Der "Gothic"-Thread

HellAndBack

Till Deaf Do Us Part
So Leute. Gothic. Echt jetzt.

Und zwar: Ich brauche Empfehlungen. So gängige Gothic Rock-Bands wie die Sisters Of Mercy oder Fields Of Nephilim kenne ich ja. Aber ich würde gerne weiter zurückgehen in der Zeit. Praktisch zu den Roots dieser Bands. Kann mir da jemand TONNENWEISE Bands einfach mal in den Thread schmeißen? Vielleicht sogar mit einem kleinen geschichtlichen Abriss? Wäre voll geil.
 
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Diese Band ist für mich die Essenz dieses Gefühls, das vermutlich viele als "Gothic" bezeichnen würden - meinetwegen geht auch Dark Wave oder sogar Proto-Post Rock (vor allem die NICHT-Singlehits). "Bloodflowers" und "Disintegration" sind für mich vertontes Gold. So viel Seele, so viel Leidenschaft. Fantastisch.

The world is neither fair nor unfair.

 
Mir fällt beim Lesen des Threads auf, dass ich seit mehreren Jahren den Film "Control" besitze (über Ian Curtis von Joy Division) und den komplett vergessen habe. Fuck! Wollte ich ursprünglich mit jemandem zusammen gucken, Kontakt abgerissen und ich hab den treuherzig Ewigkeiten im Schrank aufbewahrt und dann vergessen. Glaub, den gucke ich heute direkt.
 
Eintönig wie die Farbe Schwarz. Kitsch as kitsch can. Und dann haben sich auch noch die Fetischisten der Gothic Szene bemächtigt.

Ist andersrum. Die schwarze Szene gab es schon spätestens ab Mitte der 80er des vorletzten Jahrhunderts. Schwarze Klamotten, Reizwäsche etc. sind so im Zuge der Industrialisierung, des Wohlstands immer mehr in Mode gekommen. Dekadenter Style. Berlin der 30er war dann so der erste Höhepunkt. Erste große Phase der Fetischisierung.
Dommsen galore. Fast soviel wie heute. Schwarz, wo man nur hinguckte und verrucht. Dietrich-style. Der Gruftie und Gothic-style, bzw. der Stil den die Musiker dieser Musikrichtung so prägten, wurde aus dieser Zeit entnommen. Die Musikszene hat also geklaut.
 
Es wird doch keiner Fetischist, nur weil er Gothic Rock hört. Diese Behauptung wäre ja mindestens genauso absurd, als ob man von der Musik von Bronski Beat schwul werden würde.

Wer behauptet denn so was?

Nein, ich wollte nur sagen, dass der Gothic-style so ab Mitte der 80er eindeutig einer Zeit entnommen ist, die der damaligen Gothic-Szene gut in den Kram passte. Stichwort Weltschmerz etc.! Dass sich das Ganze dann immer mehr hochschaukelte zum Fetish-Event, tja, daran sind ja die Musiker der Gothic-Szene schuld. Sie wollten es ja so. Den Stil hat dann ja irgendwann mindestens jeder zweite Musiker gepflegt. Also hat diese Musikszene bekommen, was sie auch verdient.
 
Siouxsie And The Banshees sind absolut göttlich, ich liebe die Band. :verehr:
Mein Favorit ist das Album "Tinderbox" aus dem Jahr 1986. Vor ein paar Jahren lief das bei mir rauf und runter. Insbesondere das großartige "Cities In Dust" sollte man definitiv gehört haben. Der Rest weiß auch recht schnell zu gefallen, erschließt seine absolute Brillianz letzlich aber erst nach vielen Durchläufen - doch es lohnt sich. Vor allem "Lands End" ist ein anfangs eher nur netter Song, der sich bei entsprechender Geduld als ein wahres Monster voller Epik und Emotion entpuppt. :top:

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Von The Mission würde ich das Debüt "God's Own Medicine" empfehlen, ebenfalls aus dem Jahr 1986. Eigentlich enthält die Platte nur Hits, herausragend sind hier "Wasteland", "Severina" und "Love Me To Death". Insgesamt ist das Album zwar durchaus ein wenig gleichförmig geraten, aber ich mag es trotzdem sehr gerne.

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Joy Division-Day Of the Lords: Coole Stimme, coole Stimmung, zudem mag ich was die Gitarre da völlig monoton ab 2:00 macht. Song hat so ein gewisses Westernfeeling. Ist der Rest der Platte ähnlich? Ist interessant.
Bauhaus-Bega Lugosi's Dead: Was komplett anderes als eben. Ich würde es als "sphärisch" und "lauernd" beschreiben. Hier und da instrumentaler Einsatz, aber viele Phasen wo einfach fast nichts passiert. Auch sehr interessant.

Habe leider noch nicht mehr hören können, weil ein Mal hören reicht da einfach nicht aus. Grad das Bauhaus-Stück hat es echt in sich.
 
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