Das ist mir jetzt ein wenig zu apodiktisch, speziell im Kontext einen moralischen Imperativs.
Ich denke eher, dass es im Sinne des Sammelnden einfach wünschenswert wäre, wenn er aus intrinsischer Motivation sammeln würde. Ob das dann die Liebe zur konkret gesammelten Musik ist, oder die Liebe zur Musik an sich, die sich darin niederschlägt, gesammelte Werke zu begreifen und einzuordnen, etwa journalistisch oder wissenschaftlich, oder ob es die Liebe zum Sammeln als solchem ist, wie bei Briefmarken oder Münzen, finde ich dann erst einmal egal, so lange es dem Sammelnden Freude bereitet, das zu tun.
Kritisch wird's nur, wenn man meint, eine tolle Sammlung haben zu müssen, um Anerkennung zu erfahren oder beneidet zu werden.
Am Ende bin ich aber bei dir, dass ich das auch für den Idealzustand halte, wenn die Liebe zur Musik den Liebenden zum Sammler werden lässt.
Wobei es bei mir selbst tatsächlich mehr die Liebe zum Gesamtphänomen "Heavy Metal" ist als die Liebe zum einzelnen gesammelten Werk. Ich sammle z.B.
immer komplette Diskographien, ganz bewusst inklusive weniger gemochter Werke, die für mich nie Fehlkauf sind, sondern immer Element der Vervollkommnung und des Begreifens des Gesamtwerks, und insbesondere auch von Bands, die ich jedoch gleichwohl für mein Begreifen der Musik insgesamt für wichtig halte, aber nicht allzu sehr mag, weil ich mir - für mich - ein möglichst umfassendes Archiv der für die Werdung und Entwicklung des Heavy Metals relevanten Diskographien wünsche. Mit diesem Sammelansatz fühle ich mich wohl, und für mich ist das auch zu 100% aus Liebe zur Musik erwachsen, auch wenn es gleichwohl auch ganz ausdrücklich Werke mit einschließt, die ich nicht liebe.