Ich lese gerade
Die roten Orchideen von Shanghai von Juliette Morillot. Was auf den ersten flüchtigen Blick anmuten mag, wie eine leichte, vielleicht sogar romantische Erzählung, ist ein ziemlich finsterer, tragischer Brocken von einem Roman, in dem sprachlich so schonungslos wie schmerzhaft zärtlich die Lebensgeschichte der jungen Sangmi Kim erzählt wird, die als Tochter wohlhabender Eltern in den Zwanziger Jahren im südkoreanischen Seoul aufwächst und schließlich als eine der, mit dem regelrecht diabolischen Euphemismus "Trostfrauen" bedachten Zwangsprostituierten den japanischen Besatzern des Landes in die Hände fällt. Ich hab noch einiges vor mir, aber die Grausamkeit und Brutalität, aber auch der trotzige Mut, die in dieser Geschichte greifbar und quälerisch plastisch heraufbeschworen werden, berühren mich zutiefst. Ein aufwühlendes Buch, das mich ganz sicher nicht unverändert entlassen wird. Tausend Dank,
@RidingOnTheWind hierfür!