Ich kopiere einfach mal den Text, den ich bereits im "Welche Scheibe..."-Thread geschrieben habe.
Puh... Da habe ich mich so auf das Album gefreut und der erste Durchlauf entpuppt sich aktuell als Super-GAU! Man ist definitiv rockiger/härter geworden, sofern man sich denn mal dazu entschließt zu rocken. Die rockigen Stücken ansich sind größtensteils nicht mein Fall, da das alles defnitiv nicht mehr nach den 80er-RL klingt, die ich lieben gelernt habe. Außer "Monster" und "Keep It Up All Night" konnte mich bisher nix überzeugen . Stücke wie die unsagbar miserablen "Child Of The Sun", "Scandinavian Grils" bedienen musikalisch eher die Ballermann-Schlager-Fraktion (kein Witz). Gerade läuft "Rock It" und ist bis auf den Refrain, welcher gewohnte RL-Kost ist, eher im alternativen/grungigen Bereich angesiedelt. Der Schock ist groß. Das mit Abstand schwächste Album der Finnen. Bin bisher maßlos enttäuscht!
So. Erstlauschung beendet. Zum Ende hin wird das Album dann doch noch etwas besser, doch enttäuscht bin ich nichtsdestotrotz. Was wirklich traurig ist, ist, dass die meisten hörbaren Stücke auf den anderen Alben eher als die schlechteren Songs durchgegangen wären.
"We Are The Weekend"
Moderner Hardrock, in dem jedoch 'ne gehörige Portion Reckless Love steckt. Der Kehrreim ist allerdings recht enttäuschend, und der Sprech-Part im letzten Drittel des Songs ist mal völlig daneben, mindert den Hörgenuß.
"Hands"
Mit für RL ungewöhnlich tiefen, teils grungigen Gitarren beginnt Song Nr. 2. Es bleibt leider Gottes auch ziemlich alternativ. Jedoch ist die Nummer weit davon entfernt schlecht zu sein. Um einen Knaller-Song handelt es sich dabei allerdings auch nicht. Auch hier ist der Refrain eher Durchschnittsware.
"Monster"
Zwar moderner klingend als alles, was RL bisher fabriziert haben, entpuppt sich die Vorab-Single als richtig heftiger Ohrwurm. Dass den Finnen mit diesem Stück ein sehr ordentlicher und moderner Rocker gelungen ist, ist aber leider ein Glückstreffer, wie der Rest des Albums offenlegt...
"Child Of The Sun"
Hier haben wir den ersten von insgesamt drei astreinen Rohrkrepierern. Mit "Back To Paradise" beschritt man ja bereits auf dem Debüt poppige Pfade, jedoch klang das auf dem Erstling durchaus gekonnt, was man von "Child Of The Sun" leider nicht behaupten kann. Zu oft erweckt das Stück bei mir Erinnerungen an die Ballermann-Hits. Ganz billiger und miserabler Pop. Damit gewinnt man sicherlich keinen Blumentopf! Skip-Kandidat Nr.1.
"Bullettime"
Bullettime beginnt recht amtlich, verliert jedoch ebenfalls beim Refrain an Glanz. Allerdings glaube ich, nun da ich ihn das zweite Mal höre, dass er das Potenzial zum Wachsen hat.
"Scandinavian Grils"
Nach "Child Of The Sun" hätten wir hier den zweiten, vertonten Brechdruchfall auf "InVader". Ekelhaft belangloser Popsong mit geradezu abartig schleimigem Refrain. Grottenschlecht!
"Pretty Boy Swagger"
Als wäre das verwöhnte Fan-Herz nicht schon genug geschunden worden, legen die Finnen mit "PBS" erbarmungslos nach. Es bedarf schon einer Menge Durchaltevermögen und guten Willens, um an dieser Stelle nicht enttäuscht abzubrechen. Zwar kommt Song Nr. 7 etwas rockiger als "CotS" und "SG" daher, wird jedoch durch elektronische Clubsounds verunstaltet.
Ich habe jedoch durchgehalten und muß sagen, dass das Stück im weiteren Verlauf dann doch noch richtig gut wird. Besagte Sounds sind Gott sei Dank nur am Anfang des Songs zu ertragen!
"Rock It"
Für mich das schwächste der rockigen Stücke, da man hier dem Grunge offenbar bedingslos Tribut zollen möchte. Zum Kehrreim wird es dann zwar gewohnter, doch da es anschließend wieder grungig wird, ist die Freude nur von kurzer Dauer. Ebenfalls fast unerträglich ist der Sprechgesang während der Strophen!
"Destiny"
Ab "Destiny" gewinnt das Album dann doch noch an Schwung. Zwar gehört das Stück zu den eher mittelmäßigen Liedern Reckless Love's, jedoch kommt diese Nummer nach der vorangegangenen Folter einem Befreiungsschlag gleich. Geschickt plaziert, meine Herren. So erscheint einem auch Wühltischware wie der Heilige Grahl!
"Let's Get Cracking It Up"
Ist durch seinen akkustischen Schlußpart sicherlich das abwechslungsreichte Stück, dass RL bisher geschrieben haben. Ein sehr solider Rocker, von dem es meiner Meinung nach ruhig mehr hätte geben können.
"Keep It Up All Night"
Gemeinsam mit "Monster" die Highlights des Albums. Hier präsentieren sich die Herren so, wie man sie kennt und lieben lernte!
Von den Rohrkrepierern einmal abgesehen, scheint sich für mich primär Einfallslosigkeit herauszukristallisieren, da es einfach zu viele 08/15 Refrains gibt. Von den super eingängigen Melodien der ersten drei Alben, fehlt fast auf der kompletten Albumlänge jede Spur!
Aktuelle Bewertung:
5,5/10 Pts.