Auch nach mehr als einem Dutzend Durchläufen bleibt die unentschlossen wirkende, sich stimmungstechnisch zu sehr im sicheren Niemandsland zwischen den Extremen bewegende ,,Obsidian" für mich eine ziemlich herbe Enttäuschung, wohl verstärkt durch den vorherigen Lauf über gleich vier Alben. Das Schönhören hat nicht funktioniert. Natürlich ist das Album immer noch besser, als ein Großteil dessen, was heutzutage so veröffentlicht wird, dennoch für Paradise Lost-Verhältnisse eher mau. Entsprechend fällt meine Einordnung in die Diskographie aus:
01.) Icon 9,5/10
02.) Gothic 9,5/10
03.) Draconian Times 9/10
04.) Shades Of God 9/10
05.) Lost Paradise 9/10
06.) One Second 8,5/10
07.) Medusa 8,5/10
08.) Tragic Idol 8,5/10
09.) The Pague Within 8/10
10.) Faith Divides Us - Death Unites Us 8/10
11.) Host 7,5/10
12.) Paradise Lost 7/10
13.) Believe In Nothing 7/10
14.) Obsidian 6,5/10
15.) In Requiem 6,5/10
16.) Symbol Of Life 6,5/10
Übrigens ist die zentrale Schwäche von ,,Obsidian" die gleiche, welche schon die direkt darunter platzierte ,,In Requiem" damals zu einer der am wenigsten begeisternden PL-Platten machte: Beides sind deutlich erkennbare Kompromissalben, die möglichst vielen gefallen sollen - nur leider gelingt der Stil-Spagat selten. Paradise Lost sind sowieso grundsätzlich immer dann besser, wenn sie sich möglichst kompromisslos auf einen ihrer drei Kernstile konzentrieren (sei es etwa, wie mit ,,Medusa" ein düsteres Doom-Death-Album aufzunehmen oder mit ,,Tragic Idol" eine moderne Variante der ,,Icon/Draconian Times"-Ära zu kreieren). ,,In Requiem" jedenfalls war der Anfang des Weges hin zu wieder härteren Klängen und wirkte dabei noch recht unsicher und zu zaghaft; die jetzt aus der anderen Richtung kommende ,,Obsidian" ist quasi die gespiegelte ,,In Requiem". Diese beiden Platten sind für mich nebenbei auch jene mit der magersten Gesangsleistung von Holmes.
Ich hoffe dann jetzt schon mal auf das 17. Paradise Lost-Album 2022, bei dem die Jungs dann hoffentlich wieder genau wissen, was sie wollen