Das beste Buch, das ihr 2022 gelesen habt.

Dubby

Till Deaf Do Us Part
Siehe Titel und go !

Bei mir war das "Der erste Ketzer" aus der Horus Heresy Reihe von Warhammer 40k

71zK0BQhUML.jpg
 
"Jocelyne Saucier - Was dir bleibt"
war mein Highlight in diesem Jahr.

Persönliche Erkenntnis: Schriftstellerische Werke von Frauen erreichen mich emotional viel mehr als von Männern.
 
Mein Highlight war “Nachtbesucher” von Volker Westphal. Das war mein Einstieg in die Welt der Psychothriller. Die Nacht, in der ich das Buch las, bleibt unvergessen.
 
"Die Kinder hören Pink Floyd" von Alexander Gorkow.

Ist zwar schon 2021 erschienen, fand aber nach Interesse durch eine Kritik beim Erscheinen erst auf Umwegen in meinen Bücherschrank. Ich hab Tränen gelacht und am Ende sogar geheult.
 
Andreas Eschenbach - Eines Menschen Flügel

Science fiction mit leichter Fantasy Zugabe. Wundervolle Charaktere, unaufgeregter Erzählstil der unheimlich fesselt. Geniales Worldbuilding. Tolle Story die das übliche Gut gegen Böse einmal etwas anders darstellt und subtil eine gesellschaftskritische Message mitteilt ohne damit zu nerven oder aufdringlich zu sein.
 
rock-o-rama_buch_1.jpg


Eine extrem kurzweilige, informative Reise in einen Teil meiner eigenen Vergangenheit hat mir dieses Buch ermöglicht. Plötzlich stand ich wieder im Rock-O-Rama-Laden und wühle mich durch die aktuellen Veröffentlichungen von No Future Records, Riot City Records, Pax etc. Ist 1982 nicht doch erst eine Woche her?
 
rock-o-rama_buch_1.jpg


Eine extrem kurzweilige, informative Reise in einen Teil meiner eigenen Vergangenheit hat mir dieses Buch ermöglicht. Plötzlich stand ich wieder im Rock-O-Rama-Laden und wühle mich durch die aktuellen Veröffentlichungen von No Future Records, Riot City Records, Pax etc. Ist 1982 nicht doch erst eine Woche her?

Witzig. Hab ich mir grad im Netz angesehen :) in dem Fall empfehlenswert, wenn es hier in dieser Liste auftaucht.
 
Witzig. Hab ich mir grad im Netz angesehen :) in dem Fall empfehlenswert, wenn es hier in dieser Liste auftaucht.

Habe ich letzte zufällig irgendwo im Netz gesehen als ich Deutsch Punk Schrieiben gesucht habe - muss ich mir im neuen Jahr auch holen.

Superdicke Kaufempfehlung von mir! Ich hatte mich schon ausführlich hier im Forum im Punk-Thread über das Buch geäußert. Und auch wenn man damals nicht dabei war, so wird man bestimmt genauso viel Spaß an dem Buch haben wie die ollen, grauen Punx wie ich, die es damals live erlebt haben.
 
Aufbruch zum Mond von James R. Hansen.

War im Sommer mal im Mond, bzw. Apollo XI Fieber und hab daraufhin das Buch gelesen. War sehr informativ und interessant. Ist in erster Linie eine Biographie über Neil Armstrong.
 
Patrick Ness - A Monster Calls

A1JyNE9vnoL.jpg


Diesen Jugendroman habe ich im letzten Schuljahr mit einer 9. Klasse im Englischunterricht gelesen. Es geht um einen Jungen, der sich mit dem langsamen, qualvollen Ableben seiner krebskranken Mutter konfrontiert sieht, und sich im Zuge dessen in eine Art Parallelwelt flüchtet, in welcher er dem Monster aus dem Titel begegnet, das ihm letztlich liebevoll bei der Bewältigung seiner Situation unter die Arme greift. Die Geschichte rührt an und geht teilweise durchaus an die Nieren (sogar "harte Jungs" müssen da gelegentlich mal schlucken). Es existiert eine deutsche Übersetzung ("Sieben Minuten nach Mitternacht", so auch der deutsche Titel der sehenswerten US-Verfilmung mit Sigourney Weaver von 2016), aber nach Möglichkeit sollte man den Roman im englischen Original lesen, da gerade die Geschichten (!) des Monsters dort mehr Wirkung entfalten. Tolles Buch, das lange nachwirkt!
 
rock-o-rama_buch_1.jpg


Eine extrem kurzweilige, informative Reise in einen Teil meiner eigenen Vergangenheit hat mir dieses Buch ermöglicht. Plötzlich stand ich wieder im Rock-O-Rama-Laden und wühle mich durch die aktuellen Veröffentlichungen von No Future Records, Riot City Records, Pax etc. Ist 1982 nicht doch erst eine Woche her?
ich schließe mich an: auch bei mir steht der Schmöker dieses Jahr ganz vorne. Wiedermal meinem Trend folgend Sekundärliteratur statt Roman.
 
Braslavsky:

"Die Nacht war bleich, die Lichter blinkten"


Kurz umrissen:

Sci-fi mit dystopischen, lyrischen, philosophischen, satirischen, tragikomischen Elementen.


Inhalt:

In der nahen Zukunft wird eine K. I. als experimenteller Prototyp in einem geheimen, illegalen Testlauf darauf angesetzt, informelle, klandestine Polizeirecherchearbeit zu leisten, jedoch nicht im Sinne einer Strafverfolgung, sondern vielmehr zur fristgerechten Ermittlung und Kostenübernahmeverpflichtung von Angehörigen verstorbener Suizidanten, deren Beerdigungskosten (aufgrund pandemisch rasant steigender Suizidraten) andernfalls erschreckend zeitnah das Budget sämtlicher Sozialämter zu sprengen droht und somit ein Zusammenbruch der gesellschaftlichen Ordnung befürchtet wird, sollte sich diese Kostenexplosion nicht baldigst eindämmen lassen.

Alsbald macht sich die K. I. an ihre Arbeit, hat dabei quasi unbegrenzten Zugriff auf diverse Daten-Banken sowie die metastasierenden Daten-Massen des Internets, jedoch auch viel zu kämpfen mit der zwischenmenschlich habituellen, auch systemisch bedingten Aggressivität, Anonymität, Apathie und Arroganz, den Auskunftsverweigerungshaltungen, dem auf individuellem privatem Hedonismus gründenden Autozentrismus sowie einer auf sofortige Wunscherfüllung fixierten Anspruchshaltung der konsumorientierten Zukunftsmenschen.

Das führt die besagte K. I. jedoch zunehmend dazu, neben dem Hinterfragen und Verstehenwollen menschlicher Handlungsweisen, Interaktionen, Kommunikationsweisen und Konzepte, auch ihre eigene Identität, ihr soziales Rollenpotential und (zunächst noch streng zielgeleitet) ihr eigenes Handeln zu hinterfragen.

Dadurch - und durch einen recht trippigen Plot mit prekäre Existenzen fristenden, devoten Beziehungsbots, verschlagenen Cyber-Dieben, emsigen Lieferdrohnen, verzweifelt Vergnügungssüchtigen und vergnügungsüberdrüssigen Verzweifelten - entwickelt sich die besagte K. I. gänzlich anders als erwartet bzw. erhofft.


Thematik:

Zum Einen werden heutige gesellschaftliche Themen wie Anonymiserung, Big Data, Kommodisierung, Customisation, Entfremdung, Konsumsucht, soziale Desintegration, Technikfetisch, Verantwortungsdelegation, etc. aufgegriffen und auf futuristische, humoristische, misanthrope Extrapolierungspotentiale hin abgeklopft.

Zum Anderen wird die emergente Welt-Wahrnehmung, -Reflexion, -Modellierung, - Interpretation und Selbst-Verortung sowie - Bewusstwerdung der K. I. nachskizziert.

Dabei wird das ein oder andere Cyberpunk- bzw. Detektiv-Geschichten-Klischee im Vorbeigehen mit abgefrühstückt.


Stilistik:

Alles ist gleichsam von feiner Ironie wie auch von existenzialistischer Melancholie, jedoch ebenfalls von postmoderner Verspieltheit und philosophischer Neugier durchsetzt.

Was zunächst absurd bis grotesk anmutet, beinahe wie eine märchenhaft ferne Fantasy-Welt wirkt, ist bei näherer Betrachtung jedoch eher ein futuristisch zugespitzter, ins Eingemachte heutiger Trends zoomender Petrischalenblick unter den theoretischen Laborbedingungen eines fiktiven, exponentialen Wachstums besagter Trends.


Intertextuelle Einordnung:

"Brave New World" trifft "Ghost in the Shell" trifft "The Big Lebowski" trifft "Per Anhalter durch die Galaxis".
 
Zuletzt bearbeitet:
Hm, schwierig ... zumal ich gar nicht im Kopf habe, welche von den zahlreichen Büchern, die ich dieses Jahr verschlungen
habe auch tatsächlich 2022 erschienen ist.
Zumal ich die Eigenschaft habe, Bücher die ich klasse finde immer und immer wieder zu lesen, da kommt einiges zusammen. Und da
den Überblick zu behalten ... neeeee.

Aber eines, das in der Tat dieses Jahr rauskam und mich schwer begeistert hat, ist "City of the Beast" von Phil Baker (London: Strange
Attractor 2022).

Kurz gesagt folgt Baker in 93 unterschiedlich langen Kapiteln den Spuren Aleister Crowleys in London und beschreibt die
verschiedenen Ort, die in seimem Leben eine Rolle spielten (Restaurants, Clubs, Wohnorte etc.).
Klingt zunächst schwer dröge und hätte auch arg in die Hose gehen können, wenn Baker nicht so eine dufte
Schreibe hätte, viel aus Crowleys Tagebüchern und anderen Werken zitiert und zu vielen Orten interessante Anekdoten zu berichten weiß.
Macht schwer Spaß, der Schmöker, und ich freue mich schon aufs nächste Mal, wenn ich es lesen werde. :)

9781913689322.jpg
 
the-living-dead-315713205.jpg


Schwanengesang auf und literarisches Monument für den 2017 verstorbenen Altmeister und Erfinder dessen, was wir popkulturell sozialisiert "Zombie" nennen. Für mich der beste Roman dieses Jahr.
 
Zurück
Oben Unten