Aber schreibt doch zu den Alben jeweils ein paar Sätze, so wie ursprünglich angedacht. Mich würde interessieren, was die Alben für Euch ausmachen, vielleicht auch, wie Ihr dazu gekommen seid usw.
Da hast du recht,
danke für den Hinweis!
Possessed:
"Seven Churches"
(1985)
Von einer Zufallsbekanntschaft, der großer Blackmetalfan ist, würde mir im Gesprächszusammenhang mit Venom diese Band empfohlen. Zudem gilt das Album als Kult im Extremmetalpionierbereich, insbesondere Deathmetal und war irgendwann nicht gerade überteuert zu haben.
Ein, zwei, drei Songs zündeten recht bald. Der Einfluss aus Heavy Metal und vor allem Thrash Metal ist zwar unverkennbar, gleichzeitig klingt das Album ziemlich extrem für die damalige Zeit und vor allem immer noch sehr bissig, räudigste und - ja! - eigenständig, sowie - auch wenn es inzwischen technisch versiertere und abwechslungsreichere Bands geben mag - heute noch krass und frei von Genrescheuklappen; wäre damals auch schlecht möglich gewesen, solche aufzusetzen, wollte man seinerzeit aus Epigonenthrash als Korsett ausbrechen und Neuland betreten.
Ich finde keinen Song wirklich schlecht, aber auf Albumlänge war (und ist mit Abstrichen immer noch) das Album doch recht sperrig, und ich bin immer noch (langsam aber sicher) dabei, mir Nuancen als differenziert und erwartbar erkennbar zu erarbeiten und auch noch die letzten Songs schönzuhören. Die Halbwertszeit von "Seven Churches" ist also enorm, das Album nicht nur aufgrund seines Kultfaktors interessant.
Paradise Lost:
"Lost Paradise"
(1990)
Das ist das Frühwerk einer Band, der bei diesem Debutalbum oft noch eine unausgereifte Findungsphase unterstellt werden. Ich hingegen empfinde das Album zwar als sperrig, aber bereits stilsicher und - vor allem - absolut eigenständig. Das muss man so erst einmal hinbekommen. Findungsphasenfrage hin oder her: Die durchaus "frühreifen" Paradise Lost spielen hier noch ziemlich garstig, deutlich deathmetallastig und doch stilistisch bereits darüberhinaus gehend. Die im Vergleich zum späteren Bandsound kältere Atmosphäre tut dem Werk tatsächlich gut und trägt ungemein zur Einmaligkeit des Dargebotenen bei.
Mit mir und PL ist es so eine Sache... Ich kenne die Band seit über 25 Jahren, und ganz, ganz, ganz, ganz lange, dachte ich, dass ich außer einem "Überalbum" namens "Draconian Times" kein weiteres brauchen sondern damit wunschlos glücklich bleiben würde. Ich hörte dies und das von der Band, doch nichts konnte mich mehr so sehr in seinen Bann schlagen wie "DT". Selbst das vielgepriesene Album "Icon" nicht, das ich irgendwann günstig erhielt, und es immer mal wieder damit probierte, es zwar auch nicht schlecht fand, doch nie fing es mich so richtig ein.
Mit "The Plague Within" änderte sich das schlagartig, und nachdem "Medusa" wieder eher an mir vorbeiplätscherte und dann auch nicht den Weg in mein Regal fand, hat "Obsidian" mich dann wieder ganz schnell abgeholt, wo ich mit "TPW" noch lange nicht aufgehört hatte. Jetzt fehlt mir zu meinem Glück bloß noch "Host", das ich auf seine spezielle Art ähnlich stark finde, aber noch nicht gekauft. Aber gut, das hat mit Deathmetal nichts zu tun...
Mehr demnächst!