Edit vorweg: Ich habe das Folgende aufgrund anderer Tätigkeiten über einen längeren Zeitraum geschrieben. Falls das alles nun schon tausendfach gesagt wurde, bitte ignorieren.
Ich konnte die Flut der Beiträge hier seit gestern nur begrenzt verarbeiten, mir scheint aber bei manchen hier eine hartnäckige Verständnisblockade vorzuliegen. Kleiner Vergleich Heft vs. Forum bzgl. Sabaton: Im Heft haben Sabaton einen seltenen und dann einen sehr kleinen Platz, weil es eine kleine Minderheit (Frank) in der Redaktion gibt, die Sabaton mag. Im Forum haben Sabaton einen ständigen Thread, weil es eine Minderheit an Usern gibt, die Sabaton mag. Im Heft macht sich Götz seinem Ärger über Sabaton Luft, Frank geht das am Arsch vorbei und erwähnt darüber hinaus im Heftthread, das er Sabaton nicht verteidigen wird, weil er einige Seiten der Band auch nicht mag. Im Forum machen sich einige User ihrem Ärger über Sabaton Luft und einige Sabaton-Anhänger schreien Zeter und Mordio. Wo ist also der Unterschied? Und könnte die Möglichkeit, dass der Thread geschlossen werden könnte, seinen Ursprung auch darin haben, dass die ehrenamtlichen Verantwortlichen ihre Freizeit nicht dafür opfern möchten, ständig in einem Thread schlichten zu müssen, der eher geduldet als erwünscht ist? Dass dieser und den ähnlich gelagerten Bands hier nicht nur zahlreiche, sondern auch besonders intensive Abneigung entgegenschlägt, war doch von vornherein klar. Es gibt Musik, die ich liebe, es gibt Musik, mit der ich nichts anfangen kann, die ich aber respektiere, und es gibt Musik, bei der mich allein schon die Herangehensweise ärgert. Zur letzten Kategorie gehören auch Sabaton. Auf der Frontseite des DF steht "Metal und Hardrock für Überzeugungstäter!". Wer das Heft regelmäßig liest, dem dürfte aufgefallen sein, dass es es real weniger um eine Beschränkung auf Metal und Hardrock (also auch nicht "Trueness" in dem Sinne), sondern viel mehr um den Begriff "Überzeugungstäter" geht. Und dieser Begriff trifft auf eine Band, die wie Sabaton ihre Musik nach dem "Malen nach Zahlen"-Prinzip gestaltet und zusätzlich Ecken, Kanten und Natürlichkeit entfernt und sie somit kastriert, in den Augen und Ohren der Mehrheit des Forums und der Heftmacher nun mal nicht zu. Das kann man natürlich auch wieder als rein subjektive Meinung oder gar als Arroganz bezeichnen, ändern wird das an der Auffassung der Leute nichts. Es führt nur wieder in eine neue Runde und vielleicht halt tatsächlich mal zur Threadschließung.
Klar, es gibt auch Bands, die hier von einer großen Mehrheit abgefeiert werden, obwohl sie ohrenscheinlich auch nicht über ihre gesamte Karriere überzeugungstäterlich gehandelt haben. Da wird sich dann auch über bestimmte Alben gestritten. Letztlich geht es um die Mehrheitsverhältnisse, die ähnlich aussehen dürften wie bei den Heftmachern, und - wie auch schon erklärt wurde - um die Richtlinie und Zielsetzung des Heftes. Einig sind sich da auch nicht alle über alles. Das geht auch gar nicht. Aber es gibt halt eine große Mehrheit, die nicht nur eine große Abneigung gegen die Musik von Bands wie Sabaton oder Twilight Force haben, sondern für die diese Bands genau das verkörpern, was ihrer Musikphilosophie widerspricht. Dennoch existieren Threads zu den Bands hier schon lange. Es gibt aber auch ein großes Mitteilungsbedürfnis bezüglich dessen was man nicht leiden kann und man muss auch mal "Das ist Scheiße" sagen können, ohne das jemand das persönlich nimmt und gallig wird. Das gilt im Übrigen auch für Threads allgemein beliebter Bands. Sowas sagt man - jedenfalls in meiner Welt - auch unter Freunden. Es ist gut für die Seele und nichts Persönliches. Ich mache meine Sympathie eh nicht davon abhängig, was für Musik jemand hört. Also lasst doch der Mehrheit hier ihren aus musikalischer Ernsthaftigkeit geschnitzten Stock im Arsch und versucht euch ein Beispiel an der Gelassenheit des großen Albrecht zu nehmen. Dann klappt es auch eher mit der friedlichen Koexistenz.