Mgła

Aber wo fängt diese Welle an? Bei welchem „Schlüsselalbum“ zB?
Und definiert sich eine Welle nicht darin, dass es zwischen zwei Wellen den Rückgang gibt? Wo siehst Du den? Also, die Pause, Durststrecke, den temporären Niedergang quasi der zweiten Welle?

Puhh, echt ne schwere schwere Frage und dafür bin ich wahrscheinlich auch zu sehr allgemeiner Musik Fan und Black Metal Liebhaber, als waschechter DieHard Black Metal Freak. Ich betrachte das ganze also wahrscheinlich mindestens aus zwei-drei Reihen weiter hinten als die Szene Experten,. Daher müsste ich meine Ansicht mal genauer definieren und mich in den nächsten tagen mal zwei-drei Stündchen in Platten wühlen, Releasedaten und so weiter vergraben, aber nur mal so aus der Hüfte geschossen:

  1. Den Niedergang gab es ja ganz offensichtlich. Auch wenn alte Szenegrößen weiter Alben veröffentlicht haben, wurzelte alles was Bands wie Cradle, Dimmu, etc. pp. so gemacht haben, doch irgendwie im 2nd Wave BM, aber war doch meilenweit davon entfernt. Der True Norwegian BM und seine Nebenschauplätze war doch recht abgeflacht in den 2000ern.
  2. Bei der heutigen VÖ Weise der Label, kann man imo nicht mehr einen klassischen kompletten Rückgang wie früher erwarten. Dafür ist es heutzutage einfach viel zu leicht seine Musik zu veröffentlichen und zu verbreiten.
  3. Es gibt für mich denke ich mehrere Aspekte und ich sehe 2013 als ein wichtiges Jahr an und 2015.
  4. Wichtige Bands in diesem Übergang sind für mich z.B.
  • Watain: Mag man heute von halten was man will, aber damals waren diese, zugegebener Maßen sehr auf Theatralik setzenden Schweden einen Hauch "gefährlicher" in all ihrem tun oder behaupten. Was auch immer, ist mir ziemlich egal, aber "Casus Luciferi" kann man auch mit viel Fantasie als das letzte 2nd Wave artige Album einer neuen, populäreren BM Band bezeichnen und es steht für etwas weiteres: Die Satanismus Verwurzelung (jedem das seine, meine ich nicht abwertend) spielte eine merkwürdige Rolle: Nach meinem Empfinden setzten sich durch die wachsende Popularität Watains spätestens mit VÖ von The Wild Hunt (deshalb oben 2013) soviele neue Leute mit BM auseinander, die zwar zur Metal Ecke gehörten (und zwar nicht zur Wacken Party Fraktion), aber eben nicht im BM zuhause warne, oder sogar vom Satanismus Aspekt abgeschreckt wurden, weil ihnen die 90er Eskapaden und Exszesse entweder damals schon zu weit gingen und sie lieber im Thrash bereich oder DM bereich blieben, oder aber generell ehr klassischere Spielarten bevorzugten. Ich hatte plötzlich das Gefühl, das die plötzliche, Duldung, oder wachsende Tolleranz und Annäherung an vormal extreme Weltanschauungen dazu führte, dass der Teufel sprichwörtlich immer mehr im Alltag und in der Popkultur ankam. Da gab es "The Devils Blood", deren Musik auch dem alten Classic Rock Fan gefallen konnte, ebenso GHOST, In Solitude, die 2013 mit "Sister" auch immer popiger mit der Musik, aber keinesfalls weniger luziferisch wurden. All das macht natürlich Sinn, denn unsere heutige mittlere Altersschicht ist geprägt von Menschen, die mit der Kirche im Allgemeinen wenig bis gar nix mehr zu tun haben und die den Teufel vielleicht ehr mit nem Horror Film verbinden, als mit einem unaussprechlichen Tabu. Ich spreche hier natürlich nur für mich, wenn ich sage, dass ich selbst mit meinen Eltern vielleicht viermal im Leben in der Kirche war an Weihnachten und zur Hochzeit meines Cousins. Meine persönliche Spiritualität basiert ganz allein auf meinen eigenen Erlebnissen, Interesse, Erfahrungen und Suchen. Also, konnten Euronymus, Varg und Co. damit noch tiefgreifend schocken, hat sowas heute keinen mehr um. Es wirkte vielmehr so, als könnte man sich mit irgendwelchem antikosmisch, dunkel Kaballa schieß mich tot Pantheon Vorstellungen und "Live Ritualen" plötzlich in der breite Anerkennung und ehrlich gemeinte Aufmerksamkeit erzeugen.
  • Deathspell Omega muss ich nennen, weil sie irgendwie immer da waren. Auch waren sie irgendwie der Vorreiter in Sachen mystifizierung durch das Verbergen der Identitäten und sie sind eine Blaupause dafür, dass man ihnen vollkommen den Hang zu wirklich progressiver Musik verziehen hat, ja nie im entferntesten jemand gewagt hätte zu sagen, dass sei jetzt aber kein Black Metal mehr.
Jetzt hau ich mal ein paar Alben raus:
  1. Watain: The Wild Hunt - War CL das letzte BM Album, waren STTD und LD ehr ein Rückschritt Richtung schwedischem Dissection Metal und einfach nur Retro. The Wild Hunt ist wohl kein BM mehr, aber damit das Hinwenden einer BM Band zu einem klassischen Rock Album Muster. Die vorgehabte Rückbesinnung durch TWE im letzten Jahr hat dan nicht funktioniert. Obwohl ein geiles Album leider völlig unbedeutend für die BM Szene von heute.
  2. Behemoth: The Satanist - Ein Grenzfall irgendwo zwischen Death Metal und Black Metal, aber ein beweis für mein Geplapper von oben.
  3. Satyricon Satyricon- Ebenfalls aus 2013, sind diese 2nd Wave Legenden wohl ein Beweis dafür,das die damalige Musik in der Kultur angekommen ist: Live at the Opera gleich hinten dran!
  4. Cult des Ghoules - Henbane (2013)
  5. Mare - Die Ep Collection von 2013 :)
  6. Sinmara - Aphotic Womb (2014)
  7. MGLA - Exercises In Futility (2015)
  8. Mare Ebony Towers (2018)
Was für die zweite Welle Norwegen war, scheint heute eine Mixtur aus Nidrosian, Polen und Island zu sein.
 
Heute die neue Deaf Forever bekommen und sogleich das Mgla-Interview gelesen. Bin beruhigt, dass ich doch problemlos die Infernal War Klamotten und alles von Mikko Aspa kaufen kann.



:D

PS: Das neue Album nun mehrfach gehört. Könnte sein, dass es nicht für meine Top10 reicht. Hätte ich auch nicht gedacht.
 
Heute die neue Deaf Forever bekommen und sogleich das Mgla-Interview gelesen. Bin beruhigt, dass ich doch problemlos die Infernal War Klamotten und alles von Mikko Aspa kaufen kann.



:D

PS: Das neue Album nun mehrfach gehört. Könnte sein, dass es nicht für meine Top10 reicht. Hätte ich auch nicht gedacht.
:D:D:D:D:D:D:D

wird gleich morgen gekauft...vor allem wegen dem ähem "tollen" Sulphur Aeon Poster aka die band ohne drummer....
 
Zum MGLA Interview: klärt meiner Meinung nach so ziemlich alle Fragen. Das Thema Aspa ist eine Sache für sich. Ich finde die von wrm gestellten Fragen genau richtig und auch mit dem richtigen Nachdruck gestellt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Kannst du dein provokantes Sticheln, basierend auf selektives Herauspicken, bitte unterlassen? Danke
Unrecht hat er aber nicht.

Zunächst einmal ein wirklich sehr gutes Interview, wrm. So muss das sein. Alle (für mich) problematischen Punkte wurden angesprochen.

Aber wenn auf Deine zahlreichen konkreten (und belegbaren) Vorwürfe gegenüber dem Label-Betreiber dann als Antwort kommt, er kenne ihn halt persönlich und das wiegt schwerer als die Kritikpunkte (die - so zumindest implizit - also falsch sind), dann ist das ganz schön mau (nicht von Dir, sondern vom Interviewpartner) und beantwortet halt auch Deine Frage nicht. Bzw. man kann ein "Ist mir egal" hineininterpretieren.

Das Fazit für mich: Ich kaufe die CD, aber Merch-Erlöse (für die teils ziemlich guten Motive) gibt es von mir nicht. Also quasi eine ähnliche Herumeierei wie beim Mgla-Kopf. Passt also...*g*

Einziger Kritikpunkt meinerseits: Das Interview war sehr schwer zu lesen! Schwarzer Hintergrund und die weiße Schrift ist bei mir extrem dünn, so dass es wirklich ein halber Augentest war, das zu lesen. Bin ja kein Profi, aber es scheint mir, als ob die weiße Farbe nicht richtig gedruckt wurde.
 
Kannst du dein provokantes Sticheln, basierend auf selektives Herauspicken, bitte unterlassen? Danke

wrm, ernsthaft, möchtest du jetzt in Abrede stellen, dass sich Mgla zu diesen beiden Punkten komplett anders positionieren, als es hier Standard ist? Ich fand das Interview und die sehr offenen Fragen super, war aber überrascht, wie easy der Kollege Zentara die Bedenken beiseite wischte:

Im Grunde weiß jeder in der Szene hier, wie viel "Nazi" diese Band (IW) ist, nämlich gar nicht. Die Anschuldigungen kommen nicht von Leuten, die tatsächlich in die Black Metal-Szene involviert sind, sondern von Außenstehenden mit einer Agenda, die durchgesetzt werden soll.

Und zu MA:

Nun, basierend auf 20 Jahren Freundschaft sowie Informationen, die direkt aus der Quelle und nicht aus Online-Artikeln verfügbar sind, erlaube ich mir, eine andere Meinung über Mikkos Triebfeder zu haben. [...] ...oder negative Online-Kommentare von falsch informierten Philanthropen...

Dazu wurde auf deinen Hinweis mit der Mörder-Verbindung einfach lapidar gesagt, dass er anscheinend gar nicht wirklich der Mörder war - ohne auf den Rest (Auftritte bei Nazi-Veranstaltungen, entsprechende Äußerungen in entsprechenden Publikationen) einzugehen.


Ob das stimmt oder nicht, ist noch nicht mal von Belang. Der krasse Widerspruch zu der DF-Meinung in diesen beiden speziellen Punkten ist in meinen Augen halt eklatant. Hat nichts mit Stichelei zu tun (okay, einen Kommentar hätte ich mir sparen können). Im Gegenteil: Mich würde sogar viel mehr interessieren, wie du persönlich zu diesen Aussagen stehst, die du im Interview vielleicht nicht entsprechend begleiten konntest. Ich mein, allein zu MA wirst du ja vermutlich nicht nur die ersten beiden Google-Treffer recherchiert, sondern etwas mehr Zeit investiert haben. Wie gehst du dann als Fan der Band Mgla mit so einer Aussage um? Ich finde das sehr spannend.
 
Unrecht hat er aber nicht.

Zunächst einmal ein wirklich sehr gutes Interview, wrm. So muss das sein. Alle (für mich) problematischen Punkte wurden angesprochen.

Aber wenn auf Deine zahlreichen konkreten (und belegbaren) Vorwürfe gegenüber dem Label-Betreiber dann als Antwort kommt, er kenne ihn halt persönlich und das wiegt schwerer als die Kritikpunkte (die - so zumindest implizit - also falsch sind), dann ist das ganz schön mau (nicht von Dir, sondern vom Interviewpartner) und beantwortet halt auch Deine Frage nicht. Bzw. man kann ein "Ist mir egal" hineininterpretieren.

Das Fazit für mich: Ich kaufe die CD, aber Merch-Erlöse (für die teils ziemlich guten Motive) gibt es von mir nicht. Also quasi eine ähnliche Herumeierei wie beim Mgla-Kopf. Passt also...*g*

Einziger Kritikpunkt meinerseits: Das Interview war sehr schwer zu lesen! Schwarzer Hintergrund und die weiße Schrift ist bei mir extrem dünn, so dass es wirklich ein halber Augentest war, das zu lesen. Bin ja kein Profi, aber es scheint mir, als ob die weiße Farbe nicht richtig gedruckt wurde.

Natürlich hat er Unrecht, denn
a) weder er noch ein Musiker einer Band bestimmen, welche Inhalte in diesem Forum erlaubt sind
b) es ist zwar Zeitgeist, aber dennoch unredlich, zwei Aussagen aus einem Gesamtkontext herauszuziehen, um dann hier blöde provozieren zu wollen.
Und da besagter User das nicht zum ersten Mal macht, werde ich mir das auch nicht mehr lange anschauen.
 
ich muss @wrm danken für den versuch durch offene und wichtige fragen den interviewpartner zu dementsprechenden aussagen zu bringen. sehr schön, dass hier tiefer in die materie eingetaucht wurde und nicht nur über das übliche standard-blabla gesprochen wurde. danke!

leider seitens mgla sehr viel um den heißen brei herumgeredet, ein teilweises ignorieren der fragestellungen. für mich bleibt die band damit unhör- und sehbar. gerade diese aussage über M.A. fand ich dann doch sehr sehr grenzwertig von ihm.

ich wiederhole zur sicherheit nochmal, für mich findet mgla nicht statt, wo andere ihre grenze ziehen, dürfen diese selbst gerne auslooten.
 
Nein.

Aber wenn du darauf nicht antworten willst, auch okay. Finde das Thema in der Tat spannend, weil ich bei anderen Bands ähnliche Zwiespälte habe.

Ich antworte jedem, der mich in einem Gespräch fragt. Aber nicht online einem Anonymus, der in unserem Forum desöfteren rechts-trollende Anwandlungen auslebt.
 
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