Allgemeiner Bücher-Thread

Da würde mich deine Meinung interessieren. Ich hab es zu 1/3 gelesen und aufgegeben.

Soooo, ich hab's gestern vollends gelesen.
Ich muss erst einmal vorausschicken dass ich kein sonderlich belesener oder gar gebildeter Mensch bin, ich bin einer der ganz “normalen“.
Von “Literatur“, was da taugt und vor allem warum genau, bin ich meilenweit entfernt das beurteilen zu können oder zu wollen.

Ich sag's mal so, es ist sehr anspruchsvoll und nicht grade etwas für nur mal eben nebenher. SO zu schreiben läge mir dermaßen fern, selbst wenn ich NUR so etwas lesen würde, ich bewundere das allerdings sehr, wie z.B. auch wenn einer genial gut zeichnen kann, ja, ein bisschen beneide ich so etwas auch:)

Am Anfang war ich einfach nur verwirrt, wusste nicht was, wie, wo hingehört bzw. gemeint ist. Das ist wohl schon ein wenig so gedacht. Irgendwann klickt es aber!
Ich finde es echt beeindruckend wie tief dieser Mensch eintaucht-er seine Gedankengänge beschreibt. Ich mag ja Menschen die genau sind, ER treibts echt auf die Spitze und im letzten Drittel des Buches wurde ich mit ihm warm, wow!
Also, dranbleiben, sich selbst fordern und dafür belohnt werden!
Ich hatte am Ende sogar das Gefühl er hätte das Büchlein gut und gerne noch um 200 Seiten aufblasen können - wenn er wollte, es aber gelassen hat, weil sonst eventuell noch mehr Menschen aufgegeben hätten und es enttäuscht weggelegt hätten:D

Nichts für alle Tage, dennoch enorm lesenswert. Nennt sich so was dann und deshalb Weltliteratur?!
Gut möglich. ICH kenne nicht mal den Unterschied zwischen Lyrik und Prosa.....So what:cool::D
Ich fand's sehr gut, wenn auch ziemlich fordernd!:top:
 
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Soooo, ich hab's gestern vollends gelesen.
Ich muss erst einmal vorausschicken dass ich kein sonderlich belesener oder gar gebildeter Mensch bin, ich bin einer der ganz “normalen“.
Von “Literatur“, was da taugt und vor allem warum genau, bin ich meilenweit entfernt das beurteilen zu können oder zu wollen.

Ich sag's mal so, es ist sehr anspruchsvoll und nicht grade etwas für nur mal eben nebenher. SO zu schreiben läge mir dermaßen fern, selbst wenn ich NUR so etwas lesen würde, ich bewundere das allerdings sehr, wie z.B. auch wenn einer genial gut zeichnen kann, ja, ein bisschen beneide ich so etwas auch:)

Am Anfang war ich einfach nur verwirrt, wusste nicht was, wie, wo hingehört bzw. gemeint ist. Das ist wohl schon ein wenig so gedacht. Irgendwann klickt es aber!
Ich finde es echt beeindruckend wie tief dieser Mensch eintaucht-er seine Gedankengänge beschreibt. Ich mag ja Menschen die genau sind, ER treibts echt auf die Spitze und im letzten Drittel des Buches wurde ich mit ihm warm, wow!
Also, dranbleiben, sich selbst fordern und dafür belohnt werden!
Ich hatte am Ende sogar das Gefühl er hätte das Büchlein gut und gerne noch um 200 Seiten aufblasen können - wenn er wollte, es aber gelassen hat, weil sonst eventuell noch mehr Menschen aufgegeben hätten und es enttäuscht weggelegt hätten:D

Nichts für alle Tage, dennoch enorm lesenswert. Nennt sich so was dann und deshalb Weltliteratur?!
Gut möglich. ICH weis nicht mal den Unterschied zwischen Lyrik und Prosa.....So what:cool::D
Ich fand's sehr gut, wenn auch ziemlich fordernd!:top:
Dann muss ich wohl noch den Rest lesen. Irgendwann.
 
Parallel zu Philip K. Dick lese ich zur Zeit noch diesen Vertreter eher leichter Kost. Das Setting hat man rasch begriffen und man liest vieles, was man schon andernorts gelesen hat. Die "Chronicles of Bruk the Barbarian" von Philip John Bruch - hohoho: Bruk vs. Bruch - sind keine epische Weltliteratur und wollen es wohl auch nicht sein. Sämtliche bisher erschienenen Bände bestechen durch trashig-filzstiftige Cover, die offenbar der Sohn des Autors angefertigt hat. :verehr:

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Die Medici aus dem schönen Florenz gelten für viele als die ersten Großkapitalisten der Geschichte. Deshalb ist ihr Name auch so bekannt. Parks schreibt, wie die meisten Angelsachsen, ungekünstelt, verständlich und mit einem Augenzwinkern. Man erfährt, warum Florenz heute eine Stadt aus dem Bilderbuch ist und warum das ohne Anleihen und Kredite nicht möglich gewesen wäre. Da geht es um den elementaren Unterschied zwischen dem Besetzen von Ämtern nach Leistung und der Vergabe wirtschaftlicher Macht nach Verwandtschaftsgrad bzw. politischer Nähe, was einen unweigerlich an den Zustand vieler afrikanischer Länder (oder Russlands) heutzutage denken lässt. Und es dreht sich darum, was geschieht, wenn nach einer tollen Erfolgsgeschichte immer mehr riskiert und immer mehr spekuliert wird. Weil es ja bisher auch gut ging. Und was dann mit mathematischer Wahrscheinlichkeit irgendwann passiert. So kann sich ein jeder jeder politischen Couleur seinen Lieblings-Aspekt und die brauchbarste Info aus diesem flott geschriebenen Werk heraussuchen. Mir hat es gefallen. Ein klitzewenig Kenntnisse bei der Fachterminologie sind bei der Lektüre hilfreich.
 
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Steffen Kopetzky - Risiko

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Liegt daheim zum lesen bereit. Da bin ich ungemein gespannt, da mich die historische Thematik hinter dieser Geschichte doch sehr interessiert....
 
Da bin ich auf eine kurze Rezi von dir gespannt.:)
Hatte ich oft in der Hand, aber habs doch nie gekauft....
Ich finde es interessant und spannend und es hat mich auf der Zugfahrt zum Metal Assault und wieder zurück gut unterhalten. Ich hab schonmal ein Buch von Dan Brown auf einem langen Flug gelesen. Für mich ist das ideale Reiselektüre, nicht mehr aber auch nicht weniger.
 
Derzeit lese ich drei Bücher über narzisstischen Missbrauch / emotionalen Missbrauch in Beziehungen:

Celik - Kaltes Herz
Wardetzki - Und das soll Liebe sein
Merzeder - Wie schleichendes Gift

Mein Fokus lag gezielt auf Büchern, die die Seite der Betroffenen beleuchten (zwei der drei sind von Betroffenen geschrieben, dass dritte handelt von einer Betroffenen) und nicht auf der narzisstischen Persönlichkeitsstörung und deren Behandlung selbst.

Abgehandelt werden die Themen: maligner Narzissmus, vulnerabel-fragiler Narzissmus, offener und verdeckter Narzissmus, Faszination und Bedürftigkeit, der Narzisst / die Narzisstin als ewiges Opfer, Phasen narzisstischer Beziehungen (Lovebombing - Entwertung - Wegwerfen), die Erzeugung von Abhängigkeit finanziell-materiell - sexuell - sozial - emotional, Double Bind, Sexualität (Fremdgehen etc.), Scheu vor und Vermeidung von echter Nähe, narzisstische Gewalt (Gaslighting, Lügen, emotionale Erpressung, Verantwortungsverschiebung und Schuld, Egozentrik, Gleichgültigkeit gegenüber Bedürfnissen des Partners, ständige Abwertung der Persönlichkeit, der Fähigkeiten, Leistungen des Partners, Scherze auf Kosten des Partners und Bloßstellen, keine Gleichwertigkeit, Untergraben des eigenständigen Denkens, Verdrehen der Aussagen, passiv-aggressives Verhalten, Isolierung des Partners von Familie und Freunden, Entzug von Aufmerksamkeit und Ignorieren, bedrohliche Gestik, bedrohlicher Körpereinsatz, körperliche und sexuelle Gewalt, Grenzüberschreitungen, Übergriffigkeit, Erpressung, "kalte Aggression", Aussaugen des Partners), Komplementär-Narzissmus, eigene Anteile an destruktiven Beziehungen, Link zu familiär oder biographisch erlernten Mustern, das Bedürfnis gebraucht zu werden, Selbstwert, Victim-Blaming.
 
Eine meiner letzten Lektüren:

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Das Debüt von Claire Lombardo ist ein sehr gelungener Familienroman. Im Blickpunkt stehen vier Töchter, die alle auf ihre eigene Weise daran scheitern, mit der Bilderbuchehe ihrer Eltern mitzuhalten.
Wer z. B. etwas mit Jonathan Franzen anfangen kann, der könnte hier vielleicht mal einen Versuch wagen.
 
Derzeit lese ich drei Bücher über narzisstischen Missbrauch / emotionalen Missbrauch in Beziehungen:

Celik - Kaltes Herz
Wardetzki - Und das soll Liebe sein
Merzeder - Wie schleichendes Gift

Mein Fokus lag gezielt auf Büchern, die die Seite der Betroffenen beleuchten (zwei der drei sind von Betroffenen geschrieben, dass dritte handelt von einer Betroffenen) und nicht auf der narzisstischen Persönlichkeitsstörung und deren Behandlung selbst.

Abgehandelt werden die Themen: maligner Narzissmus, vulnerabel-fragiler Narzissmus, offener und verdeckter Narzissmus, Faszination und Bedürftigkeit, der Narzisst / die Narzisstin als ewiges Opfer, Phasen narzisstischer Beziehungen (Lovebombing - Entwertung - Wegwerfen), die Erzeugung von Abhängigkeit finanziell-materiell - sexuell - sozial - emotional, Double Bind, Sexualität (Fremdgehen etc.), Scheu vor und Vermeidung von echter Nähe, narzisstische Gewalt (Gaslighting, Lügen, emotionale Erpressung, Verantwortungsverschiebung und Schuld, Egozentrik, Gleichgültigkeit gegenüber Bedürfnissen des Partners, ständige Abwertung der Persönlichkeit, der Fähigkeiten, Leistungen des Partners, Scherze auf Kosten des Partners und Bloßstellen, keine Gleichwertigkeit, Untergraben des eigenständigen Denkens, Verdrehen der Aussagen, passiv-aggressives Verhalten, Isolierung des Partners von Familie und Freunden, Entzug von Aufmerksamkeit und Ignorieren, bedrohliche Gestik, bedrohlicher Körpereinsatz, körperliche und sexuelle Gewalt, Grenzüberschreitungen, Übergriffigkeit, Erpressung, "kalte Aggression", Aussaugen des Partners), Komplementär-Narzissmus, eigene Anteile an destruktiven Beziehungen, Link zu familiär oder biographisch erlernten Mustern, das Bedürfnis gebraucht zu werden, Selbstwert, Victim-Blaming.
Uff, die volle Dröhnung. Dazu kann oder sollte man eigentlich gar nichts schreiben, weil alles, was man sagen könnte, immer in großer Gefahr schwebt, irgendwie fehl am Platz zu sein. Da ich aber davon ausgehe, daß Du das nicht gepostet hast, um auf keinen Fall eine Reaktion darauf zu erhalten ;), will ich mich trotzdem kurz in die Gefahr begeben...

Zwei der Autorinnen der von Dir gennanten Bücher sind keine akademisch ausgebildeten Psychologinnen. Kein Problem natürlich, es geht Dir ja vor allem um Betroffenenberichte, wie Du schreibst, aber wenn dann eine von ihnen ein (schwer akademisch klingendes) Programm entwirft, das explizit mit "Heilung" (von den empfangenen Wunden) wirbt und mit dem sie - wie auf ihrer Verlagsseite zu lesen steht - "sich selbst geheilt hat"... also, da wäre ich sehr vorsichtig. Ich nehme an, Du liest die Bücher aber auch nicht als Ratgeber, denen blind zu folgen wäre, sondern eben als orientierende Kontakte mit dem Thema.

Frau Wardetzki scheint mir am meisten im Thema zu sein, deshalb meine Frage: Ist ihr Buch, das sie ja mit einer (vermutl. jüngeren) Co-Autorin verfasst hat, denn zu empfehlen? Ich habe auch gerade ein Narzissmus-Buch auf dem Schreibtisch, es hat allerdings weder den Schwerpunkt auf Erfahrungsberichten, noch ist es von einer Frau geschrieben, Joachim Maaz: "Die narzisstische Gesellschaft".

Hier wird die These vertreten, daß große Teile unserer Gesellschaft in einem unüblichen (ungesunden) Maße narzisstisch dominiert werden und daß man kaum noch von "Devianz" sprechen kann, wenn mehrheitlich narzisstisches Verhalten (insbesondere durch frühkindliche :schnuller:Unterversorgung) genährt, generiert und gefördert wird. Das fand ich recht interessant, bin aber noch nicht durch damit. Es stimmt, Maaz hat u.a. einen psychoanalytischen Background (sowas hat mich lange Zeit immer recht skeptisch gemacht, man pflegt ja seine Vorurteile :acute:), allerdings weisen die Ergebnisse der Neurowissenschaften (darüber habe ich viel gearbeitet, ohne allerdings Psychologe zu sein) in exakt die gleiche Richtung, was schlicht mit der Ausbildung von neuronalen Netzwerken und deren Stimulierung oder Vernachlässigung in den ersten Lebensjahren zu tun hat. Psychoanalyse und Neurowissenschaften treffen sich also in vielen Ergebnissen und Maaz gelingt es, mit der üblichen psychanalytischen Begrifflichkeit (wie z.B: "Größenselbst") durchaus komplexe neuronale Zusammenhänge einzufangen. Das Ding ist also sehr benutzerfreundlich und sehr gut verständlich. :jubel:

Es war aber (bisher) gar nicht dieses Buch von Maaz, das mir mehr als ein Licht aufgesteckt hat, sondern ein anderes von ihm: "Das falsche Leben". Hier wird (mehr vorbereitend auf die abermals gesellschaftliche Ausrichtung des Werkchens im zweiten Teil) eine kleine Typologie frühkindlich :schnuller: erworbener "Selbststörungen" geboten, die wirklich spannend ist. Ich tue es Dir mal gleich und gebe das hier als Aufzählung wieder:

"Das bedrohte Selbst", "Das gequälte Selbst", "Das ungeliebte Selbst", "Das abhängige Selbst", "Das gehemmte Selbst", "Das vernachlässigte Selbst", "Das überforderte Selbst".

Maaz beschreibt mit "Selbst" den Kern der menschlichen Persönlichkeit, der durch genetische und epigenetische Ausstattung sowie vorgeburtliche Erfahrungen bereits im Säuglingsalter :schnuller: vorhanden ist und der auch nicht mehr groß verändert werden kann. Der Begriff "Ich" soll dann diejenige Instanz bezeichnen, die lebenslang mehr oder weniger verzweifelt versucht, etwaige Defizite des eigenen Selbst auszugleichen, zu kaschieren oder zu verlagern. Eine narzisstische Persönlichkeitsstörung würde dann also als Bemühung des Ich beschreibbar sein, die das Selbst anderer Leute abwertet und benutzt, um das eigene verwundete Selbst zu schützen und darüber ein Ich aufzubauen, hinter dem das verwundete Selbst sich und seine Bedürftigkeit gut verbergen kann.

Dabei geht es in diesem Buch natürlich nicht um Rechtfertigung vorliegender Ich-Störungen, nur um Aufdeckung der Zusammenhänge. Und nachdem man sich als Betroffener sozusagen mit Infomaterial erstversorgt hat und die Grundzüge dessen verstehen gelernt, was man erleben mußte, und nachdem man Warnzeichen der betreffenden Störung, unter deren Vorhandensein bei einem anderen Menschen man zu leiden hatte, erkennen gelernt hat, ist es natürlich auch interessant die eigenen Dispositionen erkennen zu lernen, die dazu geführt haben, daß überhaupt eine Borderlinerin mit einem Schlitten fahren konnte, daß ein antisozialer Mensch einen in beträchtlicher Weise anzapfen konnte oder daß ein Narzisst einen auf links zu krempeln vermochte.

Keine Ahnung, ob "Das falsche Leben" für Dich auch (irgendwann) interessant sein könnte, aber ich wollte es mal in den Ring schmeissen, weil ich davon viel hatte. "Falsches Selbst" klingt übrigens härter, als es dann kommt. Das geht nicht in die Richtung "Jeder ist für seine Wunden selbst verantwortlich". Das wäre ja auch noch schöner! Es geht, wie gesagt, vornehmlich um das Verständnis der eigenen Anfälligkeit für diese oder jene "Einflußnahme von außen"...
 
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