Mastodon

So, inzwischen hat die neue wohl mehr als ein Dutzend Durchläufe hinter sich.
Gefällt mir auf jeden Fall, aber da ich mir zusammen mit der Scheibe noch die mir vorher ebenfalls noch fehlende "Once More..." bestellt und auch vorher gehört hatte, war ich erstmal doch etwas ernüchtert. Nachdem ich vom Vorgänger "High Road" und "The Motherload" vorab gehört hatte und die aufgrund der happy Pop-Refrains eher abstoßend fand, wollte ich mich ja damals erst gar nicht an das Album ranwagen, aber das sind für mich auch klar die schwächsten Songs auf dem Album (wobei die musikalisch eigentlich auch nicht schwach sind, nur gefallen mir die Refrainmelodien halt so gar nicht). Insgesamt war die Scheibe ja doch eher wieder rifflastiger und härter als "The Hunter" und gefällt mir inzwischen (bis auf die besagten Songs) richtig gut!
Da war "Emperor Of Sands" dann tatsächlich erstmal ein wenig enttäuschend, da insgesamt von den Melodien her noch fröhlicher (auch jenseits vom für mich absolut indiskutablen "Show Yourself"), was mich aufgrund des Themas der Scheibe auch echt wundert. Ich finde, das ist auf Albumlänge gesehen die bisher melodischste Scheibe der Band, die außerdem die mit Abstand positivste Stimmung erzeugt.
Auch ein düster beginnender Song wie "Steambreather" hat ja einen total fröhlichen Refrain. Ich mag das Album aber, wie gesagt, (bis auf "Show Yourself") inzwischen wirklich gerne, auch wenn es mir manchmal trotz des nach wie vor vorkommenden instrumentalen Wahnsinns (vor allem - wie immer - im Schlagzeugbereich, aber auch von den Gitarren her) irgendwie etwas zu seicht und bekömmlich klingt. Das wirkt noch stärker als die beiden Vorgänger auf Massentauglichkeit und Eingängigkeit getrimmt. Dennoch natürlich wahnsinnig gut gemacht und nach wie vor eigenständig und mit vielen netten Details versehen.
Hab aber in letzter Zeit zum Vergleich auch mal wieder die älteren Sachen gehört und muss inzwischen doch sagen, dass ich z.B. "Remission" deutlich besser finde, da das noch roher und irgendwie auch unberechenbarer und interessanter klang.
Aber "The Hunter" hat sich inzwischen wohl doch für mich als das schwächste Album der Band entpuppt, auch wenn der Opener noch gewohnt stark ist und ich gerade auch die psychedelisch-verträumten Momente darauf teilweise echt mag (z.B. in "Creature Lives"). Aber neben dem für mich schon immer blöden "Curl Of The Burl" hat sich auch noch ein weiterer Langweiler, den ich mir wohl nie mehr anhören werde, herauskristallisiert, nämlich "Dry Bone Valley". Auch den restlichen Songs fehlt es manchmal nicht nur an Dampf, sondern auch ein wenig an richtig geilen Ideen. Trotzdem bis auf die beiden erwähnten Stücke für mich auch noch ein gutes Album, aber alle anderen von Mastodon finde ich dann eben doch eindeutig besser. Vor allem, wenn man das mal direkt mit dem völligen Wahnsinnsgefrickel auf "Blood Mountain", der rohen Wildheit auf "Remission" oder den zündenden und mitreißenden Ideen auf "Crack The Skye" vergleicht. Dagegen wirkt "The Hunter" und eben auch "Emperor Of Sand" dann doch ein wenig blass.
Trotzdem zählt die neue für mich noch zu den wirklich guten Alben dieses Jahres (bisher gerade noch in meiner Top-10) und vor allem "Roots Remain", "Ancient Kingdom", "Andromeda" oder "Jaguar God" sind schon richtig geile Stücke!
 
Hier noch mal meine aktualisierte Albenliste:
  1. Crack The Skye 9,5/10
  2. Blood Mountain 9/10
  3. Leviathan 9/10
  4. Remission 9/10
  5. Once More 'round The Sun 8,5/10 (ohne "High Road" und "Motherload" wären's 9)
  6. Emperor Of Sand 8,5/10 (knapp - ohne "Show Yourself" wären's fast 9)
  7. Call Of The Mastodon 8/10 (eigentlich ja kein reguläres Album aber die Aufnahmen darauf liegen ja auch nur ca. ein Jahr auseinander und repräsentieren alle den gleichen Stil)
  8. The Hunter 7,5/10 (ohne "Curl Of The Burl" und "Dry Bone Valley" wären's 8)
Die Plätze 2 bis 4 sind schon verdammt dicht beieinander, da kann die Reihenfolge auch mal anders ausfallen, auch 5 und 6 könnte ich tauschen, ansonsten dürfte das jetzt so relativ fest stehen.
Insgesamt muss ich schon sagen, dass Mastodon für mich klar die beste der "neueren", am Erfolg gemessen "großen" Metalbands ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
Nach ein paar Monaten wage ich auch mal ein Urteil: Emperor Of Sand ist für mich das mit Abstand beste Album seit Crack The Skye. Zwar ist es keine Rückbesinnung zum ursprünglichen Mastodon-Sound, doch ist die Musik wieder viel komplexer geworden, wenn auch nicht unbedingt auf den ersten Blick/Hörgang zu erkennen. Die Vielschichtigkeit, welche ich auf The Hunter und auch Once More 'Round The Sun vermisste, ist wieder da. Das Album hat eine viel längere Halbwertszeit und beschert mir auch nach zig Durchgängen noch Freude und Dinge, welche es zu entdecken gibt. Die vorherigen Alben haben dies schlicht nicht geboten. Die Gitarrenarbeit, sowie das Schlagzeugspiel, sind, wie zu Crack The Sky-Zeitene, wieder absolut phänomenal und einzigartig.
Am meisten Freude bereiten mir zur Zeit Steambreather, Ancient Kingdom und Clandestiny. So darf es gerne weitergehen, im Hause Mastodon.
 
1. Leviathan 9,5/10
2. Crack the skye 9/10
3. Emperor of sand 9/10
4. Once more ´round the sun 9/10
5. The Hunter 8,5/10
6. Blood Mountain 8/10

Auch bei mir ändert sich die Reihenfolge stetig, aber Leviathan ist schon unangefochtener Spitzenreiter. Was für ein Brett! Mastodon gehören für mich seit Jahren immer dazu, es vergeht kaum eine Woche, in der ich kein Album höre. Auch die EoS finde ich super, auch und gerade "Show yourself".
 
So, die neue Scheibe lief hier sicher schon zwei Dutzend Male und ist noch ei wenig gewachsen. Inzwischen würde ich 8,5 Punkte zücken, inklusive Abzug für "Show Yourself" (dem würde ich höchstens 4 Punkte geben).
Doch, ist schon ne super Scheibe geworden, wenn auch die ersten vier Alben nicht erreicht werden.
(Hab die Albenliste etwas weiter oben mal aktualisiert).
 
1. Leviathan 9,5/10
2. Crack the skye 9/10
3. Emperor of sand 9/10
4. Once more ´round the sun 9/10
5. The Hunter 8,5/10
6. Blood Mountain 8/10

Auch bei mir ändert sich die Reihenfolge stetig, aber Leviathan ist schon unangefochtener Spitzenreiter. Was für ein Brett! Mastodon gehören für mich seit Jahren immer dazu, es vergeht kaum eine Woche, in der ich kein Album höre. Auch die EoS finde ich super, auch und gerade "Show yourself".
Und "Remission"? Wenn du die Band so toll findest, müsstest du die doch auch haben, oder?
 
Wobei die halt schon stilistisch noch sehr anders ist, mehr Geknüppel als Gefrickel. Allerdings ist die Entwicklung vom ganz frühen Zeug über "Remission" zu "Leviathan" durchaus nachvollziehbar.

Naja, also die ''Remission'' ist ja im Grunde auch noch mehr Geknüppel als Gefrickel. ''Lifesblood'' ist schon ziemlich nah an der ''Remission'', während ''Slick Leg'' noch deutlich verstörter und mathiger ist. Trotzdem find ich die ''Call Of...'' extrem spannend, da man spätere Grosstaten bereits erahnen kann.
Mit ''Welcoming War'' und ''We Built This Come Death'' sind zudem zwei meiner lieblings-Mastodon-Songs dort vertreten.
 
Naja, also die ''Remission'' ist ja im Grunde auch noch mehr Geknüppel als Gefrickel. ''Lifesblood'' ist schon ziemlich nah an der ''Remission'', während ''Slick Leg'' noch deutlich verstörter und mathiger ist. Trotzdem find ich die ''Call Of...'' extrem spannend, da man spätere Grosstaten bereits erahnen kann.
Mit ''Welcoming War'' und ''We Built This Come Death'' sind zudem zwei meiner lieblings-Mastodon-Songs dort vertreten.
Auf "Remission" gab's aber überhaupt keine Blast Beats mehr, die auf "Call Of..." noch ab und zu vorkamen. Allgemein ist "Remission" auch ein wenig schleppender, walzender. Finde außerdem das Zeug vor dem Debütalbum noch Core-lastiger, etwas weniger Metal. Aber, wie gesagt, die Entwicklung von Veröffentlichung zu Veröffentlichung war stets nachvollziehbar und nie ein krasser Bruch.
Ich hatte ja auch nur "sehr anders" geschrieben, weil @drmedmabuse noch nicht einmal "Remission" kennt (und die hat natürlich noch etwas mehr mit "Leviathan" gemein als die frühen Eps und das Demo).
Spannend (und geil) finde ich die Compilation übrigens auch.
 
Lifesblood war zu seiner Zeit genau das Richtige für mein geschundenes Today is the Day Herz. Wurde ja auch mit "Ex-Members" beworben. Remission fand ich danach einfach nur schlapp, gerade was Gesang und Produktion angeht. Höre die Scheibe selbst heute nicht soooo gerne. Bei Blood Mountain stimmte dann zumindest endlich mal der Sound. Auf wenn der Stil natürlich nix mehr mit Lifesblood gemeinsam hatte.
 
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