Der allgemeine Filmthread.

Vier Fliegen auf grauem Samt (1971):
https://ssl.ofdb.de/film/4822,Vier-Fliegen-auf-grauem-Samt

Der Schlagzeuger Roberto wird nach der Bandprobe von einem Unbekannten verfolgt. In einem Theater stellt er diesen zur Rede, tötet ihn beim einem Handgemenge jedoch ausversehen. Die Tat wird von einem Beobachter fotografiert und fortan macht dieser Roberto's Leben zur Hölle.

Einer der ersten Filme von Dario Argento. Man sieht hier schon, wohin die spätere Filmreise bei ihm hinführen sollte. Optisch ist der Film nämlich ein Traum und voller cooler Kameraeinstellungen. Ebenso hat man hier mit dem Privatdetektiv einen sehr interessanten Charakter geschaffen und auch Bud Spencer's Nebenrolle ist sehr cool. Mein persönliches Highlight war die letzte Tötungsszene. Diese Zeitlupensequenz in Verbindung mit dem wunderbaren Score von Ennio Morricone hatte etwas tragisch schönes.
Abzüge gibt es dafür, dass die Spannung nicht durchgehend gehalten werden konnte und zwischendurch richtig Langeweile aufkommt. Ebenso ist mir der unmotivierte Hauptdarsteller von Roberto negativ in Erinnerung geblieben.

Ansonsten eigentlich ein guter europäischer Thriller.

7/10
 
Schon in der Premierenwoche in Lublin gesehen und dann nochmal in einem Seminar. Hatte hier glaube ich auch was zu geschrieben unter "Boże Ciało". Jan Komasas Filme treffen selten meinen Geschmack, zumal ich bei diesem den Eindruck hatte, dass er in der Kontroverse nach "Kler" und "Tylko nie mów nikomu" ein blauäugiger Konter sein sollte. Hat eine Weile gedauert, bis ich den Film zumindest für seine Kameraarbeit schätzen konnte, aber sonst fand ich den recht schwach. Komasas letzter hingegen, "The Hater"/"Hajter", war wesentlich stärker. Müsste noch auf Netflix sein, falls wer einen Thriller sehen will.
Ah ok, verstehe. Danke für deinen Beitrag. Das polnische Kino ist noch komplettes Neuland für mich. Corpus Christi war glaube ich überhaupt erst der dritte polnische Film, den ich gesehen habe. Kann da also leider nicht soviel mitreden. The Hater steht aber schon mal auf meiner Watchlist auf Netflix. Die Story hört sich da auf jeden Fall schon einmal sehr interessant an.
 
Gestern Abend auch TENƎꓕ geschaut und mit totalem Breihirn ausm Kino wieder raus. Ich glaube, dass war bis jetzt einer der krassesten Mindfuckfilme, die ich je gesehen habe. Die Story hab ich eigentlich soweit begriffen aber mein Hirn vermag es noch nicht das gesamte Zeitkonstrukt zu systematisieren und für mich nachvollziehbar/greifbar werden zu lassen. Also was passiert nun eigentlich so richtig wann und wie läuft alles nachvollziehbar zusammen. Dafür sind weitere Sichtungen dringend nötig.
Ansonsten... geile Bilder, pumpender, ohrenbetäubender, peitschender Soundtrack, gute schauspieleische Leistungen, geile Action und ein Drehbuch... wtf:D
9/10
 
Ich verstehe bei Tenet eigentlich nur nicht wieso so viele Leute den Film scheinbar nicht verstehen. So kompliziert ist das doch nicht.
Dies. Irgendwie der Inception Effekt. Alle gehen raus und meinen das wäre der komplizierteste Hirnfuck ever. Dabei fand ich das auch alles ziemlich leicht verständlich und linear erzählt. Im Grunde war das nicht komplizierter als Zurück in die Zukunft. :D Optisch eben verworrener dargestellt, da nicht Zeitreise per se, sondern Zeitinversion.
Natürlich ist es ein Nolan und da will man der ganzen Chose vielleicht mehr beimessen als dahinter steckt. Wie auch immer.

Ich persönlich habe den Film wegen der Inszenierung und der Story geliebt. 10/10.
Allerdings habe ich ihn wegen dem Stoppuhr-Pacing und den absolut langweiligen Expositions-Dialogen gehasst. 0/10

Unterm Strich also 5/10. :D
 
Wäre natürlich auch eh unbewusst, von daher kann sowas keiner dementieren noch bestätigen. :D
Aber ist ja auch nicht schlimm.

Was war so kompliziert für dich?
Ich schrieb doch...

Die Story hab ich eigentlich soweit begriffen aber mein Hirn vermag es noch nicht das gesamte Zeitkonstrukt zu systematisieren und für mich nachvollziehbar/greifbar werden zu lassen. Also was passiert nun eigentlich so richtig wann und wie läuft alles nachvollziehbar zusammen.
 
Am Wochenende BIRDS OF PREY geguckt



irgendwie ein geiler Unfall, mit sehr guten Kampfeinlagen und tollem Soundtrack
Ich mag den total gern, schon 2x gesehen. Mittlerweile gehört auch SUICIDE SQUAD zu den Comicfilmen, die ich am liebsten sehe ( und Letos Joker-Performance finde ich gnadenlos unterschätzt. Dieses hysterisch überdrehte ist für mich der Joker,wie ich ihn mir als Kind gegeben hab. Nur so am Rande ).
Harley Quinn ist einfach soo ein liebenswert schlichtes Gemüt , nur halt mit recht kaputten Seiten :D
 
Was mir daran gefällt ist, dass die Figuren- wie bei DC üblich- komplett verkorkst sind

Kann man so sehen, und ich mag dir den Film auch gar nicht madig machen.

Ich finde halt, dass ein Streifen, der komödienhafte Elemente verbaut, irgendwo lustig sein sollte. Und selbst Apologeten des Films können keinen einzigen lustigen oder coolen oder gar kultigen Spruch aus dem Streifen nennen - eben weil es keinen gab. Keinen einzigen. Symbolisch ist für mich diese Sandwich-Szene. Quinn guckt dabei zu, wie ihr ein Käsesandwich geschmiert wird und zerfließt beinahe vor Verlangen nach dem billigen Weizen-Milch-Produkt, unterlegt mit solch elegant gewählten Worten wie "Ich l-i-e-b-e Käse". Und dann fliegt ihr das Ding auf die Straße. Das ist ungefähr so lustig oder tiefschürfend oder metaphorisch wie ein... ... Käsebrot. Wenn man sich da mal kurz die Zeit nimmt, und diese Sandwich-Szene mit einer ähnlichen Szene vergleicht, die Filmgeschichte geschrieben hat. Nämlich der mit dem Big Kahuna Burger aus Pulp Fiction. Jedes Wort, das Jackson diesem Imbiss widmet, ist zielführend. Unterstreicht als inhaltliche Diskrepanz zum nahenden Mord an dem Studenten dessen jämmerliches Schicksal. Er wird von einem Burger mampfenden Quatschkopf (Quarter Pounder, metrisches System etc.) erschossen, der auch noch vorher mit ihm spielt. Sich über ihn lustig macht. Ihn kennenlernen will, weil dann der Akt des Tötens, seine strafende Katharsis, als erhebendes Gefühl intensiviert wird. DAS ist filmische Erzählkunst. DAS ist Intensität durch gewiefte Dialoge. DAS ist narrativ zielführend. Alles, was die Quinn da quatscht, ist völlig sinnlos. Ist Möchtegern. Ist cineastisch laienhaft. Ist Berlin, Berlin.

Jetzt kann man freilich sagen, scheiß drauf, der Film ist halt Trash. Ja, das kann man und das darf man. Mir gefällt es halt überhaupt nicht. Und ich habe auch meine Guilty-Pleasures, so ist es ja nicht. Ich wäre da nicht besser. Ich sage nur Chuck Norris. :D
 
Kann man so sehen, und ich mag dir den Film auch gar nicht madig machen.

Ich finde halt, dass ein Streifen, der komödienhafte Elemente verbaut, irgendwo lustig sein sollte. Und selbst Apologeten des Films können keinen einzigen lustigen oder coolen oder gar kultigen Spruch aus dem Streifen nennen - eben weil es keinen gab. Keinen einzigen. Symbolisch ist für mich diese Sandwich-Szene. Quinn guckt dabei zu, wie ihr ein Käsesandwich geschmiert wird und zerfließt beinahe vor Verlangen nach dem billigen Weizen-Milch-Produkt, unterlegt mit solch elegant gewählten Worten wie "Ich l-i-e-b-e Käse". Und dann fliegt ihr das Ding auf die Straße. Das ist ungefähr so lustig oder tiefschürfend oder metaphorisch wie ein... ... Käsebrot. Wenn man sich da mal kurz die Zeit nimmt, und diese Sandwich-Szene mit einer ähnlichen Szene vergleicht, die Filmgeschichte geschrieben hat. Nämlich der mit dem Big Kahuna Burger aus Pulp Fiction. Jedes Wort, das Jackson diesem Imbiss widmet, ist zielführend. Unterstreicht als inhaltliche Diskrepanz zum nahenden Mord an dem Studenten dessen jämmerliches Schicksal. Er wird von einem Burger mampfenden Quatschkopf (Quarter Pounder, metrisches System etc.) erschossen, der auch noch vorher mit ihm spielt. Sich über ihn lustig macht. Ihn kennenlernen will, weil dann der Akt des Tötens, seine strafende Katharsis, als erhebendes Gefühl intensiviert wird. DAS ist filmische Erzählkunst. DAS ist Intensität durch gewiefte Dialoge. DAS ist narrativ zielführend. Alles, was die Quinn da quatscht, ist völlig sinnlos. Ist Möchtegern. Ist cineastisch laienhaft. Ist Berlin, Berlin.

Jetzt kann man freilich sagen, scheiß drauf, der Film ist halt Trash. Ja, das kann man und das darf man. Mir gefällt es halt überhaupt nicht. Und ich habe auch meine Guilty-Pleasures, so ist es ja nicht. Ich wäre da nicht besser. Ich sage nur Chuck Norris. :D

Stimmt ja irgendwie was du sagst. Nur, der Humor ist auf die breite Masse angelegt

Eben des mit dem Käsesandwich ist voraus sehender Humor
 
Tenet (GB, 2020)

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Was sich tatsächlich anlässt als hochinteressantes Blendwerk vielleicht in der schönen Tradition von "Interstellar", entpuppt sich nach einer guten Stunde als das, was es in seiner eigenen Theorie ist: ein Wecker, mit dem ein Kind spielt, das den Zeiger hin und herdreht. Die im Verlauf der Spielzeit zunehmend spürbare kreative Leere wird dabei so lange mit Phrasen und sinnentleertem Fachjargon übertüncht, dass möglichst und wirklich niemand mehr richtig zuhört. Es ist die Assassin's Creed Generation, auf die Nolan hier baut. Und vielleicht hat er sogar damit Erfolg, diesen absoluten Story-Schwachsinn als durchdachtes, komplexes physikalisches Postulat an den Mann zu bringen. Den meisten wird aber spätestens bei der Zweitsichtung auffallen, dass Nolan hier die zündende Idee fehlt und er mehr Schein als Sein feiert. 5/10
 
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Boogeyman_poster.JPG

Boogeyman (OT)
Ich hoffe einfach mal, ich habe jetzt das richtige Bild erwischt, gibt ja einen ganzen Haufen Filme dazu und ich bin für Nachforschungen gerade zu faul.
Bis zum Klimax war das tatsächlich ein guter Film, schmal, unambitioniert, mit wohltuendem Graufilter, netten Kamerawinkeln, passenden Soundelementen und allein aufgrund der Thematik mit einem soliden Grundspannungspegel, der leider hauptsächlich durch Jumpscares gelöst wird. Dennoch, ich hatte gut Gänsehaut und das ist ja das Wesentlichere. Leider zerschießt das letzte Drittel/Viertel wie üblich alles, denn die eigentliche Stärke des Films, das unbekannte Finstere, entpuppt als Lowbudget CGI mit Porkscream und Klangeskapaden, die zu einer montagehaften Hetzjagd zusammengewürfelt werden und das Unheimliche verpuffen lassen. Da stolpert die Frage über die Finger, warum der Film ein Ende mit Demaskierung und Überwindung (übrigens ein Minuspunkt, die Allegorie auf Angstüberwindung und "Mach kaputt, was dich kaputt macht" ist ziemlich blubb) braucht. Schwach, schade, zumal die Figurenkonstellation eine geradezu stereotype Entwicklung nimmt. Das Bauchgefühl sagt 5/10.
 
Ich hab mir gestern TENET im Kino angesehen und wurde über die gesamte Spielzeit gut unterhalten. Die Story wird flott erzählt und stürzt von einem Schauwert in den nächsten. Natürlich ist der Streifen sehr konstruiert, die Story ist wirr und geht am Ende etwas an der eigenen Logik zu Grunde, aber einen aufwendiger produzierten Actionfilm hat das Kino seit langer Zeit nicht gesehen. Wenn man sich von Filmen gerne abholen lässt ist der Streifen 9-10 Punkte wert. Wenn man von einem Film mehr Tiefgang erwartet eher 4-5 Punkte.
 
Keine Erstsichtung, aber gestern hatte ich mal wieder Lust drauf. Klar, der Film lebt eigentlich nur von Sly und Arnie auch wenn die Nebenrollen ebenfalls durchaus gut besetzt sind. Nur was für Fans. Da ich es nicht lassen kann werde ich mir demnächst auch Teil 2 und 3 reinpfeifen.;)

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Vermutlich bin ich jetzt schon ganz gaga aber ich fand „Hades“ jetzt gar nicht mal so schlecht. Liegt vermutlich daran dass ich schon immer eine Schwäche für B oder gar C Filme habe. Ganz besonders im Action Bereich, und der hier pendelt wirklich zwischen B und C. Ja, es ist schon sehr ungewöhnlich Sylvester Stallone in so einem Film zu sehen und ich hab mir da am Anfang auch schwer getan. Irgendwann war es dann aber egal und ich hab mich schon gut unterhalten. Ansonsten wird alles geboten was Fans in dieser Kategorie sehen möchten, ganz dünne Handlung, miese Effekte, Schießereien und ordentlich Martial Arts. Schauspielerisch passt natürlich auch nicht alles, aber wem stört das schon?
Bleibt noch die Frage offen warum Stallone sich das überhaupt noch antut?
Weiter geht es dann mit Teil 3, ich freu mich.

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