Behemoth

Vielleicht ist er aber einfach nur cleverer als Vikernes und Co.
Das mit Sicherheit. Wenn Vikernes nicht so ein bekloppter Hinterwäldler mit Nazi- und Verschwörungsideologie wäre, hätte aus dem auch etwas werden können. Musik und Artwork sind bei Burzum over the top. Sei es drum... Wie Iron Ulf bereits weiter oben geschrieben hat: Stil und Substanz müssen sich nicht ausschließen, sondern können eine durchaus erfolgreiche Melange bilden.:D Oder anders: Ein gefülltes Schaufenster lockt die Kundschaft erst in den Laden.
 
Was Nergals okkulte Neigungen und Überzeugungen angeht (leider sind die diesbezüglichen Passagen in dem Buch nicht ganz so üppig), so hat er wohl, wie so viele andere gesellschaftlich "erfolgreiche" Okkultisten und Esoteriker, sehr früh verinnerlicht, dass Stil mindestens so wichtig ist wie Substanz und dass sich Schein und Sein nicht zwangsläufig trennen müssen.

Er gibt als Beispiele für "seinen" Satan z.B. die Darstellung in Filmen wie "Angel Heart" oder "The Devil's Advocate" an. Den Armani-Satan quasi.;)
 
Wird einige vielleicht schockieren (Nörgel inklusive vielleicht), aber ich bin der Ansicht, dass jemand wie er mit ECHTEN Christen wesentlich mehr gemein hat, als mit einer Instutition, die das Wort Christ seit Jahrhunderten missbraucht und für reines Machtstreben benutzt. Die mit dem ursprünglichen Gedanken so gar nichts zu tun hatte oder hat.
 
Also ich finde, ein Death-Metal Musiker im schicken Armani-Hemdchen ist durchaus mal ne nette Abwechslung.:D Andererseits: Bei Satyricon nervt mich dieses Image. Liegt vielleicht auch an Satyr...
 
Wird einige vielleicht schockieren (Nörgel inklusive vielleicht), aber ich bin der Ansicht, dass jemand wie er mit ECHTEN Christen wesentlich mehr gemein hat, als mit einer Instutition, die das Wort Christ seit Jahrhunderten missbraucht und für reines Machtstreben benutzt. Die mit dem ursprünglichen Gedanken so gar nichts zu tun hatte oder hat.
Nergal ist als Satanist und damit als konsequenter Individualist natürlich glaubhafter und authentischer. Eine Religionsgemeinschaft muss diesbezüglich immer Kompromisse eingehen und ist natürlich auch an ihrem Erhalt interessiert. Das lässt sich mit den ursprünglichen Werten kaum oder gar nicht vereinbaren. Daher ist meines Erachtens immer die Person in ihrer individuellen Einstellung ausschlaggebend, niemals die Institution.
 
Die Musik ist toll. Auch bei Manson. Das warum ist mir völlig schnuppe.

Texte interessieren mich nur in der Singer/Songwriter-Ecke, Behemoth könnten meinetwegen auch über Lidl-Verkäufer singen.
 
Manchmal klaffen Schein und Sein eben doch auseinander...! :D
JoeyDeMaio1989Poster.jpg


:jubel:
 
Hat eigentlich jemand die "Thy Winter Kingdom / From the Pagan Vastlands..."-Zusammenstellung (Anfang d. J. erschienen)?

http://www.metal-archives.com/album..._Kingdom_-_From_the_Pagan_Vastlands.../484200

Lohnt das? Einerseits mag ich solche Veröffentlichungen mit einem gewissen Nostalgiefaktor, ich kann es aber nicht wirklich ab, wenn auch noch der letzte Probefurz kommerziell ausgeschlachtet werden muss, nur weil er halt aus den Neunzigern kommt.
 
Høwdy,

hier sind schon allerhand gute Gründe genannt worden, z.B. von @Iron Ulf und von @Lobi.

Was darüber hinaus imho nahezu ein Alleinstellungsmerkmal der Band darstellt, ist das völlig runde und insbesondere auch visuell höchst anspruchsvolle Gesamtpaket. Soll in weniger verschwurbelt bedeuten, daß da einfach Alles zusammen paßt (weil mit viel Fingerspitzengefühl aufeinander abgestimmt ist).
Wenn ich die Wahl zwischen zwei musikalisch für mich gleichwertigen Band hätte, würde ich mich immer für die entscheiden, bei der das Drumherum mehr Liebe zum Detail verrät.

Und von ihren div. starken Platten möchte ich zwei hervor heben, die für mich ihren besonderen musikalischen Stellenwert rechtfertigen: 'The Apostasy' und 'Evangelion' sind, bei aller Wucht und allem High-Speed-Geballer, von einer unerhörten Leichtigkeit, ja Luftigkeit. Habe ich persönlich in der Form noch bei keiner anderen Band gefunden.

Kurzum: [x] verdient, aber sowas von :verehr:

Gruß

BFTD

Ps: was Kollege Inferno an den Drums abzieht, ist ganz großes Kino - das erkennt der Schlagzeug-Stümper BFTD neidlos an.
 
Da muss ich bedingt widersprechen. Ich lese zwar auch wirklich nie die Texte bei Black /Death Metal Bands, wenn ich allerdings wüsste, das so eine Band, um mal bei deinen Beispiel zu bleiben, "über Lidl-Verkäuferinnen" singen würde, wäre dies für mich ein echtes Hemmnis. Klingt erstmal unlogisch, ist aber so. Oder wenn eine Band wie Marduk auf ihrem neuen Album ein rosarotes Cover mit einem Plüschbären verwenden würde. Sowas "passt" für mich einfach nicht. Metal/punk/ Hardcore war und ist für mich immer mehr gewesen als "nur" die reine Musik, und gerade ideologische Musikstile wie Black Metal oder Punk sowieso. Klar, die tollste Verpackung und Texte / Image bringen nichts, wenn mich die Musik nicht anspricht, Aber umgekehrt ist es zumindest auch sehr schwierig. Was noch nicht mal heisst, dass ich ideologisch mit der Band übereinstimmen muss-ich kann mir hintereiander satanische Musik wie Watain und danach Krishna-Core wie Shelter anhören und danach wiederum Wovenhand. Alles total verschiedene religiöse und spirituelle Ansichten, die da verpackt werden, aber es muss halt für mich stimmig sein. Sehen das hier andere Leute genauso oder ähnlich ?

Ich war das nicht mit den Lidl-Verkäuferinnen! ;)
 
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