Hammer of Doom Festival 17/18.11.2023 Würzburg Posthalle

Von mir nun auch ein wenig Feedback… Erstmal direkt zur diesjährigen Ausgabe:

Überraschenderweise sind wir diesmal alle ohne größere Zugverspätungen in Würzburg aufgeschlagen. Man wusste gar nicht, was man machen soll, kein stundenlanges, dosenbierbegleitetes Warten auf dem Brunnen vor dem Bahnhof auf den Rest der Reisegruppe… aber da die Erleuchtung: Essen und Brückenwein! Die Zeit haben wir schon rumbekommen.

Der Freitag war durchweg spaßig, OPHIS gleich mit Ansage gegen Rechts, DARKEST ERA und ISOLE gefielen beide gut, letztere hatten die Nase vorn. Leider ging es dann mit mir bergab, Kopfschmerzen aus der Hölle, daher habe ich den Großteil von WISHBONE ASH auf der Bank verbracht und abgewartet bis die Medis anschlugen. SORCERER haben dann wie erwartet souverän abgeliefert, war aber auch eine sehr routinierte Show und konnte nicht an 2015 heranreichen. Aber nun sind sie halt wieder im Business angekommen… Auf jeden Fall schön, dass sie ‚Queen in Black‘ gespielt haben! Zwischendurch aber durchaus erschreckend, wie lückig es im Publikum war...

Samstag hatte es dann den nächsten erwischt, mein Kumpel hielt sich mit Ach und Krach über Wasser und hat bis zum zweiten Song von DISILLUSION durchgehalten, dann gings für ihn zurück ins Hotel, wie wir nun wissen Corona sei Dank…

Generell war der Samstag super besetzt. SAUROS haben direkt richtig Bock auf den Tag gemacht. HEMELBESTORMER dann ein Fall von Nix erwartet und viel bekommen! Stimmiger Auftritt mit dem Zusammenspiel von Musik, Projektionen und Lichtshow, wobei man da sicher bei der Beleuchtung noch mehr rausholen könnte. War aber richtig, richtig gut! Dann nochmal in die Stadt zum Essen. TANITH waren dann einfach nur wunderbar, da braucht man gar nix mehr zu schreiben. PURIFICATION waren mitreißend und schön unpoliert, so muss das. ARD über Konzertlänge etwas zu getragen, aber durchaus beeindruckend vorgetragen. DOOMOCRACY dann ein Epic-Doom-Knaller vor dem Herrn, auch dank der Ausstrahlung des super sympathischen Sängers. Und was bei DISILLUSION dann abging, meine Güte! War natürlich eher weniger Doom, aber ein klasse Farbtupfer, und ich habe es ordentlich abgefeiert, die Songs, die vor 20 Jahren bei mir rauf und runter liefen, live sehen zu können. Dass die Band noch aktiv ist, war bis zur Ankündigung total an mir vorbeigegangen. Und MY DYING BRIDE, hach, verzweifelt, düster, sperrig, verschroben, ein verdienter Headliner. Habe ich sehr genossen. Und mit ‚Turn loose the swans‘ ging es dann in die Nacht…

Am Sonntag dann erstmal der Post-Festival-Blues, am Bahnhof dann erst aus heiterem Himmel 45min Verspätung und auf der zugigen Bahngleisbank dann das Aus fürs HOD… Dementsprechend getrübt die Rückfahrt. Einen so liebgewonnen, wichtigen Baustein des Musikjahres aufzugeben fällt nicht leicht – zumal man gerade ja erstmal froh über die Gnadenfrist der Posthalle gewesen ist. Und in erster Linie war es auch ein soziales Ding für mich. Das HOD war der einzige Termin, wo wir in der Gruppe alle zusammen gekommen sind, wir haben gefeiert, getrunken, Quatsch gelabert, uns erzählt, dass wir Kinder kriegen… dazu das ganze Drumherum mit Posthalle, der super Lage – und dass das HOD gefühlt jedes Jahr bandtechnisch immer besser geworden ist!

Trotzdem bin ich natürlich dankbar für all die Jahre und die vielen tollen Konzerte, seien es SORCERER und MY DYING BRIDE 2015, UNIVERSE 217 in 2016, APOSTLE OF SOLITUDE 2018, ORODRUIN, KHEMMIS und KODEX 2019, THRONEHAMMER 2022 oder die diesjährigen… und manchmal gehen Sachen im Leben halt auch zu Ende und öffnen Chancen für Neues. Und wer weiß, wie das alles in 2025 beim HODR aussieht :D Dann bitte mit THE GATHERING Old School-Reunion Set zu "Always" und "Almost a dance"!
 
Mal ganz spontan aus der Hüfte geschossen:
--> Für ein solches Billing würde ich innerhalb von Deutschland eine lange Fahrtzeit zzgl. Übernachtung im Hotel in Kauf nehmen und auf andere Festivals/Gigs verzichten, falls es mein Jahresbudget nicht zulassen würde.

Freitag:
  • Forsaken
  • Death The Leveller
  • Well of Souls
  • Dawn of Winter
  • Tortured Spirit
  • Black Revelation
Samstag:
  • Pagan Altar
  • Mirror Of Deception
  • Darkest Era
  • Lone Wanderer
  • Wheel
  • Magma Rise
  • High Warden

Das klingt wie ein klassisches Doom over Vienna Billing... :D

Ja, es gibt eine (kleinere) Alternative.
 
Was mir in den letzten Jahren aufgefallen ist, ist die Tatsache, dass die "Hochzeit" des Doom Metal auf kommerzieller Ebene wohl vorbei ist. Als jemand, der alle Doom Shall Rise Festivals erlebt hat, konnte ich mir damals nicht vorstellen, dass ein Festival wie das Hammer Of Doom in der riesigen Posthalle erfolgreich sein würde. Doom Metal wurde Mitte der 2000er Jahre durch die "Pionierarbeit" des Doom Shall Rise Festivals immer populärer und erreichte plötzlich Zielgruppen, die sich auf einem reinen Doom-Festival wahrscheinlich nicht wohl gefühlt hätten. So war es nur logisch, dass man bei einer geschätzten Mindestgröße von 1.300 Besucher*innen für ein mittelgroßes Festival ein abwechslungsreiches Programm zusammenstellen musste. Ohne Headliner wie Candlemass, My Dying Bride, Cathedral oder Saint Vitus, die aus Kostengründen niemals auf dem Doom Shall Rise hätten spielen können, gemischt mit doomfernen Bands, ist das auch nahezu unmöglich.
Sehr gut zusammengefasst! Und ich stimme @Rozzy zu: Möglicherweise ist jetzt der Zeitpunkt gekommen, um einen neuen Anlauf zu nehmen. Wie damals ... Anfang der 2000er. Nicht unerwähnt bleiben sollten dabei die unermüdlichen Szene-Aktivitäten, die - flankierend zum DSR - in regionalen Gruppen geleistet wurden, z.B. durch Low Frequency Assaults hier in Nürnberg.

Zurück zum HOD: Ich sinniere seit meinem eigenen Beitrag hier über den "größeren Pool möglicher Headliner". Dabei meinte ich zum einen, dass nach einem Sabbatjahr mehr etablierte Bands in Frage kommen, da eben durch die Pause eine "Abnutzung" minimiert wird. Viel interessanter aber ist die Frage, welche Bands denn perspektivisch neu in den Kreis potentieller Headliner treten könnte? Und da sehe ich im Moment höchstens Thronehammer, die ja letztlich "nur" den gleichen Sprung auf dem Billing machen müssten, wie zwischen 2019 und 2022 ... :D
 
Zuletzt bearbeitet:
PROCESSION (Chile) würde ich auch recht weit oben sehen... Felipe toppt doch locker einen Großteil der weinerlichen Flitzpiepen da draußen.
ORODRUIN von der Qualität her ebenfalls, die haben natürlich keinen so großen Backkatalog.
Procession haben sich in den letzten Jahren mMn viel zu rar gemacht, um diese Rolle ausfüllen zu können. Zudem weiß ich nicht, wo Felipe gerade geistig und politisch unterwegs ist? Gerüchtehalber hat er zuletzt eine Dosis Rich Walker zu viel abbekommen?

Orodruin sind definitv "zu klein", aber musikalisch natürlich der Hammer!

Am Ende muss es vielleicht doch die - sehr vermutlich nicht kommende - Reverend-Bizarre-Reunion richten ... :D
 
Procession haben sich in den letzten Jahren mMn viel zu rar gemacht, um diese Rolle ausfüllen zu können. Zudem weiß ich nicht, wo Felipe gerade geistig und politisch unterwegs ist? Gerüchtehalber hat er zuletzt eine Dosis Rich Walker zu viel abbekommen?

Orodruin sind definitv "zu klein", aber musikalisch natürlich der Hammer!

Am Ende muss es vielleicht doch die - sehr vermutlich nicht kommende - Reverend-Bizarre-Reunion richten ... :D

oder die - extrem unwahrscheinliche - Solitude-Aeturnus-Reunion... ;):D
 
Kommt natürlich immer auf die Größe des Festivals an, was man als Headliner-Material ansehen kann.
Natürlich. Wir diskutieren gerade aber ganz konkret potentielle zukünftige Headliner für ein HOD in der Posthalle ... :)
In einem kleineren Rahmen würden imho noch sehr viel mehr Bands in Frage kommen.
 
Natürlich. Wir diskutieren gerade aber ganz konkret potentielle zukünftige Headliner für ein HOD in der Posthalle ... :)
In einem kleineren Rahmen würden imho noch sehr viel mehr Bands in Frage kommen.

Auch das HOD war früher kleiner ;)
Früher war der Eingang in die Posthalle vorne über die Treppe. Dann kam man direkt am Festival-Merch vorbei.
Die Jahre danach dann das Festival-Merch neben den Klo-Eingängen.

Man konnte wie früher am KIT Platten schauen und gleichzeitig Bands linsen. Those were the days :D

Erst die letzten Jahre wurde es größer. Gerne bei nem Restart wieder kleine Brötchen backen! Mit dem KITR im Oktober wird man die Halle im November nicht mehr in der Größenordnung voll bekommen.
 
oder die - extrem unwahrscheinliche - Solitude-Aeturnus-Reunion... ;):D
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Wieso unwahrscheinlich? ;)
 
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