Musikalische Erkenntnis des Tages

Ihr begeht einen Denkfehler.
Alles was ihr aus der "goldenen Ära" schätzt und kennt, ist das was übrig geblieben ist.
Auf jede erfolgreiche Band kamen auch damals mehrere mäßig gute und viele schlechte Musikformationen.
Kennt halt keiner mehr, weil irrelevant!
Oder es kam im Gegensatz zu heute nicht zu einer Veröffentlichung, da damals die Hürde einer Plattenproduktion doch etwas höher war.
Heutzutage reicht Internetpräsenz (Bandcamp, YouTube, Facebook, Streamingdienste) und schon kann man von Ottawa bis Tasmanien gehört werden.

Aber das ist doch - so schön das als Musiker sein mag - der springende Punkt. 80% von dem was heutzutage als VÖ auf den Markt geworfen wird, wäre besser im heimischen Proberaum (wenn es den überhaupt gibt und es sich nicht um das Kinderzimmer handelt) geblieben. Das jahrelange Arschabspielen hat den "alten" Bands sicherlich nicht geschadet.
 
Aber das ist doch - so schön das als Musiker sein mag - der springende Punkt. 80% von dem was heutzutage als VÖ auf den Markt geworfen wird, wäre besser im heimischen Proberaum (wenn es den überhaupt gibt und es sich nicht um das Kinderzimmer handelt) geblieben. Das jahrelange Arschabspielen hat den "alten" Bands sicherlich nicht geschadet.
Was er aber vor dem letzten Satz meinte war, schon immer wären 80% aller VÖ besser irgendwo geblieben. Und das stimmt. Man erinnert sich heute nur an die anderen 20% (das Verhältnis ist wahrscheinlich noch ungünstiger) und bildet sich ein früher (TM) wäre "die Musik" besser gewesen.
 
Was er aber vor dem letzten Satz meinte war, schon immer wären 80% aller VÖ besser irgendwo geblieben. Und das stimmt. Man erinnert sich heute nur an die anderen 20% (das Verhältnis ist wahrscheinlich noch ungünstiger) und bildet sich ein früher (TM) wäre "die Musik" besser gewesen.

Ja das ist unstrittig. Früher wurde man von denen aber im Normalfall gleich verschont, was dann doch wieder dazu führt, dass man die Musik von damals eben doch im Gesamtbild positiver sieht.

Aber wie auch immer, ich glaube es besteht Einigkeit darüber, dass einfach zu viel erscheint.
 
Jein - gerade die Live und Studiomusiker sind auch im Pop und Schlagerbereich nicht zu unterschätzen. Die holen sich schon Top Leute.
Interessant ist auch der Background diverser Musiker aus dem Bereich, so spielte zb der Sänger der Münchener Freiheit ja einst bei Amon Düül 2, Schlagersänger Michael Holm war Komponist für nen Horrorfilm Soundtrack (Hexen bis auf's Blut gequält) etc
Der Gitarrist von Matthias Reim ist auch ein richtig Guter
"stand mit bekannten Künstlern wie dem Luxemburger Symphonieorchester, Peter Maffay, Michael Holm, Jørn Lande, Jacob Hansonis, diVan[1], Meike Anlauff[2], Schmier (Destruction), Dominik Krämer (Heavytones), den Samstag Nacht All Stars, Stefan Rademacher (Billy Cobham, George Duke), den orthopädischen Strümpfen oder Rainer Kind (Chuck Berry) auf der Bühne. Im Jahr 2000 wurde Brettner von der Los Angeles Music Academy (L.A.M.A.) zum besten Nachwuchsgitarristen Europas gewählt. "
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Michael_Brettner

Matthias Reim, Münchener Freiheit und Michael Holm sind aber auch "alte Säcke", die Anfang der 90er (Reim), in den 80ern (MF) und 70ern (Holm) ihre Charterfolge feierten. Die sind ja in jedem Fall in Zeiten sozialisiert in denen die Maschinen nicht die meiste "Arbeit" abnehmen konnten. Ich hingegen meinte aktuelle Künstler. Als ich das Posting verfasste stand ich noch unter dem Eindruck eines "Aktuelle-Hits-die-totale-Party-2021"-Stream vom Wochenende, wo wirklich nur noch ganz schlecht programmierte Synthesizer und ganz viel Autotune zu hören waren (man kann mir natürlich jetzt vorwerfen: Wo rum du treibst, wo hin du gehst, selber schuld und so). Das war jedenfalls die totale Ödnis und Einfallslosigkeit, die das aus der Box tönte: Partymuzak.
 
Nur mal eben dazu: wenn man es hört, also dieses völlig überzogene Autotune, dann ist es ja ein Stilmittel. Das kann man natürlich scheiße finden (tue ich leidenschaftlich) und es kann natürlich trotzdem sein, dass der betreffende Musiker nicht singen kann, aber gemacht wird es, weil genau diese Klangästhetik gewünscht ist.

Wird Autotune so eingesetzt, wie es gedacht ist, hört man es nicht. Ich fresse einen Besen, wenn der aktuelle James Hetfield ohne Autotune aufnimmt und für viele andere "alte Helden" gilt das sicher auch. Böse aktuelle Studiotechnologie ist nicht nur für die faulen Jungen da...

Edit: hier noch ein vor musikalischer Integrität und Virtuosität strotzender Nummer 1 Hit aus den 70er Jahren: https://www.youtube.com/watch?v=DJXyyOzLKh0 Komposition, Performance und diese Komplexität! Da kommt dieser Ed Sheeran niemals ran!
 
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Edit: hier noch ein vor musikalischer Integrität und Virtuosität strotzender Nummer 1 Hit aus den 70er Jahren: https://www.youtube.com/watch?v=DJXyyOzLKh0 Komposition, Performance und diese Komplexität! Da kommt dieser Ed Sheeran niemals ran!
Das geht ja noch, kommt ja fast schon progressiv rüber.

Meine Favoriten:
60er (lyrisch schon einmalig): 70er (das schlimmste Lied ALLER Zeiten): https://www.youtube.com/watch?v=YWQy-mJDDvM
90er (ohne Worte): https://www.youtube.com/watch?v=LgnSf6PipJ4

Hach ja, früher....
 
Nur mal eben dazu: wenn man es hört, also dieses völlig überzogene Autotune, dann ist es ja ein Stilmittel. Das kann man natürlich scheiße finden (tue ich leidenschaftlich) und es kann natürlich trotzdem sein, dass der betreffende Musiker nicht singen kann, aber gemacht wird es, weil genau diese Klangästhetik gewünscht ist.

Wird Autotune so eingesetzt, wie es gedacht ist, hört man es nicht. Ich fresse einen Besen, wenn der aktuelle James Hetfield ohne Autotune aufnimmt und für viele andere "alte Helden" gilt das sicher auch. Böse aktuelle Studiotechnologie ist nicht nur für die faulen Jungen da...

Edit: hier noch ein vor musikalischer Integrität und Virtuosität strotzender Nummer 1 Hit aus den 70er Jahren: https://www.youtube.com/watch?v=DJXyyOzLKh0 Komposition, Performance und diese Komplexität! Da kommt dieser Ed Sheeran niemals ran!

Autotune war bei Cher, die es wohl erstmals prominent eingesetzt hat, ganz klar ein Stilmittel, denn niemand wird ernsthaft behaupten können, daß Cher nicht singen kann. Mittlerweile ist das aber irgendwie Standard - so nach dem Motto: Man macht das so, weil man das halt so macht.

Ich finde es nur irgendwie erstaunlich, daß - obwohl technisch mit den neuen Synthesizern/Programmen heutzutage im Vergleich zu den alten Maschinen eigentlich so viel mehr möglich ist - im Bereich der charttauglichen Popmusik trotzdem eine so große Verflachung und Eintönigkeit eingesetzt hat. Woran das wohl liegt? Ist es vielleicht das Streamen? Wenn man so einen Autotune-Dance-Superhit öfter abgespielt hat, präsentiert der Algorithmus dem Hörer fast nur noch Ähnliches und diese Lieder werden dann wiederum zum (Streaming)-Hit?
 
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Autotune war bei Cher, die es wohl erstmals prominent eingesetzt hat, ganz klar ein Stilmittel, denn niemand wird ernsthaft behaupten können, daß Cher nicht singen kann. Mittlerweile ist das aber irgendwie Standard - so nach dem Motto: Man macht das so, weil man das halt so macht.

Ich finde es nur irgendwie erstaunlich, daß - obwohl technisch mit den neuen Synthesizern/Programmen heutzutage im Vergleich zu den alten Maschinen eigentlich so viel mehr möglich ist - im Bereich der charttauglichen Popmusik trotzdem eine so große Verflachung und Eintönigkeit eingesetzt hat. Woran das wohl liegt? Ist es vielleicht das Streamen? Wenn man so einen Autotune-Dance-Superhit öfter abgespielt hat, präsentiert der Algorithmus dem Hörer fast nur noch Ähnliches und diese Lieder werden dann wiederum zum (Streaming)-Hit?

Der Hauptgrund ist, dass die heutigen Musikhörer dem Song in der Regel nur noch circa 30 Sekunden Zeit geben - wenn er bis dahin nicht zündet, wird weitergeskippt. Der Refrain muss also gleich nach vorne und am besten nimmt man etwas, das schon halbwegs bekannt vorkommt, damit der Hörer sich gar nicht erst an etwas Neues gewöhnen muss. Grower sterben dadurch genau aus wie Songs, die sich langsam und komplex aufbauen.

Es ist übrigens nachweisbar, dass Popmusik in den letzten Jahren immer gleichförmiger geworden ist (weniger Variabilität bei der Rhythmik und bei den genutzten Harmonien) - Gründe: siehen oben.
 
Naja, die Singlecharts interessiert hier im Forum doch fast niemand. Ich bezweifle eh, dass da, die Mehrheit der DJ's überhaupt ein Instrument richtig halten kann
Ähem, auch ein Turntable ist in den richtigen Händen ein Instrument, auch jede Art von elektronischem Klangerzeugungsgerät - richtig Knöpfchendrehen will auch gelernt sein.

Generell kommts auch stark drauf an ob ein Produzent dahinter steht, und wenn ja welcher - ich glaub bei so jemand wie Dieter Bohlen ist es vollkommen egal, welches Instrument er in die Hand kriegt - er kanns spielen.
 
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