Na ja, so richtig toll finde ich das Stück jetzt auch nicht, was vor allem am Refrain liegt - allerdings muss man schon sagen, dass das musikalisch hochwertiger ist, als die meisten Songs der letzten Manowar-Alben. Hier passiert instrumental fast so viel wie bei Manowar jüngst sonst in zwei oder drei Songs, rhythmisch und melodisch gesehen sind auch viel mehr Details und Variationen drin als in jedem Manowar-Song seit Jahrzehnten.
Man muss schon sagen, dass Nanowar of Steel was von ihrem Handwerk verstehen - sowohl kompositorisch als auch spielerisch. Und für eine Spaß-Band sind die nun wirklich richtig gut. Die Hommagen an Rhapsody und Blind Guardian auf dem neuen Album sind schon echt geil gemacht und stehen den Originalen zumindest aktuell eigentlich in nichts nach (und das Barbie-Ding finde ich - vor allem mit dem Video - auch tatsächlich richtig lustig). Das Ganze ist ja außerdem noch nicht einmal ernst gemeint, sondern immer mit einem großen Augenzwinkern - bietet dabei musikalisch aber mehr als so manche Band, die es ernst meint (Sabaton, Majesty und co.).
Die ganzen unerwarteten Zitate (z.B. Mike Oldfields "Moonlight Shadow" in "Then I Noticed That She Was A Gargoyle" etc.) sind außerdem oft richtig clever umgesetzt und eingebaut.
Da ist nichts mal eben hingeschludert, das ist alles mit viel Detailliebe gemacht, die ich z.B. bei Manowar schon lange vermisse (womit ich jetzt nicht sagen will, dass Nanowar ein passender Ersatz wären, dafür hat die Musik einen zu anderen "Zweck" und ist ja auch stilistisch ziemlich breit aufgestellt).
Ist zwar trotzdem so, dass ich mir die Stücke oft nicht viel häufiger als dreimal anhören kann, (weil Musikparodien für mich generell einfach nichts zum regelmäßigen Hören sind), aber ich kann eigentlich nichts schlechtes über die Band sagen, außer, dass die Texte albern sind (was sie ja auch sein sollen).