DEAF FOREVER - die zwölfte Ausgabe

Wichtiger sind für mich die Benotungen/Besprechungen der einzelnen Personen: Wenn der Albrecht ne DM-Empfehlung ausspricht, dann wird da reingehört. Punkt.

Das ist aber ein großer Fehler, denn dieser Mann weigert sich immer noch, sein Verbrechen an SUFFOCATION zuzugestehen. Das werde ich ihm nie verzeihen und es wird ein ewiger Makel sein, der an ihm haften wird.


Ich bin kein Autofahrer.
Und der symptomatischste Song des Albums heißt "Cheat & Pretend".
Alles klar?

Nein.
 
Aber gerade beim Soundcheck sind ja dann eben auch viele Wertungen von Soundcheckern vertreten, die mit dem Stil einer Platte eher wenig bis nichts anfangen können. Wo liegt der Erkenntnisgewinn, wenn ich deren Meinung gleichgewichtig mit einbeziehe?

Ich finde es gerade interessant wenn im Soundcheck Redakteure Alben gute Noten geben deren Stil ihnen sonst eher nicht so zusagt. :)
 
Soundcheckplatzierungen und Benotungen an sich sind für mich maximal zweitrangig. Was mich vielmehr interessiert, ist die Auseinandersetzung des Rezensenten mit der Musik, seine Assoziationen, seine Kontextualisierung des Werkes ins Gesamtschaffen oder auch ein gesamtes Genresegment und sehr gerne auch seine krass subjektiven Eindrücke. Deswegen bevorzuge ich auch mit flammender Feder geschriebene Reviews, die in Wortwahl und Bewertung auch mal über die Stränge schlagen, gegenüber einem rein deskriptiven Ansatz, der für meinen Geschmack wenig mehr ist, als dröger Dienst am Kunden.

Um mal die Grabnebelfürsten zu zitieren: "Musik muss bluten." Das Schreiben über Musik ebenso...
 
Soundcheckplatzierungen und Benotungen an sich sind für mich maximal zweitrangig.

Was ich jedoch als schade empfinde. Du bist ja nun auch nicht der einzige Mensch, der so empfindet. Aber der Grund, weshalb Noten vergeben werden, liegt ja auch darin begründet, um eine gewisse Wertigkeit der Veröffentlichungen, zugegeben in sehr vereinfachter Form, darzustellen. Wir leben in einer Welt der Benotung. Wir sind als Kinder in der Schule benotet worden. Und mir persönlich geht es auch so. Ich werde von meinen Herrinnen auch benotet. Ich erhalte Benotungen vom Arbeitgeber. Ist das ein deutsches Problem? Vielleicht. Aber ich kann es nicht ändern. Wenn ich ein Review sehe, ist das erste, was ich mache, auf die Note zu gucken. Wenn ich sehe, ups, die neue ARTILLERY hat nur 7 Punkte erhalten, dann will ich wissen, weshalb.

Um mal die Grabnebelfürsten zu zitieren: "Musik muss bluten."

Nee, muss sie nicht. Sie kann auch einfach nur geil sein.
 
Alles kann, nichts muss, ist mein Motto in derlei Dingen und ich bin ja noch nicht einmal gegen Benotungen, ich brauch sie einfach nicht. Ich will einen geilen Text, aus dem ich nicht nur Informationen zum Werk ziehen kann, sondern vielleicht sogar noch ein, zwei Metaebenen mitgeliefert kriege.

Jetzt nicht die Augen verdrehen, aber die Spex war zu ihrer leider schon sehr lang zurückliegenden Glanzzeit für mich ein Musterbeispiel dieser Disziplin. Da wechselten sich musikologische und hochtheoretische Abhandlungen ab mit lodernden Liebes- oder Hassbekundungen und nahezu alles war dabei sprachlich, inhaltlich und rhetorisch so geil verfasst, dass ich mich bei der Lektüre fast schon in das jeweilige Album hineingezogen fühlte. Und da gab's keine einzige Benotung.

Bei mittelmäßigem Klimbim ist es natürlich schwerer, das entsprechende Feuer zu entfachen, als bei etwas überwältigend Geilem oder abgrundtief Bekacktem. In derlei Fällen ist der rein deskriptive Ansatz mit Benotung sicher der einfachere Weg, zugegeben.
 
Ich bin zwar irgendwie auch Benotungs-Fetischist und hab bereits mit 13 Jahren mein eigenes Benotungs-System entwickelt. Mich nur auf die Note eines Rezensenten zu verlassen (auch wenn er geschmacksverwandt ist), habe ich mir aber abgewöhnt, da zwei Menschen nie genau den gleichen Geschmack haben. Da ist eine ausführliche Beschreibung hilfreicher. Das funktioniert dann auch bei völlig abweichendem Geschmack des Rezensenten. Wenn jemand einem Album 5/10 gibt, mit der Beschreibung: "Sie verlieren sich zu oft in langen Gitarren-Soli und die atmosphärischen Breaks und vielen Tempowechsel stören den Fluss des Albums.", dann weiß ich, dass ich mal ein Ohr riskieren sollte. Gibt jemand 10 Punkte, weil: "Sie haben allen unnötigen Ballast abgeworfen, auf Gitarren-Soli und Breaks wurde komplett verzichtet und sie prügeln sich mit nur 3 Akkorden durch das gesamte Album.", weiß ich dass ich die Finger davon lassen sollte.
 
Uff - ich komme mal wieder nicht zum Lesen, habe letzte Woche erst noch das vorletzte RH abgearbeitet und bin da gerade mit der aktuellen Ausgabe zugange. Dass ich das DF da immer hintenanstelle, liegt einzig daran, dass aufgrund des zweimonatigen Veröffentlichungsabstands so der Gedanke vorherrscht, es sei ja noch viel Zeit bis zur nächsten Ausgabe. ;) Abgesehen davon kommt allerdings auch dieses In-die-Tiefe-Gehen vieler Stories einem solchen Leseverhalten meinerseits sehr entgegen. Da finden sich einfach viele zeitlose Themen, die auch in Jahren noch relevant und lesenswert sind - nicht nur Tagesgeschäft. :) Na ja, falls es nix wird: In zwei Monaten wollte ich mal "großen" Urlaub (zwei Wochen) nehmen und auch nur zur Entspannung verreisen, da bekommt man Hefte schon mal an zwei Tagen durch.
 
Das Omen-Interview regt mich auf.

Können wir wieder über Schwanzgrößen reden?

Der Rest des Heftes ist allerdings sehr fein geworden, wie immer! Das Euro-Metal-Special wird mal wieder sehr viel neue Schätze für mich zutage fördern, die ich bisher, auch dank meiner späten Geburt, noch nicht kenne! :)
 
Ich steh ja generell auf die Specials im DF. Mit einer der Hauptgründe, warum ich das Heft so gerne lese. Let's face it, altersbedingt hab ich mit 27 einfach 'ne Menge guter Musik nicht miterleben können, da ich Anfang der 80er wohl noch Quark im Schaufenster war:D Umso mehr freut es mich, dass hier immer schön fröhlich der Traditionsstrom am Leben gehalten wird und ich als Jungspund die Möglichkeit bekomme, irgendwie nochmal einzutauchen und Zeit, Szene und Musik nachzuerleben. Auch im aktuellen Heft wieder gelungen und voll geil ey:cool::feierei:
 
Für mich das bislang uninteressanteste Special, neben dem Folkgedöns in einer der ersten Ausgaben. Kann vielleicht daran liegen, dass sich keine der explizit erwähnten Scheiben in meinem Besitz befindet.
Der Drang, das zu ändern, bzw die Sammlung aufzuwerten besteht, im Gegensatz zum Death Metal und 2000er Deutschland Special auch überhaupt nicht.
Mein Geldbeutel freut sich.
 
Mir geht's genau umgekehrt. Das sind doch gerade die Sachen, die ich gerne haben und hören will. Da merkt man erstmal, wo die anderen alle von inspiriert wurden:verehr:
 
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