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Das Universum in deiner Hand: Die unglaubliche Reise durch die Weiten von Raum und Zeit und zu den Dingen dahinter (von Christophe Galfard)
Wie Brian Greene oder Stephen Hawking versucht Galfard, dem Leser ohne mathematische Vorkenntnisse die Komplexität des Universums in seiner Einfachheit begreiflich zu machen. Das ist zwar schlichtweg unmöglich, fühlt sich aber gut an. Denn man meint echt, man hätte das Unkapierbare kapiert. Was Greene und Hawking (vor allem Greene) didaktisch schlechter machen, ist, dass sie dem Leser durchaus etwas Denkarbeit abverlangen. Das macht Galfard nämlich nicht. Was sie damit allerdings insgesamt besser machen, ist, dass man die Komplexität des Kosmos fühlt. Vielleicht sogar erahnt. Wenn auch nicht eine mögliche physikalische Begabung. Hier ist alles nur Spiel. Kinderspiel. Ach,.. warum vergeht die Zeit nochmal in der Nähe der Sonne langsamer als hier auf der Erde? Gravitation! Falsch! Hä? Es gibt doch gar keine Zeit, Dummerchen!
Ulysses (von James Joyce)
Da war dieser Professor der englischen Literaturwissenschaft an der Uni, an der ich studierte. Und dieser Professor war ein ziemlicher Idiot. Blasiert. Neunmalklug. Und hinter jedem Rock her. Und dessen Lieblingsbuch war - Ulysses. Heute, 12 Jahre später, wollte ich mal wissen, ob ich denn tatsächlich all die Jahre nur von Vorurteilen gegenüber einem Mann von der Alma Mater geritten war, der nie zugehört hat und den Mund schon offen hatte, bevor er überhaupt wusste, was er sagen wollte. Leider hatte ich den Guten mit Mitte 20 richtig eingeschätzt.
Ulysses gilt als Kunstbuch. Als cheffrierter reiseführender Zugriff auf Dublin. Und das interessiert mich obendrein deshalb, weil es da bald in den Urlaub hingeht. Nur hoffe ich, dass der Urlaub besser wird als dieser dreist langweilige geistige Abriss eines frustrierten Exilanten. Äh, damit ist jetzt Joyce gemeint. So etwas wie einen Spannungsbogen gibt es nicht bei diesem sich im
stream of consciousness wälzenden Plot. Alles quillt über vor Allegorien, historischen Anleihen, Schachtelsätzen und Neologismen. Nur führt das alles zu rein gar nichts. Also wenn man nicht allein schon damit unterhalten ist, nachzugrübeln, was Joyce wohl mit seinen Gedankenfetzen gemeint haben könnte (Seine Freunde wussten das übrigens auch nicht [weshalb er später extra für diese [[enttäuschten]] Freunde so etwas wie eine Anleitung für sein Buch geschrieben hat]), dann ist das der ödeste Beitrag zur großen Weltliteratur, seit die Ode, äh Öde erfunden wurde. Langweilige Menschen lesen langweilige Bücher. Weiß nicht, stimmt das? Also wenn das stimmt, dann sind Professor Middeke und sein beknackter Geschmack Nachschub für dieses Vorurteil.
Junge, war das anstrengend. Da war ja Shakespeare Zucker dagegen. Ich brauch jetzt was leichtes, die Stimmung Hebendes. Irgendwas über den Bürgerkrieg, oder so.