N'abend!
Ich kann auf jeden Fall noch das "Yggdrasill"-Demo empfehlen. Das wurde 1991 veröffentlicht und wurde später zusammen mit dem "The Forest Is My Throne"-Demo von SATYRICON als Split-CD veröffentlicht; ich habe es seinerzeit von der Band gegen die Einsendung einer Leerkassette überspielt und mit fotokopiertem Cover zurückbekommen.
Musikalisch empfand ich es damals als eines der extremsten und vor allem kalten Black Metal Demos - es hat mich nahezu genauso weggeblasen wie anno '87 die "Seven Churches" von POSSESSED. Wahnsinn!
Mit dem Demo verbindet sich auch folgende Begebenheit, die meinem Leben endlich die Richtung gegeben hat, die es - zumindest religiös - seitdem innehat: Wie oben geschrieben, bekam ich es gegen Ende '91 von der Band und lief dann bei mir (vor allem im Walkman!) rauf und runter. Dann geriet es ein wenig in Vergessenheit, bis ich im Spätsommer '92 mit ein paar Kumpels in der Schikowsky'schen Buchhandlung in Berlin über das Buch "Die Blätter von Yggdrasill" von Freya Aswynn gestolpert bin. Die Buchhandlung Schikowsky (damals noch ein Laden in der Motzstr. 30 in Berlin-Schöneberg, unweit des Nollendorfplatzes - ob es den Laden heute noch gibt, weiß ich aber nicht...) hat als Schwerpunkt ihres Angebotes nahezu ausschließlich esotherische und okkulte Literatur aus aller Herren Länder - egal ob nun nordische und/oder keltische Mythologie, Satanismus, Kabbalah, Wicca, etc. pp. Jedenfalls fiel mir das Buch gleich auf, und ich überlegte, woher ich den Namen "Yggdrasill" kannte. Das Buch - ein einfaches in Rot gehaltenes Paperback mit einer umlaufenden Runenbordüre und einem Bildnis des in einen weiten Mantel gehüllten einäugigen und einsamen Wanderers - faszinierte mich ungemein, und ich war immer noch am Überlegen, bis es mir auf einmal wie Schuppen von den Augen fiel: Mann, so heißt doch das Demo von dieser norwegischen Black Metal Band! Ich begann darin zu lesen - es geht um die Runen und ihre Interpretation aus weiblicher Sicht - und versank völlig in der Lektüre, bis mich meine Kumpels anstießen, weil sie endlich los wollten. Wir waren immerhin eine gute Stunde im Laden, und solange habe ich in dem Buch gelesen! Ich hab's dann natürlich auch gleich gekauft, war quasi ein Pflichtkauf!!!
Seitdem bin ich bekennender Heide...
Musikalisch haben mich ENSLAVED zumindest bis zur "Frost" nicht enttäuscht. Mit den späteren Veröffentlichungen der Band kann ich jedoch so gut wie nichts anfangen, die sind mir zu "schräg" und haben mit den alten ENSLAVED eigentlich nichts mehr gemein. Allerdings muß ich auch gestehen, daß sie mich bei ihrem Auftritt auf dem Festungs Open Air positiv überrascht haben: Der Mix aus alten und neuen Songs war mehr als gelungen und als Highlight der Show das finale "Hordane's Land" - es war Wahnsinn!!!
Grüße,
Church