ICED EARTH - 500 BPM in der rechten Hand

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Eine Frage, die ich mir stelle, da sich die Frage nach neuen Zeuch kaufen absolut erledigt hat: Wäre ich Metal-DJ, würde ich nicht für mich privat, sondern öffentlich auf Veranstaltungen Iced Earth auflegen? Ich beispielsweise liebe gerade den Anfang von "Burning Times", diese treibenden Gitarren, die Glocken im Hintergrund, das einsetzende Schlagzeug. Aber auflegen, um eine kochende Meute am Tanzen zu halten? Und unabhängig von meiner Meinung könnte das Lied ja ein Downer sein, weil sich die meisten mit der höchst kriminellen Aktion Schaffers auseinandergesetzt haben und keinen Bock haben, dann darauf abzufeiern. Oder ist das bei solchen Veranstaltungen die Minderheit?
 
Naja, es sollte schon erlaubt sein darüber zu diskutieren wie man mit der ganzen Sache umgeht. Iced Earth waren (und sind) nun mal eine wichtige Band für mich und begleiten mich nun schon seit über 25 Jahren. Ein Album wie Dark Saga gefällt mir immer noch und ich bin auch weit davon entfernt es nicht ab und an mal wieder aufzulegen, sollte ich in der Stimmung sein.
Ich habe für mich persönlich entschlossen keine neuen Produkte aus dem Hause Schaffer mehr zu kaufen und natürlich auch nicht mehr zu live Shows zu gehen, falls es mal wieder welche geben sollte.
Allerdings kann ich auch nicht eine so lange Zeit meiner persönlichen Metal Geschichte einfach ausradieren. Ich finde das ist schon eine schwere Frage und jeder Fan der Band muss seinen eigenen Weg finden damit umzugehen. (Muss jetzt der IE Patch auf meiner Kutte entfernt werden? ).
Das hat aber nicht im geringsten damit zu tun irgend etwas relativieren zu wollen. JS hat sich offenbar im Laufe der Zeit zu einem ideologisch verblendeten kriminellen entwickelt und gehört dafür rechtskräftig verurteilt. Das kann man ohne Zweifel festhalten.
Die Iced Earth Fans stehen damit dennoch in einem gewissen Dilemma..

Sehe ich ähnlich. Die CDs, welche ich zu Hause habe werde ich weiterhin hören sofern Lust vorhanden ist und nicht "entsorgen". Meine aktuellste ist glaube ich "The Crucible of Man" von 2008, ich habe die Band die letzten Jahre nur mehr am Rand verfolgt. Es gibt Gottseidank zumindest meiner Meinung nach bessere Acts, von daher sehe ich rein musikalisch für mich keinen großen Verlust wenn es die Band nicht mehr gibt. Merch habe ich auch keines, mit einem IE Shirt rumlaufen würde ich wohl eher kritisch sehen.
Die neue Demons & Wizards hätte ich mir wohl noch holen sollen, bevor das Thema eskaliert ist - lässt sich jetzt nur mehr mit einem schalen Beigeschmack nachholen.

Schon traurig, dass IE jetzt auf diese Weise Bekanntheit wie noch nie erlangt haben und so einen unrühmlichen Abgang hinlegen.
 
Was macht eigentlich Jon Schaffer gerade? Er sitzt immer noch in Indiana im Gefängnis und wartet darauf, nach Washington D.C. überführt zu werden:
https://www.blabbermouth.net/news/i...fter-being-arrested-for-role-in-capitol-riot/
Ich finde es immer wieder faszinierend, dass viele Gerichtsdokumente in Amerika öffentlich sind.

Sagt leider auch was über blabbermouth aus, dass sie sich da aus null Komma null neuen Informationen, die für die Öffentlichkeit relevant wären, ne Story zusammen schustern. So nach dem Motto: Schaffer polarisiert, da kann man doch sicher noch ein paar Klicks raus wringen.
 
Ich stöbere grad wieder in alten Mags (Rockhard, Heavy oder Was), da ich Sachen rausschmeise. Und da bin auf die Ausgabe des Rockhard (März 2017) aufmerksam geworden, da dort meine geliebten Overkill die Titelstory innehatten.

Jetzt (endlich) kommt der Bezug zu Jon Schaffer: Zum Schluss ging es im Intervierw mit Bobby Ellsworth um Trump: Bobby wurde zu Trump befragt, wie er zu ihm steht - nachdem z.B. Gonzo von Armored Saint öffentlich für Trump eintrat, obwohl er mexikanischer Abstammung wäre. Bobby teilte daraufhin mit, dass er zwar eine politische Meinung hat (die offensichtlich Anti-Trump ist), die er aber nicht öffentlich äußern möchte - er wurde bei Wikipedia beispielsweise als strammer Konservativer bezeichnet, nur weil er mit Obamas Gesundheitsreform nichts anfangen konnte. Daraufhin entgegnete Holger Stratmann, oder dass er vielleicht gar als "Libertärer" wie Iced Earths Jon Schaffer bezeichnet würde. Holger meinte dann anschließend: "Ich habe mal versucht, Jon's Ansichten für die deutschen Leser zu übersetzen, bin aber letztlich gescheitert".
Bobby darauf: "Nun, Jon ist ein großer Geschichtenkenner, oder? Politik und Geschichte gehen immer Hand in Hand. Die großen Unterschiede zwischen Amerika und Europa sind größer, als viele denken. Hier ist es lauter und extremer (...).

Wenn selbst ein Chefredakteur an der Übersetzung von Schaffers Texten scheitert...
 
Geschichtskenner!

Fand es halt spannend, dass schon 2017 dem Schaffer Jon seine Thesen bekannt waren, aber gleichzeitig war die (genaue) Übersetzung seiner Ansichten dann doch immer schwierig - vielleicht waren somit eben doch nicht alle Ansischten immer so klar erkennbar? Bin jetzt eher ein unterdurchschnittlicher Englisch-Experte, kann das daher schlecht beurteilen.
 
hier wäre ja die 1:1 Übersetzung interessant: eben Geschichtenkenner oder doch Geschichtskenner? Marginaler aber nicht unspannender Unterschied;)
Genau da liegt der Hase im Pfeffer....Wäre er tatsächlich mit wissenschaftlicher Genauigkeit an seine angeblichen Geschichtsforschungen herangegangen, dann hätte er niemals einen solchen Mist verbreiten und verzapfen können. Denn die Geschichte USA ist ebenso wie die Geschichte Europas im Industriezeitalter eine Geschichte zwischen arm und reich, egal ob es um Rassentrennung, Feminismus, Arbeiterbewegung, sozialistische Gesellschaftsmodelle, Monotonie der Arbeit, Kapitalismus, Religion etc geht. Die Unterschiede sind nicht so groß, wie man uns immer weißmachen will. Leider stagniert Amerika seit Franklin D. Roosevelt, spät. jedoch seit Aufhebung der Rassentrennung in den Südstaaten. Ich habe den Eindruck, dass Schaffer lediglich einige verklärte Geschichten aus den Unabhängigkeitskriegen und dem Bürgerkrieg kennt und mit diesem "Wissen" gerne hausieren geht....Also quasi Geschichtsunterricht aus den Klassen 5 bis 7...
 
Ich habe den Eindruck, dass Schaffer lediglich einige verklärte Geschichten aus den Unabhängigkeitskriegen und dem Bürgerkrieg kennt und mit diesem "Wissen" gerne hausieren geht....Also quasi Geschichtsunterricht aus den Klassen 5 bis 7...
Ich hab da einen ähnlichen Eindruck, seit ich mal den Film Gettysburg gesehen habe und das Gefühl nicht losgeworden bin, dass ich gerade zu 100% den Text von der Glorious Burden als Film gesehen habe. Also ehrlich, in dem Text war nix, was es nicht auch im Film zu sehen gab. Und seitdem hab ich den Eindruck, dass Schaffers hochgelobte Expertise zur amerikanischen Geschichte hauptsächlich aus paar DVDs bestanden hat.

Zumindest zu dem Zeitpunkt. Dass er danach weiter"recherchiert" hat, hat uns wohl an den Punkt jetzt gebracht.
 
hier wäre ja die 1:1 Übersetzung interessant: eben Geschichtenkenner oder doch Geschichtskenner? Marginaler aber nicht unspannender Unterschied;)

Zu einem Wort zusammengesetzte Nomen gibt es in der englischen Sprache jedenfalls nicht.
Ich denke aber das Geschichtkenner gemeint ist, er hat ja auf "The Glorious Burden" eine Triologie zum Bürgerkrieg geschrieben.


Genau da liegt der Hase im Pfeffer....Wäre er tatsächlich mit wissenschaftlicher Genauigkeit an seine angeblichen Geschichtsforschungen herangegangen, dann hätte er niemals einen solchen Mist verbreiten und verzapfen können. Denn die Geschichte USA ist ebenso wie die Geschichte Europas im Industriezeitalter eine Geschichte zwischen arm und reich, egal ob es um Rassentrennung, Feminismus, Arbeiterbewegung, sozialistische Gesellschaftsmodelle, Monotonie der Arbeit, Kapitalismus, Religion etc geht. Die Unterschiede sind nicht so groß, wie man uns immer weißmachen will. Leider stagniert Amerika seit Franklin D. Roosevelt, spät. jedoch seit Aufhebung der Rassentrennung in den Südstaaten. Ich habe den Eindruck, dass Schaffer lediglich einige verklärte Geschichten aus den Unabhängigkeitskriegen und dem Bürgerkrieg kennt und mit diesem "Wissen" gerne hausieren geht....Also quasi Geschichtsunterricht aus den Klassen 5 bis 7...

Ich denke nicht, das wir den amerikanischen Geschichtsunterricht mit dem deutschem vergleichen können. Ich habe gehört, dass dort der Geschichtsunterricht einen deutlichen patriotischen Tonfall haben soll und der Fokus stärker auf innländischer Geschichte liegt wie bei uns. (Das kann natürlich je nach Bundestaat variieren, vielleicht befrage ich beim nächsten UTH ein paar Amerikaner zu dem Thema). Mit der These könnte man allerdings die patriotisch kitschige Herangehensweise Schaffers auf "The Glorious Burden" erklären.

Zu den anderen Themen:
Ich denke schon, dass die Unterschiede groß sind, vorallem wenn wir ländliche und konsevativ geprägte Gebiete zum Vergleich heranziehen.
In Städtischen Gebieten und Küstennähe sind die Unterschiede zu westeuropäischen Werten und Ansichten etwas geringer.
Aber auch in Kalifornien haben sich vor ein paar Jahren in einem Referendum 60 % gegen die Abschaffung der Todesstrafe (die in Kalifornien ausgesetzt ist) ausgesprochen.

Die Themen Arbeit und Kapitalismus werden von Konservativen, Libertären und irgendwo in der amerikanischen Mitte liegenden Wählern deutlich anders gesehen.
Viele glauben immer noch an den "Amerikanischen Traum" und sehen sich eher als verhinderte Millionäre als Benachtteiligte.
 
Zu einem Wort zusammengesetzte Nomen gibt es in der englischen Sprache jedenfalls nicht.
Ich denke aber das Geschichtkenner gemeint ist, er hat ja auf "The Glorious Burden" eine Triologie zum Bürgerkrieg geschrieben.




Ich denke nicht, das wir den amerikanischen Geschichtsunterricht mit dem deutschem vergleichen können. Ich habe gehört, dass dort der Geschichtsunterricht einen deutlichen patriotischen Tonfall haben soll und der Fokus stärker auf innländischer Geschichte liegt wie bei uns. (Das kann natürlich je nach Bundestaat variieren, vielleicht befrage ich beim nächsten UTH ein paar Amerikaner zu dem Thema). Mit der These könnte man allerdings die patriotisch kitschige Herangehensweise Schaffers auf "The Glorious Burden" erklären.

Zu den anderen Themen:
Ich denke schon, dass die Unterschiede groß sind, vorallem wenn wir ländliche und konsevativ geprägte Gebiete zum Vergleich heranziehen.
In Städtischen Gebieten und Küstennähe sind die Unterschiede zu westeuropäischen Werten und Ansichten etwas geringer.
Aber auch in Kalifornien haben sich vor ein paar Jahren in einem Referendum 60 % gegen die Abschaffung der Todesstrafe (die in Kalifornien ausgesetzt ist) ausgesprochen.

Die Themen Arbeit und Kapitalismus werden von Konservativen, Libertären und irgendwo in der amerikanischen Mitte liegenden Wählern deutlich anders gesehen.
Viele glauben immer noch an den "Amerikanischen Traum" und sehen sich eher als verhinderte Millionäre als Benachtteiligte.
ich bin ja nur etwas sarkastisch darauf eingegangen, dass der ganze geschichtsrevisionistische Bullshit von vielen Patrioten eher Geschichten, also mit hoher Wahrscheinlichkeit von fiktiven Inhalten durchsetzt, denn faktisch belegte Geschichte ist. Insofern Story-Teller statt History-Teller (ist nicht 1:1 ich weiß, mir geht es nur um den etwas zwinkernden Vergleich).
Das mit dem amerikanischen Geschichtsunterricht stimmt schon. Ich habe viele Jahre Konzerte tourender Bands mitorganisiert, wovon die meisten in meinen damaligen Wohnumfelden übernachtet haben. Da gab es oft spannende, und auch mal hitzige Diskussionen. Selbst mit eher bis definitiv linken Amerikanern. Ich habe da einige skurrile Situationen erlebt. Wir sind einmal mit einer US-Punkband, die ich mit einem Freund ein wenig auf Tour begleitet habe, bei einem Day-off zur KZ-Gedenkstätte Dachau gefahren. Dort haben die immer so komische (verlegene wahrscheinlich) Kicheranfälle gekriegt und etwas für mein Empfinden zu laut und nicht angemesen sich benommen. Der Sänger, der älter war und Europa-Tourerfahren, hat uns dann erzählt, dass das Geschichtswissen nicht mit dem unseren vergleichbar ist. Es ginge meist um die glorreichen USA und ihre Siege, sowie die tolle Besiedlungsgeschichte (ohne den Völkermord) etc., antatt faktischem Wissen. Die Heiligkeit der Verfassung, das große Opfer hierfür bla bla. Das alles zu Pauschalisieren traue ich mir dennoch nicht zu.
 
Zu einem Wort zusammengesetzte Nomen gibt es in der englischen Sprache jedenfalls nicht.
Ich denke aber das Geschichtkenner gemeint ist, er hat ja auf "The Glorious Burden" eine Triologie zum Bürgerkrieg geschrieben.


Die Themen Arbeit und Kapitalismus werden von Konservativen, Libertären und irgendwo in der amerikanischen Mitte liegenden Wählern deutlich anders gesehen.
Viele glauben immer noch an den "Amerikanischen Traum" und sehen sich eher als verhinderte Millionäre als Benachtteiligte.

Hier werden die USA aber auch von deutschen "Marktliberalen" und Linken jeweils einseitig dargestellt um ihre jeweilige Agenda zu untermauern. Es ist zwar richtig, dass ich in den USA theoretisch gesehen von heute auf morgen gefeuert werden könnte, praktisch gibt es aber auch dort einige Hürden. Davon abgesehen kann ich aber auch jeden Tag hinschmeißen und gehen. Viele deutsche Unternehmen haben die Erfahrung gemacht, dass es in den USA sehr schwierig ist, Arbeitnehmer zu halten. Gerade der Punkt, ich kann jederzeit gehen, wird von "Marktliberalen" und einigen Linken gerne verschwiegen, was einiges über die Leute aussagt.

Davon abgesehen ist es gerade in den USA immer wieder "witzig", wie die Trump Anhänger gegen Sozialismus schimpfen, aber wenn es um den eigenen Vorteil geht, dann sieht das wieder ganz anders aus.
 
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