Auch ich bin überrascht.
Nicht nur über seinen Tod (er war superfit, 80 ist heute kein Alter mehr, hatte gerade kurze Tournee-Pause und stand sicherlich ständig unter ärztlicher Betreuung),
sondern auch,. dass es mich wirklich betroffen macht - und ich diesen Thread hier gesucht habe.
Natürlich kommt, schon wegen der Distanz, nicht die Trauer wie bei Ronnie auf, aber ein kleiner Schock ist schon da.
Die Gründe sind aber auch schnell aufgezählt. Ich kann anerkennen, wenn jemand wirklich etwas geleistet hat und mit Qualität vielen Anderen Freude gemacht hat. Schlager & Co. habe ich immer belächelt, auch Anfang der Siebziger, als der Super-In war. Udo Jürgens habe ich nie in diese Ecke gestellt. Meine Mutter hatte ihn geliebt und von mir damals einen Bildband "Udo 70" (das Jahr, nicht das Alter) geschenkt bekommen. Die Berichte und Bilder daraus passten zu dem, was ich von Rockstars wusste. Ihre LP´s ließ ich Anfang der 80 er auch mal zwischen Judas Priest und Magnum laufen. Nicht alles super, aber vieles durchaus hörenswert - vor allem auch durch die gute Pepe Lienhardt Band.
Mit meiner damaligen Hardrockband hatten wir sogar mal das "ehrenwerte Haus" aus und mit Spaß gespielt. Im Gegensatz zu Heino & Konsorten war dieser Mann viel mehr Rocker - auch im Anzug. Texte, Melodien, Arrangements waren ganz groß. Wenn ich mal Fernweh nach meiner ehemaligen griechischen Teil-Zeit-Heimat habe oder in Hellas-Stimmung bin, stimme ich immer "griechischer Wein" an.
Man muss jetzt sicherlich nicht heulen, denn er hatte (was sonst immer nur hingelabert wird)
wirklich ein langes, erfülltes und sicherlich sehr zufriedenes Leben. Aber man kann Respekt zollen und ehrlich zugeben, dass man ihn vermissen wird.
R.I.P.