Allgemeiner Bücher-Thread

Sehr interessant, war mir noch nicht bewusst. Werde ich mir bei Gelegenheit zulegen, danke für den Hinweis,

Wenn du Wert auf schöne Illustrationen legst, nimm diese Version von Klett-Cotta:
https://www.klett-cotta.de/buch/Der_Hobbit/Der_Hobbit_oder_Hin_und_zurueck/5787

Mit Bildern von Alan Lee:

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Möchte mir vom Weihnachtsgeld Der Hobbit und Der Herr der Ringe zulegen, daher kurze Frage an die Tolkinisten hier: Welchen Übersetzer sollte ich anpeilen bzw. vermeiden?
Wenn Du nicht zu viel auslegen willst, kann ich Dir den sieben-bändigen Schuber empfehlen. Sollte es für nicht zu viel Geld in der Bucht geben. Ist mit wenigen seltsamen Typos geschlagen und hat keine großformatigen Karten. Ist aber im Handling sehr angenehm.

Der Ein-Band-Wälzer schlägt abends schon mal schmerzhaft auf der Stirn auf. :D
 
Was ist das, wie ist das und was soll das? :D;)

Ich bekam das Buch zu Weihnachten von einer Kollegin geschenkt. Der Titel stimmte zuversichtlich, weil morgendliche Panikattacken einfach das geilste sind. Der Inhalt machte mich erstmal skeptisch, weil die Hauptfigur ein Lehrer ist. Meine Mutter schenkt mir auch gern Lehrerbücher (am liebsten Schrott wie "Isch geh Schulhof"), weil ich das ja bestimmt witzig finde. Nichts ist schließlich besser, als sich in seiner Freizeit auch noch mit seinem Job zu beschäftigen. ♥

Egal: Hier spielt das keine Rolle. Der Lehrer arbeitet im australischen Outback und steht am Beginn der Sommerferien. Er freut sich, dort wegzukommen und plant, sechs Wochen an die Küste zu fahren, um dort am Strand zu liegen. Mit dem Zug fährt er in die nächstgrößtere Stadt, in der er Zwischenhalt machen und übernachten muss. Abends besucht er einen Pub und kommt dort mit einem Polizisten ins Gespräch. Durch eine Mischung aus steigenden Alkoholpegel und mangelnder Durchsetzungsfähigkeit (zwei im Laufe der Erzählung immer wichtiger werdende Aspekte) verliert er die Kontrolle über die Geschehnisse des Abends und findet sich schließlich in einer extrem misslichen und schließlich existenzbedrohenden Lage wieder, die ihn nötigt, seine herablassende Haltung gegenüber der Outback-Bevölkerung zu überdenken.

Das klingt jetzt alles sehr allgemein, aber ich will nichts spoilern. Das Stimmungsbild bewegt sich zwischen Dauerkaterabschissstimmung und leichtfüßigem Humor. Erzählweise und Schreibstil finde ich total beeindruckend, mich lässt das Buch bis heute nicht los. Gilt wohl als Klassiker moderner australischer Literatur. Verfilmt übrigens von Ted Kotcheff ("Rambo") 1971 unter dem Titel "Outback" (bzw. dem typisch-deutsch-verunglückten Titel "Ferien in der Hölle"). Habe ich noch nicht gesehen.
 
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Verfilmt übrigens von Ted Kotcheff ("Rambo") 1971 unter dem Titel "Outback" (bzw. dem typisch-deutsch-verunglückten Titel "Ferien in der Hölle"). Habe ich noch nicht gesehen.
Ich hingegen kenne nur den Film, den ich unbedingt empfehlen kann. Der ist einer der Filme, die einen nach dem Abspann nicht so einfach loslassen.
 
Ebenfalls zu Weihnachten bekommen und nach zwei Tagen durch gehabt: "Qualityland" von Marc-Uwe Kling. In meinem Freundeskreis und meiner Familie bekam damals jede*r von jeder/m Die Kängurubücher geschenkt, wodurch der sich in meinem Rezeptionsverhalten häufig wiederholende Effekt eintrat, dass ich eines Werks, das mir eigentlich gut gefiel, aufgrund des Diskurses drumherum überdrüssig wurde und den Künstler nicht länger verfolgte. Meine Mutter hatte die Trilogie auch bekommen und dachte sich anscheinend, dass sie mir mit dem neuen Buch einen Gefallen tun würde.

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Ich ging von leichter Kost für zwischendurch mit ein paar angenehmen politischen Aussagen aus. Weit gefehlt: Zwar ist der Schreibstil nach wie vor unbeschwert-komisch und damit typisch, die Story allerdings ist für mich nicht weniger als 1984 2.0. Ich fragte mich schon die ganze Zeit: Was würde Orwell eigentlich dazu sagen, dass sich die Welt so stark verändert, dass die Menschen nicht von einem totalitären Regime beherrscht werden, sondern durch Clicks und Likes? Das passiert hier. Jeder Mensch lebt unbeschwert mit seinesgleichen in einer Seifenblase, die von Algorithmen strukturiert wird und das Leben zu einer selbsterfüllenden Prophezeiung macht. Ich will nicht zu viel vorwegnehmen, besonders gefällt mir die Idee, dass - obwohl Konsum der zentrale Antrieb hinter dem System bleibt - die Menschen ihr Zeug nicht mehr selbst bestellen müssen. Macht deine Freundin mit dir Schluss, so tut sie das über eine Platform. Dadurch steigst du ein paar Level ab, woraufhin eine Drohne mit einem Sechserträger Bier zu dir nach Hause geschickt wird. Den trinkst du aus und gehst pennen, am nächsten Tag siehst du, dass du durch den Alkoholkonsum Punkte bei deiner Krankenversicherung verloren hast und gehst ins Fitnessstudio, um die Punkte wieder aufzufüllen usw.

Einen Tag, nachdem ich das Buch fertig hatte, erschien ein Artikel über ein neues staatliches soziles Bewertungssystem in China. Die Politikwissenschaftlerin Katika Kühnreich wies im Interview mit Spiegel Online darauf hin, dass es leichtsinnig wäre, dieses Phänomen auf totalitäre Strukturen in einem fremden Land zu schieben, da auch Menschen in Westeuropa durchaus sehr empfänglich für derartige Systeme sei. http://www.spiegel.de/netzwelt/netz...onto-sie-alle-zu-kontrollieren-a-1185313.html

Wahnsinn. Da erscheint im September eine Dystopie und im Dezember wird sie eingeholt. Bald kann man die Titel von so etwas Abstraktem wie "1984", "Brave New World" oder "Qualityland" abwandeln zu ganz konkreten Settings mit Arbeitstiteln wie "Nächsten Monat wird's eklig".
 
Diese walisische Autorin Victoria Jenkins war mir bis dato nicht bekannt und mein australischer Kumpel John (derjenige, der mich letztes Jahr auf der Arbeit anschoss), ein ausgewiesener Thriller-Experte, legte sie mir wärmstens ans Herz. Nach den ersten Seiten fällt vor allem ihre herausragende Prosa auf und man merkt sofort, dass hier eine Britin und keine Amerikanerin am schreiben ist. Ich bin schon hin und weg, vom Ermittlerduo Alex King (erfahrener Detective) und seiner Partnerin Chloe Lane (Newbie), die einen harten Fall zu knacken haben, in dem sie es mit einem Killer zu tun bekommen, der gerade erst angefangen hat, Lust am morden zu empfinden. Liest sich flüssig und rasant, wie ich es mag. Gibt es bislang nur auf Englisch und ich wollte nicht warten, bis sich ein deutscher Verlag findet.

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Das nächste Buch ist dieses:
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Es ist eine Space Opera, die einige Preise gewonnen hat und anscheinend neben Raumschiffschlachten auch Gender als Thema hat.
Ancillary Justice ist ein ganz netter Science-Fiction-Roman, geschrieben im generischen Femininum, kann man machen, sollte heutzutage ja kein Aufreger mehr sein. Ansonsten sind ein paar nette Ideen drin, z.B. die Ancillaries als Avatare der künstlichen Intelligenzen der Raumschiffe und die ebenso vielgestaltige Herrin der Radch.

Als nächstes fing ich hiermit an, ich bin eigentlich kein großer Freund von epischer Fantasy, aber dieses Buch hat es mir allein schon mit der Sprache und Erzählstruktur angetan:
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Als nächstes fing ich hiermit an, ich bin eigentlich kein großer Freund von epischer Fantasy, aber dieses Buch hat es mir allein schon mit der Sprache und Erzählstruktur angetan:
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An dem Buch hat mich gestört, dass
Kvothe als überperfekter Held dargestellt wurde, dem alles gelang, was er angepackt hat. Mir kam er dadurch "abgehoben" und wenig sympathisch vor.
 
An dem Buch hat mich gestört, dass
Kvothe als überperfekter Held dargestellt wurde, dem alles gelang, was er angepackt hat. Mir kam er dadurch "abgehoben" und wenig sympathisch vor.

Na mal abwarten, dass der Gute sich als Barkeeper ausgibt, wird schon seinen Grund haben. Die Kritik lese ich öfter, kann sie aber nicht wirklich nachvollziehen. Kvothe gelingt zwar vieles, aber ein (alles über-) strahlender Held ist er für mich nie und ich vermute auch, dass er noch größere Probleme mit seinem Helden-Dasein bekommt bzw. an den dunklen Vorgängen in der Gegenwart nicht ganz unschuldig ist. Und mit seiner on/off Beziehung läufts ja auch nicht so richtig rund. ;)
 
Hier ist tatsächlich die Krege Version vorzuziehen. Er hat die Übersetzung mehr an den HdR angepasst und beispielsweise Goblin mit Ork statt Kobold übersetzt. Insgesamt ein wesentlich stimmigeres Werk in Symbiose mit HdR.

Eindeutig, ich habe letztes Jahr noch mal beide Übersetzungen gelesen um zu entscheiden welche ich meinem Sohn vorlese, und zu meiner eigenen Verwunderung hat Krege da eindeutig gewonnen. Verwunderung weil ich seine Übersetzung vom HdR ungenießbar fand.
 
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