DEAF FOREVER - Die dreizehnte Ausgabe

So, das heft habe ich dann im Urlaub komplett durchbekommen. Schade, da bleiben mir bis zur #14 ja noch sechs Wochen... ;)

Das Cascadian-Special hat mich dann übrigens, da will ich ehrlich sein, hinten raus doch eher enttäuscht. Das liegt an dem Twist, den dieses Special nach der (wie geschrieben interessanten) Einleitung genommen hat. Da wurde also zuerst betont, die ganze "Szene" habe sich, aufbauend auf Entwicklungen in Norwegen, eben im Nordwesten der USA entwickelt und es werden zahlreiche "Meilenstein"-Alben erwähnt. Aber wen interviewt man letztlich? Aus der Gegend dann doch nur Alda und eventuell noch Iskra, für die historische Entwicklung natürlich In The Woods..., danach kommen dann aber nur noch Saubermänner und Labelmenschen aus Deutschland zu Wort. Dass die wiederum irgendwie "dazu" gehören, erscheint mir dann doch ein wenig schleierhaft, zumal diese Namen (Antlers, Ultha, Sick Man Getting Sick Records etc.) im letzten Absatz von MTs "Einleitungstext" zwar noch erwähnt werden, dort aber nur unter Ausführung gewisser Einschränkungen, die mich glauben lassen, diese mir unbekannten Akteure seien eher in der Peripherie der "eigentlichen" Szene anzusiedeln - was dann ihre Relevanz für so ein Special eben strittig macht. Abgesehen davon waren dann die meisten Interviews für meinen Geschmack auch eher nichtssagend, über Musik und allumfassende Ideologie habe ich da kaum etwas herauslesen können (im Gegensatz zu etwas NSBM-Schelte und jeder Menge "Wir gehören keiner Szene an"-Exzeptionalismus) - da ist so gesehen auch nicht viel mehr für außenstehende (wie mich...) Greifbares herausgekommen als beim hüben wie drüben gescholtenen Zweieinhalb-Seiten-"Special" im vorletzten RH. Bei den anderen bisherigen Specials (Griechenland, Trondheim) hat beides - Relevanz der Interviewpartner und Ergiebigkeit der Interviews jeweils wesentlich besser funktioniert. Und das wird es sicher auch beim nächsten Special. ;)

Sonst noch: Tja, Dool sind ja witzig. Was deren Sängerin so zu ihrer Rolle von sich gibt ("Wenn ich antworte, degradiere ich mich schon wieder zur 'Frau in der Musikszene'."), klingt ja irgendwie wie schon hundertmal wiedergekäut. Schade, dass Janis Joplin und Wendy O. Williams für solche Interviewaussagen keine Tantiemen (mehr) kassieren können... Ebenfalls in die Kopfschüttel-Kategorie fallen noch Gandalf's Fist. Dieser Dean Marsh demonstriert jedenfalls, dass britischer Humor auch nicht mehr das ist, was er zu Zeiten von "Blackadder" & Co. mal war. Ah ja, und das Witherscape-Interview von BTJ war ja wieder mal so eine typische Nummer dieses Autors: Alle Naselang mal eine Frage nach "Woher stammt denn die Inspiration für ...?" oder "Ist ... eine Anspielung auf ...?". Na ja, ich habe auch mal geglaubt, dass Totenmond die Idee zum Cover von "Auf dem Mond ein Feuer" aus der Schlussszene von "Praxis Dr. Hasenbein" hatten, bis mir dann irgendwann mal "Underground" von Thelonious Monk untegekommen ist... also muss man auch nicht zwingend vermuten, dass jeder arabeske Part in irgendeinem Song gleich als Anspielung auf "Gates Of Babylon" oder "Kashmir" gedacht ist, nicht?

Eigentlicher Höhepunkt des Heftes (nach Titel- und Psychotic-Waltz-Story) war dann aber noch WRMs Bericht von diesem "Stoned From The Underground"-Festival. Solche Formulierungen wie im Bericht zum Auftritt von The Order Of Israfel können auch nur zustandekommen, wenn man einem einzigen Mitarbeiter die Schreiberei überlässt. Bitte mehr davon! :D Auch sonst war die Livereview-Rubrik diesmal ziemlich erheiternd, auch wenn es mich erstaunt hat, dass recht offen über einige dem Vernehmen nach gar nicht mal so gelungene Auftritte geschrieben wird. Wenn's danach ginge, muss das Funkenflug-Festival offenbar eine einzige Tortur aus schlechtem Sound, unmotiviert-blasierten Auftritten und miesem Wetter gewesen sein. ;) Und das MTS und das Meisenfrei haben es beide (!) ins Heft geschafft, das ist doch mal was (war der Martin Brandt nicht auch bei der schon jetzt legendären Hitzeschlacht mit Dead Lord vor Ort?). :)

Ach, vielleicht meckere ich auch etwas viel. Aber ich hatte eben Zeit zum Lesen und auch für ein paar Gedanken zu den Inhalten dieses Hefts. Und natürlich gefällt es mir eher, wenn ich mich mit etwas beschäftige, an dem ich mich reibe, als nichtssagende "Alles ist gut"-Aussagen zu lesen. :)
 
Das Cascadian-Special hat mich dann übrigens, da will ich ehrlich sein, hinten raus doch eher enttäuscht. Das liegt an dem Twist, den dieses Special nach der (wie geschrieben interessanten) Einleitung genommen hat. Da wurde also zuerst betont, die ganze "Szene" habe sich, aufbauend auf Entwicklungen in Norwegen, eben im Nordwesten der USA entwickelt und es werden zahlreiche "Meilenstein"-Alben erwähnt. Aber wen interviewt man letztlich? Aus der Gegend dann doch nur Alda und eventuell noch Iskra, für die historische Entwicklung natürlich In The Woods..., danach kommen dann aber nur noch Saubermänner und Labelmenschen aus Deutschland zu Wort. Dass die wiederum irgendwie "dazu" gehören, erscheint mir dann doch ein wenig schleierhaft, zumal diese Namen (Antlers, Ultha, Sick Man Getting Sick Records etc.) im letzten Absatz von MTs "Einleitungstext" zwar noch erwähnt werden, dort aber nur unter Ausführung gewisser Einschränkungen, die mich glauben lassen, diese mir unbekannten Akteure seien eher in der Peripherie der "eigentlichen" Szene anzusiedeln - was dann ihre Relevanz für so ein Special eben strittig macht. Abgesehen davon waren dann die meisten Interviews für meinen Geschmack auch eher nichtssagend, über Musik und allumfassende Ideologie habe ich da kaum etwas herauslesen können (im Gegensatz zu etwas NSBM-Schelte und jeder Menge "Wir gehören keiner Szene an"-Exzeptionalismus) - da ist so gesehen auch nicht viel mehr für außenstehende (wie mich...) Greifbares herausgekommen als beim hüben wie drüben gescholtenen Zweieinhalb-Seiten-"Special" im vorletzten RH. Bei den anderen bisherigen Specials (Griechenland, Trondheim) hat beides - Relevanz der Interviewpartner und Ergiebigkeit der Interviews jeweils wesentlich besser funktioniert. Und das wird es sicher auch beim nächsten Special. ;)


Wenn ich so drüber nachdenke, muss ich dir recht geben. Hinten raus kamen dann auch für mich wieder recht "unangenehme" Zeitgenossen zu Wort. Da sehe ich schon Parallelen zum BM-"Special" im RH. Ich setze das Wort "unangenehm" deswegen in Klammern, weil ich hier natürlich etwas differenzieren muss. Konkret gesagt sind das die beiden Interviews mit den Leuten von Ultha und Sick Man getting Sick Records.

Es ist überdeutlich, dass es sich hier um "Quereinsteiger" in die "echte" BM-Szene handelt. Und wie so oft wird IMO auch hier von Leuten, die neben BM vor allem aus eher "linken" Musikrichtungen wie Hardcore und Punk kommen recht verächtlich auf Teile der BM-Szene geblickt. Auch wenn das mehr oder weniger gut in den Antworten "getarnt" wird.

Jetzt frage ich mich natürlich, was zuerst da war. Satanismus, Kirchenbrände, Fuck all Attitude, Weltabgewandheit, auch mal rechte Tendenzen, Provokation, Gefahr. Oder: Alle haben sich lieb, trag bloß kein Leder, No Nazis, Satan ist doof, Tofuwurst.

Um das mal klar zu sagen. Natürlich hat kein Mensch Lust auf Faschismus. Aus welcher Richtung auch immer. Tierschutz ist auch in Ordnung. Hab ja selber aus miesen Umständen gerettete Tier zu Hause. Und ich hab auch schon mal nen Tofuburger gegessen. Mit Satan hab ich es auch nicht so. Aber mal ehrlich: Die "Saubermann"-Tendenzen durch eben diese Quereinsteiger, die übers Visions mitgekriegt haben, dass es jetzt auch "sauberen" BM gibt, und die jetzt auch mal "edgy" sein wollen, gehen mir voll auf die Klöten.

Warum? Weil ich BM in erster Linie als völliges Fallenlassen in den "Abgrund" erlebe und erleben will. Ich will dann (symbolisch gesehen) niemanden neben mir haben, der mir dann Senfgas in die Fresse sprüht, weil ich dabei ne Lederjacke anhabe. BM war für mich immer die allerletzte, vollkommen entfesselte Zuflucht vor allen "no go"-Areas in dieser Welt. Wo ich meine Dämonen UNZENSIERT rauslassen konnte. Und die hat jeder in sich. Ausnahmslos. Ich will beim BM hören nicht "korrekt" sein. Ich will dabei um mich schlagen, schreien, die Bestie in mir erleben. Für mich ist BM ein Stück weit Therapie. Und in Therapien gibt es keine ZENSUR. Alles was kommt, kommt. Alles kommt raus. Nichts davon wird be- oder verurteilt. Und jetzt mal ehrlich: Es wird nirgendwo ein neuer Hitler kommen, nur weil Band XY, die 500 Platten verkauft, mal nen blöden Türkenwitz abgelassen hat. Wenn die Leute, die eine „Saubere“ Szene fordern, selbst immer völlig "korrekt" in allem sind, was sie da so propagieren...Ja, dann fresse ich nen Besen. Solche Leute mit ihrer "holier than thou"-Attitude sind mir vollkommen suspekt. Die beiden SMGSR-Typen sehen auch aus wie 2 Buchhalter. Oder Tocotronic-Fans, die beim bösen Stiefbruder eben ne Mayhem-Scheibe gefunden haben und die sich jetzt kichernd unter der Decke reinziehen. Mami soll ja davon nix mitkriegen.

Das die genannten oft genug und mittlerweile immer mehr wie die ganzen Studenten-Bands aus dem Visions (dünne Ärmchen, "tu mir bloß nicht weh"-Rehblick) rüberkommen, bzw. ich die Tendenz erkenne, dass auch noch der BM um Himmels willen am liebsten AUCH NOCH von sämtlichen "Verunreinigungen" gesäubert und domestiziert werden soll, lässt mir die Hutschnur hochgehen.

Mein Tipp an diese Menschen: Tür schließen, umdrehen, weitergehen.
 
Nein. Ich habe mir doch vorgenommen, lieber leise mit dem Kopf zu schütteln, bevor ich "das Deaf Forever repräsentiere".
Es gibt keine echtere Band als Ultha.

Aber mal ne andere Frage: gibts - bis auf den wiedergeborenen Antichristen selbst - überhaupt andere BM-Fans als "Seiteneinsteiger"?
 
Wenn ich so drüber nachdenke, muss ich dir recht geben. Hinten raus kamen dann auch für mich wieder recht "unangenehme" Zeitgenossen zu Wort. Da sehe ich schon Parallelen zum BM-"Special" im RH. Ich setze das Wort "unangenehm" deswegen in Klammern, weil ich hier natürlich etwas differenzieren muss. Konkret gesagt sind das die beiden Interviews mit den Leuten von Ultha und Sick Man getting Sick Records.

Es ist überdeutlich, dass es sich hier um "Quereinsteiger" in die "echte" BM-Szene handelt. Und wie so oft wird IMO auch hier von Leuten, die neben BM vor allem aus eher "linken" Musikrichtungen wie Hardcore und Punk kommen recht verächtlich auf Teile der BM-Szene geblickt. Auch wenn das mehr oder weniger gut in den Antworten "getarnt" wird.

Jetzt frage ich mich natürlich, was zuerst da war. Satanismus, Kirchenbrände, Fuck all Attitude, Weltabgewandheit, auch mal rechte Tendenzen, Provokation, Gefahr. Oder: Alle haben sich lieb, trag bloß kein Leder, No Nazis, Satan ist doof, Tofuwurst.

Um das mal klar zu sagen. Natürlich hat kein Mensch Lust auf Faschismus. Aus welcher Richtung auch immer. Tierschutz ist auch in Ordnung. Hab ja selber aus miesen Umständen gerettete Tier zu Hause. Und ich hab auch schon mal nen Tofuburger gegessen. Mit Satan hab ich es auch nicht so. Aber mal ehrlich: Die "Saubermann"-Tendenzen durch eben diese Quereinsteiger, die übers Visions mitgekriegt haben, dass es jetzt auch "sauberen" BM gibt, und die jetzt auch mal "edgy" sein wollen, gehen mir voll auf die Klöten.

Warum? Weil ich BM in erster Linie als völliges Fallenlassen in den "Abgrund" erlebe und erleben will. Ich will dann (symbolisch gesehen) niemanden neben mir haben, der mir dann Senfgas in die Fresse sprüht, weil ich dabei ne Lederjacke anhabe. BM war für mich immer die allerletzte, vollkommen entfesselte Zuflucht vor allen "no go"-Areas in dieser Welt. Wo ich meine Dämonen UNZENSIERT rauslassen konnte. Und die hat jeder in sich. Ausnahmslos. Ich will beim BM hören nicht "korrekt" sein. Ich will dabei um mich schlagen, schreien, die Bestie in mir erleben. Für mich ist BM ein Stück weit Therapie. Und in Therapien gibt es keine ZENSUR. Alles was kommt, kommt. Alles kommt raus. Nichts davon wird be- oder verurteilt. Und jetzt mal ehrlich: Es wird nirgendwo ein neuer Hitler kommen, nur weil Band XY, die 500 Platten verkauft, mal nen blöden Türkenwitz abgelassen hat. Wenn die Leute, die eine „Saubere“ Szene fordern, selbst immer völlig "korrekt" in allem sind, was sie da so propagieren...Ja, dann fresse ich nen Besen. Solche Leute mit ihrer "holier than thou"-Attitude sind mir vollkommen suspekt. Die beiden SMGSR-Typen sehen auch aus wie 2 Buchhalter. Oder Tocotronic-Fans, die beim bösen Stiefbruder eben ne Mayhem-Scheibe gefunden haben und die sich jetzt kichernd unter der Decke reinziehen. Mami soll ja davon nix mitkriegen.

Das die genannten oft genug und mittlerweile immer mehr wie die ganzen Studenten-Bands aus dem Visions (dünne Ärmchen, "tu mir bloß nicht weh"-Rehblick) rüberkommen, bzw. ich die Tendenz erkenne, dass auch noch der BM um Himmels willen am liebsten AUCH NOCH von sämtlichen "Verunreinigungen" gesäubert und domestiziert werden soll, lässt mir die Hutschnur hochgehen.

Mein Tipp an diese Menschen: Tür schließen, umdrehen, weitergehen.

Du bist schon so ein bisschen ein one-trick-pony, gerade wenn es um Black Metal geht, nicht? Leider leiert sich die immer selbe alter Leier irgendwann aus - und dann hält man halt bei Satanismus, Kirchenbränden, Fuck off-Attitüte, Weltabgewandheit und rechten Tendenzen nicht mehr die Luft vor lauter Gefährdung des Kinderzimmers an, sondern es kann auch mal sein, dass einem ein leichtes Gähnen entfleucht, weil die Kirchen von Steuergeld wiederaufgebaut sind, man seinen LaVey dann mal doch durch hat und enttäuscht zur Seite legt und die ach-so-unbotmäßigen rechten Tendenzen eh schon fett sich in den europäischen Parlamenten bequem gemacht haben.

Und jetzt ganz exklusiv für Dich:

 
Du bist schon so ein bisschen ein one-trick-pony, gerade wenn es um Black Metal geht, nicht? Leider leiert sich die immer selbe alter Leier irgendwann aus - und dann hält man halt bei Satanismus, Kirchenbränden, Fuck off-Attitüte, Weltabgewandheit und rechten Tendenzen nicht mehr die Luft vor lauter Gefährdung des Kinderzimmers an, sondern es kann auch mal sein, dass einem ein leichtes Gähnen entfleucht, weil die Kirchen von Steuergeld wiederaufgebaut sind, man seinen LaVey dann mal doch durch hat und enttäuscht zur Seite legt und die ach-so-unbotmäßigen rechten Tendenzen eh schon fett sich in den europäischen Parlamenten bequem gemacht haben.

Und jetzt ganz exklusiv für Dich:


Du hast anscheinend nichts von meinem Post verstanden. Setz mich doch einfach auf Ignore. Hatte ich dir schon mal empfohlen.
 
Du hast anscheinend nichts von meinem Post verstanden. Setz mich doch einfach auf Ignore. Hatte ich dir schon mal empfohlen.

Vielleicht hast du mich ja auch falsch verstanden - deshalb jetzt weniger polemisch und im Versuch sachlich: War Black Metal nicht immer eine innere Abgrenzung, eine Distinktion, eine Differenz - nicht nur als ein Unterscheidendes, sondern auch als ein ständiges Unterscheiden, das nicht in der essenzialisierten Identität sondern im Prozess des Differenzierens, der keine Identität kennt, seine Identität findet. Und ist diese immanente Negativbewegung nicht das, was Satan, Kirchenbrand und Kokettieren mit Rechts irgendwann mal aufhebt, und den Black Metal an Ufer steuert, die er noch nicht kannte. Nicht als externer Eingriff der Domestizierung, sondern aus sich heraus?

Und nur weil jemand eine radikal andere Meinung als ich hat, werde ich den Teufel tun, und ihn auf Ignore setzen. Erst aus Reibung entstehen interessante Diskussionen.
 
Um das mal klar zu sagen. Natürlich hat kein Mensch Lust auf Faschismus. Aus welcher Richtung auch immer. Tierschutz ist auch in Ordnung. Hab ja selber aus miesen Umständen gerettete Tier zu Hause. Und ich hab auch schon mal nen Tofuburger gegessen. Mit Satan hab ich es auch nicht so. Aber mal ehrlich: Die "Saubermann"-Tendenzen durch eben diese Quereinsteiger, die übers Visions mitgekriegt haben, dass es jetzt auch "sauberen" BM gibt, und die jetzt auch mal "edgy" sein wollen, gehen mir voll auf die Klöten.

Das die genannten oft genug und mittlerweile immer mehr wie die ganzen Studenten-Bands aus dem Visions (dünne Ärmchen, "tu mir bloß nicht weh"-Rehblick) rüberkommen, bzw. ich die Tendenz erkenne, dass auch noch der BM um Himmels willen am liebsten AUCH NOCH von sämtlichen "Verunreinigungen" gesäubert und domestiziert werden soll, lässt mir die Hutschnur hochgehen.

Mein Tipp an diese Menschen: Tür schließen, umdrehen, weitergehen.

Zustimmung. Genau das ist es auch, was mich am "BM"-Special im letzten RH so angenervt hat, ich war bloß viel zu faul (und bin es eigentlich immer noch), im entsprechenden Thread meine ablehnende Haltung zu artikulieren. Außerdem habe ich offen gesagt null Bock auf endlose Diskussionen der Art, wie sie sich hier schon wieder ankündiegn. Daher "Danke" an MIBURN, du hast mir - zumindest zum überwiegenden Teil - aus der Seele geschrieben.
 
Vielleicht hast du mich ja auch falsch verstanden - deshalb jetzt weniger polemisch und im Versuch sachlich: War Black Metal nicht immer eine innere Abgrenzung, eine Distinktion, eine Differenz - nicht nur als ein Unterscheidendes, sondern auch als ein ständiges Unterscheiden, das nicht in der essenzialisierten Identität sondern im Prozess des Differenzierens, der keine Identität kennt, seine Identität findet. Und ist diese immanente Negativbewegung nicht das, was Satan, Kirchenbrand und Kokettieren mit Rechts irgendwann mal aufhebt, und den Black Metal an Ufer steuert, die er noch nicht kannte. Nicht als externer Eingriff der Domestizierung, sondern aus sich heraus?

Und nur weil jemand eine radikal andere Meinung als ich hat, werde ich den Teufel tun, und ihn auf Ignore setzen. Erst aus Reibung entstehen interessante Diskussionen.

Dann solltest du vielleicht solche (für mich eher beleidigenden) Begriffe wie "one trick pony" vermeiden.

Zu der anderen Sache. Da kann ich dir nicht ganz folgen. Ich habe ohnehin manchmal Probleme, deine Sätze zu verstehen. Vielleicht bin ich auch zu blöd dafür. Jedenfalls ist BM für mich eine reine Gefühls-/Bauchangelegenheit und nichts Intellektuelles. Natürlich darf BM sogar sehr gern intelligent sein. Ich habe aber ein Problem damit, wenn BM sozusagen "reingewaschen" werden soll. Wie ich schon erwähnte, ist BM auch eine Art Therapie für mich, und kein guter Therapeut wird dir jemals irgendwas in einer Therapie sozusagen "verbieten" und/oder beurteilen oder gar verurteilen. Und so sehe ich "meinen" BM auch. Sollen doch manche "Jesus/Allah/was weiß ich is a Cunt" oder sonstwas brüllen. Wenns ihnen danach besser geht... Die Aussage an sich muss ich ja nicht gut finden, aber wenn sozusagen das Gefühl dahinter authentisch ist, dann ist das für mich OK.

Jetzt aber versuchen diverse "Saubermänner" den BM (so wie ich ihn kennen- und lieben gelernt habe) zu "domestizieren" und zwar IMO aus den vollkommen falschen Gründen. Denn wie ich schon erwähnte, besteht doch null Gefahr für die Gesellschaft, wenn die eine oder andere BM-Band nicht komplett "blütensauber" ist. Da wird mit Kanonen auf Spatzen geschossen und so mehr Schaden angerichtet als alles andere. Denn dadurch geht nach und nach gerade das verloren, was BM so einzigartig macht. Und wenn ich nicht der Typ für BM bin, weil ich vielleicht die Musik ganz gut finde, aber darüber hinaus mit dem Spirit bzw. der "Unkorrektheit" des Genres nix anfangen kann, dann sollte ich vielleicht doch lieber (Achtung Sarkasmus!) in der Visions/Tocotronic-Ecke bleiben.
 
Ich hör einfach nur Metal. Mal intellektuell, mal einfältig, mal extrem, mal kommerziell, mal satanistisch, mal christlich, mal unreligiös. Und hab Spaß dabei. Aber wahrscheinlich mache ich mir das alles zu einfach, was? Ich verstehe jedenfalls nicht, warum man gewisse Strömungen nicht einfach tolerieren kann. Man muss ja nicht gleich unterstützen.
 
Ich hör einfach nur Metal. Mal intellektuell, mal einfältig, mal extrem, mal kommerziell, mal satanistisch, mal christlich, mal unreligiös. Und hab Spaß dabei. Aber wahrscheinlich mache ich mir das alles zu einfach, was? Ich verstehe jedenfalls nicht, warum man gewisse Strömungen nicht einfach tolerieren kann. Man muss ja nicht gleich unterstützen.
Genau so, Thema kann abgehakt werden!!!
 
Da wollen irgendwelche neuen Bands jemandem "seinen" Black Metal weg nehmen?

Du meine Güte.

Und wie die überhaupt aussehen...

Im Ernst: Ich höre einige Cascadian-Bands sehr gerne, kann aber mit klassischen BM nix anfangen. Inwiefern tangiert das Fans von klassischem BM? Wo ist da der Widerspruch? Dass sie als Teil des BM-Bereichs angesehen werden? Ist das so schlimm? Und wenn ja: Warum ist das schlimm?

Ich hör einfach nur Metal. Mal intellektuell, mal einfältig, mal extrem, mal kommerziell, mal satanistisch, mal christlich, mal unreligiös. Und hab Spaß dabei. Aber wahrscheinlich mache ich mir das alles zu einfach, was? Ich verstehe jedenfalls nicht, warum man gewisse Strömungen nicht einfach tolerieren kann. Man muss ja nicht gleich unterstützen.
Das solltet Ihr auf jede DF-Seite oben als Header drucken.
 
Da wollen irgendwelche neuen Bands jemandem "seinen" Black Metal weg nehmen?

Du meine Güte.

Und wie die überhaupt aussehen...
Ich frage mich ernsthaft wann genau diese Punkte aufhören in JEDER Diskussion um Black Metal aufzukommen. Wahrscheinlich nie. Man will ja die Szene und die Musik rein halten.
 
Ich hör einfach nur Metal. Mal intellektuell, mal einfältig, mal extrem, mal kommerziell, mal satanistisch, mal christlich, mal unreligiös. Und hab Spaß dabei. Aber wahrscheinlich mache ich mir das alles zu einfach, was? Ich verstehe jedenfalls nicht, warum man gewisse Strömungen nicht einfach tolerieren kann. Man muss ja nicht gleich unterstützen.

DANKE! Schon lange hat mir hier keiner mehr so aus dem Herzen gesprochen wie Du mit diesem Post. :top:
 
Vielleicht hast du mich ja auch falsch verstanden - deshalb jetzt weniger polemisch und im Versuch sachlich: War Black Metal nicht immer eine innere Abgrenzung, eine Distinktion, eine Differenz - nicht nur als ein Unterscheidendes, sondern auch als ein ständiges Unterscheiden, das nicht in der essenzialisierten Identität sondern im Prozess des Differenzierens, der keine Identität kennt, seine Identität findet. Und ist diese immanente Negativbewegung nicht das, was Satan, Kirchenbrand und Kokettieren mit Rechts irgendwann mal aufhebt, und den Black Metal an Ufer steuert, die er noch nicht kannte. Nicht als externer Eingriff der Domestizierung, sondern aus sich heraus?

Und nur weil jemand eine radikal andere Meinung als ich hat, werde ich den Teufel tun, und ihn auf Ignore setzen. Erst aus Reibung entstehen interessante Diskussionen.

Mit anderen Worten, Black Metal muss sich von seinen Standards (Satan, Kirchenbrand, ... ) weg bewegen, um sich selbst im Kern treu zu bleiben.
Quasi: Weitergabe des Feuers, statt Anbetung der Asche.
Habe ich das richtig verstanden?
 
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