Der verunglückte NDH-Thread

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Die Platte ist auch das einzig wirklich vernünftige, was Jay Kay je verbrochen hat abgesehen von ein paar einzelnen Songs vpn diversen Projekten. Schade dass der so ein mieses Umfeld hat. Ist ein wahnsinnig guter Sänger der leider danach nur noch mit Vollpfosten gearbeitet hat.
Ohne jetzt hier eine Diskussion über J K vom Zaun brechen zu wollen (wer nicht weiß, wovon ich hier rede, bitte Google oder ähnliches zur Recherche bemühen), von meiner Seite nur so viel dazu:
Natürlich kenne ich das vorherige Projekt (F F) von J K, finde dieses Scheiben eigentlich auch toll, obwohl ich hier diverse Songtexte sehr kritisch betrachten muss und mir deshalb das Hören dieser Scheiben mittlerweile auch ziemlich schwer fällt.
Der Mann hat eine begnadete Stimme, die bei Weissglut hervorragend zum Einsatz kommt. So ein Stück wie "Alles, was dein Herz begehrt" ist mit Worten kaum zu beschreiben, so dermaßen genial...
Ich war dann natürlich zutiefst geschockt/enttäuscht, als J K sich ins Abseits schoss und der Presserummel (zu Recht) losgetreten wurde. Seinen weiteren musikalischen "Werdegang" finde ich zum Kotzen und...ach lassen wir das.
 
Jay Kay ist so ein gutes Beispiel dafür wen einem einerseits die Musik gefällt aber es einfach schwer fällt sie zu mögen wen man seine Weltanschauung kennt.weissglut ist für mich auch nicht politisch.in dieser Diskussion um die schwarze Sonne musste ich mich auch erstmal schlau machen damals was das überhaupt ist.
Wen es 2004 zu einer richtigen reunion gekommen und nicht nur zu dem einen konzert wäre hätte man die Band anders bewerten müssen
 
Ohne jetzt hier eine Diskussion über J K vom Zaun brechen zu wollen (wer nicht weiß, wovon ich hier rede, bitte Google oder ähnliches zur Recherche bemühen), von meiner Seite nur so viel dazu:
Natürlich kenne ich das vorherige Projekt (F F) von J K, finde dieses Scheiben eigentlich auch toll, obwohl ich hier diverse Songtexte sehr kritisch betrachten muss und mir deshalb das Hören dieser Scheiben mittlerweile auch ziemlich schwer fällt.
Der Mann hat eine begnadete Stimme, die bei Weissglut hervorragend zum Einsatz kommt. So ein Stück wie "Alles, was dein Herz begehrt" ist mit Worten kaum zu beschreiben, so dermaßen genial...
Ich war dann natürlich zutiefst geschockt/enttäuscht, als J K sich ins Abseits schoss und der Presserummel (zu Recht) losgetreten wurde. Seinen weiteren musikalischen "Werdegang" finde ich zum Kotzen und...ach lassen wir das.
Stimmt, Je Suis war auch super.
 
Ich komme ja ehemals aus der "German Gothic" Ecke und habe auch heute noch teilweise sehr viel Sympathie für Bands wie Lacrimosa, Goethes Erben, ASP, Das Ich, Samsas Traum oder Janus.
Lacrimosa und Janus sind allerdings die einzigen beiden Bands die ich wirklich noch aktiv höre. Alles andere ist eher in einer dunklen Nostalgiestunde mal an der Reihe.

Janus habe ich, sehr zu meinem Leidwesen, einmal live im Castle Rock ertragen müssen. Waren Freikarten, für Nöppes dachte ich kann man sich das mal antun. Eigentlich hatte ich nur auf Therion gewartet, die allerdings, ohne dass ich's wusste, da schon enttäuschenderweise gar keinen Death Metal mehr gespielt, dafür aber irgendsone dicke Opernsängerin angekarrt hatten. Jedenfalls hatte der Leadgitarrist von Janus eine schreiend froschgrüne Gitarre und das womöglich längste und schlechteste Solo aller Zeiten gegeben, sich aber unheimlich toll dabei gefunden, mit dem weitgehend regungslosen Publikum geschäkert, Grimassen geschnitten und was nicht alles. Ein Typ vor mir in der Reihe, sah Original aus wie Onkel Fester nur mit ekelhaft langem Koks-Fingernagel, hat sich neurotisch wimmernd die Stirn gerieben, weil's ihn emotional so berührt hat, womöglich der einzige Fan in der Veranstaltung. Bizarre Szene, die sich mir bis heute ins Gedächtnis eingebrannt hat. Nur Crüxshadows waren überraschend spaßig, der Frontmann ist irgendwann aufs Bühnengerüst geklettert und hat dort abgespackt, das hatte schon Unterhaltungswert. Das war bis heute mein einziger (Live-)Ausflug in die seltsame aber durchaus interessante deutsche Goth-Szene. Musikalisch war's für mich ungefähr nix aber ich hab' mich trotzdem sehr amüsiert, über diesen Thread übrigens auch :D.
 
Da ja vorhin einmal EISBRECHER erwähnt wurden. Wer das aktuelle Album "Sturmfahrt" noch nicht kennt und mit solcher Musik was anfangen kann sollte da unbedingt mal reinhören. Mich selbst hat dieses Album zum Fan gemacht. Maßgeblich verantwortlich war dazu auch folgendes Video:


Geiles Video, geiler Song, geiler Text.
 
Da ja vorhin einmal EISBRECHER erwähnt wurden. Wer das aktuelle Album "Sturmfahrt" noch nicht kennt und mit solcher Musik was anfangen kann sollte da unbedingt mal reinhören. Mich selbst hat dieses Album zum Fan gemacht. Maßgeblich verantwortlich war dazu auch folgendes Video:


Geiles Video, geiler Song, geiler Text.
Ehrenwerte Intention, aber musikalisch ist das doch wirklich totaler Vollrotz - darunter geht vom Niveau her eigentlich gar nicht mehr. Das ist doch fast 1 : 1 bei Rammstein geklaut, nur in ganz, ganz schlecht (noch viel simplere Rhythmusgitarren als bei den Vorbildern z.B., auch sonst rhythmisch und strukturell deutlich einfacher gehalten).
Immerhin scheinen die sich über die Welt mehr Gedanken zu machen als übers Songwriting...:D
 
Allgemeine frage.
Bedeutet bei dir gutes Songwriting möglichst viel gitarrengewichse und songs ab 7 Minuten oder länger?:D
Und das sie schwerer zu spielen sind?:D
Anspruchsvolle Rhythmen und sowas?:jubel:
 
Zuletzt bearbeitet:
Da ja vorhin einmal EISBRECHER erwähnt wurden. Wer das aktuelle Album "Sturmfahrt" noch nicht kennt und mit solcher Musik was anfangen kann sollte da unbedingt mal reinhören. Mich selbst hat dieses Album zum Fan gemacht. Maßgeblich verantwortlich war dazu auch folgendes Video:


Geiles Video, geiler Song, geiler Text.
Finds gar nicht mal so schlecht, Eisbrecher kenn ich vor allem wegen Pokémon, weil der Sänger den Pokérap gesungen hat und Noel Pix (Gitarrist) (fast?) alle Pokémon Openings gesungen hat :D
Hab gehört die sollen das auch schonmal bei einem ihrer Konzerte gebracht haben, also den Pokérap.

Hier ist er, mit Noel Pix und Alex Wesselsky :D Nur so zur Ergänzung zu Eisbrecher ;)
 
Der pokerap ist schon legendär :D
Bis zu den ersten 2 Alben kam live als Zugabe auch abunzu mal ti amo von howie:D

Noel Pix hat ja glaube ich bis auf die dragonball Sachen fast alles produziert oder mit geschrieben.das ist dann j - Rock oder J Pop genannt worden.die soundtracks waren auch alle durch die Bank weg cool.man müsste halt mit den jeweiligen Serien was anfangen können :jubel:
 
Hmm, ich weiß nicht. Eisbrecher sind eine der wenigen Bands im NDH-Bereich, die man sich ohne Probleme anhören kann, weil sie eben nicht so stark nach Rammstein klingen (wollen).
Abgesehen davon: So simpel können Rammstein gar nicht sein, wenn es bis jetzt noch niemand geschafft hat, auch nur etwas ansatzweise Ähnliches zu veröffentlichen. Viele haben sich daran versucht, viele sind gescheitert.
 
Hmm, ich weiß nicht. Eisbrecher sind eine der wenigen Bands im NDH-Bereich, die man sich ohne Probleme anhören kann, weil sie eben nicht so stark nach Rammstein klingen (wollen).
Abgesehen davon: So simpel können Rammstein gar nicht sein, wenn es bis jetzt noch niemand geschafft hat, auch nur etwas ansatzweise Ähnliches zu veröffentlichen. Viele haben sich daran versucht, viele sind gescheitert.


Alle
 
Hmm, ich weiß nicht. Eisbrecher sind eine der wenigen Bands im NDH-Bereich, die man sich ohne Probleme anhören kann, weil sie eben nicht so stark nach Rammstein klingen (wollen).
Abgesehen davon: So simpel können Rammstein gar nicht sein, wenn es bis jetzt noch niemand geschafft hat, auch nur etwas ansatzweise Ähnliches zu veröffentlichen. Viele haben sich daran versucht, viele sind gescheitert.
Natürlich klingen sie nicht exakt nach Rammstein, ihre Musik ist nämlich deutlich einfallsloser und stupider. Aber mir kann niemand erzählen, dass die Musik von Eisbrecher genauso klänge, wie sie klingt, wenn es Rammstein nie gegeben hätte. Das ist mehr als inspiriert von Rammstein, das ist eher mit simpelsten Mitteln abgekupfert. Auf mich wirkt das so, als hätte man Rammstein nur ganz oberflächlich verinnerlicht und dann das einfachste daraus zu "eigener" Musik gemacht. Da gibt es keine Tiefe, keine Inspiration. Das ist einfach der denkbar simpelste Tanzrhythmus mit sehr einfachen Rhythmusgitarren und etwas Synthiespielereien dazu.


Allgemeine frage.
Bedeutet bei dir gutes Songwriting möglichst viel gitarrengewichse und songs ab 7 Minuten oder länger?:D
Und das sie schwerer zu spielen sind?:D
Anspruchsvolle Rhythmen und sowas?:jubel:
Es bedeutet für mich erst einmal überhaupt, dass es da Ideen gibt - und nicht einfach so stumpf wie am Reißbrett Musik produziert wird, die man locker in zehn Minuten "komponieren" könnte.
Musik muss auch für mich gar nicht immer wer weiß wie anspruchsvoll sein aber einen gewissen Mindestanspruch habe ich halt, der hier kilometerweit unterschritten wird. Ich mag es, auch mal überrascht zu werden oder zumindest Details entdecken zu können, die sich beim ersten Hören noch nicht offenbaren. Eingängig darf es trotzdem sein, aber eben nicht zu vorhersehbar. Einfacher darf es ebenfalls mal sein, aber dann nicht so überdeutlich von anderen Bands abgeschaut, sondern halt origineller, eigenständiger.
Das, was Eisbrecher da machen ist, die prägnantesten Merkmale von Rammstein zu nehmen (druckvolle Rhythmusgitarren, tanzbarer Beat, poppige Synthies und tiefer, mal monotoner, mal pathtetischerer Gesang - selbst die Phrasierung und die Rhythmik des Gesangs erinnern hier stark an Rammstein - außer beim melodischen Mittelteil, da klingt's eher nach Joachim Witt), nur eben vom musikalischen Anspruch her mal eben zehn Klassen drunter (Gitarren sind deutlich einfalloser, Rhythmus ist der stumpfsinnigste Standardbeat, den es gibt etc.).
Das einzige, was in dem Stück noch halbwegs "interessant" ist, ist der melodische Mittelteil - ohne den würde der Song ja im Grunde sogar nur aus einem einzigen, ständig wiederholten Part bestehen, der lediglich variiert wird (immer einmal mit, einmal ohne Rhythmusgitarren im Wechsel, zum Schluss dann noch die Geräuscheffekte und etwas mehr Synthies dazu).

Gut, ist natürlich Geschmackssache, aber objektiv gehört einfach nicht so viel dazu, solche Musik zu machen - da waren viele der von dir belächelten Metalbands der 80er deutlich origineller und haben sowohl beim Komponieren als auch beim Entwickeln ihrer spieltechnischen Fähigkeiten deutlich mehr Mühe reingesteckt (und nein, natürlich ist hohes, technisches Können nicht alles - aber es erweitert halt die kompositorischen Möglichkeiten und damit die Bandbreite an zur Verfügung stehenden Ausdrucksmitteln enorm).

Ich finde es übrigens witzig, dass du hier so oft darauf rumreitest, dass die Kritiker alle intolerant sind und ja einen ach so eingeschränkten musikalischen Horizont haben - dabei übersiehst du, das viele davon mindestens so eine große Bandbreite an unterschiedlicher Musik hören wie du, oder sogar eine viel größere Bandbreite - nur eben aus anderen Stilbereichen. Selbst, wenn man z.B. nur Metalstile mag, die es schon in den 80ern gab, ist das schon eine ganze Menge an unterschiedlicher Musik und oft stilistisch und strukturell viel weiter auseinander als z.B. Sabaton und Eisbrecher (ich höre allerdings auch vieles außerhalb des Metals - sind durchaus mehrere Hundert Alben, die nichts mit Metal zu tun haben).

Okay, wir werden wohl musikalisch nie auf einen gemeinsamen Nenner kommen. Ich schreibe hier jetzt auch nichts mehr, da du ohnehin viele Fragen und Argumente ignorierst und immer nur einzelne Teile rauspickst, auf die du dann antwortest (teilweise wurdest du ja sogar beleidigend, wenn auch nicht direkt mir gegenüber). Kann schon verstehen, dass einige dich hier einfach als Troll sehen, da du dir sehr in deiner Anti-DF-Mainstream(gibt's den hier überhaupt?)-Rolle zu gefallen scheinst.
 
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Aber mir kann niemand erzählen, dass die Musik von Eisbrecher genauso klänge, wie sie klingt, wenn es Rammstein nie gegeben hätte.

Das mag durchaus stimmen, aber das ist für mich kein wirklich brauchbares Argument. Genauso könnte man auch behaupten, wir würden heutzutage keine Autos fahren, wenn Cugnot irgendwann um 1769 nicht den Dampfwagen erbaut hätte. Vielleicht wäre das so, wahrscheinlicher wäre aber gewesen, dass es dann jemand anders versucht hätte. Konjunktiv eben.

Auch das mit den simpelsten Methoden spreche ich dir per se nicht ab, aber wendest du diesen Maßstab auch bei Bands an, die dir gefallen? Und sprichst dann von "abgekupfert"? Ich will hier keinen Streit provozieren, aber dieser "Tanzrhythmus mit sehr einfachen Rhythmusgitarren und etwas Synthiespielereien dazu" ist nunmal auch eine Form, wie man NDH interpretieren kann, genauso wie man Melodic Death Metal als Subkultur von Death Metal bezeichnen kann, weil "Melodien und andere lyrische Themen" dazugestoßen sind. Dass Eisbrecher keinen besonders "hohen Anspruch" (das definiert wohl jeder anders) haben, mag ja durchaus sein, ist im Endeffekt aber ihre Angelegenheit und für den "Endverbraucher" dann Geschmackssache. Ich finde es falsch, an Bands Anforderungen zu stellen, die sich nicht einhalten können, weil sie eine ganz andere Vision für sich vorgesehen haben.

Mir gefällt auch nicht jede Strömung, aber letztlich ist die Vielfalt eben auch das, was Kunst auszeichnet und das ist ein ungemein hohes Gut, das oftmals unterschätzt wird. Wenn wir morgen beispielsweise einem Rembrandt-Fan ein Coverartwork vom Necrolord zeigen und von der tollen Stimmung darin sinnieren würden, könnte es auch sein, dass er die Nase rümpft und uns trocken ein "Das ist doch keine Kunst!" entgegenwirft, aber ist das nicht irgendwie arg affektiert?

Das Schöne daran ist doch gerade, dass man einfach weiterziehen und sich mit dem beschäftigen kann, was einem gefällt. Man kann auch darüber diskutieren, dass es einem nicht gefällt, aber eben mit schlüssigen Argumenten. Ich weiß aus MH-Erfahrung, dass es schwer fällt, mit @MrTorture aufgrund seiner oftmals fehlenden Diskussionskultur zu diskutieren, aber gerade in diesem Thread sehe ich neben ihm noch viele andere Beispiele, die keinen überzeugenderen Eindruck hinterlassen. Ob man einen solchen Thread im DF-Forum braucht, darüber lässt sich genauso streiten wie über einen Burzum-Thread im Sonic Seducer, aber gut...
 
Die musikalischen wie technischen Fähigkeiten kann man eisbrecher nicht absprechen.wahrscheinlich sogar viel mehr als du denkst wen man den ganzen Ablauf einer albumproduktion sieht.nur für die Art von Musik braucht man keine 2 solos oder Instrumente die nacheinander Einsetzten das man auch alles hört.das ist Musik die auch in Clubs läuft. Live ist eisbrecher schon viel organischer alleine aus dem Grund das es ein echtes Schlagzeug zu hören gibt.

Und was diese Intoleranz Sache angeht.
Grundsätzlich werfe ich das keinem vor.irgendwo is ja auch eine klare Meinung heute ganz schön.nur muss man eben mit den Konsequenzen davon auch leben ^^
Musik die eben auch erstmal geschrieben aufgenommen und produziert werden muss als grundsätzlich schlecht zu bezeichnen einzig aus dem Grund weil sie eben aus diesem Genre ist.das folgt ja auch alles einer Vision. An das große Geld denkt von den Bands keiner mehr.

Was ich übrigens gemeint hab mit 80er Jahre Metal der relativ simpel ist aber ganz viel solos hat ist der Poser Metal ala poison oder Warrant .weniger geschichten wie manowar, priest oder Maiden.

Anti DF ist auch ein zu großer begriff. Das bezieht sich auf einzelne User die sich damals wohl schnell auf den Schlips getreten haben gefühlt und jetzt hier den großen gutmensch von der leine lassen.
Rein von der Musik her passt das hier schon immer mehr zu mir als es der MH jemals war.
 
Das, was Eisbrecher da machen ist, die prägnantesten Merkmale von Rammstein zu nehmen (druckvolle Rhythmusgitarren, tanzbarer Beat, poppige Synthies und tiefer, mal monotoner, mal pathtetischerer Gesang - selbst die Phrasierung und die Rhythmik des Gesangs erinnern hier stark an Rammstein - außer beim melodischen Mittelteil, da klingt's eher nach Joachim Witt), nur eben vom musikalischen Anspruch her mal eben zehn Klassen drunter (Gitarren sind deutlich einfalloser, Rhythmus ist der stumpfsinnigste Standardbeat, den es gibt etc.).
Und? Was soll daran jetzt schlimm sein? Die Kompositionen mögen simpel sein. Geschenkt. Wichtig ist doch nur ob es den Geschmack trifft. Oder eben auch nicht. Mag sein dass es deinen Vorstellungen von "musikalischen Anspruch" (soweit es sowas überhaupt gibt, ich würde da eher von Komplexität sprechen) nicht genügt. Kann anderen denen es gefällt aber auch irgendwie schnurz sein ob es jetzt "anspruchsvoll" ist oder nicht. Da ist aus meiner Sicht die lyrische Komponente allgemein wichtiger.
 
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Das mag durchaus stimmen, aber das ist für mich kein wirklich brauchbares Argument. Genauso könnte man auch behaupten, wir würden heutzutage keine Autos fahren, wenn Cugnot irgendwann um 1769 nicht den Dampfwagen erbaut hätte. Vielleicht wäre das so, wahrscheinlicher wäre aber gewesen, dass es dann jemand anders versucht hätte. Konjunktiv eben.
Nun ja, du musst doch aber zugeben, dass sich heutige Autos vom ersten Dampfwagen viel, viel stärker unterscheiden als Eisbrechers Musik von der Rammsteins.

Auch das mit den simpelsten Methoden spreche ich dir per se nicht ab, aber wendest du diesen Maßstab auch bei Bands an, die dir gefallen? Und sprichst dann von "abgekupfert"? Ich will hier keinen Streit provozieren, aber dieser "Tanzrhythmus mit sehr einfachen Rhythmusgitarren und etwas Synthiespielereien dazu" ist nunmal auch eine Form, wie man NDH interpretieren kann, genauso wie man Melodic Death Metal als Subkultur von Death Metal bezeichnen kann, weil "Melodien und andere lyrische Themen" dazugestoßen sind. Dass Eisbrecher keinen besonders "hohen Anspruch" (das definiert wohl jeder anders) haben, mag ja durchaus sein, ist im Endeffekt aber ihre Angelegenheit und für den "Endverbraucher" dann Geschmackssache. Ich finde es falsch, an Bands Anforderungen zu stellen, die sich nicht einhalten können, weil sie eine ganz andere Vision für sich vorgesehen haben.
Also Eisbrecher zeichnen sich für mich eben gerade dadurch aus, dass sie gar keine (eigene) musikalische Vision haben, sondern nur gewisse Stilmerkmale oberflächlich reproduzieren.
Natürlich habe ich aber auch mal Bands in meiner Sammlung, die mehr oder weniger stark nach einer anderen Band klingen, wenn ich diesen Stil besonders gerne mag - aber da sind immer auch genügend eigene Ideen vorhanden (oder, wenn das einmal nicht so wirklich der Fall sein sollte, muss das Songwriting mindestens so gut sein, wie beim musikalischen Vorbild - reine Plagiatbands, wie z.B. Blazon Stone finde ich aber fürchterlich, auch wenn ich den Stil eigentlich mag). Außerdem sind manche Stile auch schwieriger zu reproduzieren als andere - um z.B. komplexen, abwechslungsreichen Thrash in der Art der 80er-Jahre Alben von Metallica zu komponieren und spielen, gehört einfach viel mehr Können und ein weiterer, musikalischer Horizont dazu, als um soetwas wie Eisbrecher zu machen, die ja selbst innerhalb ihres Genres schon musikalisch ziemlich einfallslos sind. Ich mag zwar NDH tatsächlich grundsätzlich so gut wie gar nicht, da es tendenziell meist ziemlich simple, vorhersehbare (Tanz)Musik ist, kann aber auch da deutliche qualitative Unterschiede in Bezug auf Originalität, Komplexität etc. ausmachen - und da muss ich halt sagen, stehen z.B. Rammstein wirklich deutlich über z.B. Eisbrecher oder Ost+Front.
Ich achte eh beim Musikhören viel mehr auf Dinge wie Komposition/Songaufbau etc. als nur auf Melodien oder gar auf Stilmerkmale. Daher mag ich inzwischen auch viele Sachen aus den Bereichen Progressive Rock, Post Rock, (Fusion) Jazz, Klassik oder Neofolk viel lieber als etliche Metalbands (selbst wenn die von ihren Stilmitteln her eigentlich genau in mein Geschmacksraster passen), obwohl ich immer noch in erster Linie Metalfan bin. Aber mir ist sind Qualität, Spannungsaufbau und Einfallsreichtum dann doch wichtiger als der Stil (auch wenn ich natürlich logischerweise auch stilistische Vorlieben und Abneigungen habe - in erster Linie muss mich die Musik natürlich emotional ansprechen, aber ich kann mich halt auch in ungwohnte Stile "einhören").
Reine Abkupferei und Retro-Bands sind für mich daher auch in von mir geliebten Genres überflüssig, darum kaufe ich z.B. auch fast nie Alben junger, traditioneller Heavy-Metal-Bands, obwohl das jahrelang (in der prägendsten Phase meine Jugend) mein absoluter Lieblingsstil war. Aber von wenigen Ausnahmen wie z.B. Trial abgesehen, fehlt mir da eben meist ein eigener Stil (was aber natürlich auch umso schwieriger wird, je älter und etablierter ein Genre ist - bei NDH fand ich aber auffällig, wie schnell da schon in den 90ern etliche ideenlose Klone wie Pilze aus dem Boden schossen).
Mir gefällt auch nicht jede Strömung, aber letztlich ist die Vielfalt eben auch das, was Kunst auszeichnet und das ist ein ungemein hohes Gut, das oftmals unterschätzt wird. Wenn wir morgen beispielsweise einem Rembrandt-Fan ein Coverartwork vom Necrolord zeigen und von der tollen Stimmung darin sinnieren würden, könnte es auch sein, dass er die Nase rümpft und uns trocken ein "Das ist doch keine Kunst!" entgegenwirft, aber ist das nicht irgendwie arg affektiert?
Grundsätzlich gebe ich dir Recht, mich ärgert nur immer, wenn Menschen sich mit einfallsoser Reproduktion von gerade im Trend befindlichen oder generell mainstream-tauglichen Stilen (sei es im Schlager, Pop oder sonstwo) zufrieden geben und das sogar noch als (hohe) Kunst feiern.

Das Schöne daran ist doch gerade, dass man einfach weiterziehen und sich mit dem beschäftigen kann, was einem gefällt. Man kann auch darüber diskutieren, dass es einem nicht gefällt, aber eben mit schlüssigen Argumenten. Ich weiß aus MH-Erfahrung, dass es schwer fällt, mit @MrTorture aufgrund seiner oftmals fehlenden Diskussionskultur zu diskutieren, aber gerade in diesem Thread sehe ich neben ihm noch viele andere Beispiele, die keinen überzeugenderen Eindruck hinterlassen. Ob man einen solchen Thread im DF-Forum braucht, darüber lässt sich genauso streiten wie über einen Burzum-Thread im Sonic Seducer, aber gut...
Ja, alles richtig und auch ein schönes Schlusswort - und damit verabschiede ich mich endgültig aus diesem Thread. Wer mit mir über gewisse Aussagen von mir in diesem Thema diskutieren möchte, kann dies gerne per PN tun...
 
Wo hat er das denn gesagt?
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In der Tagesschau. Gestern. :D
 
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