Der Serien-Thread

peinliches drittklassiges Mittelalterkirmesmerchandise; ohne Sinn und Verstand zusammengetackerte Rüstungen; Militaria aus der Renaissance; barocke Inneneinrichtung; Fallen aus dem D&D-Dungeonmaster-Handbuch; und sehr schlechtsitzende Perücken.

Danke! Obendrein wurde sich offensichtlich auch ordentlich aus dem hiesigen Lederfetisch-shop bedient. Dabei wäre authentische Gewandung sicher in der gleichen Preisklasse. Absolute Hass-Serie.
Das erste Bild stammt übrigens aus der dagegen sehr sehenswerten HBO Rotlichtmilieu-Serie The Deuce.
 
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Danke. Comedy (ordne ich das richtig ein?) hat es zwar grundsätzlich etwas schwerer bei mir, aber ich werde den Norsemen mal eine Chance geben.
Charmant und persifliert den Schmonz da oben ganz gut. Ich glaube, 3 oder 4 Folgen hatte ich von Vikings ausgehalten, dann war Schluß. Von der schwachsinnigen, hohlen Story und den nichtskönnenden Schauspielern her fühlte ich mich des öfteren im negativen an Sons of Anarchy erinnert (wobei ich davon sogar 2 ganze Staffeln ausgehalten hatte bevor der Brechreiz zu schlimm wurde).
 
Lol, manchmal freue ich mich wirklich darüber dass ich soviel ausblenden kann und anscheinend einfach gestrickt bin das mir Vikings einfach Spaß macht und mich schon darauf freue wenn die aktuelle Staffel endlich weitergeht. Das ist halt ein auf hochglanzpolierter Action B-Movie mit ein paar historischen Versatzstücken im Serienformat. :)

Nur wie schlecht müssen dann erst Serien sein, bei denen bei mir der innerliche Rant losgeht? ;)
 
Tip: I am not okay with this auf Netflix. Großartige Coming-of-age-Serie mit Superheldentouch und einem der fiesesten Cliffhanger der letzten Jahre. Kann das bitte gleich nächste Woche weitergehen mit Staffel 2?
 
Tip: I am not okay with this auf Netflix. Großartige Coming-of-age-Serie mit Superheldentouch und einem der fiesesten Cliffhanger der letzten Jahre. Kann das bitte gleich nächste Woche weitergehen mit Staffel 2?
Ich war "ein wenig" Enttäuscht von der Serie.
Coming of Age hat in den letzten Jahren stark an Beliebtheit gewonnen und gerade Produktionen wie Stranger Things und ES glänzen in diesem Bereich.
Diese Serie scheint sich ein wenig bei allen Kollegen zu bedienen. Eine bisschen ES (Darsteller), etwas Stranger Things, Raising Dion mit etwas Ragnarök und dazu noch ein wenig Atypical, Sex Education und Everything Sucks. Und das ganze in der "Light" Variante mit wenigen und kurzen Folgen.

Nur machen die anderen Serien es besser. Mir ist das doch ein wenig zu flach gewesen. Es hat Spaß gemacht, die Serie zu schauen. Aber es hätte gerne mehr Tiefe haben dürfen. Der Mysterie Part ist okay. Aber wenn ich mir da Raising Dion oder Stranger Things anschaue, die machen es viel besser. Und auch Ragnarök mit seiner sehr ungewöhnlichen Art, ist da viel besser aufgestellt.

Die Serie wäre in meinen Augen noch recht gut weg gekommen, wäre das dämliche Ende nicht gewesen. Damit haben die in einem Atemzug quasi die ganze Staffel versaut und die Lust, auf eine weitere Staffel, habe ich kaum noch. In anderen Foren ging es den Leuten auch wohl ähnlich. Das war einfach so dermaßen unnötig und over the top. Und vor allem hat es die Möglichkeit genommen, dort weiter zu machen, wo diese Serie Spaß gemacht hat.
 
Ich war "ein wenig" Enttäuscht von der Serie.
Coming of Age hat in den letzten Jahren stark an Beliebtheit gewonnen und gerade Produktionen wie Stranger Things und ES glänzen in diesem Bereich.
Diese Serie scheint sich ein wenig bei allen Kollegen zu bedienen. Eine bisschen ES (Darsteller), etwas Stranger Things, Raising Dion mit etwas Ragnarök und dazu noch ein wenig Atypical, Sex Education und Everything Sucks. Und das ganze in der "Light" Variante mit wenigen und kurzen Folgen.

Nur machen die anderen Serien es besser. Mir ist das doch ein wenig zu flach gewesen. Es hat Spaß gemacht, die Serie zu schauen. Aber es hätte gerne mehr Tiefe haben dürfen. Der Mysterie Part ist okay. Aber wenn ich mir da Raising Dion oder Stranger Things anschaue, die machen es viel besser. Und auch Ragnarök mit seiner sehr ungewöhnlichen Art, ist da viel besser aufgestellt.

Die Serie wäre in meinen Augen noch recht gut weg gekommen, wäre das dämliche Ende nicht gewesen. Damit haben die in einem Atemzug quasi die ganze Staffel versaut und die Lust, auf eine weitere Staffel, habe ich kaum noch. In anderen Foren ging es den Leuten auch wohl ähnlich. Das war einfach so dermaßen unnötig und over the top. Und vor allem hat es die Möglichkeit genommen, dort weiter zu machen, wo diese Serie Spaß gemacht hat.
OK, kann ich nachvollziehen. Ich finde aber, dass gerade dieses Ende so dermassen unerwartet kam, dass es dem ganzen nochmal einen total irren Twist verschafft hat. Ich fand´s sehr unterhaltsam und bis gespannt, wie´s weitergeht.
 
Kann jemand was zu der Serie “the bay“ sagen? Hab eine Folge durch Zufall auf zdfneo gesehen und machte einen ganz anständigen Eindruck!
 
Gestern die dritte Staffel Castlevania beendet.
Mehr kann man aus so einer Vorlage nicht machen . Toll erzählt, toll vertont und mit einem stringenten Plan was den Storyverlauf angeht. Die etwas hakelige Animation der Figuren ist sicher so gewollt, wäre aber dennoch mein einziger Meckerpunkt. Allerdings nur ein winzig kleiner.
 
Gerade wieder rausgekramt: From The Earth To The Moon

Dokudrama rund um die Mercury-, Gemini- und vor allem Apollo-Missionen der amerikanischen Raumfahrt. Interessante und durchaus spannenden Serie, die im Nachhall von Apollo 13 entstand. So versuche ich gerade meinen Jungs vorzuführen, dass es bei der Raumfahrt etwas klaustrophobischer zugeht, als es bei Star Wars/Guardians Of The Galaxy etc. dargestellt ist. Erste Folge kam ganz gut an, überlege jetzt allerdings Apollo 13 zwischen zuschieben, da hier die Spannung nachlassen könnte, wenn die Folge der Serie dem Film zuvorkommt.
 
Das hat uns noch gefehlt: Der Wikinger-Report.

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Neulich streckte mich ein Infekt nieder. Nichts Schlagzeilenträchtiges, denn für Corona war ich zu früh dran. Ich war also gewissermaßen schon krank, bevor es hip wurde. Jedenfalls verschlug es meinen geschundenen Körper zu völlig irregulären Zeiten auf das wohnzimmerliche Sofa. Dort gedachte ich, mich von meinen Lieben tüchtig bemitleiden zu lassen. Die aber spielten nicht mit. Vielmehr straften sie mich mit zornigen Blicken, wannimmer ich anhob, in ihr Fernsehprogramm zu rotzen oder zu keuchen. Aber wenigstens bekam ich nun mit, was meine Gattin alltags so tut, wenn ich gerade nicht den wachsamen Blick des Kritikasten durchs Heim schweifen lasse.
Wider Erwarten erwirbt sie aber keinesfalls nach Gutdünken im Internet seltene Düfte oder extrovertierte Hüte. Stattdessen lernt sie Knoten zu winden. Meine Frau macht nämlich – jawoll! – ihr Piratenzertifikat... oder den Segelschein; ich kenne den Unterschied nicht so genau. Für die passende Lernumgebung sorgten derweil ein paar wie Fuchswelpen über den Bildschirm tollende Wikinger.

Ich hatte ja irrigerweise angenommen, dass meine Angetraute – möge sie immer eine Handbreit Wasser unter dem Kiel haben – ihre Beziehung zu dieser unerfreulichen Serie abgebrochen hatte, nachdem wir vor einigen Jahren gemeinsam die ersten paar Folgen der damals noch frischen und rotwangigen Serie in einer grausigen deutschen Synchronisation durchlitten hatten. Ich entsann mich vage eines Protagonisten, der zwar einigermaßen barbarisch dahergekommen war, dabei aber urban herumgenuschelt hatte wie Til Schweiger. Auch robbte er gerne mit seinen SpielkameradInnen durch Matsch oder Blut – beides voneinander zu unterscheiden fiel schwer, weil die sehr eingechränkte Farbpalette der Serie sich lediglich von Hellgrau bis Taubenblau erstreckt –, zeigte sich aber gleichzeitig als einziger in seinem Rudel melancholischer Traditionalisten offen für neue Technik wie das Dosentelefon o.ä. Dieser Kontrast hatte damals bei uns für ein gewisses Unbehagen gesorgt, weil die dialektische Spannung aus wild-romantischem Naturburschen und weltoffenem Bohèmien einfach nach einem Vorwand roch, ein paar doofe Hipsterfrisuren spazieren zu tragen. Und so war diese Serie, nachdem wir alle Formen von Undercuts und Man Buns gesichtet hatten, friedlich unserem Horizont entschwebt... leider nur vorerst.

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Denn ich hatte die Rechnung ohne den Eigenwillen meiner Piratengattin gemacht, die sich nach langer Zeit wieder klammheimlich in die Arme der (mittlerweile rundum frisch synchronisierten und gänzlich ungeschweigerter) Serie begeben hatte. Und so lag ich nun da, wehrlos vom Virus, und was ich erlebte, kann ich nun nicht länger für mich behalten. Dabei habe ich es ehrlich versucht: Ich war bei einem Hypnosequacksalber, habe geharnischte Beschwerdebriefe an Kulturattachés geschrieben und was man sonst noch so tut, um sich Linderung zu verschaffen, wenn man nicht aus noch ein weiss. Aber es nützte alles nichts. Und so müssen die harschen Worte einfach raus: Das war ein ganz schön blödes Stück Fernsehen!

Wobei ich hier fairerweise noch einmal betonen muss, dass ich nach einigen wenigen fiebervernebelten Tagen vor der Glotze kaum belastbare Kenntnisse über diese Serie vorzuweisen habe. Ich wäre untröstlich, wenn sich die Vorsitzenden irgendeiner Sparkassen-Kulturstiftung angesichts meiner vollkommen unzureichend fundierten Zeilen die Haare rauften und riefen: „Ach Herrjeh, dieses offenbar durch und durch gräßliche Machwerk wollen wir keinesfalls mit einer unserer schönen Medaillen bedenken. Das sind wir allein schon den vorherigen Preisträgern – darunter nicht zuletzt Otto Wesendonck, Schöpfer der Plastik „Adamsapfel 78“ – schuldig. Kommt, lieber wollen wir die Medaille mitsamt dem schönen Preisgeld das Klo runterspülen!“ Das wäre nun wirklich eine bedenkliche Überreaktion auf ein paar launische Zeilen eines der Materie weitgehend Unkundigen. Ich würde keinen Moment zögern in die Kanalisation hinabzusteigen, um Orden und Preisgeld zu bergen und grob gereinigt allen an der Produktion beteilgten Models, Mimen, Perückenmachern und Zielgruppenvermesserinnen auszuhändigen, denn ich gönne ihnen von Herzen jede Anerkennung, auch wenn ihr Produkt kloakige Rattenkacke sein mag.

Doch was stimmt mit dieser Produktion des History Channels nicht? Ich beklage nicht die ahistorische und sardinendichte Zusammenpferchung mythischer und historischer Ereignisse und Personen aus mehreren Jahrhunderten auf kleinem Raum. Das soll man meinetwegen guten Gewissens so machen. Denn die Wikinger wie Karolinger sind längst tot und Historie selbst hat weder ein Schmerzempfinden noch eine eigene Würde; es kommt also niemand zu Schaden, wenn die Möglichkeit zu einer spannenden und sinnvollen Geschichte durch Verzicht auf historische Passgenauigkeit erkauft wird.
Auf einem ganz anderen Blatt steht allerdings schon die betont lieblose und geradezu aggressiv-bescheuerte Ausstattung. Ich kenne mich nicht unbedingt gut in der materiellen Kultur der frühmittelalterlichen Menschen zwischen Fjord und Danelag aus, aber ich erkenne durchaus: peinliches drittklassiges Mittelalterkirmesmerchandise; ohne Sinn und Verstand zusammengetackerte Rüstungen; Militaria aus der Renaissance; barocke Inneneinrichtung; Fallen aus dem D&D-Dungeonmaster-Handbuch; und sehr schlechtsitzende Perücken. Obendrein sind offenbar alle Figuren bestrebt, möglichst dysfunktional bekleidet zu sein. In zahlreichen Einstellungen laufen die einen über und über mit Fellen zugekleistert herum, während ihre Kompagnons oben ohne ihr Tagwerk verrichten. Wie soll ich mich als Zuschauer in diese Szenen einfühlen? Ist es dort bullenheiß oder irre frostig? Nasskalt mit partiellem Föhnwind? Aber das Wetter scheint sowieso allen am Arsch vorbeizugehen. Selbst im wildesten Schneesturm setzt niemand eine Mütze auf. So kann ich doch vom gemütlichen Sofa aus die angedeutetn Strapatzen nicht nachvollziehen! „Ei, sicher ist es dort recht frisch. Bestimmt wird der Held jetzt nach Hause gehen und sich eine Tasse Fixbutte aufkochen, dann ist alles wieder gut“, denke ich mir stattdessen nur gleichgültig. Dabei kennt doch jedeR das kleine Einmaleins der wirkungsvollen Inszenierung klirrender Kälte: 1. Im Schnee taumeln und dabei immer wieder auf die Fresse fliegen. 2. Finger und/oder Zehen verlieren; Lippen aufreißen lassen. 3. In ein TaunTaun kriechen. Und schließlich 4. immer (!) eine Mütze auf’n Kopp setzen.
Diese sinnvollen Grundregeln sind der Serie aber egal. Wie überhaupt auf Nachvollziehbarkeit und Plausibilität geschissen wird. Allein schon wie man miteinander redet! Inhaltlich ist das meiste ohnehin sinnloser Bullshit, was dadurch zu kompensieren versucht wird, dass jeder einzelne Satz formal maximal bedeutungsschwanger* daherkommt. Niemand sagt hier „Pack ma‘ mit an!“, um auszudrücken, dass jemand ma‘ mit anpacken soll. Stattdessen raunt man einander Dinge zu wie: „Ich brauche Dich jetzt. Mehr denn je.“ Auch schön: Ein während eines Techtelmechtel gehauchtes „Du kannst mich haben, aber eines Tages werde ich Dich töten.“ Mir fällt nicht eine Situation ein, in der echte Menschen – mögen sie nun der staubigen Vergangenheit, der nimmermüde dahinfließenden Gegenwart oder der geheimnisvollen Zukunft entstammen – so etwas sagen könnten, ohne dabei in schallendes Gelächter auszubrechen.**
Gelacht wird in dieser Serie aber sehr wenig. Es sei denn, man will das Signaturegrinsen unseres menschlichen Hauptbezugspunktes Ragnar Lowbottom (?) entsprechend interpretieren. Dieser Typ guckt immer gleich. Und nie weiss man, was dieses Gesicht zu bedeuten hat. Verspottet er uns? Kennt er irgendwelche verborgenen Wahrheiten? Imitiert er Mr. Burns? Nichts davon passt, weil er I-M-M-E-R so guckt, sogar wenn er mutterseelenalein auf ein paar Berge am Horizont glotzt oder sich in Ruhe eine Stulle schmiert.

ragnarlothbrok.jpg


Mit Ausnahme vielleicht von diesem Herrn also lacht hier niemand. Dafür haben alle fortwährend erstaunlich uninteressanten Sex. Der kommt zum Beispiel zustande, wenn eine Dame außer Rand und Band ist, keifend mit Mobiliar um sich schmeißt und gar mit kindischem Gepatsche versucht, dem herbeieilenden Mann klarzumachen, wie wenig sie von ihm hält. Der Mann hat aber den Durchblick und weiss, dass sie das eigentlich gar nicht so meint und verpasst ihr einen machtvollen Zungenkuss, bei dem er sich recht ungalant bis tief in in ihre Speiseröhre vorarbeitet. Das erdet die Frau augenblicklich und die beiden können endlich die Matratze zum Glühen bringen. Kein Wunder, dass Sex in dieser Serie so eine freud- und humorlose Sache ist und dass alle rumlaufen wie fünf Tage Regenwetter.

Bestimmt habe ich irgendwas Sinn- und Gehaltvolles in "Vikings" übersehen. Aber so bin ich erstmal heilfroh, dass meine Rekonvaleszenz abgeschlossen ist und ich mich von ekelerregenden Ingweraufgüssen und einer lieblosen Standard Post2008-Serie ab- und wieder etwas erfreulicheren Dingen zuwenden kann.

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* Ich habe gerade äußerst trickreich das Attribut „schwanger“ gesteigert. Das hat Spaß gemacht.
** So (Sopranos) und so (Deadwood) hören sich nämlich Dialoge an, die gleichermaßen glaubwürdig wie der Erzählung dienlich sind.

das hast du alles ganz genau richtig erkannt...und weisst du was...genau dafür liebe ich diese serie...für all die Fehler...und von wegen nix zu lachen...ich muss viel öfters lachen...als bei irgendeiner Comedy Serie....wie immer halt...die Geschmäcker der Gestecker sind verschieden...und das ist auch gut so :D
 
So, ich guck jetzt mal Chernobyl. Bis später...
Respekt, momentan würde ich das nicht schauen wollen. Das hat mich so schon mehr als genug heruntergezogen/alte Kindheitsängste nochmal getriggert. In der momentanen Situation hätte ich dafür nicht die Nerven.
 
Mir ist aktuell aufgefallen, wie unfassbar schlecht BABYLON 5 gealtert ist. Sowohl von der Story und erst Recht von den Effekten her.
Hab gestern die 3 WING COMMANDER Spiele-Filme auf youtube gesehen und qulitativ ist das ein ganz Anderes Level.
 
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