Fates Warning

Wenn ich mir den Content der letzten Beiträge so durchschaue, sehe ich auch, warum Euch dieses simple Nichts von einem Song so gut gefällt.
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Ich bin ja der felsenfesten Überzeugung, daß der gr. Künstler Ioannis, der das Artwork zu "Spectre" und auch "Guardian" gestaltet hat, von einem Film inspiriert wurde, der ein bzw. zwei Jahre zuvor erschienen ist (1984) und eine völlig neue Ästhetik in die Sci-Fi-Comic-Manga-Welt gebracht hat:

Nausicaa Of The Valley Of The Wind

Hayao Miyazaki, der Begründer der weltbekannten Anime-Werkstatt Studio Ghibli, hat diesen Film zwar auf Grundlage seines eigenen Mangas gemacht, der zuvor um das Jahr 1980 in Serie gegangen war, aber ich vermute, so richtig populär ist diese ganz eigene Art der Gestaltung wahrscheinlich erst durch den Film von 1984 geworden.

Es gab ja das große "Guardian"-Special in DF 02/2015, in dem auch Ioannis interviewt wurde, hat er irgendwas von Miyazakis "Nausicaa" gesagt, @SMM ? Das würde mich brennend interessieren. Natürlich wird Ioannis seinerzeit auch voll in der Comic- und Manga-Szene dringewesen sein, aber immer, wenn ich mir den Film wieder anschaue (das ist so ca. zweimal im Jahr), habe ich das Coverartwork von besonders "Guardian" mit seiner ovalen, konischen Formgebung vor Augen.

In "Nausicaa" ist soviel zu finden, was auf die Cover der beiden Fates-Alben verweist, von der farblichen Grundierung bis eben zu einzelnen Formen, eigentlich die ganze postapokalyptische Welt mit ihren zellartigen Strukturen, daß ich mir eigentlich nichts anderes als einen starken Einfluß dieses Films auf Ioannis denken kann.


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Wenn ich sehe, aus welchem Genre die Verweis-Filme des Adligen sind, verstehe ich auch die seltenen Musikentgleisungen.
 
Ich will hier ja nicht vorschnell irgendeine halbgare Aufzählung hin kleistern, die in 10 Jahren keinen Bestand vor meinem geistigen Ohr mehr hat.
 
Ich bin ja der felsenfesten Überzeugung, daß der gr. Künstler Ioannis, der das Artwork zu "Spectre" und auch "Guardian" gestaltet hat, von einem Film inspiriert wurde, der ein bzw. zwei Jahre zuvor erschienen ist (1984) und eine völlig neue Ästhetik in die Sci-Fi-Comic-Manga-Welt gebracht hat:

Nausicaa Of The Valley Of The Wind

Hayao Miyazaki, der Begründer der weltbekannten Anime-Werkstatt Studio Ghibli, hat diesen Film zwar auf Grundlage seines eigenen Mangas gemacht, der zuvor um das Jahr 1980 in Serie gegangen war, aber ich vermute, so richtig populär ist diese ganz eigene Art der Gestaltung wahrscheinlich erst durch den Film von 1984 geworden.

Es gab ja das große "Guardian"-Special in DF 02/2015, in dem auch Ioannis interviewt wurde, hat er irgendwas von Miyazakis "Nausicaa" gesagt, @SMM ? Das würde mich brennend interessieren. Natürlich wird Ioannis seinerzeit auch voll in der Comic- und Manga-Szene dringewesen sein, aber immer, wenn ich mir den Film wieder anschaue (das ist so ca. zweimal im Jahr), habe ich das Coverartwork von besonders "Guardian" mit seiner ovalen, konischen Formgebung vor Augen.

In "Nausicaa" ist soviel zu finden, was auf die Cover der beiden Fates-Alben verweist, von der farblichen Grundierung bis eben zu einzelnen Formen, eigentlich die ganze postapokalyptische Welt mit ihren zellartigen Strukturen, daß ich mir eigentlich nichts anderes als einen starken Einfluß dieses Films auf Ioannis denken kann.


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Sehr cool!
Obwohl ich den Film auch schon lange kenne und liebe (wie fast alles von Miyazaki), sind mir die Parallelen noch nie aufgefallen. Man kann da schon einiges an Gemeinsamkeiten sehen, wobei ich es trotzdem für möglich halte, dass Ioannis den Film nicht kennt (oder damals kannte).
 
Wenn ich sehe, aus welchem Genre die Verweis-Filme des Adligen sind, verstehe ich auch die seltenen Musikentgleisungen.
Wieso das?
Es gibt wirklich so einige absolut großartige Anime-Filme (auch wenn es auch in dem Bereich natürlich ebenfalls eine Menge Schrott gibt - aber das ist ja bei amerikanischen Spielfilmen auch nicht besser).
Interessanterweise haben US-Regisseure nicht selten Inspiration aus Animes gezogen, es gibt sogar manchmal fast 1zu1 übernommene Szenen (z.B. die eine Szene in "Matrix", wo Trinity von einem Haus springt und auf der Straße landet, gab es fast genau so einige Jahre vorher in "Ghost in the Shell" - und die Szene in "Requiem for a Dream", in der Schauspielerin Jennifer Connelly in der Badewanne unter Wasser schreit, war sehr ähnlich auch schon Jahre vorher in "Perfect Blue" dargestellt - inklusive "Kameraperspektive". Und erst vor einigen Tagen hat meine Freundin mich darauf aufmerksam gemacht, dass die Szene gegen Ende vom letzten "Matrix" Teil, wo Neo von der Maschine mit Tentakeln hochgehoben wird, von einer Szene am Ende von "Nausicaä" inspiriert sein könnte).

Ich finde, als Filmfan sollte man zumindest "Akira", "Die letzten Glühwürmchen", "Ghost in the Shell" (1+2), "Perfect Blue", "Millennium Actress", "Tokyo Godfathers", "Paprika", "Steamboy" oder eben auch "Prinzessin Mononoke" und "Nausicaä" mal gesehen haben - selbst, wenn man ansonsten mit Zeichentrick nicht so viel anfangen kann.

Aber zurück zu Fates Warning...:D
 
Zuletzt bearbeitet:
Offtopic Antwort @Acrylator

Ich kenne "Akira", "Ghost In The Shell", "Mononoke" und "Glüwürmchen". Alles aus beruflichem Interesse mal angeschaut. Gefiel mir alles nicht.
Meine Aversion gegen Anime/Manga-Filme ist dann auch eher beruflicher Art, weil sowohl die Kundschaft, wie auch die Vertriebskanäle mehr als seltsam agieren. Da mag jetzt etwas vorurteilsbeladen klingen, kann ich aber durch jahrelange Erfahrung für mich leider belegen.
 
Versuch einer Liste:

01. Perfect Symmetry
02. Awaken The Guardian
03. Parallels
04. Theories Of Flight
05. A Pleasant Shade Of Gray
06. Spectre Within
07. Disconnected
08. Inside Out
09. Darkness In A Different Light
10. FWX
11. No Exit
12. Night On Bröcken

Die Arch/Matheos Sachen liste ich nicht mit.
 
Listenwahn - aktueller Stand 07.04.2020 (in Klammern Benotungen gem. letztem Listenwahn 09.08.2017):

Night on bröcken - 8/10 (7/10)
The Spectre within - 8,5/10 (7/10)
Awaken the Guardian - 10/10 (10/10)
No Exit - 8/10 (8/10)
Perfect Symmetry - 9/10 (9/10)
Parallels - 10/10 (10/10)
Inside out - 8,5/10 (8/10)
A pleasant Shade of Grey - 10/10 (10/10)
Disconnected - 10/10 (10/10)
FWX - 9,5/10 (8/10)
Darkness in a different Light - 9/10 (9/10)
Theories of Flight - 10/10 (10/10)

Zunächst: die alten Arch-Werke haben bei mir (vom Guardian mal abgesehen) bislang immer hinter den Alder-Werken zurück gestanden - ist im Wesentlichen auch heute noch so. Dennoch sind die Alben durch mehrmaliges Hören in den letzten Jahren und auch bedingt durch die neuen Kollaborationen Arch/Matheos durchaus noch einmal gewachsen. Auf Dauer ist und bleibt der Gesang von John bisweilen für mich durchaus anstrengend, dazu stehe ich. Dennoch: seine Gesangslinien haben einen völlig eigenständigen Stil, der allerdings in der "modernen" Form auf den letzten Alben mit Jim, speziell auf "Winter Ethereal" erst wirklich perfektioniert wurde. Mehr gibt es dazu von meiner Seite aus nicht zu sagen.

Die Debatte um Parallels: Man kann das Album - ebenso wie seinen Nachfolger - als "Weichspüler" ansehen, als das Schielen auf Kommerz und auf das durchaus erkennbare Verwerten/Optimieren von Ideen, die bereits auf "Perfect Symmetry" zum Tragen kamen. Subjektiv sei hier anzumerken: "Parallels" war mein erstes Fates-Warning-Album und bis heute liebe ich dieses Werk abgöttisch. Ziehe ich Vergleiche zu anderen Spätwerken, so ist hier durchaus auffällig, dass man versucht war, "kompakte" Songs zu schreiben, was in Titeln wie "We only say Goodbye" oder auch "Point of View" gipfelte. Für mich allerdings sind das - ungeachtet ihres musikalischen Wertes in Form von Virtuosität, ihrer Schlichtheit oder meinetewegen ihrer Banalität auf FW-Verhältnisse bezogen - ganz hervorragende "Ohrenschmeichler" und ich gehe auch kaum davon aus, dass sich daran etwas ändern wird. "Leave the Past behind" ist einer der wohl "nettesten" Prog-Opener aller Zeiten, genug Widerhaken, um als "proggy" zu gelten und doch unglaublich eingängig. Über die Straße und die elfte Stunde gibt es keinerlei weiteren Worte zu verlieren: für mich 2 der ganz großen Longtracks von FW (und davon gibt es nicht gerade wenige....). Dennoch: ich kann nicht abstreiten, dass hier der Bonus "Erstes Album einer Band, die später immens wichtig für mich werden würde" eine Rolle spielt.

Hört man genau hin, dann vollzog sich ein Wandel hin zu eher melancholischen und nachdenklichen Songs bereits auf "Inside Out". Hier wurden die eingängigen Elemente von "Parallels" in gewisser Weise "erwachsener", wohingegen einige andere Songs die obere Grenze von "cheesy" im Rahmen des FW-Kosmosses erreichten. Es hat lange gedauert, bis ich mit dem Album warm geworden bin und ein Song wie "Pale Fire" ist für mich eher der allerletzte Versuch, es noch einmal "kommerziell" zu versuchen. In einer Reihe großartiger FW-Songs steht eben jener ganz, ganz weit hinten, auch, wenn ich jetzt nicht sagen würde, dass es ein absoluter Stinker ist. Demgegenüber steht mit "Monument" erneut eine epochale Großtat, dazu "Island in the Stream" oder auch "The Strand", die in gewisser Weise die weitere Entwicklung der Band schon vorweg nahmen, wenn auch ein wenig mit "Weichzeichner". Erstmalig aber wird diese später oftmals so maßgebliche Melancholie in der FW-Welt spürbar und greifbar.

Alle Alben ab "APSOG" sind absolute Granaten. Matheos hat sich hier frei geschwommen von jeglicher Erwartungshaltung, die speziell wohl seine Plattenfirma bis dato an ihn gestellt hatte. Jedes Werk in sich trägt deutlich seine Handschrift und spiegelt sicherlich in gewisser Weise wider, wie seine Vision von progressiver Musik auszusehen hat, reihenweise Songs für die Ewigkeit hat er sich seither quasi aus dem Handgelenk geschüttelt. Die wahre Tiefe seiner kompositorischen Qualität entfaltet sich eben seit dem Album "mit dem einen Song" immer wieder aufs Neue, kompromisslos und absolut bar jeglicher Konventionen. Die Tatsache, dass dabei ganz hervorragende Werke entstanden sind, die in Gänze für mich absolut unverzichtbar sind und anders als z.B. "Parallels" oder auch "Perfect Symmetry" (warum hat hier eigentlich noch nie jemand das brillante "At Fate's Hands" erwähnt?) ohne jeglichen Nostalgiefaktor auskommen spricht für sich. Im Grunde: "In den Staub" angesichts dieser Großtaten, die bis heute bei nahezu jedem Durchlauf neue Details offenbaren und schlicht ein überirdisches Songwriting aufweisen. Im Übrigen - und das mal rein spekulativ: betrachtet man den Härtegrad auf "Winter Ethereal", so kann ich mir sehr gut vorstellen, dass Jim für das (hoffentlich in Bälde) neu anstehende Werk auch hier noch einmal eine Schippe draufpackt.

Abschließend fällt mir dazu überdies ein: speziell live wirken alle Songs der Alder-Phase wie aus einem Guss. Dort, wo die Kanten auf den "alten" Studioalben gefehlt haben, werden sie ergänzt, es entsteht ein homogenes Ganzes, was die Band in ihrer Gesamtheit abbildet und sie ins Hier- und Heute transportiert.

Um es noch einmal in aller Deutlichkeit festzuhalten: diese Band ist groß, sie ist um Längen größer und wichtiger als die so oft benannten Protagonisten von Metallica bis hin zu Maiden. Anders als ein Steve Harris beispielsweise (dessen Songwriting ich durchaus schätze, welches aber schlicht berechenbar ist) bietet Matheos immer etwas Aufregendes und Neues, es ist eine Entwicklung von Album zu Album nachvollziehbar, die stets auf dem Fundament FW fusst, dieses aber sukzessive immer ein wenig erweitert, es auf- und ausbaut. Welcher Band gelingt dies schon noch in diesem Umfang....?
 
Dann auch mal mein aktueller Listenwahn:

Night on bröcken - 8/10
The Spectre within - 8,5/10
Awaken the Guardian - 10/10
No Exit - 8/10
Perfect Symmetry - 9/10
Parallels - 10/10
Inside out - 10/10
A pleasant Shade of Grey - 10/10
Disconnected - 8,5/10
FWX - 8/10
Darkness in a different Light - 9/10
Theories of Flight - 10/10

So sieht das aktuell aus.
 
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