist nicht geben.
Das liegt übrigens im Ermessen der Band... Endlos kostenlos anhören geht, genauso wie Kaufbitte und trotzdem hören bzw. Kaufbitte und hören ist nicht mehr möglich. Die Anzahl der möglichen Durchläufe kann auch eingestellt werden soweit ich weiß
 
Ich kann mich immer nur wiederholen, die Hälfte meiner Tonträger hätte ich wahrscheinlich ohne Spotify nie gekauft. Blindkäufe gibt es bei mir nicht. Von mir haben durch Spotify etliche Künstler bzw. Bands profitiert, hätte ich nicht vorher mal reingehört, würden deren Alben und sogar Folgewerke niemals in meinem Regal stehen. Diese Vorteile ziehen natürlich nur so lange wie man auch tatsächlich noch zusätzlich Tonträger kauft, ist klar. Von daher sehe ich das entspannt, daheim läuft die Platte, unterwegs der Stream.
Kann ich so für mich 1 zu 1 unterschreiben! :top:
 
Ich kann mich immer nur wiederholen, die Hälfte meiner Tonträger hätte ich wahrscheinlich ohne Spotify nie gekauft. Blindkäufe gibt es bei mir nicht. Von mir haben durch Spotify etliche Künstler bzw. Bands profitiert, hätte ich nicht vorher mal reingehört, würden deren Alben und sogar Folgewerke niemals in meinem Regal stehen. Diese Vorteile ziehen natürlich nur so lange wie man auch tatsächlich noch zusätzlich Tonträger kauft, ist klar. Von daher sehe ich das entspannt, daheim läuft die Platte, unterwegs der Stream.
Bei mir ist es ähnlich,aber auch ne Budgetfrage,einen Zehner hat Man immer überig ,und ansonsten die Gefahr eines Fehlkaufes wird geringer,weil man das Album dann schon kennt.
 
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