Night Demon - Outsider (17.03.2023)

Der Mann hat einen Plan und weiß, wo er hin will und wie er da hinkommen kann!

"Am Ende, wenn unser Leben vorbei ist und damit auch die Karriere, will ich, dass NIGHT DEMON eine Bedeutung hat, dass wir wichtig sind. Ich möchte, dass die Leute sagen: "Verdammt! Ich war dabei! Ich habe es gesehen! Ich sah, wie etwas passiert ist!" Und wenn du nicht dabei warst, warst du nirgends!"

:top:
 
Für mich ist dies die Kernaussage des ganzen Interviews:

Es muss eine Zukunft für Heavy Metal geben und jemand muss den Mut haben etwas zu riskieren.

Wenn ich sehe, wieviele aufstrebende Künstler auf dem Weg nach oben einfach stehen geblieben oder zurückgekrebst sind, wird mir ganz anders. Night Demon bringen die Attitude mit, den Willen und auch die Ausstrahlung einer "gefährlichen" Heavy Metal Band. Gepaart mit der Arbeitseinstellung, die die Jungs haben, bin ich da sehr positiv gestimmt. Zumal Jarvis einen sehr gesunden Blick auf die Industrie zu haben scheint.

Wenn ich nur an Bands wie Blind Guardian, Airbourne, Hammerfall und wie sie alle heissen denke, die steil emporgeschossen sind und nun - aus welchen Gründen auch immer - stagnieren, wundert es mich auch nicht mehr, dass die neuen Headliner fehlen.
 
So sehr ich NIGHT DEMON mag, die Frage für den Musiker ist hier aber doch am Ende "Kann ich davon leben oder ist die Band nur ein Hobby?".
Wenn Jarvis und seine Jungs sich den Arsch abtouren und dabei was rumkommt, super. Viele Andere Bands können sich das eben nicht leisten und haben die Band nur als Hobby.
Bzgl. BG, HF und Anderen, die haben sich eben "weiter entwickelt", was ja nicht heißen muss, dass die dadurch automatisch Besser wurden.
 
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So sehr ich NIGHT DEMON mag, die Frage für den Musiker ist hier aber doch am Ende "Kann ich davon leben oder ist die Band nur ein Hobby?".
Wenn Jarvis und seine Jungs sich den Arsch abtouren und dabei was rumkommt, super. Viele Andere Bands können sich das eben nicht leisten und haben die Band nur als Hobby.
Bzgl. BG, HF und Anderen, die haben sich eben "weiter entwickelt", was ja nicht heißen uss, dass die dadurch automatisch Besser wurden.
An dieser Stelle muss der Musiker halt neben dem unbedingten Willen, es zu schaffen auch Mut zum Risiko aufbringen. ND haben ihre Leben praktisch aufgegeben, und dazu sind die meisten aus verschiedenen Gründen einfach nicht bereit. Insofern kann ich nur noch mehr meinen Hut vor Jarvis und seinen Männern ziehen.
 
So sehr ich NIGHT DEMON mag, die Frage für den Musiker ist hier aber doch am Ende "Kann ich davon leben oder ist die Band nur ein Hobby?".
Wenn Jarvis und seine Jungs sich den Arsch abtouren und dabei was rumkommt, super. Viele Andere Bands können sich das eben nicht leisten und haben die Band nur als Hobby.
Bzgl. BG, HF und Anderen, die haben sich eben "weiter entwickelt", was ja nicht heißen muss, dass die dadurch automatisch Besser wurden.
Darauf bezog sich meine Aussage nicht. Ich bin der Meinung, zu viele "arrivierte" Bands mit etabliertem Status und treuer Fanbase sind zufrieden mit dem Status den sie haben. Damit meine ich nicht Undergroundklassiker oder Neulinge, sondern gestandene Bands, die (im Mainstream) von ihrer Musik leben. Bands, die den Erfolg haben, aber irgendwann aufgehört haben, nach Höherem zu streben. Iced Earth sind auch so ein Fall. Sabaton oder Powerwolf könnten die nächsten in dieser Riege sein. Lieber die kleinen Locations nach wie vor ausverkaufen, als sich nach oben zu orientieren. Die einzige Band, die diesen Sprung in den letzten Jahren geschafft hat, ist imo Volbeat. Aber das ist vermutlich eine Diskussion, die bereits in vielen anderen Thread stattgefunden hat.

Was ich eigentlich betonen wollte, ist wie gut ich es finde, dass eine Band, die den Erfolg zu kosten beginnt, immer noch (oder schon) die Ambition äussert, ganz nach oben zu wollen. Und nicht einfach mit dem Erreichten zufrieden zu sein und mit dem Schwarm schwimmen zu wollen.
 
Darauf bezog sich meine Aussage nicht. Ich bin der Meinung, zu viele "arrivierte" Bands mit etabliertem Status und treuer Fanbase sind zufrieden mit dem Status den sie haben. Damit meine ich nicht Undergroundklassiker oder Neulinge, sondern gestandene Bands, die (im Mainstream) von ihrer Musik leben. Bands, die den Erfolg haben, aber irgendwann aufgehört haben, nach Höherem zu streben. Iced Earth sind auch so ein Fall. Sabaton oder Powerwolf könnten die nächsten in dieser Riege sein. Lieber die kleinen Locations nach wie vor ausverkaufen, als sich nach oben zu orientieren. Die einzige Band, die diesen Sprung in den letzten Jahren geschafft hat, ist imo Volbeat. Aber das ist vermutlich eine Diskussion, die bereits in vielen anderen Thread stattgefunden hat.

Was ich eigentlich betonen wollte, ist wie gut ich es finde, dass eine Band, die den Erfolg zu kosten beginnt, immer noch (oder schon) die Ambition äussert, ganz nach oben zu wollen. Und nicht einfach mit dem Erreichten zufrieden zu sein und mit dem Schwarm schwimmen zu wollen.
Ich weiß, was du meinst. Irgendwann versandet die Power. Diejenigen, die noch weiter kommen wollen, beginnen dann häufig auch, massenkompatiblere Musik zu schreiben. Das vergrellt den harten Kern an Fans und generiert neue Fanschichten, die aber oft nicht lange dazu bereit sind, einer Band die Treue zu halten.
Würden etwa Iced Earth im Stil und im Line Up von Night Of The Stormrider weitergemacht haben, wären sie heute vermutlich nicht mehr existent oder würden sehr viel kleinere Brötchen backen. Obwohl man speziell in diesem Fall zugeben muss, dass die musikalische Entwicklung auch für Die Hard-Fans eigentlich immer nachvollziehbar war. Da gibt es ganz andere Fälle.
 
Ich wünsch ihm und seiner Kapelle das Beste und habe bislang alle 4 Scheiben brav neu gekauft. So ganz überzeugt bin ich aber noch nicht. Ich hab die Band dreimal gesehen, das war gut bis sehr gut, aber grade beim Rock Hard in diesem Jahr fand ich, dass es auf der größeren Bühne mit der einen Gitarre etwas dünn klang und auch die Songs dann doch etwas schwächelten.

Woran ich mich aber wirklich stoße, sind so Vergleiche mit Maiden und Priest wie im jüngsten DF-Interview. Da bin ich dann Teil der ultrakonservativen Häävy-Metal-Geschmackspolizei und erteile verbale Schläge mit umgedrehtem Kreuz auf den Hinterkopf und rufe: Blasphemie. Auch wenn man berücksichtigt, dass so Amis oft so frontier-experience-visions-Gelaber verbreiten.

Die haben grade mal zwei Scheiben draußen, sind hauptsächlich ein deutsches Phänomen und spielen selbst da oft vor 100 Leuten: also bißle langsam, that´s all!
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ich wünsch ihm und seiner Kapelle das Beste und habe bislang alle 4 Scheiben brav neu gekauft. So ganz überzeugt bin ich aber noch nicht. Ich hab die Band dreimal gesehen, das war gut bis sehr gut, aber grade beim Rock Hard in diesem Jahr fand ich, dass es auf der größeren Bühne mit der einen Gitarre etwas dünn klang und auch die Songs dann doch etwas schwächelten.

Woran ich mich aber wirklich stoße, sind so Vergleiche mit Maiden und Priest wie im jüngsten DF-Interview. Da bin ich dann Teil der ultrakonservativen Häävy-Metal-Geschmackspolizei und erteile verbale Schläge mit umgedrehtem Kreuz auf den Hinterkopf und rufe: Blasphemie. Auch wenn man berücksichtigt, dass so Amis oft so frontier-experience-visions-Gelaber verbreiten.

Die haben grade mal zwei Scheiben draußen, sind hauptsächlich ein deutsches Phänomen und spielen selbst da oft vor 100 Leuten: also bißle langsam, that´s all!
Ich verstehe, dass du solche Aussagen übertrieben findest, aber man muss sagen, dass sie sich qualitativ durchaus mit frühen Maiden und Priest messen können - selbstverständlich ohne das Überraschungsmoment oder die Innovationskraft der beiden.

Aber was macht dich denn so sicher, dass es hauptsächlich ein deutsches Phänomen ist?
 
N'abend!

@Dominik2 , warst Du letztes Jahr auf'm K:I:T, als NIGHT DEMON da spielten?
Wenn nicht, laß Dir mal von einem K:I:T-Gänger erzählen, wie er den Schluß dieses denkwürdigen Aftrittes erlebt hat:

Die spielen den Titelsong des aktuellen Albums, "Darkness Remains", als letzten regulären Titel. Der Titel wird ausgeblendet, und die Jungs gehen nacheinander von der Bühne. Ein Blick auf die Uhr sagt: 'Hoppla, die haben ja noch gute 5 Minuten! Na, mal schauen...' Und siehe da, sie kommen wieder. Noch ehe Jarvis etwas sagt, stimmt der Gitarist "Wasted Years" von MAIDEN an, und die komplette Tauberfrankenhalle geht steil!!! :jubel:
Bei der Erinnerung an diesen Gig von NIGHT DEMON kriege ich grad wieder eine Entenpelle; das bei YT verlinkte Video dieser Schlußsequenz kann nicht annähernd die Stimmung wiedergeben, wie sie da herrschte. :acute:
Aus meiner Sicht sind die Vergleiche mit MAIDEN durchaus gerechtfertigt; wo MAIDEN 6 Männeken auf der Bühne brauchen, um einen solchen Kracher wie "Wasted Years" zu spielen, machen es die 3 von NIGHT DEMON auch so. :verehr::verehr::verehr:


Just my 2 Pfennige...


Grüße,
Church

PS: Ein wenig enttäuscht war ich hingegen vom NIGHT DEMON-Auftritt am "Chaos Descends" - obwohl der Auftritt da auch sehr gut war, keine Frage! :verehr: -, da sie die besagte Coverversion dort nicht spielten... :hmmja:
 
Noch ehe Jarvis etwas sagt, stimmt der Gitarist "Wasted Years" von MAIDEN an

Was dieses Detail angeht, muss ich widersprechen, denn ich erinnere mich noch ganz genau an Jarvis' kurze Ansage, in der er sinngemäß sagte: "Wer den nächsten Song nicht kennt ... da hinten ist der Ausgang!" Da wir hier vom KIT reden, hatte ich befürchtet, dass jetzt die Coverversion einer B-Seite einer auf 50 Stück limitierten Single einer direkt danach wieder aufgelösten NWOBHM-Band kommt, von der ich noch nicht mal den Namen kenne. Hatte mich schon fast auf den Weg zum Ausgang gemacht, mich dann aber umso mehr über "Wasted Years" gefreut. ;)

Ansonsten: Ich besitze immer noch keinen Tonträger von Night Demon (die Live-Gigs reichen mir) und kann auch nachvollziehen, wenn man die große Klappe von Jarvis nicht uneingeschränkt sympathisch findet. Die kompromisslose Go for broke-Attitüde, die die Band ja nicht nur behauptet sondern zweifellos wirklich lebt, nötigt mir aber großen Respekt ab.
 
Ich finde Night Demon richtig gut und kann mit Jarvis Attitüde sehr viel anfangen. Zudem kann ich mir auch vorstellen, dass die live richtig abliefern (in 2 Wochen kann ich mich vielleicht selbst davon überzeugen), aber der Hype ("Klassiker", usw.) der um die Band gemacht wird, ist für meine Ohren durch die Alben nicht gerechtfertigt. Da ist die Band für mich eine von einer ganzen Reihe sehr guter junger Bands. Zudem ist meine Lieblings-VÖ immer noch die EP.

Persönliches Fazit: Sehr wichtige Band für die Szene, Sympathieträger und starke Band auf Tonträger (live offenbar noch bessser), aber die neuen "Heilsbringer" (um mal im entsprechenden Thread zu klauen) oder zukünftige Klassiker? Wohl kaum!
 
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