Hmm, ich weiß nicht. Eisbrecher sind eine der wenigen Bands im NDH-Bereich, die man sich ohne Probleme anhören kann, weil sie eben nicht so stark nach Rammstein klingen (wollen).
Abgesehen davon: So simpel können Rammstein gar nicht sein, wenn es bis jetzt noch niemand geschafft hat, auch nur etwas ansatzweise Ähnliches zu veröffentlichen. Viele haben sich daran versucht, viele sind gescheitert.
Natürlich klingen sie nicht exakt nach Rammstein, ihre Musik ist nämlich deutlich einfallsloser und stupider. Aber mir kann niemand erzählen, dass die Musik von Eisbrecher genauso klänge, wie sie klingt, wenn es Rammstein nie gegeben hätte. Das ist mehr als inspiriert von Rammstein, das ist eher mit simpelsten Mitteln abgekupfert. Auf mich wirkt das so, als hätte man Rammstein nur ganz oberflächlich verinnerlicht und dann das einfachste daraus zu "eigener" Musik gemacht. Da gibt es keine Tiefe, keine Inspiration. Das ist einfach der denkbar simpelste Tanzrhythmus mit sehr einfachen Rhythmusgitarren und etwas Synthiespielereien dazu.
Allgemeine frage.
Bedeutet bei dir gutes Songwriting möglichst viel gitarrengewichse und songs ab 7 Minuten oder länger?
Und das sie schwerer zu spielen sind?
Anspruchsvolle Rhythmen und sowas?
Es bedeutet für mich erst einmal überhaupt, dass es da Ideen gibt - und nicht einfach so stumpf wie am Reißbrett Musik produziert wird, die man locker in zehn Minuten "komponieren" könnte.
Musik muss auch für mich gar nicht immer wer weiß wie anspruchsvoll sein aber einen gewissen Mindestanspruch habe ich halt, der hier kilometerweit unterschritten wird. Ich mag es, auch mal überrascht zu werden oder zumindest Details entdecken zu können, die sich beim ersten Hören noch nicht offenbaren. Eingängig darf es trotzdem sein, aber eben nicht zu vorhersehbar. Einfacher darf es ebenfalls mal sein, aber dann nicht so überdeutlich von anderen Bands abgeschaut, sondern halt origineller, eigenständiger.
Das, was Eisbrecher da machen ist, die prägnantesten Merkmale von Rammstein zu nehmen (druckvolle Rhythmusgitarren, tanzbarer Beat, poppige Synthies und tiefer, mal monotoner, mal pathtetischerer Gesang - selbst die Phrasierung und die Rhythmik des Gesangs erinnern hier stark an Rammstein - außer beim melodischen Mittelteil, da klingt's eher nach Joachim Witt), nur eben vom musikalischen Anspruch her mal eben zehn Klassen drunter (Gitarren sind deutlich einfalloser, Rhythmus ist der stumpfsinnigste Standardbeat, den es gibt etc.).
Das einzige, was in dem Stück noch halbwegs "interessant" ist, ist der melodische Mittelteil - ohne den würde der Song ja im Grunde sogar nur aus einem einzigen, ständig wiederholten Part bestehen, der lediglich variiert wird (immer einmal mit, einmal ohne Rhythmusgitarren im Wechsel, zum Schluss dann noch die Geräuscheffekte und etwas mehr Synthies dazu).
Gut, ist natürlich Geschmackssache, aber objektiv gehört einfach nicht so viel dazu, solche Musik zu machen - da waren viele der von dir belächelten Metalbands der 80er deutlich origineller und haben sowohl beim Komponieren als auch beim Entwickeln ihrer spieltechnischen Fähigkeiten deutlich mehr Mühe reingesteckt (und nein, natürlich ist hohes, technisches Können nicht alles - aber es erweitert halt die kompositorischen Möglichkeiten und damit die Bandbreite an zur Verfügung stehenden Ausdrucksmitteln enorm).
Ich finde es übrigens witzig, dass du hier so oft darauf rumreitest, dass die Kritiker alle intolerant sind und ja einen ach so eingeschränkten musikalischen Horizont haben - dabei übersiehst du, das viele davon mindestens so eine große Bandbreite an unterschiedlicher Musik hören wie du, oder sogar eine viel größere Bandbreite - nur eben aus anderen Stilbereichen. Selbst, wenn man z.B. nur Metalstile mag, die es schon in den 80ern gab, ist das schon eine ganze Menge an unterschiedlicher Musik und oft stilistisch und strukturell viel weiter auseinander als z.B. Sabaton und Eisbrecher (ich höre allerdings auch vieles außerhalb des Metals - sind durchaus mehrere Hundert Alben, die nichts mit Metal zu tun haben).
Okay, wir werden wohl musikalisch nie auf einen gemeinsamen Nenner kommen. Ich schreibe hier jetzt auch nichts mehr, da du ohnehin viele Fragen und Argumente ignorierst und immer nur einzelne Teile rauspickst, auf die du dann antwortest (teilweise wurdest du ja sogar beleidigend, wenn auch nicht direkt mir gegenüber). Kann schon verstehen, dass einige dich hier einfach als Troll sehen, da du dir sehr in deiner Anti-DF-Mainstream(gibt's den hier überhaupt?)-Rolle zu gefallen scheinst.