90er Black Metal außerhalb Skandinaviens

Oh, ist mir grad wieder eingefallen: Eins der verkanntesten und zugleich recht frühen Black Metal Klassiker der 90er: Decayed (Portugal) mit "The Conjuration of the Southern Cirlce" von 1993:



Und hier ein bissl Black Metal mit griechischem Pagan Einfluss: Kawir "EPOPTIA" (1999):

 
Demoncy aus den USA haben eine sehr hasserfüllte Atmosphäre, wozu auch maßgeblich der Kellersound beiträgt. Das Stück hier ist von 1999, die Band gab es aber bereits 1991!

 
Yes, Demoncy! Ich hab leider nur die "Faustian Dawn" von 1993. War aber auch sehr cool!


Nochmal guter US-BM mit prägnanter Death-Schlagseite:

Acheron "Satanic Victory" (1994)


Im Gegensatz zu den Norwegern waren die Amis damals ziemlich biblisch-satanisch unterwegs. Viel LaVey und so weiter...
 
Ach, fällt mir auch gerade ein: Bewitched aus Chile! Die spielen ihren sehr eigenwilligen Mix aus Black Metal und Candlemass auch schon seit 1991. Das Debut kam nach einer sehr guten Split LP 1993 dann 1996 raus:

 
Absu wurden ja schon genannt, hier aber noch ein Hörbeispiel, was den Stil von Absu etwas besser repräsentiert wie das erste Album:


Geniale Schlagzeugarbeit! Da gabs auch ein ziemlich cooles Video von (vom "In the Visions of Joldánach" Video), allerdings hab ich das bei youtube nicht mehr gefunden... Falls da jemand nen Link findet, bitte posten! Würde das Ding gerne noch mal sehen...
 
Hab ich schon erwähnt, wie froh ihr sein könnt, dass die Grabnebelfürsten erst in diesem Jahrtausend aus dem Knick gekommen sind? Andernfalls müsste ich jetzt nämlich was von denen posten. :D

Nee, im Ernst, die Jungs haben ja oft so ein büsch'n Häme abgekriegt, aber ich fand die eigentlich immer ziemlich gut.
 
In Österreich standen in den 90ern die Tore zur Hölle sperrangelweit offen - neben den schon erwähnten Amestigon, Abigor, Summoning, Golden Dawn, Pervertum und Werwolf wütete auch eine aus dem gebirgigen Tirol stammende Horde namens Call Of The Four Gates durch den Underground. Folgender Song stammt von deren Demo Host Of Chaos und glänzt mit einem durchaus eigenständigen, partiell melodischen, atmosphärisch dichten, rohen Sound:

 
Auch schon seit 1992 aktiv: die belgischen Chaoten von Lugubrum. Auf dem 1999 erschienen Album De Totem krawallen die Belgier einen bizarren, doom-infizierten Bastard aus besonders kaputten Darkthrone und besonders hysterischen Burzum, der - ungewöhnlich für die damalige Szene - zumindest einen Schuss Selbstironie durchblitzen lässt. Schöngeister erleben hier ihre blauen Wunder, wer's aber besonders undergroundig und roh mag, darf ein Ohr riskieren:

 
Ich glaub, die wurden schon mal erwähnt, aber noch kein Lied gepostet. Die Wicca und die Goetia sind zwei der geilsten Black Metal Releases der frühen Neunziger! Absoluter Hammer!
 
Ich zitier mal den andern Thread.

Eine Menge Bands gab es schon, klar. Es wusste auch jeder was mit dem Begriff "Black Metal" anzufangen, die Szene war ja relativ groß. Aber gerade in Relation dazu wenige Bands, die wirklich Alben rausgebracht haben. Mindestens eins oder mehr als eins. Und dann immer mit deutlicher Verspätung. Geändert hat sich das erst mit Lunar Aurora und Nagelfar. Aber selbst da habe ich noch jahrelang durch die saisonalen Last Epitaph/Last Episode-Kataloge geblättert und beworben wurden die Dunkelgrafen, Vilkates und Mystic Circle. Dass deutscher Black Metal eine eigene Identität bekommt, ist für mich wirklich eher ein Phänomen des neuen Jahrtausends.

Die Antwort kommt spät, ich weiß.

Letztlich ist das eine Sache der Definition. (Und wann eine Szene mit eigener Identität ausgestattet ist, ist bestimmt ein tolles alleinstehendes Diskussionsthema - für... andere Leute.)
Wenn Du du die Relevanz einer Szene an der Zahl der Alben (im Sinne von auf Labels veröffentlichten CDs und LPs) festmachst hast du sicher recht.
Aber Du sagts ja selbst, dass es viele Bands gab - und es gab entsprechend auch viele Veröffentlichungen (klar, vor allem Demos / Tapes). Von daher sehe ich, wie so viele andere die schon fleißig Bands gepostet haben, in MEINER Definition schon die Relevanz der frühen deutschen (neben der aus vielen anderen nicht-skandinavischen Ländern) BM Szene.
 
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Super Thread! Gut, um ein paar Sachen (wieder) zu entdecken. Vieles wurde ja schon genannt, hier mal was aus den USA. Dahinter steckte damals der Typ, der dann in den 2000ern als Ein-Mann-Band Tearstained ein paar Platten bei Barbarian Wrath rausgebracht hat.

 

Wurde eigentlich schon die californische Band VON genannt? Die Band war Ende der 80ger und Anfang 90ger aktiv, schließlich ist im letzten Jahr wieder etwas Neues herausgekommen. Ich besitze allerdings nur die Zusammenstellung von 2003 als LP und war von Satanic Blood Angel sehr enttäuscht. Die Scheibe war mir zu wenig mit Musik angereichert, als das ich sie hätte kaufen wollen. Aber im Großen und Ganze kurz und heftig, sehr eingehende und prägende Musik.
 
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Einer meiner Lieblingsscheiben ist diese hier


Mit das beste an deutschem Neunziger-Black-Metal überhaupt. Ansonsten war die hiesige Szene neben einigen Ausnahmen wie Nagelfar oder Lunar Aurora dann doch eher peinlich. Der ganze Kram von Nargaroth über Mystic Circle bis Andras war dann doch eher unfreiwillig komisch. Wahnsinn, was da ab 1994 alles an Müll veröffentlicht wurde. Vor allem der Last Episode-Katalog war immer das reinste Gruselkabinett. Kennt noch jemand das Mystic Circle-Foto mit den Hunden? Oder die "Spiritistische Sitzung" von Belmez?
Da sind wir heute echt Lichtjahre weiter.
 
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