Voivod

Ah, Listen... um mich vorab (mal wieder) als Banause zu outen: "War & Pain" kenne ich gar nicht. Ich vermute aber stark, dass die qualitativ und stilistisch nicht viel anders ist als "RRRÖÖÖAAARRR" oder das Gesamtwerk von Atomkraft, richtig? Das hat mich hier bislang auch nicht unbedingt zum Nacharbeiten dieses Albums bewegt, aber falls das hier eine riesige Fehleinschätzung sein sollte, werde ich mal versuchen, mir eine Meinung zu dieser Platte zu bilden. "Nothingface" und "Voivod" kenne ich auch nicht, wobei angesichts der Alben drumherum wohl jeweils ein kommentierendes "leider" wohl angebracht wäre. Also, jetzt aber zur Liste:

1. Phobos
2. Angel Rat
3. The Outer Limits
4. Killing Technology
5. Infini
6. Katorz
7. Target Earth
8. Dimension Hatröss
9. RRRÖÖÖAAARRR
10. Negatron

"Dimension Hatröss" finde ich ein bisschen überbewertet. Klar, "Tribal Convictions" und "Megasolutions To Macroproblems" sind toll, aber der Rest der Songs kommt irgendwie nicht auf den Punkt. Außerdem stößt Snake hier sehr oft an seine Grenzen, das wurde auf den anderen (späteren) Alben weitaus besser umspielt. "Negatron" als Schlusslicht dieser Liste ist mir wiederum als Ganzes zu trocken und auch zu abweisend. Als ob man sich in eine Fabrikhalle stellen würde, um "den Sound" zu genießen.

"Phobos" wiederum als persönlicher Favorit macht eigentlich alles richtig: Satte Wall-of-Sound-Produktion, coole Riffs, entsprechend inszenierter Gesang (Verzerrung!), eine dank beängstigender Soundeffekte konsequent durchgehaltene Atmosphäre und nicht zuletzt Songmonster à la "The Tower", "Forlorn", "Mercury" oder "Phobos". Und als Draufgabe noch mit "M-Body" noch eine trockene Draufhau-Nummer und mit "21st Century Schizoid Man" ein Arsch-auf-Eimer-Cover.

EDIT: Ah ja, aus den jüngeren Platten kann man auch einige Knaller rauspicken. "The Getaway", "Volcano" (Motörhead?!), "Treasure Chase"... alles IMO auf dem Niveau von "Clouds In My Room", "Panorama", "Moonbeam Rider" etc.
 
Was für eine Überschrift!!!
Hatte schon Angst die Band hätte sich wieder aufgelöst.

Für den breiten Geschmack, den es ja für einen Durchbruch braucht, ist diese Band aber zu "abgefahren".
Grade die musikalische Bandbreite die sie abdeckt ist schon enorm.

Bin ja selber Riesenfan der Band aber wenn ein Unbedarfter auf Angel Rat steht und sich dann Phobos oder Rrröööaaaarrrr kauft ist der Kulturschock vorprogrammiert.

Sie werden immer ein Insidertipp bleib; vielleicht auch ganz gut so.
So müssen sie nicht das aufnehmen was ihnen von Plattenfirmen vordiktiert wird.

Die Scheiben mit Eric Forrest waren im übrigen nicht so mein Ding; obwohl ich vor allem Rrröööaaaarrrr und Killing Technologie und Dimension Hätröss mag.
Ist mir dann doch zu "kalt" und chaotisch.

Target Earth ist aber auch mal wieder sehr genial.
 
Ah, Listen... um mich vorab (mal wieder) als Banause zu outen: "War & Pain" kenne ich gar nicht. Ich vermute aber stark, dass die qualitativ und stilistisch nicht viel anders ist als "RRRÖÖÖAAARRR" oder das Gesamtwerk von Atomkraft, richtig?

Die War & Pain ist sehr punkig und weniger chaotisch wie Rööööaaarrrrr.
Sollte auf alle Fälle gehört werden.
Klingt irgenwie wie eine Mischung aus Venom, Motörhead, GBH, Discharge mit Endzeit Texten.
Macht viel Spaß.
 
Bin ja selber Riesenfan der Band aber wenn ein Unbedarfter auf Angel Rat steht und sich dann Phobos oder Rrröööaaaarrrr kauft ist der Kulturschock vorprogrammiert.

Naja, das ging unbedarften Hörern, die zuerst das schwarze Album und dann "Kill 'Em All" gekauft haben sicher nicht anders. ;)
Und ob "Phobos" in dieser Form jemals existiert hätte, wenn Voivod auf breiter Ebene Erfolg gehabt hätten, sei auch dahingestellt.
Mir persönlich wären mehr Alben in der Tradition von "Angel Rat" und "The Outer Limits" allemal lieber gewesen als "Negatron" und "Phobos".
 
Neben Mercyful Fate DIE Band für mich. Schlechtes haben die Jungs sicher nie fabriziert, die Eric Forrest Alben sind aber nicht so mein Ding.

Die Alben "Killing Technoloy" "Dimenson Hatröss" "Nothingface" und "AngelRat" zeigen wohl in einzigartiger Weise, wie extrem sich eine Band entwickeln kann,
ohne ihren Stil und Wiedererkennungswert komplett zu verlieren. Bindeglied zwischen allen Alben ist natürlich Piggy, dessen Gitarrenspiel bis heute seinesgleichen sucht
(ja, auch der neue Gitarrist übernimmt nur Piggys Stil, das aber verdammt gut)

Nach "Angel Rat" ging mit "Outer Limits" die Entwicklung erstmals einen Schritt zurück (stilistisch, nicht qualitativ). Das Album verdient trotzdem 10 Punkte.

Sowas haben sie danach leider nicht mehr hinbekommen, aber ich mag das erste Reunion-Album und die "Target Earth" schon ziemlich.
 
Metallica haben aber immer noch ein hohen Grad an Melodie in ihren Liedern.
Auch in den Frühwerken; bei Rrröööaaaarrrr fragt meine Frau immer ob irgendwas kaputt sei.

Negatron hat mich seinerzeit auch ziemlich geschockt; ich finde Negatron und Phobos auch sehr gut, hören kann ich sie allerdings nicht wirklich oft.
 
Habe mehrmals versucht mich mit der Band zu befassen, aber jedesmal nicht richtig warm geworden. Würde aber gerne der Band noch ein paar Chancen geben, welches Album wäre für den Einstieg zu empfehlen? :)
 
Ich würde mein Gedankenspiel bezüglich Voivod aus meinem Eingangspost übrigens auch auf Fates Warning übertragen, denn:

1991 war einfach das Jahr, in dem extrem viele Menschen extrem viel Metal und Hardrock gekauft haben. Selbst in den Single-Top 10 waren regelmäßig Bands wie Metallica, Guns n' Roses, Scorpions oder Extreme vertreten (natürlich oft mit Balladen, aber nicht nur!) - teilweise sogar mehrere dieser Bands gleichzeitig, und dies über Wochen hinweg - heute ist das unvorstellbar. Die Zeit WAR damals einfach reif. Und was die Alben anbelangt... Vor allem natürlich "Metallica" und "Use Your Illusion 1+2" haben sich unfassbar oft verkauft. Alle drei Alben kratzen an der 20-Millionen-Marke. Aber auch Platten wie "No More Tears", "Crazy World", "Empire", "Pornograffiti", "Slave To The Grind", "F.U.C.K." (manche davon bereits 1990 erschienen) haben sich irrsinnig oft verkauft. Und das sind längst nicht alle.

Ich bleibe bei meiner These: wenn das Standing von Voivod und Fates Warning in der Szene in den 80ern größer gewesen wäre und 1991 die offensichtlichen Hits ("Panorama" oder "The Prow" im Falle von Angel Rat / das damals tatsächlich ausgekoppelte "Eye To Eye" im Falle von Parallels) von den jeweiligen Labels für die breite Masse ordentlich beworben und gepusht worden wären, dann sähe das Metaluniversum heute noch einmal ganz anders aus. Sowohl "Angel Rat" als auch "Parallels" passen ohne Probleme in Plattenregale, in denen schon bzw. auch "No More Tears", "Empire" und "Metallica" stehen. Voivod hätten wahrscheinlich aufgrund ihrer psychedelischen Komponente und des starken 70s-Einschlags auf "The Outer Limits" sogar nach dem Siegeszug des Grunge keine ernsthaften Probleme bekommen.

Doch klar: Wenn, wenn, wenn... Letzlich sind das müßige Gedankenspielereien. Aber träumen ist schön. ;)
 
Habe mehrmals versucht mich mit der Band zu befassen, aber jedesmal nicht richtig warm geworden. Würde aber gerne der Band noch ein paar Chancen geben, welches Album wäre für den Einstieg zu empfehlen? :)

Mein Einstieg waren Anfang der 90er "Angel Rat" und "The Outer Limits", das sind auch die zugänglichsten Werke. Und für mich persönlich auch die besten. Ich würde es mit den beiden probieren. Und danach würde ich mich chronologisch in der Diskografie zurück abarbeiten. Alles, was nach 1993 kam, würde ich dir erst mal nicht empfehlen.
 
Habe mehrmals versucht mich mit der Band zu befassen, aber jedesmal nicht richtig warm geworden. Würde aber gerne der Band noch ein paar Chancen geben, welches Album wäre für den Einstieg zu empfehlen? :)

Schwer, bei einer Band bei der jedes Album anders klingt *g*. Das Übergangsalbum "Dimension Hatröss" vermischt den alten Rumpelsound mit der späteren Progressivität, "Nothingface" ist ein Meisterwerk, da braucht man aber Zeit für, "Angel Rat" ist das eingängigste und melodischste Album. Je nachdem welcher Stil dir liegt, würde ich entscheiden.
 
Metallica haben aber immer noch ein hohen Grad an Melodie in ihren Liedern.
Auch in den Frühwerken; bei Rrröööaaaarrrr fragt meine Frau immer ob irgendwas kaputt sei.

Klar sind die frühen Voivod-Sachen noch einmal rumpeliger und räudiger als die erste Metallica, aber für den gemeinen Mainstream-Hörer nehmen sich die meiner Meinung nach sicher trotzdem nichts. :)
 
Die Target Earth ist als Einstieg sehr empfehlenswert.
Dort wird fast alles abgedeckt; von Thrash über Psychedelic bis Hardrock.

Die Produktion ist auch Erstklassig, das ist bei den alten Scheiben ja leider nicht immer so.
 
Was die Popularität betrifft, hatten Voivod auch immer Pech an den Fingern.
Angel Rat wurde vom falschen Label raus gebracht; gab kaum Promotion und die Scheibe zur damaligen Zeit irgendwo zu kaufen, war schon irgendwie mit Glück verbunden.

Zumal ich das Ding auf einmal in einem Plattenladen in der Hand hatte; wusste gar nicht, das da etwas kommen sollte, Internet gab es in der Form ja noch nicht.
Dann noch der Ausstieg von Blacky.

Nach der Outer Limits der Ausstieg von Snake.

Die musikalische hundert achtzig Grad Wende mit E-Force und der Unfall.

Der Neuanfang mit Newstedt der kein Bock aufs touren hat, der Tod von Piggy.

Und als es jetzt mit der Target Earth, die echt klasse ist, losgehen soll, erst die gesundheitlichen Probleme bei Snake und jetzt wieder der Ausstieg von Blacky.

Mal ernsthaft, das reicht für zwanzig Bandauflösungen und hinschmeißen des Ganzen.

Gut das sie es nicht gemacht haben.
 
Eine der Bands, bei der ich tatsächlich jede Bandphase irgendwie toll finde. Die Entwicklung der Band war immer nachvollziehbar, auch wenn ein Album wie Angel Rat letztlich kaum mehr was mit War And Pain zu tun hatte.

Lustigerweise dürfte aber trotz allem das Debüt die VOIVOD-Scheibe sein, die bei mir am meisten läuft. Ich liebe dieses fiese Ding!
 
Ah, und falls WRM dies hier liest: Wie siehst du "Phobos" heute? Würde mich wirklich brennend interessieren! :top:

Phobos ist meiner Ansicht nach besser als alle Voivod-Alben danach und als Angel Rat.

Meine Hitliste:
1. Killing Technology (eines der 5 besten Thrash-Alben aller Zeiten)
2. Rrröööaaarrr
3. Phobos
4. D. Hätröss
5. War And Pain
6. Nothingface
7. Phobos
8. Negatron
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Phobos ist meiner Ansicht nach besser als alle Voivod-Alben danach und als Angel Rat.

Meine Hitliste:
1. Killing Technology (eines der 5 besten Thrash-Alben aller Zeiten)
2. Rrröööaaarrr
3. Phobos
4. D. Hätröss
5. War And Pain
6. Nothingface
7. Phobos
8. Negatron
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Ok, danke für die Antwort! Listen sind immer gut. Aber "Phobos" gleich auf Platz 3 und Platz 7? :D
 
ooops.... hahaha. dann streiche mal platz 7 - und negatron rutscht einen platz hoch

PS.: Einen Song wie "The Tower" von Phobos haben Voivod danach nie wieder hingekriegt, GOTTSONG!!!
 
ooops.... hahaha. dann streiche mal platz 7 - und negatron rutscht einen platz hoch

PS.: Einen Song wie "The Tower" von Phobos haben Voivod danach nie wieder hingekriegt, GOTTSONG!!!

Der sticht in der Tat auf dem Album extrem heraus, da gebe ich dir vollkommen recht. Auch wenn "Phobos" bei mir nicht so wohl gelitten ist höre ich den immer wieder gerne.
 
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