Aber ich bin mir sicher das 90% aller SAGA Nicht Kenner oder Möger spätestens zum Beginn des Instrumentalteils von Don't Be Late merken würden was da musikalisch gerade passiert, nämlich ein kleiner abgefahrener Gitarren/Keyboard Rausch der seinesgleichen sucht.
DAS Paradebeispiel schlechthin gewählt! Heute noch ein Lieferant für Gänsehaut, völlig egal, ob live oder auf Konserve.
Und wie gesagt, live ballert Ian Crichtons Gitarre eh mehr als Studio, live sind SAGA wirklich HEAVY!
Deshalb hatte ich einfach auch mal die beiden Songs gepostet. Live ist eine völlig andere Baustelle noch mal, dazu kommt einfach, dass die Performance mitreißend ist und ein Michael Sadler - ich erwähnte es irgendwo hier schon mal - schlicht ein Spitzenfrontmann ist, dessen Qualitäten heutzutage so kaum noch zu finden sind. Er schafft es, das Publikum zu führen, zu dirigieren - ganz ähnlich einem Freddie Mercury. Allerdings bedient er sich einer eigenen, sympathischen, ja fast schon "kumpelhaften" Art, die man schlicht mögen muss - und sich unter zig Fans dennoch als "derjenige" angesprochen fühlt, der gemeint ist - also, irgendwie schwer in Worte zu fassen, aber SAGA-Kenner werden wissen, was ich meine ;-).
SAGA hatten eben nie Frickelepen wie Villa Strangiato oder ganze A oder B Seiten mit einem Song. Da wurde eben alles in 5-7 Minuten verpackt.
Stimmt. Hier war/ist es eher Atmospähre und eine entsprechende Melodieführung, die dieses besondere Zusammenspiel ausmacht. Von den Spätwerken muss ich immer auf "I'm OK" vom "Trust"-Album verweisen, so ein Gänsehautding, Hammer dieser Refrain.
IAN CRICHTON!!! Auf einer Stufe mit Ritchie, Yngwie und Co., so schmerzlich unterbewertet und unbekannt, das tut wirklich weh.
Zu "seiner" Zeit sicherlich auch im Schatten eines aufkommenden Eddie van Halen in Richtung Rockgitarre. Dennoch: ich bin immer noch erstaunt, wie wenige Leute Ian als echten Virtuosen ansehen.
Zu der von Dir benannten "Maiden"-Story: klar, es
kann hilfreich sein, wenn Fans einer "großen" Band ihre Einflüsse so offen benennen. Gerade auf junge, neue Fans trifft das sicher zu. Auch mir war nicht bekannt, dass Maiden SAGA-Fans in ihren Reihen haben, von Tull hatte ich gehört (na, wer denn "Cross-Eyed-Mary" covert, das ist da schon ein Statement), Genesis ist mir auch neu. Die Situation ist vergleichbar z.B. mit Dream Theater, deren Rush-Einflüsse permanent getriggert und bei jeder Gelegenheit erwähnt wurden, wohingegen die Kansas-Einflüsse an gleicher Stelle gänzlich unter den Tisch fallen. Überhaupt teilen SAGA und Kansas dieses Schicksal der "verkannten" Bands definitiv.
Am Ende: wir können sie nicht alle kriegen. Ich kann auch nur den Kopf schütteln, wenn Jemand NICHTS mit SAGA anfangen kann, aber was will man da machen? Entgeht ihm/ihr extrem was
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