Fotografie

Marcelo-2019-Thomas_Huntke-0523.jpg


Marcelo von Evil Spirit, ein Foto aus Depicted. Das Foto entstand im Sommer in Berlin am Kottbusser Tor. Es hatte kurz vorher ein heftiges Sommergewitter gegeben. An der Stelle hatte die Dachrinne der Hochbahn ein Loch, weshalb ein kleiner Wasserfall auf die Straße herunterkam.
Ich bat Marcelo sich auf die Straße vor den Wasserfall zu hocken. Wir blieben dabei unter der Hochbahn und waren daher im Trockenen. Für das Shooting hatten wir immer nur wenige Sekunden Zeit, weil wir dazu mitten auf die Straße gehen mussten und das ging nur währen einer relativ kurzen Rotphase der Ampel. Es gab auch einiges an Gehupe und auch die Polizei, die sich ansonsten wie immer mit den Junkies beschäftigte, schaute öfter mal kritisch rüber. Sie ließen uns aber in Ruhe. Nach ungefähr fünfzehn Minuten hatten wir dann genug Bilder im Kasten.
Es sind dabei viele geile Fotos entstanden, aber die Entscheidung für dieses hier als Heftfoto war sofort klar. Marcelos Gesichtsausdruck ist hier einfach unbezahlbar. Eine Mischung aus Machète und Frank Zappa.
Rein technisch könnte man natürlich bemängeln, dass die Lichter im Hintergrund komplett ausgefressen sind. Das habe ich aber bewusst so gelassen, weil es die Freistellung extrem erhöht und das Bild etwas unwirklich wirken lässt.
Canon 5DIII mit Canon 50/1.2L. Das ist momentan meine Lieblingskombi für Portraits. Allerdings ist der AF vom Objektiv so schnell wie Ozzy Osbourne. Irgendwas ist ja immer.

www.depictedmag.de
Gerne mehr von diesen spannenden Geschichten zu den Fotos, ausgesprochen interessant!
 
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Rein technisch könnte man natürlich bemängeln, dass die Lichter im Hintergrund komplett ausgefressen sind. Das habe ich aber bewusst so gelassen, weil es die Freistellung extrem erhöht und das Bild etwas unwirklich wirken lässt.
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Meiner Meinung nach gibt es da technisch gar nicht zu bemängeln.
Gerade bei dieser Art der Photographie leben die Aufnahmen davon das Lichter ausfressen oder
die Tiefen absaufen. Das gibt dem Ganzen eine spezielle Dynamik, Spontanität und eine
irgendwie gewisse Coolness.

Tolle Arbeit(en).
 
Was ich als Nutzer von eher einfacherer Hardware mich frage, ist, wie viel Bearbeitung in solchen Bildern steckt und wie viel L-Objektiv und einstellige-Body-Modellnummer da ausmachen? War der Hintergrund bei dem Bild jetzt etwa schon so hell oder wie viele Regler in Photoshop/Lighroom/etc. hast du da noch spielen lassen?
Also dieses Motiv hätte mit dem 50/1.4 sicherlich genauso ausgesehen und wahrscheinlich auch mit einer Crop-Kamera. Die Power vom Vollformat und einer 1.2 kommt dann eher bei Fotos wie denen von Toni und Evelyn zum tragen. Wenn es um Bokeh und Freistellung geht, ist der Unterschied von Crop zu Vollformat schon krass. Auch bei Konzertfotos. Aber ich habe auch mit einer 30D und dem 50/1.4 angefangen und damit ganz gute Fotos hinbekommen.
Zur Bearbeitung kann ich jetzt nicht mehr viel sagen. Das mache ich bei jedem Foto individuell und intuitiv, kann mich dann aber Monate später nicht mehr unbedingt dran erinnern. Müsste mal das RAW rauskamen.

Und ist der Autofokus vom 1.2er wirklich so tattrig? Hatte überlegt, mal irgendwann von meiner 1.8er 50mm Festbrennweite aufzurüsten, wenigstens auf 1.4 mit USM, kannst du dazu was sagen oder empfehlen?
Also für Konzerte kann ich tatsächlich eher das 50/1.4 empfehlen. Der AF ist deutlich schneller und das Objektiv viel leichter und handlicher. Das 1.2 ist eine echte Krücke, was sicherlich auch darauf beruht, dass der AF ziemlich schweres Glas bewegen muss. Das merkt man richtig. Die ultimative Lösung wäre dafür momentan sicherlich die EOS R mit dem neuen RF 50/1.2. Aber das liegt gerade auch nicht in meinem Budget.
 
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Meiner Meinung nach gibt es da technisch gar nicht zu bemängeln.
Gerade bei dieser Art der Photographie leben die Aufnahmen davon das Lichter ausfressen oder
die Tiefen absaufen. Das gibt dem Ganzen eine spezielle Dynamik, Spontanität und eine
irgendwie gewisse Coolness.

Danke. Ja, genau, es gibt Motive da ist es besser, von Lehrbuchmeinungen abzuweichen. Wäre das Foto HDR-mäßig mit den perfekten Tonwerten dargestellt, wäre es sicher todlangweilig.
 
Also für Konzerte kann ich tatsächlich eher das 50/1.4 empfehlen. Der AF ist deutlich schneller und das Objektiv viel leichter und handlicher. Das 1.2 ist eine echte Krücke, was sicherlich auch darauf beruht, dass der AF ziemlich schweres Glas bewegen muss. Das merkt man richtig. Die ultimative Lösung wäre dafür momentan sicherlich die EOS R mit dem neuen RF 50/1.2. Aber das liegt gerade auch nicht in meinem Budget.
Haha, da merk' ich mal wieder, wie wenig mich mich in letzter Zeit mit den Neuveröffentlichungen des Marktes beschäftigt hab', die R ist komplett an mir vorüber gegangen - aber danke für die Empfehlung, dann schau' ich mal, ob sich das 1.4er lohnt, wenn die Kamera wieder zum Einsatz kommen sollte.
 
Und das dritte Bild ist nicht unbedingt mega-gut geworden, aber der Rotmilan im Flug ist halt auch eine Herausforderung, wenn man nicht gerade ein 500mm-Objektiv zur Hand hat.
Hab gestern auf einer 33-km-Radtour auch Rotmilane beobachten und fotografieren können, ganze 5 sind mir begegnet! Ist aber echt schwer, die vernünftig einzufangen, zumal die auch alle recht weit weg waren (zum Glück hat meine Kamera 35-fachen optischen Zoom).
DSCN7486.jpg

DSCN7508.jpg

DSCN7498.jpg
 
Habe mich heute wieder der Welt zu meinen Füßen gewidmet, es war spannend aber auch fordernd.
Für die technisch Interessierten: 90mm Makro an Vollformat 1/320 f7,1 ISO 640
War auf geringst möglicher Distanz, der Schärfebereich ist hier nur Millimeter groß, hatte kein Stativ dabei, Konzentration pur!

lLay
 
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